Haie kennen kein Erbarmen - Luciano Ercoli (1973)
Moderator: jogiwan
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Haie kennen kein Erbarmen - Luciano Ercoli (1973)
Haie kennen kein Erbarmen
(aka Der Trickster)
OT: Troppo rischio per un uomo solo
I 1973
R: Luciano Ercoli
D: Giuliano Gemma, Venantino Venantini, Nieves Navarro, Michael Forest, Nello Pazzafini, Giovanni Cianfriglia
M: Giampaolo Chiti
Rudi Patti (G. Gemma) ist erfolgreicher Rennfahrer und schwer verliebt in Nina (Nieves Navarro) die er flux nach einem Rennen in London besucht. Nach der verbrachten Liebesnacht wähnt er sich in einer Party mit einer hippen Runde die ihn ziemlich betrunken macht.
Am nächsten Morgen wacht er ohne Erinnerung auf und wird auch sofort von der Polizei verhaftet und des Mordes an Nina bezichtigt. Im Knast trifft er dann u.a. auf Nello Pazzafini der ihn ein bisschen in die Mangel nimmt, auf Nello ist Verlass.
Auf dem Weg ins Krankenhaus wird er absichtlich oder doch unabsichtlich von Unbekannten (u.a. Cianfriglia) befreit und kann sich nun selber der Aufklärung des Mordes an seiner Nina widmen……
Interessantes Krimiwerk von Ercoli der natürlich auch seine Frau Navarro einsetzt, wenn auch viel zu kurz. Gemma ist souverän in der Rolle des argentinischen Rennfahrers der nicht weiss wie ihm geschieht. Sein Mechaniker Peter Albertini (V. Venantini) stottert leicht und redet ziemlich heiser. Er hilft Rudi und sucht den Schwulibus der Rudi betrunken heimfuhr. Er bekommt dann Besuch von Cianfriglia´s Gang und wird in die Mangel genommen, die wollen natürlich Rudi. Cool Cianfriglia im rosafarbenen VW Käfer samt dem Warmduscher am Steuer, die werden dann mit Milch beschossen. Vom Rechtsanwalt Grossmann erfährt Rudi dann wie die etwas verwirrende Geschichte wirklich läuft. Brauner (Michael Forest) ist der eine Verbrecher Capo sowie der Grieche Mitridates, für den u.a. Cianfriglia arbeitet, es geht um eine Drogenlieferung die im Koffer von Navarro war und die angeblich Gemma hat. Unfassbar wie sich Gemma von der Griechenbande entledigt, die Jungs werden gesprengt, wie müsst ihr selbst sehen.
Eindeutiger Trumpf in diesem Film die zahlreichen grossangelegte Autostunts und Actioneinlagen. Obwohl dies eigentlich ein ernster Krimi ist gibt es immer wieder leicht komödiantische Einlagen sowie zahlreiche schräge Figuren. Die Schosse spielt in London und ist aufwendig inszeniert, insgesamt hat mich das alles gut unterhalten und ich kann das definitiv jeden Italophilen Filmliebhaber nur ans Herz legen. Die VPH „Haie“ Fassung ist um 1.30 länger als die Zenit „Trickster“ Fassung, obwohl ich beide hab bin ich zu faul für nen vergleich. Die Italo DVD enthält leider nur italiano läuft dafür aber gleich um gut 9 minuten länger. Mir ist es egal und schau trotzdem lieber die deutsche Fassung, der Film ist lang genug und die Synchro passt sehr gut.
Fazit, eigenwilliges, unterhaltsames Krimiwerk welches sich nicht wirklich entscheiden kann ob ernst oder komödiantisch mit grossartigen Stunts und viel Aktion und gute und immer wieder gern gesehene Gesichtern!
Re: Haie kennen kein Erbarmen - Luciano Ercoli (1973)
Beides scheiss Cover die dem Film nicht gerecht werden, drücken ihn zusehr in den Komödienbereich.
Klar hat der Film anleihen davon, vorallem wegen Venantino mit seiner Raucherstimme
Aber ansonsten ist der Film sehr ernst und auch brutal!
Gemma ist spitze hier!
Ich bevorzuge dies Cover:
Klar hat der Film anleihen davon, vorallem wegen Venantino mit seiner Raucherstimme
Aber ansonsten ist der Film sehr ernst und auch brutal!
Gemma ist spitze hier!
Ich bevorzuge dies Cover:
"Mit Scherzen und Lachen ist es Mittag geworden"
Re: Haie kennen kein Erbarmen - Luciano Ercoli (1973)
Ja, inszenatorisch ist das weder Fisch (Komödie) noch Fleisch (Action). Was die Kalauer angeht, so bin ich mir unsicher, wie viele davon auf das Konto der dt. Synchro gehen. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den Score. Auch musikalisch (Soundtrack ist von Giampaolo Chiti) plätschert das gemächlich vor sich hin und ist wenig mitreißend.
Was gibt es positiv zu berichten? Nun, London als Drehort ist eine nette Abwechslung zu den ital. Großstädten. Neben der erwähnten Navarro bieten die Linder Twins (Christa und Hansi) etwas für die Augen. Ihre 2 Klischeeblondchen/Betthasen vom Oberschurken Brauner sind optisch über jeden Zweifel erhaben. Gemma spielt cool, Venantini agiert zu hampelmännisch. Wahrscheinlich liefert er aber nur exakt das, was das Drehbuch verlangt.
Was noch gesagt werden muss: Die Abwesenheit von J & B kompensiert Ercolis Sause durch unglaublich dreiste Marlboro Schleichwerbung. Erinnert sich wer an die penetrante Fernet Branca Werbung in Stadt in Panik? Hier ist es sogar noch dreister! Anders als dass Tabaklobbyisten direkt am Drehbuch mitgeschrieben haben, kann ich mir das nicht erklären. Im Ernst, was die als Schauspieler getarnten Kettenraucher hier an Glimmstengeln wegziehen, ist bemerkenswert. Außer Santini und Dr. Freudstein fällt mir spontan niemand ein, der da mithalten könnte.
Fazit: In Der Terror führt Regie wird der Schauwert des Films mit dem einer Derrickfolge verglichen. Vermutlich wird mit diesem Diss auf die als bieder empfundene Machart der TV-Krimis angespielt.
Für mich, den die bisher gesehenen 105 Derrick Episoden immer mindestens leicht überdurchschnittlich unterhalten haben, ist das jedoch kein Argument abzuschalten. Im direkten Vergleich haben mir Ercolis 3 Gialli und Killer Cop besser gefallen. Zudem hat Sergio Martino mit dem Genremix Morte sospetta di una minorenne gezeigt, wie man Krimi und Komik geschmeidiger verbinden kann.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich vergebe 6,5/10 Lungentorpedos. *röchel*
Was gibt es positiv zu berichten? Nun, London als Drehort ist eine nette Abwechslung zu den ital. Großstädten. Neben der erwähnten Navarro bieten die Linder Twins (Christa und Hansi) etwas für die Augen. Ihre 2 Klischeeblondchen/Betthasen vom Oberschurken Brauner sind optisch über jeden Zweifel erhaben. Gemma spielt cool, Venantini agiert zu hampelmännisch. Wahrscheinlich liefert er aber nur exakt das, was das Drehbuch verlangt.
Was noch gesagt werden muss: Die Abwesenheit von J & B
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Fazit: In Der Terror führt Regie wird der Schauwert des Films mit dem einer Derrickfolge verglichen. Vermutlich wird mit diesem Diss auf die als bieder empfundene Machart der TV-Krimis angespielt.
Für mich, den die bisher gesehenen 105 Derrick Episoden immer mindestens leicht überdurchschnittlich unterhalten haben, ist das jedoch kein Argument abzuschalten. Im direkten Vergleich haben mir Ercolis 3 Gialli und Killer Cop besser gefallen. Zudem hat Sergio Martino mit dem Genremix Morte sospetta di una minorenne gezeigt, wie man Krimi und Komik geschmeidiger verbinden kann.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich vergebe 6,5/10 Lungentorpedos. *röchel*
„Ist es denn schade um diesen Strohhalm, Du Hampelmann?“