Gewalt - Die fünfte Macht im Staat - Florestano Vancini (1972)
Moderator: jogiwan
Gewalt - Die fünfte Macht im Staat - Florestano Vancini (1972)
Originaltitel: La Violenza: Quinto potere
Herstellungsland: Italien/1972
Regie: Florestano Vancini
Darsteller: Enrico Maria Salerno, Gastone Moschin, Riccardo Cucciolla, Mario Adorf, Ciccio Ingrassia, Aldo Giuffrè, Michele Abruzzo, Ferruccio De Ceresa und Turi Ferro.
Story: Gehört die Mafia in Sizilien endgültig der Vergangenheit an ? Die Anti-Mafia-Kommission des italienischen Parlaments jedenfalls scheint mit ihren Untersuchungen gute Fortschritte gemacht zu haben.Da fallen plötzlich wieder Schüsse aus Maschinenpistolen. Doch es gelingt den Behörden einige Mitglieder der rivalisierenden Gangs festzunehmen und vor ein Gericht zu stellen.Diesmal scheint Staatsanwalt Azzara (Enrico Maria Salerno) genügend Beweise zu haben, um die Angeklagten Barresi (Mario Adorf), ein großer Boss im Baugewerbe, und seinen Gegenspieler Savoca (Allessandro Sperli) zu überführen.Doch da geschieht etwas Unvorhergesehenes ...
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- CamperVan.Helsing
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Re: Gewalt-Die fünfte Macht im Staat - Florestano Vancini
Toller Film, leider ewig nicht gesehen.
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Re: Gewalt-Die fünfte Macht im Staat - Florestano Vancini
Wirklich sehr guter stuff, meine Kopie hat aber wie ich gestern abend bemerkt habe total den Geist aufgegeben, so ein mist !!ugo-piazza hat geschrieben:Toller Film, leider ewig nicht gesehen.
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- Ringo aka Angelface
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Re: Gewalt-Die fünfte Macht im Staat - Florestano Vancini
Kenne ich gar nicht..... DVD scheint es auch nicht zu geben
Schade......
Schade......
- Nello Pazzafini
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Re: Gewalt-Die fünfte Macht im Staat - Florestano Vancini
na da kann dir geholfen werden Onkelchen, hab ja das Original VHS Tape! Superfilm, bin so froh das der adorf damals in Italien geblieben ist und viel viel gemacht hat.......Onkel Joe hat geschrieben:Wirklich sehr guter stuff, meine Kopie hat aber wie ich gestern abend bemerkt habe total den Geist aufgegeben, so ein mist !!ugo-piazza hat geschrieben:Toller Film, leider ewig nicht gesehen.
- CamperVan.Helsing
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Re: Gewalt-Die fünfte Macht im Staat - Florestano Vancini
In Sizilien stehen 16 Männer vor Gericht, allesamt verdächtig, Mafiosi zu sein. Zwei Morde gilt es zu klären, davon auch die Tötung des Präfekten.
Teils handelt es sich bei den Angeklagten um einfache Bauern wie Vacirca, der tatsächlich als Mörder gedungen wurde, den Analphabeten Giacalone (Ciccio Ingrassia!), der als Strohmann tausende Bauanträge unterschreiben musste, aber auch hohe Tiere wie der Bauunternehmer Baresi (Mario Adorf), der bereits neunmal angeklagt war, aber auch neunmal freigesprochen wurde.
Während der Staatsanwalt (Enrico Maria Salerno) die Anklage vertritt, wiegelt der Verteidiger (Gastone Moschin) ab, in Norditalien sei es ja auch nicht besser, und überhaupt diene die ganze Anklage ja nur dazu, angesehene Männer zu diskreditieren.
Frühere Aussagen werden widerrufen, Beweisstücke verschwinden, das übliche Prozedere, wie man es in Sizilien eh nicht anders erwarten würde. Der idealististische Bürgermeister Salemi wird ermordet, sein Bruder wendet sich an die Anti-Mafia-Kommission, wo sein Schreiben abhanden kommt. Als sich während des Prozesses herausstellt, dass er durch Spielsucht bis an die Halskrause verschuldet ist, ist er eh diskreditiert. Eine junge Frau, deren Mann "verschwunden" ist, beklagt vor Gericht, dass niemand wirklich die Wahrheit wissen wolle, und dass dies auch allen bekannt sei, worauf sie aus dem Saal gezerrt wird. Ein Großgrundbesitzer antwortet auf die Vorhaltung des Staatsanwaltes, jeder wisse, dass er 20000 Wählerstimmen manipulieren könne, dass er nicht wisse, ob es 20000 oder 1000000 seien.
Und so ist das Ergebnis auch nicht wirklich überraschend: Der Analphabet Giacalone kommt im Gefängnis ums Leben, der Bauer Vacirca wird verurteilt. Alle anderen werden freigesprochen, das Leben geht weiter wie gehabt.
Zwischen die Gerichtsverhandlung schneidet Vancini immer wieder die gerade verhandelten Ereignisse, so dass der Zuschauer sieht, was sich tatsächlich ereignet hat.
Dieser von Dino De Laurentiis produzierte Film gehört auf jeden Fall in den Schrank! Von den Darstellerleistungen (allesamt gut) sei Gastone Moschin ausdrücklich noch einmal hervorgehoben. Ugo Piazza zieht seinen Hut...
Teils handelt es sich bei den Angeklagten um einfache Bauern wie Vacirca, der tatsächlich als Mörder gedungen wurde, den Analphabeten Giacalone (Ciccio Ingrassia!), der als Strohmann tausende Bauanträge unterschreiben musste, aber auch hohe Tiere wie der Bauunternehmer Baresi (Mario Adorf), der bereits neunmal angeklagt war, aber auch neunmal freigesprochen wurde.
Während der Staatsanwalt (Enrico Maria Salerno) die Anklage vertritt, wiegelt der Verteidiger (Gastone Moschin) ab, in Norditalien sei es ja auch nicht besser, und überhaupt diene die ganze Anklage ja nur dazu, angesehene Männer zu diskreditieren.
Frühere Aussagen werden widerrufen, Beweisstücke verschwinden, das übliche Prozedere, wie man es in Sizilien eh nicht anders erwarten würde. Der idealististische Bürgermeister Salemi wird ermordet, sein Bruder wendet sich an die Anti-Mafia-Kommission, wo sein Schreiben abhanden kommt. Als sich während des Prozesses herausstellt, dass er durch Spielsucht bis an die Halskrause verschuldet ist, ist er eh diskreditiert. Eine junge Frau, deren Mann "verschwunden" ist, beklagt vor Gericht, dass niemand wirklich die Wahrheit wissen wolle, und dass dies auch allen bekannt sei, worauf sie aus dem Saal gezerrt wird. Ein Großgrundbesitzer antwortet auf die Vorhaltung des Staatsanwaltes, jeder wisse, dass er 20000 Wählerstimmen manipulieren könne, dass er nicht wisse, ob es 20000 oder 1000000 seien.
Und so ist das Ergebnis auch nicht wirklich überraschend: Der Analphabet Giacalone kommt im Gefängnis ums Leben, der Bauer Vacirca wird verurteilt. Alle anderen werden freigesprochen, das Leben geht weiter wie gehabt.
Zwischen die Gerichtsverhandlung schneidet Vancini immer wieder die gerade verhandelten Ereignisse, so dass der Zuschauer sieht, was sich tatsächlich ereignet hat.
Dieser von Dino De Laurentiis produzierte Film gehört auf jeden Fall in den Schrank! Von den Darstellerleistungen (allesamt gut) sei Gastone Moschin ausdrücklich noch einmal hervorgehoben. Ugo Piazza zieht seinen Hut...
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Re: Gewalt-Die fünfte Macht im Staat - Florestano Vancini
Der italienische Regisseur Florestano Vancini („In den Adern heißes Blut“) nahm sich für seinen Gerichtsthriller „Gewalt – Die fünfte Macht im Staat“ aus dem Jahre 1972 der Thematik der der sizilianischen Mafia gegenüber zahnlosen und ohnmächtigen Justiz an. In einem Mammutprozess sitzen 16 Mafiosi wegen verschiedenster Verbrechen auf der Anklagebank. Doch der Einfluss der Mafia ist derart groß, dass letztlich nur ein im wahrsten Sinne des Wortes Bauernopfer dargebracht wird und die hohen Herren als freie Menschen den Gerichtssaal verlassen.
Vancinis intelligenter, ein heißes Eisen anpackender, desillusionierender und pessimistischer Film tut sich sichtlich schwer damit, dem spröden Charme einer Gerichtsposse etwas hinzuzufügen, was den Film auflockern und angenehmer zu konsumieren machen würde. Bis auf einige Rückblenden spielt sich der Großteil des Films im Gerichtssaal ab, wo sich solange Rhetorikduelle, Verleumdungen, Intrigen und Rechtsverdrehungen geliefert werden, bis sich Resignation breitmacht. Im Zusammenhang mit der Komplexität der Verstrickungen entsteht so ein enorm dialoglastiger Film, der gut die Methoden der Mafia nachzeichnet, immer wieder ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Das berüchtigte italienische Temperament indes bricht sich lediglich in Form manch hitzigen Plädoyers und Statements bahn. Hier steht eindeutig der Anspruch über dem Unterhaltungswert; der Anspruch, anhand der ausführlichen Beleuchtung des Prozesses eine kaputte, geknechtete Gesellschaft nachzuzeichnen, die sich fest im Griff über Leichen gehender mächtiger Interessengemeinschaften befindet und deren Rechtsstaatlichkeit bloße Fassade und damit letztlich blanker Hohn ist.
Ihren Teil zum Gelingen, zum Erlangen der Glaubhaftigkeit, tragen verdiente Schauspieler wie Enrico Maria Salerno („Das Syndikat“), Mario Adorf („Der Mafiaboss“), Gastone Moschin („Milano Kaliber 9“) und Riccardo Cucciolla („Sacco und Vanzetti“) bei, die Vancinis Film durch eine Traumbesetzung veredeln. Dennoch bleibt „Gewalt – Die fünfte Macht im Staat“ betont trocken und nüchtern, die gewohnten Einsprengsel italienischen Wahnsinns bleiben weitestgehend aus. Bei aller inhaltlichen Schärfe, Härte und Relevanz ist dieser Umstand jedoch genau das Charakteristikum, mit dem ich mich bei derartigen Gerichtsfilmen i.d.R. schwer tue. Nichtsdestotrotz ist „Gewalt – Die fünfte Macht im Staat“ einer von vielen italienischen Filmen, die es darauf anlegten, in mutiger Weise gesellschaftliche und politische Missstände anzuprangern und sich mit ihren kontrovers aufgefassten Aussagen wesentlich weiter aus dem Fenster lehnten als diejenigen, die ihr Publikum durch bloße Unterhaltung zu zerstreuen suchten. Wer sich für die Thematik interessiert und in die Handlung mit ihrer Vielzahl an Charakteren gut hineinfindet, erlebt einen sorgfältigen, intelligent konstruierten Film, der in typischer Anti-Hollywood-Manier konsequent bis zur letzten Sekunde bleibt.
Vancinis intelligenter, ein heißes Eisen anpackender, desillusionierender und pessimistischer Film tut sich sichtlich schwer damit, dem spröden Charme einer Gerichtsposse etwas hinzuzufügen, was den Film auflockern und angenehmer zu konsumieren machen würde. Bis auf einige Rückblenden spielt sich der Großteil des Films im Gerichtssaal ab, wo sich solange Rhetorikduelle, Verleumdungen, Intrigen und Rechtsverdrehungen geliefert werden, bis sich Resignation breitmacht. Im Zusammenhang mit der Komplexität der Verstrickungen entsteht so ein enorm dialoglastiger Film, der gut die Methoden der Mafia nachzeichnet, immer wieder ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Das berüchtigte italienische Temperament indes bricht sich lediglich in Form manch hitzigen Plädoyers und Statements bahn. Hier steht eindeutig der Anspruch über dem Unterhaltungswert; der Anspruch, anhand der ausführlichen Beleuchtung des Prozesses eine kaputte, geknechtete Gesellschaft nachzuzeichnen, die sich fest im Griff über Leichen gehender mächtiger Interessengemeinschaften befindet und deren Rechtsstaatlichkeit bloße Fassade und damit letztlich blanker Hohn ist.
Ihren Teil zum Gelingen, zum Erlangen der Glaubhaftigkeit, tragen verdiente Schauspieler wie Enrico Maria Salerno („Das Syndikat“), Mario Adorf („Der Mafiaboss“), Gastone Moschin („Milano Kaliber 9“) und Riccardo Cucciolla („Sacco und Vanzetti“) bei, die Vancinis Film durch eine Traumbesetzung veredeln. Dennoch bleibt „Gewalt – Die fünfte Macht im Staat“ betont trocken und nüchtern, die gewohnten Einsprengsel italienischen Wahnsinns bleiben weitestgehend aus. Bei aller inhaltlichen Schärfe, Härte und Relevanz ist dieser Umstand jedoch genau das Charakteristikum, mit dem ich mich bei derartigen Gerichtsfilmen i.d.R. schwer tue. Nichtsdestotrotz ist „Gewalt – Die fünfte Macht im Staat“ einer von vielen italienischen Filmen, die es darauf anlegten, in mutiger Weise gesellschaftliche und politische Missstände anzuprangern und sich mit ihren kontrovers aufgefassten Aussagen wesentlich weiter aus dem Fenster lehnten als diejenigen, die ihr Publikum durch bloße Unterhaltung zu zerstreuen suchten. Wer sich für die Thematik interessiert und in die Handlung mit ihrer Vielzahl an Charakteren gut hineinfindet, erlebt einen sorgfältigen, intelligent konstruierten Film, der in typischer Anti-Hollywood-Manier konsequent bis zur letzten Sekunde bleibt.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Gewalt-Die fünfte Macht im Staat - Florestano Vancini
Sehr beeindruckender, packender Film und freilich nicht aus der Luft gegriffen.
Re: Gewalt-Die fünfte Macht im Staat - Florestano Vancini
Gestern im Kino gesehen und ja ein guter Film aber er kommt nie richtig in Fahrt, leider! Tolle Schauspieler mit Adorf, Moschin, Cucciolla und Salerno am Start die jeder für sich eine große und gute Performance abgeben aber es reicht leider nicht um diesen Film über ein Mittelmaß hinaus zu heben.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
- Salvatore Baccaro
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- Registriert: Fr 24. Sep 2010, 20:10
Re: Gewalt-Die fünfte Macht im Staat - Florestano Vancini
Abt. Terza-Visione-Festival des italienischen Genrefilms 2019
Der Politthriller ist nicht mein bevorzugtes Genre. Obwohl ich die Beiträge von bekannten Regisseuren wie Damiano Damiani oder Elio Petri durchaus zu schätzen weiß, (und auch verstehe, was andere Menschen dazu führt, sie als Meisterwerke zu preisen), sind sie mir unterm Strich dann wohl doch zu detailliert in ihrer Aufarbeitung der Verstrickungen von Politik, Klerus und Mafia, deren zahlreichen Referenzen an die Situation im zeitgenössischen Italien mir als Laien auf dem Gebiet sowieso verschlossen bleiben, und zu didaktisch in ihrem nicht selten mit simplen Schwarz-Weiß-Schemata arbeitenden aufklärerischen Gestus. Vancini bildet da keine Ausnahme, vielmehr steigert sein LA VIOLENZA die Feingliedrigkeit und die Didaktik eines Damiani bis in Bereiche, wo es mir schwerfällt, dem Film wirklich unterhaltsame Züge abzutrotzen geschweige denn inhaltlich zu folgen.
Sicher, der größtenteils im Gerichtssaal spielende Streifen – angeklagt ist Mafiaboss Mario Adorf, der, niemand wundert das wohl, letztlich als freier Mann zurück in die sizilianische Unterwelt entlassen wird, während alle, die ihn hinter Gittern bringen wollten oder konnten, ein eher schlimmes Ende erwartet – ist bestens recherchiert, schildert in seinen per Rückblende vermittelten Einblicken präzise unterschiedliche soziale Milieus und Schicksale, fällt dramaturgisch nahezu perfekt (für mich beinahe zu perfekt) aus, und hat außerdem zum Auftakt und im Finale einige herbe Gewaltspitzen, dennoch: Mir ist das alles zu durchschaubar auf eine bestimmte Argumentationsfigur hin inszeniert, operiert zu sehr mit Dichotomien, bewegt sich zu sehr in Bahnen konventioneller Kinematographie, der zudem im engen Rahmen des Gerichtssaals sowieso wenig Platz zum Ausbüxen gelassen wird. Großartig allerdings sind die Schauspieler, die den Film dann auch hauptsächlich tr
agen, (was ihn indes freilich umso mehr über weite Strecken wie ein abgefilmtes Theaterstück wirken lässt.)Sicher, der größtenteils im Gerichtssaal spielende Streifen – angeklagt ist Mafiaboss Mario Adorf, der, niemand wundert das wohl, letztlich als freier Mann zurück in die sizilianische Unterwelt entlassen wird, während alle, die ihn hinter Gittern bringen wollten oder konnten, ein eher schlimmes Ende erwartet – ist bestens recherchiert, schildert in seinen per Rückblende vermittelten Einblicken präzise unterschiedliche soziale Milieus und Schicksale, fällt dramaturgisch nahezu perfekt (für mich beinahe zu perfekt) aus, und hat außerdem zum Auftakt und im Finale einige herbe Gewaltspitzen, dennoch: Mir ist das alles zu durchschaubar auf eine bestimmte Argumentationsfigur hin inszeniert, operiert zu sehr mit Dichotomien, bewegt sich zu sehr in Bahnen konventioneller Kinematographie, der zudem im engen Rahmen des Gerichtssaals sowieso wenig Platz zum Ausbüxen gelassen wird. Großartig allerdings sind die Schauspieler, die den Film dann auch hauptsächlich tr