Richtig. Ich hatte sogar mal die rare Hartbox-Auflage des obskuren VPO-Labels, das von zwei Frauen geführt wurde...luca canali hat geschrieben:Nein, eine DVD nicht. Es soll aber Leute geben, die über die VHS verfügen...
Note 7 - Die Jungen der Gewalt - Fernando Di Leo (1969)
Moderator: jogiwan
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Re: Note 7 - Die Jungen der Gewalt - Fernando Di Leo (1969)
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Re: Note 7 - Die Jungen der Gewalt - Fernando Di Leo (1969)
es hat sich wieder einmal erwiesen...
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Re: Note 7 - Die Jungen der Gewalt - Fernando Di Leo (1969)
Danke Bux, für die Kaufempfehlung (lieber mal vor Deinem Review geordert, dauert mir auch zu lange), grad bei Amazon die ital. Fassung geordert (engl. Ton).
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Re: Note 7 - Die Jungen der Gewalt - Fernando Di Leo (1969)
Italo-Regisseur Fernando Di Leos („Milano Kaliber 9“) dritter Film ist der 1969 entstandene „Note 7 – Die Jungen der Gewalt“. Hinter dem Titel verbirgt sich eine Mischung aus Sozial-/Milieu-Studie, Drama und Krimi um den im Absinthrausch gemeinschaftlich begangenen Mord jugendlicher Problemschüler an ihrer Lehrerin, den Kommissar Lamberti (Pier Paolo Capponi, „Die neunschwänzige Katze“) aufzuklären versucht und darauf stößt, dass eine weitere Person mit der Tat zu tun haben muss.
Lamberti wird zunächst als reaktionärer Knochen gezeichnet, dem der Einsatz von Gewalt und Folter bei seinen Verhören nicht fremd ist und nichts als Verachtung für die verrohte, verkommene Jugend übrig hat, jedoch unter anderem unter dem Einfluss der attraktiven Sozialarbeiterin Livia (Nieves Navarro alias Susan Scott, „Nackt unter Kannibalen“) eine Entwicklung erfährt, unter die Oberfläche blickt und sich den Jugendlichen annähert – nicht zuletzt, weil er mit seinen herkömmlichen Ermittlungsmethoden auf der Stelle tritt.
Nach seinem recht harten Anfang, der noch während der Eröffnungscredits zeigt, wie sich die Schüler auf ihre Lehrerin stürzen und letztlich eine blutige Leiche zurücklassen, widmet sich der Film Lamberti, wie er einen der Täter nach dem anderen verhört – einige herrliche, junge Charakterfressen. Meines Erachtens gehören bereits diese Szenen zu den stärksten des Films, Lambertis Mischung aus Macht, Ohnmacht und Verzweiflung gegenüber der Desillusioniertheit, Aufmüpfigkeit und Abgebrühtheit, aber auch offensichtlichen Schwäche und Verletzlichkeit der jugendlichen Delinquenten wurde fesselnd und mitreißend eingefangen und man ist gespannt, auf den weiteren Verlauf der Handlung. Diese gestaltet sich sodann leider etwas ermüdend. Lamberti mimt plötzlich den Verständnisvollen und nimmt einen der Jungen bei sich auf, zeigt ihm das gute, anständige Leben, um mehr aus ihm über die wahren Beweggründe herauszukitzeln. Unfreiweillig komisch wird es gar, als Lamberti den Knaben in einen blauen Anzug mit Krawatte steckt und dieser nicht einmal etwas dagegen zu haben scheint. Navarro hingegen musste sich vermutlich sehr zusammenreißen, sich ausnahmsweise einmal nicht ihrer Kleidung zu entledigen – zum Leidwesen des sleazegeilen Zuschauers. Ihre Lamberti untergeordnete Rolle als dessen Objekt der Begierde ist jedenfalls eher überflüssig. Dennoch steht natürlich weiterhin die spannende Frage im Raum, wer nun wirklich hinter dem Mord steckt und warum – und die Frage nach der Intention dieses Films.
So ganz sicher war sich Di Leo nämlich anscheinend nicht, in welche Richtung das alles gehen sollte. Progressive Ansätze den Umgang mit auffälligen Jugendlichen im Allgemeinen und jugendlichen Straftätern im Speziellen betreffend legen die Vermutung nahe, dass man Schluss machen wolle mit dem Märchen von der „harten Hand“ als wirksame Erziehungs- und Sozialisierungsmethode, werden aber immer wieder relativiert durchreaktionäre Ansichten und markige Sprüche des machoartigen, aber zur Identifikationsfigur gereiften Lamberti, denen nichts entgegengesetzt wird. Einerseits kritisiert man Polizeigewalt als kontraproduktiv, andererseits fordert man mehr Rechte für die Exekutive zum Eingriff in die Privatsphäre. Zum Ende hin wird die Spannungsschraube noch einmal angezogen: Lambertis Schutzbefohlener trifft sich mit der ominösen, im Hintergrund agierenden Person, offensichtlich eine Frau, die man aber nur von hinten sieht bzw. deren Gesicht von ihren Haaren verdeckt wird. Hier gesellt sich ein Schuss pathologischer Wahnsinn hinzu, wie man ihn aus manchem Giallo kennt, der Film gewinnt wieder eindeutig an Fahrt. Jedoch ist die große Auflösung letztlich unsagbar dämlich, führt jegliche zuvor geschilderten Ansätze ad absurdum und macht „Note 7“ zu einer eher halbgaren Angelegenheit. Sehr schade, denn viele gute Ansätze, gerade auch im Hinblick auf Di Leos später mit fulminanten Poliziotti verknüpfer Sozialkritik, sind erkennbar. So aber hat man gegen Ende eher das Gefühl, einem fragwürdigen Sleaze-Trash-Vergnügen beizuwohnen, zumal noch einmal in einer ellenlangen Vision des Schülers die Tat Revue passiert gelassen wird.
Fernando, auf „Note 7“ einen Absinth, den edlen Roten hole ich aber erst zu deiner Mafia-Trilogie aus dem Keller. Prost!
Lamberti wird zunächst als reaktionärer Knochen gezeichnet, dem der Einsatz von Gewalt und Folter bei seinen Verhören nicht fremd ist und nichts als Verachtung für die verrohte, verkommene Jugend übrig hat, jedoch unter anderem unter dem Einfluss der attraktiven Sozialarbeiterin Livia (Nieves Navarro alias Susan Scott, „Nackt unter Kannibalen“) eine Entwicklung erfährt, unter die Oberfläche blickt und sich den Jugendlichen annähert – nicht zuletzt, weil er mit seinen herkömmlichen Ermittlungsmethoden auf der Stelle tritt.
Nach seinem recht harten Anfang, der noch während der Eröffnungscredits zeigt, wie sich die Schüler auf ihre Lehrerin stürzen und letztlich eine blutige Leiche zurücklassen, widmet sich der Film Lamberti, wie er einen der Täter nach dem anderen verhört – einige herrliche, junge Charakterfressen. Meines Erachtens gehören bereits diese Szenen zu den stärksten des Films, Lambertis Mischung aus Macht, Ohnmacht und Verzweiflung gegenüber der Desillusioniertheit, Aufmüpfigkeit und Abgebrühtheit, aber auch offensichtlichen Schwäche und Verletzlichkeit der jugendlichen Delinquenten wurde fesselnd und mitreißend eingefangen und man ist gespannt, auf den weiteren Verlauf der Handlung. Diese gestaltet sich sodann leider etwas ermüdend. Lamberti mimt plötzlich den Verständnisvollen und nimmt einen der Jungen bei sich auf, zeigt ihm das gute, anständige Leben, um mehr aus ihm über die wahren Beweggründe herauszukitzeln. Unfreiweillig komisch wird es gar, als Lamberti den Knaben in einen blauen Anzug mit Krawatte steckt und dieser nicht einmal etwas dagegen zu haben scheint. Navarro hingegen musste sich vermutlich sehr zusammenreißen, sich ausnahmsweise einmal nicht ihrer Kleidung zu entledigen – zum Leidwesen des sleazegeilen Zuschauers. Ihre Lamberti untergeordnete Rolle als dessen Objekt der Begierde ist jedenfalls eher überflüssig. Dennoch steht natürlich weiterhin die spannende Frage im Raum, wer nun wirklich hinter dem Mord steckt und warum – und die Frage nach der Intention dieses Films.
So ganz sicher war sich Di Leo nämlich anscheinend nicht, in welche Richtung das alles gehen sollte. Progressive Ansätze den Umgang mit auffälligen Jugendlichen im Allgemeinen und jugendlichen Straftätern im Speziellen betreffend legen die Vermutung nahe, dass man Schluss machen wolle mit dem Märchen von der „harten Hand“ als wirksame Erziehungs- und Sozialisierungsmethode, werden aber immer wieder relativiert durchreaktionäre Ansichten und markige Sprüche des machoartigen, aber zur Identifikationsfigur gereiften Lamberti, denen nichts entgegengesetzt wird. Einerseits kritisiert man Polizeigewalt als kontraproduktiv, andererseits fordert man mehr Rechte für die Exekutive zum Eingriff in die Privatsphäre. Zum Ende hin wird die Spannungsschraube noch einmal angezogen: Lambertis Schutzbefohlener trifft sich mit der ominösen, im Hintergrund agierenden Person, offensichtlich eine Frau, die man aber nur von hinten sieht bzw. deren Gesicht von ihren Haaren verdeckt wird. Hier gesellt sich ein Schuss pathologischer Wahnsinn hinzu, wie man ihn aus manchem Giallo kennt, der Film gewinnt wieder eindeutig an Fahrt. Jedoch ist die große Auflösung letztlich unsagbar dämlich, führt jegliche zuvor geschilderten Ansätze ad absurdum und macht „Note 7“ zu einer eher halbgaren Angelegenheit. Sehr schade, denn viele gute Ansätze, gerade auch im Hinblick auf Di Leos später mit fulminanten Poliziotti verknüpfer Sozialkritik, sind erkennbar. So aber hat man gegen Ende eher das Gefühl, einem fragwürdigen Sleaze-Trash-Vergnügen beizuwohnen, zumal noch einmal in einer ellenlangen Vision des Schülers die Tat Revue passiert gelassen wird.
Fernando, auf „Note 7“ einen Absinth, den edlen Roten hole ich aber erst zu deiner Mafia-Trilogie aus dem Keller. Prost!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Note 7 - Die Jungen der Gewalt - Fernando Di Leo (1969)
Gibt es sowas?buxtebrawler hat geschrieben: einem fragwürdigen Sleaze-Trash-Vergnügen beizuwohnen
Um mich mit dem Review eingehender zu befassen, müsste ich den Film mal wieder sehen, die letzte Sichtung liegt schon lange zurück.
Ich hatte allerdings nicht den Eindruck, dass die gute Susan S. sich sehr zusammenreißen musste, um nicht gleich abzulegen. Vielleicht hat sie aber auch erst danach eine exhibitionistische Ader entwickelt, dies war m.W. ihr erster Film außerhalb Spanien und unter ihrem Künstlernamen.
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Re: Note 7 - Die Jungen der Gewalt - Fernando Di Leo (1969)
Das war auch eher ein nicht ganz ernst gemeinter sarkastischer Seitenhieb auf ihr mir bekanntes Treiben in anderen Filmen.ugo-piazza hat geschrieben:Um mich mit dem Review eingehender zu befassen, müsste ich den Film mal wieder sehen, die letzte Sichtung liegt schon lange zurück.
Ich hatte allerdings nicht den Eindruck, dass die gute Susan S. sich sehr zusammenreißen musste, um nicht gleich abzulegen. Vielleicht hat sie aber auch erst danach eine exhibitionistische Ader entwickelt, dies war m.W. ihr erster Film außerhalb Spanien und unter ihrem Künstlernamen.
Ich hab die UW-Video-Fassung, die als um rund vier Minuten Dialog geschnitten gilt. Hatte mir zwischenzeitlich eine ungeschnittene Fassung besorgt, über die der deutsche VHS-Ton gelegt wurde und die fehlenden Szenen deutsch untertitelt wurden (Fan-DVD), weil ich mir von den geschnittenen Dialogszenen mehr Aufschluss über die Intention des Films erhoffte (wie du mir ja mal selbst erzählt hast, sind Dialogschnitte bei Di Leo durchaus problematisch). Doch siehe da: Meine optisch mit dem OFDb-Eintrag identische VHS ist gar nicht geschnitten, der entsprechende Dialogteil komplett deutsch synchronisiert enthalten!? Was habt/kennt ihr für VHS-Fassungen? Sind diese Unterschiede bekannt?
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Re: Note 7 - Die Jungen der Gewalt - Fernando Di Leo (1969)
Ich kenn den nur von den beiden deutschen VHS-Ausgaben von UW bzw. VPO.buxtebrawler hat geschrieben:Das war auch eher ein nicht ganz ernst gemeinter sarkastischer Seitenhieb auf ihr mir bekanntes Treiben in anderen Filmen.ugo-piazza hat geschrieben:Um mich mit dem Review eingehender zu befassen, müsste ich den Film mal wieder sehen, die letzte Sichtung liegt schon lange zurück.
Ich hatte allerdings nicht den Eindruck, dass die gute Susan S. sich sehr zusammenreißen musste, um nicht gleich abzulegen. Vielleicht hat sie aber auch erst danach eine exhibitionistische Ader entwickelt, dies war m.W. ihr erster Film außerhalb Spanien und unter ihrem Künstlernamen.
Ich hab die UW-Video-Fassung, die als um rund vier Minuten Dialog geschnitten gilt. Hatte mir zwischenzeitlich eine ungeschnittene Fassung besorgt, über die der deutsche VHS-Ton gelegt wurde und die fehlenden Szenen deutsch untertitelt wurden (Fan-DVD), weil ich mir von den geschnittenen Dialogszenen mehr Aufschluss über die Intention des Films erhoffte (wie du mir ja mal selbst erzählt hast, sind Dialogschnitte bei Di Leo durchaus problematisch). Doch siehe da: Meine optisch mit dem OFDb-Eintrag identische VHS ist gar nicht geschnitten, der entsprechende Dialogteil komplett deutsch synchronisiert enthalten!? Was habt/kennt ihr für VHS-Fassungen? Sind diese Unterschiede bekannt?
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Re: Note 7 - Die Jungen der Gewalt - Fernando Di Leo (1969)
Mit oder ohne Dialogschnitt?ugo-piazza hat geschrieben:Ich kenn den nur von den beiden deutschen VHS-Ausgaben von UW bzw. VPO.
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Re: Note 7 - Die Jungen der Gewalt - Fernando Di Leo (1969)
Ich hab mich bei dem Film nie damit befasst, ob in der DF was fehlt, daher weeß icke det nich.buxtebrawler hat geschrieben:Mit oder ohne Dialogschnitt?ugo-piazza hat geschrieben:Ich kenn den nur von den beiden deutschen VHS-Ausgaben von UW bzw. VPO.
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Re: Note 7 - Die Jungen der Gewalt - Fernando Di Leo (1969)
Ich werde noch zum Sozialfall, die Scheibe aus Italien ist bestellt.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen