Deliria-Italiano

Reinifilm hat geschrieben: ↑Sa 11. Sep 2021, 15:36 Gar nicht mitbekommen - die „Mindnapping“-Giallo-Folge war der Startschuss für eine eigene Hörspiel-Serie:

Hey, danke für die Info. Mindnapping hatte ich glatt vergessen.

Conni 15, Band 2, Mein Sommer fast ohne Jungs

Ein Sozialkaufhaus ist eine Schlangengrube!
Zugegeben, es braucht schon ein wenig Abstraktionsvermögen beim Hören, wenn die Conni, die vorher in den Kindergarten oder die Grundschule kam, plötzlich fünfzehn ist und sich einen sexy Bikini kauft, der nur die nötigsten Stellen abdeckt.
Aber gehen wir völlig unvorbereitet ran, so wie ich beim Fund dieses Hörbuchs.
Conni hat Sommerferien, viel Sehnsucht und Langeweile, weil ihr fester Freund ein Austauschjahr in den USA absolviert. Also ist ein Ferienjob in einer Eisdiele eine gute Idee. Leider schleicht sich dort ein Stammkunde ein, der Conni kräftiges Kribbeln verursacht.
Ihre Freundinnen haben eigene Beziehungsprobleme, Anna ist chronisch eifersüchtig und Lena will endlich Sex.
Mir hat das Hören Spaß bereitet, dank der guten Sprecherin und der angenehmen Texte, die einen perfekt in die Situation mitnahmen. Allerdings gebe ich zu, dass das alles für mein Empfinden etwas zu rosa war. Einige emotionale Pikser zusätzlich wären schon schön gewesen.

Soweit, so gut, "seriöse Medien" jedoch sehen das offensichtlich völlig anders.
Denn ... Conni hat ein viel zu perfektes Elternhaus, keine Scheidung, der Vater verdient das Geld, die Mutter gibt trotz Beruf die Hausfrau, ein Skandal.
Heißt im Klartext, eine intakte klassische Familie ist für solche Subjekte bereits ein No-Go.
Ach, und übrigens, es fehlen die Migranten in Connis Freundeskreis und die Moslems sicherlich auch.
Heißt im Klartext, jedes Umfeld, in dem keine Moslems oder Schwarze vorkommen, ist bereits per se rassistisch.
Danke an diese Arschlöcher, die sich noch dazu Journalisten nennen dürfen, für die Erweiterung meines Horizonts.

buxtebrawler hat geschrieben: ↑So 31. Dez 2023, 16:57 um die jungen britischen Hobbydetektive.

buxtebrawler hat geschrieben: ↑So 31. Dez 2023, 16:57Aber was verstehe ich schon von den "Drei Fragezeichen" -

Nix. Quod erat demonstrandum!

Die Tote im Götakanal, erster Krimi des Autoren-Ehepaares Sjöwall/Wahlöö um Kommissar Beck in einer Hörspiel-Adaption von WDR und SWR aus dem Jahre 1978, die recht gut gelungen ist, Hatte ich bereits als MP3, musste aber bei der CD auf meinem Schreibtisch erneut zugreifen.
Die zehn Bände des Autorenpaares um Kommissar Beck und seine Kollegen von der Stockholmer Mordkommission zählen zu den absoluten Klassikern der Kriminalliteratur und ich behaupte mal ganz frech, ohne diese beiden hätte es den Hype um skandinavische Krimis kaum gegeben.
Ich lag 1978 mit 13 im Krankenhaus, hatte keinerlei Zeitnot und kam in den Besitz des Buches "Endstation für neun", das mich völlig aus den Socken haute und ein tiefes Fandom zu den beiden Autoren verankerte. Alle anderen Bände kaufte ich in relativ kurzer Zeit nach und verschlang sie.
Was mich an diesen Büchern besonders ansprach, war die sozialkritische Komponente. Ermittler die Guten, Verbrecher die Bösen, diese platten Klischees liefen hier nicht. Stattdessen bekamen Staat und Polizei konsequent ihr Fett weg, wobei die einzelnen Menschen trotzdem als Menschen mit eigenen Nöten und Sorgen geschildert wurden. Die Täter entpuppen sich zwar als solche, dennoch wurden auch hier Verwicklungen geschildert, die zu ihren Verfehlungen geführt hatten. Diese differenzierte Darstellung beeindruckte mich tief. Ich möchte sogar soweit gehen, dass die Bücher meine eigene politische Entwicklung stark beeinflussten. Eben klar links, aber ohne Scheuklappen.
Beim ersten Roman ist die politische Komponente noch ausgesprochen dezent, aber auch später nahm sie nicht Überhand. Die Autoren versuchten nie platt zu beeinflussen, sondern schilderten nur Zustände. Die Schlussfolgerungen überließen sie dem Leser.
Interessanterweise ist die Reihe ebenfalls in der damaligen DDR erschienen, dank der sozialistischen Ausrichtung wenig verwunderlich, selbstverständlich in eigenen Übersetzungen und mit teilweise anderen Titeln. Das Projekt, West- und Ost-Übersetzungen zu vergleichen, habe ich leider nie umgesetzt.
Die CD bleibt nicht bei mir, da sie stark zerkratzt ist. Dennoch ausgesprochene Empfehlung, was die Original-Romane angeht. Die späteren Fernsehfilme um Kommissar Beck sind teilweise durchaus okay, aber mit dem Spirit der Erfinder hat das wenig zu tun.

Von den „Giallo“-Machern gibt es jetzt auch Bullenblei für die Ohren!

Reinifilm hat geschrieben: ↑Fr 23. Aug 2024, 01:16 Von den „Giallo“-Machern gibt es jetzt auch Bullenblei für die Ohren!


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Klasse, das "hört" sich gut an.
Kommt ins Hausaufgabenheft