Suburra (Webserie) - Capotondi/Placido/Molaioli/Messina/Catinari (2017-20)

Action, Crime, harte Cops, Gangster & Mafia

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sergio petroni
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Suburra (Webserie) - Capotondi/Placido/Molaioli/Messina/Catinari (2017-20)

Beitrag von sergio petroni »

SUBURRA
sub.jpg
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Originaltitel: Suburra - La Seria

Herstellungsland-/jahr: ITA 2017-2020

Regie: Giuseppe Capotondi / Andrea Molaioli / Michele Placido / Piero Messina / Arnaldo Catinari

Darsteller: Alessandro Borghi, Giacomo Ferrara, Eduardo Valdarnini, Francesco Acquaroli, Filippo Nigro, Claudia Gerini,
Adamo Dionisi, Barbara Chichiarelli, Alessandro Bernardini, Lorena Cesarini, Daniele Amendola, Mirella Sarachelli, ...

Story: Nachdem die düstere italienische Serie „Gomorrah“ zum Exportschlager wurde, hat Netflix das Potential von guten Mafia-Geschichten aus dem Land des Dolce Vita entdeckt. Ähnlich dreckig geht es auch in der Serie „Suburra“ zu - übersetzt ins Deutsche bedeutet das so viel wie „Ghetto“ oder „Elendsviertel“. Die Serie basiert auf einem gleichnamigen Film von 2015, der von „Gomorrah“-Regisseur Stefano Sollima inszeniert wurde.
(quelle: kino.de)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Suburra (Webserie) - Capotondi/Placido/Molaioli/Messina/Catinari (2017-20)

Beitrag von sergio petroni »

Nach dem Erfolg von Stefano Sollimas "Suburra" aus dem Jahre 2015 schob man bei Netflix ab dem Jahre 2017
eine gleichnamige Serie nach, wohl die erste italienische Eigenproduktion für Netflix, die weltweit vermarktet wurde.
Die Serie besteht aus drei Staffeln mit 10, 8 und 6 Folgen, also insgesamt 24 Folgen von einer Dauer von je knapp einer Stunde.

Mancherorts liest man von einem Prequel zum Film, das ist aber so nicht korrekt. Vielmehr wird die Geschichte
aus dem Film neu erzählt, allerdings hier weit ausufernder und mit einigen dramaturgischen Veränderungen
zum Film. Kleines Beispiel: Manfredi, der Boss des Anacleti-Clans (in der Serie wie im Film gespielt von Adamo Dionisi)
ist im Film der Vater des aufstrebenden Gangsters Spadino Anacleti, in der Serie sind die beiden Brüder.
Die zweite und damit letzte gleichgebliebene Personalie (neben Manfredi) ist der junge Gangster aus
dem Adamo-Clan, der die Drogengeschäfte in Ostia kontrolliert, hier wie dort gespielt von Alessandro Borghi.

Man fühlt sich fast an Romeo und Julia erinnert. Die beiden Junggangster Aurelio (Borghi) und Spadino gehen
eine geschäftliche Allianz ein. Das wird von den jeweiligen Familienoberen gar nicht gerne gesehen.
Spadino ist homosexuell ist und hat ein Auge auf Aurelio geworfen hat, davon ahnt dieser jedoch lange
Zeit nichts. Als Dritter im Bunde stößt der Polizistensohn Gabriele hinzu, der gelegentlich Drogen vertickt.
Zufällig stoßen die drei auf einen Priester, der ab und zu Bordelle aufsucht, und versuchen ihn zu erpressen.

Das Unterfangen der drei zieht immer weitere Kreise, als sie zufällig von einem geplanten Immobiliendeal erfahren,
bei dem der sizilianischen Mafia (deren Strippenzieher in Rom ein gewisser Samurai ist) große Strandgrundstücke
in Ostia zugeschustert werden sollen.
Der Grundstücksdeal kann natürlich nur ablaufen, da geschmierte Politiker, Einflüsterer im Vatikan und nicht zuletzt
korrupte Kardinäle selbst im Boot sind.
Auf seiten der Politik wird exemplarisch der Werdegang Amedeo Cinaglias erzählt, anfangs ein scheinbar aufrechter
Linker läßt er sich alsbald von Samurai einspannen und entwickelt einen ungesunden Drang zur Macht; ungesund
für alle in seiner Umgebung. Die Mechanismen im politischen Tagesgeschäft scheinen dabei im besten Falle zynisch,
im schlimmsten skrupellos und tödlich.
Letztendlich kann keiner eine weiße Weste bewahren, der auch nur im geringsten mit der Mafia zu tun hat.
Allianzen werden hier wechselseitig eingegangen und wenn es opportun erscheint auch wieder beendet, bzw.
der "Partner" hintergangen. Die einzige Ausnahme hiervon scheint in der Serie die Männerfreundschaft von Aurelio und Spadino
zu sein, was aber keinesfalls zu einer Verklärung des Tuns der beiden führt.
Großes und trotz der Länge auch kurzweiliges Kino, das Lust darauf gemacht hat, zeitnah Sollimas Film
mal wieder anzuschauen.
7,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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