COPKILLER - Roberto Fuensa (1983)
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
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COPKILLER - Roberto Fuensa (1983)
R: Roberto Fuensa, D: Harvey Keitel, John Lydon, NIcole Garcia, Leonard Mann, Sylvia Sidney, M: Ennio Morricone
Story: Der New Yorker Polizist Fred O'Connor (Harvey Keitel) arbeitet als Drogenfahnder für das Rauschgiftdezernat und ist für seine äußerst harte Vorgehensweise bekannt. Aus diesem Grund betraut man ihn mit einem neuen Fall. Er soll einen Serienmörder dingfest machen, der schon einige Polizisten auf dem Gewissen hat und die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Niemand ahnt jedoch, dass O'Connor ein Doppelleben führt, Bestechungsgelder kassiert und privat selbst mit Drogen handelt, um sich so ein Luxusapartment in Manhattan zu finanzieren. Eines Tages dringt ein junger Mann namens Leo (John Lydon alias Johnny Rotten) in das Apartment ein und behauptet der gesuchte Polizistenmörder zu sein. Er weiß erstaunlich viel über O´Connors illegale Geschäfte und es kommt zu einem nervenaufreibenden Psychoduell zwischen den beiden Männern…
Quelle: http://www.ofdb.de/plot/10787,272163,Copkiller
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: COPKILLER (1983)
COPKILLER (1983)
Oder, wie er auf der vorliegenden DVD heißt: BAD LIEUTENANT 2 – CORRUPT…
In New York treibt sich ein Killer herum, der es vor allem auf Drogenfahnder abgesehen hat. Der knallharte Bulle Fred O’Connor soll den Fall untersuchen. Der hängt aber viel lieber in seinem zwielichtig finanzierten Luxus- Appartement herum, raucht Zigarre und trinkt Whiskey. Bis sich ihm ein junger Mann vorstellt, der doch zu viel von ihm zu wissen scheint…
Nun, das ist kein Krimi, sondern eine Mischung aus Kammerspiel und Thriller.
Harvey Keitel als Cop und John Lydon als junger Mann treiben hier ein Psychospiel.
Dabei fängt Harvey als herrlich fieser hard boiled Bulle mit Hang zu selbstzweckhaftem Sadismus an, der aber nach und nach Brüche in seiner Psyche zum Vorschein kommen lässt und die Kontrolle verliert. Lydon hingegen spielt einen auf Vaterfiguren fixiertem delinquenten jungen Mann ohne festes Ziel mit starkem Hang zur Selbstzerstörung, spielerisch und scheinbar naiv überfordert, der nach und nach selbstsicher, kontrolliert und smart wird.
Und die beiden machen das super. Klar, von Keitel erwartet man da nichts anderes, ist Höchstleistungen gewohnt, vom Pistols- und PIL-Sänger ist das dann doch überraschend. Und er hatte auch noch mehr schauspielerische Ambitionen, aus denen leider nichts wurde (nachzulesen in seiner Biographie „Anger is an Energy“)
Das ist alles spannend und gut und sehr rau in Szene gesetzt.
Dazu sehr jazzige Musik von Morricone, ganz ganz großartig, ich freu mich über meine Vinyl-LP!
Trivia: Hübsch, das Lydon eine Tasche von seinem Lieblingsfußball-Club reinschmuggelt. Im Büro der Journalistinnen hängt eine Frankreichkarte. Und der Country-hörende Polizist hasst also das Land.
Zur DVD: Die Bildqualität ist sehr mau, ein bisschen wie vom Kino abgefilmt.
Die extras sind ganz interessant: Die US-Kinoversion, so dass man sich auch die Stimmen von Keitel und Lydon reinziehen kann (sonst gibt es nur Ton auf deutsch und italienisch, keine UT), die tatsächlich ein bisschen Länger ist. Aber immer noch nicht so lang wie die originale italienische Version, was mich bei der übertriebenen FSK 18 ein wenig wundert. Vielleicht sind das ja tatsächlich die deleted scenes, die auf der DVD auch mit drauf sind, die in der Filmfassung fehlen. Leider sind die nicht in den Film eingearbeitet (und alle äußerst unblutig), und nur auf italienisch als extra am Stück…. Unbefriedigend.
Toller Film, der eine bessere VÖ verdient hätte.
PS: Ich wollte noch erwähnen, dass die ersten 10 Minuten vollkommen ohne Dialog auskommen, und ich das sehr toll gemacht finde!
Oder, wie er auf der vorliegenden DVD heißt: BAD LIEUTENANT 2 – CORRUPT…
In New York treibt sich ein Killer herum, der es vor allem auf Drogenfahnder abgesehen hat. Der knallharte Bulle Fred O’Connor soll den Fall untersuchen. Der hängt aber viel lieber in seinem zwielichtig finanzierten Luxus- Appartement herum, raucht Zigarre und trinkt Whiskey. Bis sich ihm ein junger Mann vorstellt, der doch zu viel von ihm zu wissen scheint…
Nun, das ist kein Krimi, sondern eine Mischung aus Kammerspiel und Thriller.
Harvey Keitel als Cop und John Lydon als junger Mann treiben hier ein Psychospiel.
Dabei fängt Harvey als herrlich fieser hard boiled Bulle mit Hang zu selbstzweckhaftem Sadismus an, der aber nach und nach Brüche in seiner Psyche zum Vorschein kommen lässt und die Kontrolle verliert. Lydon hingegen spielt einen auf Vaterfiguren fixiertem delinquenten jungen Mann ohne festes Ziel mit starkem Hang zur Selbstzerstörung, spielerisch und scheinbar naiv überfordert, der nach und nach selbstsicher, kontrolliert und smart wird.
Und die beiden machen das super. Klar, von Keitel erwartet man da nichts anderes, ist Höchstleistungen gewohnt, vom Pistols- und PIL-Sänger ist das dann doch überraschend. Und er hatte auch noch mehr schauspielerische Ambitionen, aus denen leider nichts wurde (nachzulesen in seiner Biographie „Anger is an Energy“)
Das ist alles spannend und gut und sehr rau in Szene gesetzt.
Dazu sehr jazzige Musik von Morricone, ganz ganz großartig, ich freu mich über meine Vinyl-LP!
Trivia: Hübsch, das Lydon eine Tasche von seinem Lieblingsfußball-Club reinschmuggelt. Im Büro der Journalistinnen hängt eine Frankreichkarte. Und der Country-hörende Polizist hasst also das Land.
Zur DVD: Die Bildqualität ist sehr mau, ein bisschen wie vom Kino abgefilmt.
Die extras sind ganz interessant: Die US-Kinoversion, so dass man sich auch die Stimmen von Keitel und Lydon reinziehen kann (sonst gibt es nur Ton auf deutsch und italienisch, keine UT), die tatsächlich ein bisschen Länger ist. Aber immer noch nicht so lang wie die originale italienische Version, was mich bei der übertriebenen FSK 18 ein wenig wundert. Vielleicht sind das ja tatsächlich die deleted scenes, die auf der DVD auch mit drauf sind, die in der Filmfassung fehlen. Leider sind die nicht in den Film eingearbeitet (und alle äußerst unblutig), und nur auf italienisch als extra am Stück…. Unbefriedigend.
Toller Film, der eine bessere VÖ verdient hätte.
PS: Ich wollte noch erwähnen, dass die ersten 10 Minuten vollkommen ohne Dialog auskommen, und ich das sehr toll gemacht finde!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- buxtebrawler
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Re: COPKILLER (1983)
Ja, eine angemessene Veröffentlichung ist hier wirklich überfällig!
Ich notierte vor mittlerweile mehr als sechs Jahren:
Italienisch-amerikanische Koproduktion mit Harvey Keitel und John "Johnny Rotten" Lydon in den Hauptrollen.
Packender, außergewöhnlicher Psychothriller, der klar vom Spiel der Hauptdarsteller lebt, trotzdem aber auch über eine Geschichte verfügt, bei der sich genaues Hinsehen und -hören sowie der Gebrauch der grauen Zellen lohnen - wie es eben in einem guten Psychothriller sein sollte. Die eine oder andere Wendung der Handlung mag zwar überraschen, aber einen Überraschungseffekt wollte man wohl auch erreichen, als man den harten Bullen O'Connor Stück für Stück auseinandernahm und seine Schwächen offenbarte, wofür Leo mit seinen raffinierten Psychotricks verantwortlich zeichnet. Das alles in Verbindung mit schön dreckiger, ungemütlicher '80er-Atmosphäre ergibt unterm Strich meines Erachtens einen Geheimtipp, wenn auch nicht den ganz großen Wurf.
Leider sah ich lediglich eine anscheinend arg geschnittene Fassung, da "Copkiller" nie ungeschnitten auf deutsch veröffentlicht wurde...
Ich notierte vor mittlerweile mehr als sechs Jahren:
Italienisch-amerikanische Koproduktion mit Harvey Keitel und John "Johnny Rotten" Lydon in den Hauptrollen.
Packender, außergewöhnlicher Psychothriller, der klar vom Spiel der Hauptdarsteller lebt, trotzdem aber auch über eine Geschichte verfügt, bei der sich genaues Hinsehen und -hören sowie der Gebrauch der grauen Zellen lohnen - wie es eben in einem guten Psychothriller sein sollte. Die eine oder andere Wendung der Handlung mag zwar überraschen, aber einen Überraschungseffekt wollte man wohl auch erreichen, als man den harten Bullen O'Connor Stück für Stück auseinandernahm und seine Schwächen offenbarte, wofür Leo mit seinen raffinierten Psychotricks verantwortlich zeichnet. Das alles in Verbindung mit schön dreckiger, ungemütlicher '80er-Atmosphäre ergibt unterm Strich meines Erachtens einen Geheimtipp, wenn auch nicht den ganz großen Wurf.
Leider sah ich lediglich eine anscheinend arg geschnittene Fassung, da "Copkiller" nie ungeschnitten auf deutsch veröffentlicht wurde...
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- CamperVan.Helsing
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Re: COPKILLER (1983)
Bei mir muss das über 10 Jahre her sein, hab da noch das Polygram-Tape. Die Erinnerung ist daher mittlerweile blass, aber positiv.
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- buxtebrawler
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Re: COPKILLER (1983)
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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- karlAbundzu
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Re: COPKILLER - Roberto Fuensa (1983)
in der englischen wikipedia steht, dass der film public domain ist, weil keiner weiß, wer die rechte hat, oder so. Und das es deshalb nur schlechte cut-VÖ's gibt....
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- Tomaso Montanaro
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Re: COPKILLER - Roberto Fuensa (1983)
Solider Großstadtthiller im New York der 80er-Jahre. Auch die interessante Darstellerriege (Harvey Keitel, Johnny Rotten) macht den Film sehenswert.
Offenbar leider nur geschnitten bei uns zu haben.
6/10 Punkten
Offenbar leider nur geschnitten bei uns zu haben.
6/10 Punkten
- sid.vicious
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Re: COPKILLER - Roberto Fuensa (1983)
Seit Mitte der 1980er nicht mehr geschaut. Hat mir allerdings dereinst schon sehr gut gefallen.
Die (wohlmöglich wie angeblich qualitativ minderwertige) deutsche DVD (mit einem unglaublichen Cover und dito unglaublichen Titel) ist immo nicht mehr zu bekommen. Die DVD hat allerdings die deutsche und die englische Tonspur an Bord. Ich habe mal bei youtube reingehört, es ist Rottens Originalstimme, was die Sache noch spannender macht.
Die (wohlmöglich wie angeblich qualitativ minderwertige) deutsche DVD (mit einem unglaublichen Cover und dito unglaublichen Titel) ist immo nicht mehr zu bekommen. Die DVD hat allerdings die deutsche und die englische Tonspur an Bord. Ich habe mal bei youtube reingehört, es ist Rottens Originalstimme, was die Sache noch spannender macht.
Re: COPKILLER - Roberto Fuensa (1983)
in den Staaten gibt es eine Blu-Ray von Code Red unter dem Titel "Corrupt" - laut Angabe am Cover codefree
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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- sid.vicious
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