Forentreffen Countdown '16
Moderator: jogiwan
- DrDjangoMD
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Forentreffen Countdown '16
Grüß euch!
Mir geht es ja, wie wohl kaum zu übersehen war, zeitlich im Moment nicht so gut. Kaum komme ich dazu mir Filme anzusehen geschweige denn über welche zu schreiben, ABER: Wenn ich eine freie Minute habe, so wird diese stets genutzt, um mich auf das höchste auf das kommende Forentreffen zu freuen! Und obwohl ich mit dem schlechten Gewissen, in den letzten Monaten so selten gepostet zu haben, gerade noch so leben kann, könnte ich es mir niemals verzeihen auf den meiner Freude Raum machenden Forentreffen-Countdown zu verzichten.
Aber wäre nicht mein guter Ruf im Eimer, wenn ich in diesem Italoforum so lange nichts über italienische Medien schreibe und dann mit einem Countdown über Songs aus den USA der 80er oder deutsche Coverversionen daherkomme? Die Antwort ist wahrscheinlich "nein", aber egal, der diesjährige Countdown soll ganz im Zeichen des Stiefellandes stehen! Der Plan war gewesen meine Top 15 liebsten Songs aus italienischen Genre-Filmen zu posten. Da gab es nur ein Problem: Das sind ziemlich viele und bei jeder Top-15-Liste hätten ein paar Lieblinge auf der Strecke bleiben müssen. Das Naheliegendste wäre gewesen mich auf nur ein Genre zu beschränken, da bekam ich dann immer zu wenige zusammen, mit der Ausnahme des Italowestern. Meine Top 15 liebsten Italowestern-Songs also? Ich war schon dabei eine Liste zu erstellen, als meine Gedanken auf unseren guten Jogi fielen. Jogi ist sicherlich einer der sympathischsten Menschen, die ich kenne, mit der einzigen Charakterschwäche, dass das Western-Genre nicht so ganz seins ist. So einen lieben Menschen will man dann natürlich nicht mit einer westernspezifischen Liste ausklammern. Daher werde ich heuer einfach zwei Songs pro Woche besprechen, so sei hiermit förmlich präsentiert:
DR. DJANGOS TOP 15 SONGS AUS ITALOWESTERN UND DR. DJANGOS TOP 15 SONGS AUS ALLEN ANDEREN ITALIENISCHEN GENRES
Songs sind hier in dem Sinne zu verstehen, dass es Musikstücke mit Lyrics sind (die Italiener waren zu gut im Instrumentalen, um das in eine einzige Top 15 Liste zu zwängen), ferner habe ich mir als Auswahlkriterien hergenommen, dass sich diese nicht auf nur einzelne Wörter beschränken dürfen (auch wenn es so coole Wörter sind wie „Django!“ oder „Sugar Colt…“), in einer lebenden Sprache sein müssen und wie immer nichts, das schon mal in einem anderen Countdowns vorgekommen ist (anders wäre die Abwesenheit des großartigen „Dracula Cha Cha Cha“ nicht zu erklären gewesen).
Wie immer gilt auch, dass die Liste nach meinem persönlichen Geschmack erstellt ist (WARNUNG: Mein Geschmack mag unter Umständen kein guter Geschmack sein! ), dieser Geschmack bewertet nach einer bunten Mischung aus Qualität und Spaß-Faktor. Und da ich weder alle italienischen Genre-Filme gesehen habe noch alle Songs aus den Gesehenen im Gedächtnis behalten haben werde, freue ich mich natürlich über jede Ergänzung, wäre auf eure Favoriten gespannt und bin begeistert auch neue musikalische Schätze zu entdecken.
Sonst läuft alles wie immer ab: Jeden Freitag wird ein Platz gepostet und die Zeit bis zum Forentreffen damit hoffentlich verkürzt (bei Wartezeiten auf das Forentreffen gilt, dass nur eine kurze eine gute ist!), beginnend mit… morgen! Hoppla, da sollte ich langsam zu Schreiben beginnen…
Nächste Woche suchen wir übrigens nach einem Landungsplatz und wir erfahren eine Taktik, wie man reich werden kann!
Nachdem dies alles gesagt wurde bleibt also nur noch eine Frage offen: Werden 90% der Songs von Guido und Maurizio de Angelis sein oder nur 80%? Finden wir’s heraus!
Mir geht es ja, wie wohl kaum zu übersehen war, zeitlich im Moment nicht so gut. Kaum komme ich dazu mir Filme anzusehen geschweige denn über welche zu schreiben, ABER: Wenn ich eine freie Minute habe, so wird diese stets genutzt, um mich auf das höchste auf das kommende Forentreffen zu freuen! Und obwohl ich mit dem schlechten Gewissen, in den letzten Monaten so selten gepostet zu haben, gerade noch so leben kann, könnte ich es mir niemals verzeihen auf den meiner Freude Raum machenden Forentreffen-Countdown zu verzichten.
Aber wäre nicht mein guter Ruf im Eimer, wenn ich in diesem Italoforum so lange nichts über italienische Medien schreibe und dann mit einem Countdown über Songs aus den USA der 80er oder deutsche Coverversionen daherkomme? Die Antwort ist wahrscheinlich "nein", aber egal, der diesjährige Countdown soll ganz im Zeichen des Stiefellandes stehen! Der Plan war gewesen meine Top 15 liebsten Songs aus italienischen Genre-Filmen zu posten. Da gab es nur ein Problem: Das sind ziemlich viele und bei jeder Top-15-Liste hätten ein paar Lieblinge auf der Strecke bleiben müssen. Das Naheliegendste wäre gewesen mich auf nur ein Genre zu beschränken, da bekam ich dann immer zu wenige zusammen, mit der Ausnahme des Italowestern. Meine Top 15 liebsten Italowestern-Songs also? Ich war schon dabei eine Liste zu erstellen, als meine Gedanken auf unseren guten Jogi fielen. Jogi ist sicherlich einer der sympathischsten Menschen, die ich kenne, mit der einzigen Charakterschwäche, dass das Western-Genre nicht so ganz seins ist. So einen lieben Menschen will man dann natürlich nicht mit einer westernspezifischen Liste ausklammern. Daher werde ich heuer einfach zwei Songs pro Woche besprechen, so sei hiermit förmlich präsentiert:
DR. DJANGOS TOP 15 SONGS AUS ITALOWESTERN UND DR. DJANGOS TOP 15 SONGS AUS ALLEN ANDEREN ITALIENISCHEN GENRES
Songs sind hier in dem Sinne zu verstehen, dass es Musikstücke mit Lyrics sind (die Italiener waren zu gut im Instrumentalen, um das in eine einzige Top 15 Liste zu zwängen), ferner habe ich mir als Auswahlkriterien hergenommen, dass sich diese nicht auf nur einzelne Wörter beschränken dürfen (auch wenn es so coole Wörter sind wie „Django!“ oder „Sugar Colt…“), in einer lebenden Sprache sein müssen und wie immer nichts, das schon mal in einem anderen Countdowns vorgekommen ist (anders wäre die Abwesenheit des großartigen „Dracula Cha Cha Cha“ nicht zu erklären gewesen).
Wie immer gilt auch, dass die Liste nach meinem persönlichen Geschmack erstellt ist (WARNUNG: Mein Geschmack mag unter Umständen kein guter Geschmack sein! ), dieser Geschmack bewertet nach einer bunten Mischung aus Qualität und Spaß-Faktor. Und da ich weder alle italienischen Genre-Filme gesehen habe noch alle Songs aus den Gesehenen im Gedächtnis behalten haben werde, freue ich mich natürlich über jede Ergänzung, wäre auf eure Favoriten gespannt und bin begeistert auch neue musikalische Schätze zu entdecken.
Sonst läuft alles wie immer ab: Jeden Freitag wird ein Platz gepostet und die Zeit bis zum Forentreffen damit hoffentlich verkürzt (bei Wartezeiten auf das Forentreffen gilt, dass nur eine kurze eine gute ist!), beginnend mit… morgen! Hoppla, da sollte ich langsam zu Schreiben beginnen…
Nächste Woche suchen wir übrigens nach einem Landungsplatz und wir erfahren eine Taktik, wie man reich werden kann!
Nachdem dies alles gesagt wurde bleibt also nur noch eine Frage offen: Werden 90% der Songs von Guido und Maurizio de Angelis sein oder nur 80%? Finden wir’s heraus!
Re: Forentreffen Countdown '16
Howdy und yeah... ein weiteren Forentreffen-Countdown - nein, es werden sogar zwei!!!!
Ich freu mich drauf und das heisst auch... nur noch 15 Wochen bis zum Forentreffen!
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it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Forentreffen Countdown '16
Quatsch. Da sind bestimmt auch einige von Oliver Onions dabei. Der war ja auch ganz fleißig.DrDjangoMD hat geschrieben: Nachdem dies alles gesagt wurde bleibt also nur noch eine Frage offen: Werden 90% der Songs von Guido und Maurizio de Angelis sein oder nur 80%? Finden wir’s heraus!
Lieber DrDjangoMD. Ich bedauere, dass ich meine arme nicht jetzt in diesem Moment bis nach Wien ausstrecken kann. Fühle dich trotzdem ganz fest umarmt. Du bist klasse!
Dass es wirklich nur noch 15 Wochen ist, wird mir auch gerade jetzt erst bewusst. Juchu!
Früher war mehr Lametta
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Re: Forentreffen Countdown '16
So schnell vergeht die Zeit, der Countdown läuft und ich freu mich auf euch!
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
- buxtebrawler
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Re: Forentreffen Countdown '16
Abgefahrene, klasse Idee!DrDjangoMD hat geschrieben:DR. DJANGOS TOP 15 SONGS AUS ITALOWESTERN UND DR. DJANGOS TOP 15 SONGS AUS ALLEN ANDEREN ITALIENISCHEN GENRES
Schön, dass auf manches Verlass ist und du diese Tradition trotz massiver Zeitprobleme fortsetzt
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- karlAbundzu
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Re: Forentreffen Countdown '16
das gilt hier ja für einige, inklusive mirDrDjangoMD hat geschrieben:(WARNUNG: Mein Geschmack mag unter Umständen kein guter Geschmack sein! ),
Erst durch deinen Countdown wird das Treffen erst richtig war, und es steigert das Vergnügen unheimlich bis zum Treffen!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- DrDjangoMD
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Re: Forentreffen Countdown '16
Vielen Dank euch allen, ihr seid wunderbar . Und ja, es sind ab morgen nur noch 15 Wochen... und ich freu mich schon so!!!
- DrDjangoMD
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Re: Forentreffen Countdown '16
NUR NOCH 15 WOCHEN BIS ZUM FORENTREFFEN!!!
Platz 15 Diverses: „Place for the Landing“ (Roberto Pregadio, Ray Lovelock) aus „Junge Mädchen, zur Liebe gezwungen“ ( der Titel weckt unangenehme Erinnerungen an den Inhalt des Filmes, gibt’s keinen anderen? „Verflucht zum Töten“ … besser aber noch nicht… „La settima donna“ – Perfekt! )
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Nachdem ich „La settima donna“ gesehen habe, war ich begeistert von den kunstvollen Taktiken, mit denen Regisseur Franco Prosperi eine unangenehme Stimmung erzeugt hat, habe mir jedoch – in Hinblick auf meine Nerven – vorgenommen, ihn so schnell nicht wiederzusehen… Dann schrieb ich eine Abschlussarbeit für den ich ihn ein paarmal ansehen musste und seitdem sehe ich einen Psychiater. (Habe ich seitdem dazugelernt? Die Antwort ist: Später schrieb ich eine Abschlussarbeit in der ich „Die 120 Tage von Sodom“ mit „Ich spuck auf dein Grab“ verglich ).
Der heutige Song „Place for the Landing“ wird an einem recht frühen Zeitpunkt des Filmes (Minute 2:30 oder so) eingespielt. Laut dem auf der DVD enthaltenen Interview mit Schauspieler Ray Lovelock stammte die Komposition von Roberto Pregadio, während Ray – falls ihn seine Erinnerung nicht trübte – die Lyrics verfasste und sich zudem als Sänger und Mundharmoniker-Spieler beteiligte. Obwohl dies nicht das einzige Mal ist, dass in einem Film mit Lovelock ein von Lovelock gesungener Song eingesetzt wird (der gute Ray war zusammen mit Tomas Milian in einer Band), erreichen die anderen Tracks kaum die gleiche Wirkung, die „Place for the Landing“ auf die Zuseher von „La settima donna“ hat:
Es wurde in der vorigen Szene gerade ein brutaler und tödlicher Bankraub gezeigt. Kaum springen die drei Räuber in ihr Fluchtauto setzt unmittelbar „Place for the Landing“ ein und ebenso unmittelbar wird auf die titelgebenden jungen Mädchen geschnitten, wie sie zu einem Pool wandern und sich an diesem Sonnen. Zwischendurch erfolgen immer wieder Schnitte auf das Fluchtauto der Gangster. Nun besteht die verstörende Wirkung dieser Szene aus der bösen Ahnung, dass die Bankräuber wohl oder übel, früher oder später [Anm.: Sowohl übel als auch früher ] auf die Damen am Pool treffen. Eine ungemütliche Implikation, die durch den Song umso düsterer wird.
Die Lyrics „Place for the Landing“ deuten schon mal ganz klar in diese Richtung, doch besonders die musikalischen Komponenten sind es, die den Song wirksam machen: Zunächst gibt es kein wirkliches Intro. Sofort wird mit vollem Gesang, Instrumentalbegleitung und markanter Harmonika eingestiegen. Dieser abrupte Charakter gibt dem Song gleich etwas Unangenehmes, das durch die harten Töne und die Instrumentenwahl einer kreischenden Mundharmonika gleich umso mehr verstärkt wird. Die visuell erzeugte Wirkung der Szene wird durch die musikalische Untermalung also genau getroffen und verstärkt.
Die Tatsache, dass Ray, die Liebeslocke (im Film einer der Bankräuber), auch für Teile der Musik verantwortlich ist untermalt eine These, die ich in der oben erwähnten Abschlussarbeit über „Die 120 Tage von Sodom“ formulierte: Besonders in Filmen, in denen es um sexuelle Gewalt geht, scheinen die im Film geschilderten Machtverhältnisse auch auf die musikalische Gestaltung zuzutreffen [Über das Verhältnis von Musik und Macht hat Fred K. Prieberg sogar eine eigene Monographie verfasst ]. Ganz deutlich ist das in Filmen, in denen es nur innerdiegetische Musik gibt: So besteht die Musik in „Die 120 Tage von Sodom“ einzig aus der von den Faschisten beauftragten Klavierspielerin und dem von den Faschisten bedienten Radio in der letzten Szene. In „Ich Spuck auf dein Grab“ wiederum beschränkt sich die Musik auf die Harmonika, die Mr. Rapist Nr. 3 spielt und auf die Platte, die Camille Keaton auflegt, nachdem sie Mr. Rapist Nr. 2 seine Tatwaffe abgeschnitten hat, sprich sich das Machtverhältnis geändert hat. In einem anderen Film dieser Sparte, „City Monster“, wird der Antagonist nicht grundlos mit dem Spitznamen „Jingle Bells“ versehen. Dieses Phänomen beschränkt sich aber nicht nur auf die Filme, in denen die Antagonisten innerdiegetisch Musik machen: In „Das letzte Haus links“ sorgte David Hess für den Soundtrack und schließlich in „La settima donna“ beteiligte sich Ray Lovelock an selbigen…
Sind das alles Zufälle, oder hat Rutger Hauer unter dem Pseudonym „Basil Poledouris“ die Musik für „Flesh and Blood“ geschrieben? Wer weiß, wer weiß…
Anyway: Durch die Beteiligung von Florinda Bolkan wurde ich positiver Weise an das kommende Forentreffen erinnert, trotzdem hat mich die Besprechung dieses Filmes schon wieder deprimiert. Nun bräuchte ich ganz dringend etwas wesentlich Alberneres, um mich wieder glücklich zu machen...
Platz 15 Western: „Sabata kehrt zurück“ (Marcello Giombini)
[BBvideo][/BBvideo]
Laut dem Buch „The fifty worst movies of all time“ gehört Gianfranco Parolinis „Sabata kehrt zurück“ zu besagten 50. Obwohl der Film einige Schwächen hat (und die sicher nicht zu knapp), wäre ich jedoch vorsichtig, ihn auch nur zu den 50 schlechtesten Western aus Italien zu zählen. Allein die Anfangsszene ist sehr vielversprechend: Der Inhalt ist mysteriös, die Kameraeinstellungen bizarr, die Beleuchtung psychodelisch, die Musik mitreißend bis das Ganze auf parodistisch nicht uninteressante Weise in einer völligen Verharmlosung und humoristischen Auflösung gipfelt. Der so abrupt eingesetzte spaßige Ton bleibt auch in der folgenden Szene enthalten, bei der es sich um die Titelsequenz handelt. Während die vielversprechenden Namen von Cast und Crew ablaufen sehen wir, wie Lee Van Cleef als Sabata Reiner Schöne verfolgt. Zu diesem spaßigen Intro, das den Film eindeutig als Komödie ausweist, passt der ins Alberne gehenden Titelsong perfekt, wenn man ihn jedoch ohne die dazugehörigen Bilder konsumiert, könnte man so einige Probleme mit ihm haben. Analysieren wir ihn im Detail:
Es beginnt mit einem einsamen Klatschen, so, als gäbe es auf der Welt nur einen einzigen Menschen, der das Lied eines Applauses wert hielte, gefolgt von dem Boing-Ton, mit dem in Parodien von 70er-Pornos gemeinhin Erektionen untermalt werden. Dann kommt als kurzer Hoffnungsschimmer ein schöner Anstieg der Musik, bevor besagte Hoffnung mit dem „Bom-Bom-Bom“ singenden Männerchor zunichte gemacht wird. Ich mag ja eigentlich die von mir so genannten Background-Summerinnen sehr gerne, die Instrumentalsongs mit einem Lalalala („Das Geheimnis der Schwarzen Handschuhe“) einem Ujududududu („Die Bestie mit dem feurigen Atem“) oder einem Blum-Blum („Der Tod trägt schwarzes Leder“) verfeinern; aber ein Bom-Bom-Bom singender Männerchor ist dann doch eher gegen meinen Geschmack.
Wie dem auch sei, setzt dann der Hauptsänger mit mehreren Namensnennungen der Titelfigur ein, gefolgt von Beschreibungen, wie cool Lee Van Cleef ist. Obwohl diese teilweise klischeehaft daherkommen („The fastest gun in the west, I said the fastest gun in the west!“) ist dieses Belobkränzen des Protagonistin seid Lucky Luke für humoristische Western sicher nichts schlechtes und der große Lee Van Cleef verdient ja auch jedes Lob.
Dann mehr Bom-Bom-Bom, noch eine Strophe, mehr Bom-Bom-Bom. Dann eine Strophe, in welcher der oft benutzte Reim „rich“ und „bitch“ vorkommt, wobei letzteres nur mit einem „b…“ angedeutet wird (“If you wanna get money, if you wanna get rich/ if you want a good life, you’re gonna be the son of a b…“). Dann mehr Bom-Bom-Bom, dann nochmal die rich/bich-Strophe aber diesmal zweistimmig (Abwechslung ist die Würze des Lebens ), mehr Bom-Bom-Bom, mehr Sabata-Lobeshymnen, mehr Bom-Bom-Bom, Regie: Frank Kramer.
Obwohl der Song nun nicht ohne seine Albernheiten ist und ich ihn wahrscheinlich nicht in der Öffentlichkeit hören würde, passt er durchaus zu einem parodistischen Film und davon abgesehen geht eine seltsame Faszination von ihm aus. Der Sänger hat spürbare Energie und Freude an dem Lied und der Text macht ja eigentlich auch Spaß. Seine Wirkung hat der Song also keineswegs verfehlt. Ganz im Gegensatz nebenbei bemerkt zu der alternativen deutschen Version des original Sabata-Themas, wo man Giombinis wunderbares Instrumentalstück mit einem Text versehen hat, der die Handlung eines vollkommen anderen Filmes nacherzählt : https://www.youtube.com/watch?v=0o7Pft9-7n4
…allerdings kommt mir plötzlich ein anderes Lied in den Sinn, das ich auch etwas albern finde und nicht in der Öffentlichkeit hören würde, aber auch nicht ohne seine unerklärliche Faszination ist: „White Horse“, der 80er Hit von Laid Back. Warum kommt es mir in den Sinn? Nicht nur weil es eine ähnliche Wirkung auf mich hat, sondern, weil es auch den „rich“/ „b…“- Reim fast ident übernimmt… und das Synchro-Getute ist dem Bom-Bom-Bom eigentlich auch nicht sooo unähnlich … hmmm… Also ich will ja nicht sagen, dass sich Laid Back zu ihrem Hit ausgerechnet von „Sabata kehr zurück“ beeinflussen ließen, aber ich will es auch nicht bestreiten… Weiße Pferde kommen in dem Film zumindest vor…
Mit diesem Gedankenanstoß beende ich mal die heutige Platzierung. Es ist furchtbar, dass wir weder mit Maurizio noch mit Guido de Angelis in den Countdown eingestiegen sind. Das muss geändert werden! Für nächste Woche habe ich beide daher zum Fischen eingeladen. Und damit wir neben dem Vergnügen auch was lernen, wird sich der Western-Song mit Vorschul-Mathematik beschäftigen…
Platz 15 Diverses: „Place for the Landing“ (Roberto Pregadio, Ray Lovelock) aus „Junge Mädchen, zur Liebe gezwungen“ ( der Titel weckt unangenehme Erinnerungen an den Inhalt des Filmes, gibt’s keinen anderen? „Verflucht zum Töten“ … besser aber noch nicht… „La settima donna“ – Perfekt! )
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Nachdem ich „La settima donna“ gesehen habe, war ich begeistert von den kunstvollen Taktiken, mit denen Regisseur Franco Prosperi eine unangenehme Stimmung erzeugt hat, habe mir jedoch – in Hinblick auf meine Nerven – vorgenommen, ihn so schnell nicht wiederzusehen… Dann schrieb ich eine Abschlussarbeit für den ich ihn ein paarmal ansehen musste und seitdem sehe ich einen Psychiater. (Habe ich seitdem dazugelernt? Die Antwort ist: Später schrieb ich eine Abschlussarbeit in der ich „Die 120 Tage von Sodom“ mit „Ich spuck auf dein Grab“ verglich ).
Der heutige Song „Place for the Landing“ wird an einem recht frühen Zeitpunkt des Filmes (Minute 2:30 oder so) eingespielt. Laut dem auf der DVD enthaltenen Interview mit Schauspieler Ray Lovelock stammte die Komposition von Roberto Pregadio, während Ray – falls ihn seine Erinnerung nicht trübte – die Lyrics verfasste und sich zudem als Sänger und Mundharmoniker-Spieler beteiligte. Obwohl dies nicht das einzige Mal ist, dass in einem Film mit Lovelock ein von Lovelock gesungener Song eingesetzt wird (der gute Ray war zusammen mit Tomas Milian in einer Band), erreichen die anderen Tracks kaum die gleiche Wirkung, die „Place for the Landing“ auf die Zuseher von „La settima donna“ hat:
Es wurde in der vorigen Szene gerade ein brutaler und tödlicher Bankraub gezeigt. Kaum springen die drei Räuber in ihr Fluchtauto setzt unmittelbar „Place for the Landing“ ein und ebenso unmittelbar wird auf die titelgebenden jungen Mädchen geschnitten, wie sie zu einem Pool wandern und sich an diesem Sonnen. Zwischendurch erfolgen immer wieder Schnitte auf das Fluchtauto der Gangster. Nun besteht die verstörende Wirkung dieser Szene aus der bösen Ahnung, dass die Bankräuber wohl oder übel, früher oder später [Anm.: Sowohl übel als auch früher ] auf die Damen am Pool treffen. Eine ungemütliche Implikation, die durch den Song umso düsterer wird.
Die Lyrics „Place for the Landing“ deuten schon mal ganz klar in diese Richtung, doch besonders die musikalischen Komponenten sind es, die den Song wirksam machen: Zunächst gibt es kein wirkliches Intro. Sofort wird mit vollem Gesang, Instrumentalbegleitung und markanter Harmonika eingestiegen. Dieser abrupte Charakter gibt dem Song gleich etwas Unangenehmes, das durch die harten Töne und die Instrumentenwahl einer kreischenden Mundharmonika gleich umso mehr verstärkt wird. Die visuell erzeugte Wirkung der Szene wird durch die musikalische Untermalung also genau getroffen und verstärkt.
Die Tatsache, dass Ray, die Liebeslocke (im Film einer der Bankräuber), auch für Teile der Musik verantwortlich ist untermalt eine These, die ich in der oben erwähnten Abschlussarbeit über „Die 120 Tage von Sodom“ formulierte: Besonders in Filmen, in denen es um sexuelle Gewalt geht, scheinen die im Film geschilderten Machtverhältnisse auch auf die musikalische Gestaltung zuzutreffen [Über das Verhältnis von Musik und Macht hat Fred K. Prieberg sogar eine eigene Monographie verfasst ]. Ganz deutlich ist das in Filmen, in denen es nur innerdiegetische Musik gibt: So besteht die Musik in „Die 120 Tage von Sodom“ einzig aus der von den Faschisten beauftragten Klavierspielerin und dem von den Faschisten bedienten Radio in der letzten Szene. In „Ich Spuck auf dein Grab“ wiederum beschränkt sich die Musik auf die Harmonika, die Mr. Rapist Nr. 3 spielt und auf die Platte, die Camille Keaton auflegt, nachdem sie Mr. Rapist Nr. 2 seine Tatwaffe abgeschnitten hat, sprich sich das Machtverhältnis geändert hat. In einem anderen Film dieser Sparte, „City Monster“, wird der Antagonist nicht grundlos mit dem Spitznamen „Jingle Bells“ versehen. Dieses Phänomen beschränkt sich aber nicht nur auf die Filme, in denen die Antagonisten innerdiegetisch Musik machen: In „Das letzte Haus links“ sorgte David Hess für den Soundtrack und schließlich in „La settima donna“ beteiligte sich Ray Lovelock an selbigen…
Sind das alles Zufälle, oder hat Rutger Hauer unter dem Pseudonym „Basil Poledouris“ die Musik für „Flesh and Blood“ geschrieben? Wer weiß, wer weiß…
Anyway: Durch die Beteiligung von Florinda Bolkan wurde ich positiver Weise an das kommende Forentreffen erinnert, trotzdem hat mich die Besprechung dieses Filmes schon wieder deprimiert. Nun bräuchte ich ganz dringend etwas wesentlich Alberneres, um mich wieder glücklich zu machen...
Platz 15 Western: „Sabata kehrt zurück“ (Marcello Giombini)
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Laut dem Buch „The fifty worst movies of all time“ gehört Gianfranco Parolinis „Sabata kehrt zurück“ zu besagten 50. Obwohl der Film einige Schwächen hat (und die sicher nicht zu knapp), wäre ich jedoch vorsichtig, ihn auch nur zu den 50 schlechtesten Western aus Italien zu zählen. Allein die Anfangsszene ist sehr vielversprechend: Der Inhalt ist mysteriös, die Kameraeinstellungen bizarr, die Beleuchtung psychodelisch, die Musik mitreißend bis das Ganze auf parodistisch nicht uninteressante Weise in einer völligen Verharmlosung und humoristischen Auflösung gipfelt. Der so abrupt eingesetzte spaßige Ton bleibt auch in der folgenden Szene enthalten, bei der es sich um die Titelsequenz handelt. Während die vielversprechenden Namen von Cast und Crew ablaufen sehen wir, wie Lee Van Cleef als Sabata Reiner Schöne verfolgt. Zu diesem spaßigen Intro, das den Film eindeutig als Komödie ausweist, passt der ins Alberne gehenden Titelsong perfekt, wenn man ihn jedoch ohne die dazugehörigen Bilder konsumiert, könnte man so einige Probleme mit ihm haben. Analysieren wir ihn im Detail:
Es beginnt mit einem einsamen Klatschen, so, als gäbe es auf der Welt nur einen einzigen Menschen, der das Lied eines Applauses wert hielte, gefolgt von dem Boing-Ton, mit dem in Parodien von 70er-Pornos gemeinhin Erektionen untermalt werden. Dann kommt als kurzer Hoffnungsschimmer ein schöner Anstieg der Musik, bevor besagte Hoffnung mit dem „Bom-Bom-Bom“ singenden Männerchor zunichte gemacht wird. Ich mag ja eigentlich die von mir so genannten Background-Summerinnen sehr gerne, die Instrumentalsongs mit einem Lalalala („Das Geheimnis der Schwarzen Handschuhe“) einem Ujududududu („Die Bestie mit dem feurigen Atem“) oder einem Blum-Blum („Der Tod trägt schwarzes Leder“) verfeinern; aber ein Bom-Bom-Bom singender Männerchor ist dann doch eher gegen meinen Geschmack.
Wie dem auch sei, setzt dann der Hauptsänger mit mehreren Namensnennungen der Titelfigur ein, gefolgt von Beschreibungen, wie cool Lee Van Cleef ist. Obwohl diese teilweise klischeehaft daherkommen („The fastest gun in the west, I said the fastest gun in the west!“) ist dieses Belobkränzen des Protagonistin seid Lucky Luke für humoristische Western sicher nichts schlechtes und der große Lee Van Cleef verdient ja auch jedes Lob.
Dann mehr Bom-Bom-Bom, noch eine Strophe, mehr Bom-Bom-Bom. Dann eine Strophe, in welcher der oft benutzte Reim „rich“ und „bitch“ vorkommt, wobei letzteres nur mit einem „b…“ angedeutet wird (“If you wanna get money, if you wanna get rich/ if you want a good life, you’re gonna be the son of a b…“). Dann mehr Bom-Bom-Bom, dann nochmal die rich/bich-Strophe aber diesmal zweistimmig (Abwechslung ist die Würze des Lebens ), mehr Bom-Bom-Bom, mehr Sabata-Lobeshymnen, mehr Bom-Bom-Bom, Regie: Frank Kramer.
Obwohl der Song nun nicht ohne seine Albernheiten ist und ich ihn wahrscheinlich nicht in der Öffentlichkeit hören würde, passt er durchaus zu einem parodistischen Film und davon abgesehen geht eine seltsame Faszination von ihm aus. Der Sänger hat spürbare Energie und Freude an dem Lied und der Text macht ja eigentlich auch Spaß. Seine Wirkung hat der Song also keineswegs verfehlt. Ganz im Gegensatz nebenbei bemerkt zu der alternativen deutschen Version des original Sabata-Themas, wo man Giombinis wunderbares Instrumentalstück mit einem Text versehen hat, der die Handlung eines vollkommen anderen Filmes nacherzählt : https://www.youtube.com/watch?v=0o7Pft9-7n4
…allerdings kommt mir plötzlich ein anderes Lied in den Sinn, das ich auch etwas albern finde und nicht in der Öffentlichkeit hören würde, aber auch nicht ohne seine unerklärliche Faszination ist: „White Horse“, der 80er Hit von Laid Back. Warum kommt es mir in den Sinn? Nicht nur weil es eine ähnliche Wirkung auf mich hat, sondern, weil es auch den „rich“/ „b…“- Reim fast ident übernimmt… und das Synchro-Getute ist dem Bom-Bom-Bom eigentlich auch nicht sooo unähnlich … hmmm… Also ich will ja nicht sagen, dass sich Laid Back zu ihrem Hit ausgerechnet von „Sabata kehr zurück“ beeinflussen ließen, aber ich will es auch nicht bestreiten… Weiße Pferde kommen in dem Film zumindest vor…
Mit diesem Gedankenanstoß beende ich mal die heutige Platzierung. Es ist furchtbar, dass wir weder mit Maurizio noch mit Guido de Angelis in den Countdown eingestiegen sind. Das muss geändert werden! Für nächste Woche habe ich beide daher zum Fischen eingeladen. Und damit wir neben dem Vergnügen auch was lernen, wird sich der Western-Song mit Vorschul-Mathematik beschäftigen…
- karlAbundzu
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Re: Forentreffen Countdown '16
Sehr schöne Auswahl! Ray Lovelock und Tomas Milian in einer Band? Ich bräuchte dringend mal den Delorian, um zu einem Konzert dieser Kapelle zu fahren. Obwohl ich so ganz von Rays gesanglicher Leistung nicht überzeugt bin, aber live geht das bestimmt ab....
Scheinbar aber eine Cover-Band: Der Song erinnerte mich do sehr sehr stark an LET'S STICK TOGETHER, den ich am deutlichsten in der Bryan Ferry - Version im Ohr habe (und bei la settima donna sich auch in seinem Arrangemet stark anlehnt), der aber wohl schon von 1962 ist.
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Der Sabata - Song ist natürlich groß, dieses Bom Bom Bom finde ich toll! Würde ich sogar in der Öffentlichkeit hören. Das erinnert mich an ein Werk von Jimmy Castor, der auch ein schönes Bom Bom benutzt.
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Der Castor hat auch mal eine Platte mit Monsterfilm-Sujets rausgebracht, die ich noch dringend suche....
Insgesamt war das ja shcon mal ein super Auftakt. Danke!
Scheinbar aber eine Cover-Band: Der Song erinnerte mich do sehr sehr stark an LET'S STICK TOGETHER, den ich am deutlichsten in der Bryan Ferry - Version im Ohr habe (und bei la settima donna sich auch in seinem Arrangemet stark anlehnt), der aber wohl schon von 1962 ist.
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Der Sabata - Song ist natürlich groß, dieses Bom Bom Bom finde ich toll! Würde ich sogar in der Öffentlichkeit hören. Das erinnert mich an ein Werk von Jimmy Castor, der auch ein schönes Bom Bom benutzt.
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Der Castor hat auch mal eine Platte mit Monsterfilm-Sujets rausgebracht, die ich noch dringend suche....
Insgesamt war das ja shcon mal ein super Auftakt. Danke!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Forentreffen Countdown '16
Wow, vielen Dank für die beiden Referenz-Songs, kannte ich beide noch nicht