Besessen - Das Loch in der Wand - Pim de la Parra (1969)
Moderator: jogiwan
Besessen - Das Loch in der Wand - Pim de la Parra (1969)
Besessen - Das Loch in der Wand
Originaltitel: Bezeten - Het gat in de muur
Alternativtitel: Obsession
Herstellungsland: Niederlande, Deutschland / 1969
Regie: Pim de la Perra
Darsteller: Alexandra Stewart, Dieter Geissler, Tom van Beek, Marijke Boonstra, Vibeke Lokkeberg
Story:
Nils steht kurz vor seinem Examen als Arzt und ist mit der hübschen Marina zusammen, die als investigative Journalistin für eine große Zeitung arbeitet. Als eines Tages in seiner Studentenwohnung ein an der Wand hängendes Bild zu Boden kracht, hinterlässt dieses ein kleines Loch in der Mauer, dass Nils erlaubt, unbemerkt in die Nachbarwohnung zu schauen. Was er dort sieht, übertrifft seine kühnsten Erwartungen und er beobachtet seinen Nachbarn mit nackten Frauen bei Drogenexzessen und sonstigen Dingen. Schon bald kann der junge Student sehr zum Missfallen von Marina nicht mehr von seinem neuen Hobby lassen und vermutet, dass in der Nachbarwohnung schreckliche Dinge vorgehen. Er vernachlässigt sein Studium und auch seine Freundin, doch ob die Ahnungen von Nils auch berechtigt oder nur jugendliche Hirngespinste sind, wird sich erst viel später auf tragische Weise herausstellen…
Originaltitel: Bezeten - Het gat in de muur
Alternativtitel: Obsession
Herstellungsland: Niederlande, Deutschland / 1969
Regie: Pim de la Perra
Darsteller: Alexandra Stewart, Dieter Geissler, Tom van Beek, Marijke Boonstra, Vibeke Lokkeberg
Story:
Nils steht kurz vor seinem Examen als Arzt und ist mit der hübschen Marina zusammen, die als investigative Journalistin für eine große Zeitung arbeitet. Als eines Tages in seiner Studentenwohnung ein an der Wand hängendes Bild zu Boden kracht, hinterlässt dieses ein kleines Loch in der Mauer, dass Nils erlaubt, unbemerkt in die Nachbarwohnung zu schauen. Was er dort sieht, übertrifft seine kühnsten Erwartungen und er beobachtet seinen Nachbarn mit nackten Frauen bei Drogenexzessen und sonstigen Dingen. Schon bald kann der junge Student sehr zum Missfallen von Marina nicht mehr von seinem neuen Hobby lassen und vermutet, dass in der Nachbarwohnung schreckliche Dinge vorgehen. Er vernachlässigt sein Studium und auch seine Freundin, doch ob die Ahnungen von Nils auch berechtigt oder nur jugendliche Hirngespinste sind, wird sich erst viel später auf tragische Weise herausstellen…
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Re: Besessen - Das Loch in der Wand - Pim de la Parra (1969)
„Besessen – Das Loch in der Wand“ ist nicht nur ein sehr gut guckbarer Streifen aus deutsch-niederländischer Produktion und dem Jahr 1969, sondern steht auch ganz klar in der Tradition von Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“. Der interessante Film präsentiert uns einen jungen Studenten, der durch ein kleines Loch Einblick in die seltsamen Vorgänge in der Nachbarwohnung bekommt und aus dem gelegentlichen Beobachten des Nachbarn mit unterschiedlichen Frauen wird aber bald eine Art Obsession und aus einem Verdacht, ein handfester Kriminalfall mit tragischem Ende. Dabei mag das Erzähltempo zwar für heutige Verhältnisse etwas gemächlich und unaufgeregt wirken, aber man kann sich schon gut vorstellen, dass die freizügige Mischung aus Sex, Drogen und Gewalt mit Amsterdamer Handlungsort und unkonventionelle Verlauf seinerzeit auch auf das interessierte Publikum eine ähnliche Wirkung wie auf den jungen Studenten hatte. Dass der beinah sogar etwas Giallo-eske Streifen daher u.a. auch in Italien sehr erfolgreich lief verwundert jedenfalls wenig und dennoch ist „Besessen – Das Loch in der Wand“ danach hierzulande durch fragwürdige Umstände lange Zeit von der Bildfläche verschwunden. Mit der hübschen VÖ aus dem Hause Koch ist dem aber nun ein Ende gesetzt und ein Interview mit dem grundsympathischen Hauptdarsteller und Produzenten Dieter Geissler ist auch noch am Bord, sodass einer Neu-Entdeckung dieses wunderbaren und sleazigen Thrillers auch nichts mehr im Wege steht.
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- sergio petroni
- Beiträge: 8306
- Registriert: Sa 2. Feb 2013, 20:31
- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: Besessen - Das Loch in der Wand - Pim de la Parra (1969)
Den habe ich mal vor Urzeiten auf VHS oder im TV gesehen, so genau weiß ich das nicht mehr.
Aber da an Film an sich null Erinnerung mehr besteht, ist diese VÖ ja schon fast ein Pflichtkauf.
Aber da an Film an sich null Erinnerung mehr besteht, ist diese VÖ ja schon fast ein Pflichtkauf.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Re: Besessen - Das Loch in der Wand - Pim de la Parra (1969)
Von mir gibts eine Empfehlung, aber im Netz gehen die Meinungen ja ziemlich auseinander, was aber wohl eher an einer falschen Erwartungshaltung liegt. Für moderne Thriller-Fans ist "Besessen" wohl eher weniger geeignet und man muss auch beachten, dass der Streifen bereits 1969 in die Kinos kam. Dafür ist er überraschend zeigefreudig und spricht auch Themen an, die damals sicher als sehr kontrovers galten. Heutzutage ist das natürlich nicht der Fall und der Schwerpunkt liegt auch sicher nicht auf der Thriller-Handlung, sondern unter anderem auch, wie sehr sich ein kleines Malheur wie ein heruntergefallenes Bild auf einmal auf das Leben gleich mehrerer Personen auswirken kann. Wer Italo-Filme aus der Zeit mag, wird diesen feinen Streifen aber sicher auch schätzen.sergio petroni hat geschrieben:Den habe ich mal vor Urzeiten auf VHS oder im TV gesehen, so genau weiß ich das nicht mehr.
Aber da an Film an sich null Erinnerung mehr besteht, ist diese VÖ ja schon fast ein Pflichtkauf.
PS: Bei solchen Kommentaren auf Amazon fängt es einem dann aber doch zu Gruseln an...
Das Bild ist mittelmäßig. Es gelang nicht wirklich die Grobkörnigkeit zu entfernen.
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- sergio petroni
- Beiträge: 8306
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- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: Besessen - Das Loch in der Wand - Pim de la Parra (1969)
Der Student Nils bewohnt eine Bude in Amsterdam. Als eines Tages ein Bild
von der Wand fällt, entdeckt er darunter ein Loch, durch das man in
die Nachbarwohnung spähen kann. Sein Nachbar scheint regen Frauenbesuch zu haben und
ist wohl auch Drogenkonsum nicht abgeneigt. Nach und nach wird das Loch in der Wand zu
Nils Besessenheit, und er glaubt einem Verbrechen auf der Spur zu sein. Sogar seine Freundin Marina
läßt sich anstecken und nutzt ihren Beruf als Journalistin, um Nachforschungen anzustellen.
Die beiden dringen tief in die Unterwelt Amsterdams ein, was sich
als gefährliches Unterfangen herausstellt. Nils Wandlung vom Beobachter zum Akteur
wird für alle Beteiligten Folgen haben.
Sehr sleaziges Werk von Pim de la Parra nach einem Drehbuch von Martin Scorsese (!),
das auf viel nackte Haut setzt. Hitchcock wird fleißig zitiert, der Spannungsbogen baut
sich nach und nach auf. Die Filmmusik stammt von einem gewissen Bernard Herrmann!
Hauptdarsteller Dieter Geißler war zugleich Produzent und erinnert sich im Bonusinterview
mit Wohlgefallen an seinen Film. Und das zu recht!
6/10
von der Wand fällt, entdeckt er darunter ein Loch, durch das man in
die Nachbarwohnung spähen kann. Sein Nachbar scheint regen Frauenbesuch zu haben und
ist wohl auch Drogenkonsum nicht abgeneigt. Nach und nach wird das Loch in der Wand zu
Nils Besessenheit, und er glaubt einem Verbrechen auf der Spur zu sein. Sogar seine Freundin Marina
läßt sich anstecken und nutzt ihren Beruf als Journalistin, um Nachforschungen anzustellen.
Die beiden dringen tief in die Unterwelt Amsterdams ein, was sich
als gefährliches Unterfangen herausstellt. Nils Wandlung vom Beobachter zum Akteur
wird für alle Beteiligten Folgen haben.
Sehr sleaziges Werk von Pim de la Parra nach einem Drehbuch von Martin Scorsese (!),
das auf viel nackte Haut setzt. Hitchcock wird fleißig zitiert, der Spannungsbogen baut
sich nach und nach auf. Die Filmmusik stammt von einem gewissen Bernard Herrmann!
Hauptdarsteller Dieter Geißler war zugleich Produzent und erinnert sich im Bonusinterview
mit Wohlgefallen an seinen Film. Und das zu recht!
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Re: Besessen - Das Loch in der Wand - Pim de la Parra (1969)
Besessen – Das Loch in der Wand
Bezeten – Het gat in de muur
Deutschland / Niederlande 1969
Regie: Pim de la Parra
Alexandra Stewart, Dieter Geissler, Tom van Beek, Marijke Boonstra, Vibeke Lokkeberg, Donald Jones, Fons Rademakers,
Michael Krebs, Adrian Brine, Ingeborg Uyt den Boogaard, Hasmig Terveen, Elisabeth Versluys
OFDB
Bezeten – Het gat in de muur
Deutschland / Niederlande 1969
Regie: Pim de la Parra
Alexandra Stewart, Dieter Geissler, Tom van Beek, Marijke Boonstra, Vibeke Lokkeberg, Donald Jones, Fons Rademakers,
Michael Krebs, Adrian Brine, Ingeborg Uyt den Boogaard, Hasmig Terveen, Elisabeth Versluys
OFDB
Ein Bild fällt herunter, und wo der Nagel war ist jetzt ein Loch in der Wand. Nils schaut durch dieses Loch in die Nachbarwohnung, und was er sieht elektrisiert ihn. Eine nackte Frau im Bett, möglicherweise leblos. Und ein Mann, der sich nicht um den Körper kümmert und die Frau? den Körper? stattdessen ohrfeigt. Nils lässt sich Nachschlüssel für die Nachbarwohnung machen und dringt in die Wohnung ein. Dort findet er eine Frau die an die Dusche gefesselt ist. Bei einem späteren Besuch liegt dann eine Frau gefesselt in der Badewanne, während eine andere bewusstlos im Bett liegt. Nils scheint auf der Spur eines Verbrechens zu sein, während parallel Nils‘ Freundin Marina sich in ihrem Job als Journalistin um den Fall eines ermordeten amerikanischen Soldaten kümmert, dessen mutmaßliche Mörderin jetzt wieder frei ist, und die seitdem untergetaucht ist. Ob zwischen den Ereignissen Zusammenhänge bestehen?
In den frühen 70ern lief im deutschen Fernsehen die australische Fernsehserie SOS CHARTERBOOT. Prinzipiell eigentlich erstmal eine recht spannende Abenteuerserie, störte unsere Familie damals recht schnell, dass der Held die Probleme in erster Linie dadurch anzog, weil er seine Nase in Dinge steckte die ihn nichts angingen. Er also eigentlich ein ruhiges Leben hätte führen können, wenn er nicht so unverschämt neugierig gewesen wäre.
BESESSEN stellt mich vor das gleiche Problem wie diese Serie vor vielen Jahren. Nils Janssen stellt sich vor das Loch in der Wand und starrt in die Nachbarwohnung. Aber nicht genug damit, lässt er sich tatsächlich einen Schlüssel machen und geht in diese Wohnung hinein. Stöbert darin herum, fühlt sich ganz wie zuhause, und wundert sich, was es da so alles gibt. Aha, eine Tasche unter dem Bett, was mag da drin sein? Und was könnte wohl in dieser Schublade sein?
Was für ein impertinentes Arschloch! Der Mann ist - besessen. Ein Kontrollfreak, was er von seiner Mutter geerbt zu haben scheint, die wir zu Beginn des Films kurz kennenlernen, und die auch keinen besseren Eindruck macht. Nils‘ Freundin möchte gerne schmusen, während er fernsieht und dann urplötzlich aufspringt und durch das Loch schaut, nur weil seine Synapsen gerade mal einen möglichen Kontrollverlust melden. Ein Voyeur, der sein eigenes Leben damit verbringt, anderen beim Leben zuzuschauen . Und wenn ihn dann mal der Rappel packt, dann springt er in voller Kleidung unter die Dusche um mit seiner Freundin herumzutollen, lässt sie dann aber von einer Sekunde auf die andere stehen, wiederum um durch das Loch zu schauen. Eine Filmfigur so ganz aus dem alltäglichen Leben …
An sich ist BESESSEN ja ein spannender Film, ein Thriller mit einer zugegeben sehr spröden, und für seine Entstehungszeit typischen, Formensprache, der aber gut inszeniert ist und mit reichlich Spannung gesegnet ist. Aber diese Hauptfigur ist so ein extremer Unsympath, dass das den Film, zumindest bei mir, einiges an Sympathie kostet. Ich meine, was wäre denn, wenn der Nachbar ein BDSM-Freund wäre, und die Damen sich alle freiwillig fesseln lassen würden?
Tun sie aber nicht, Nils ist tatsächlich einem Verbrechen auf der Spur, und spannend ist das wie gesagt allemal. Die Filmsprache der ausgehenden 60er-Jahre ist halt für heutige Verhältnisse bisweilen oft gewöhnungsbedürftig. Wenig Musik, und wenn, dann oft sehr an Jazz orientiert bis hin zur Kakophonie, und damit Nils‘ Innenleben klar interpretierend. Wenig Dialoge, und die dann auch nicht immer direkt zusammenhängend. Charaktere, deren Verhalten sprunghaft erscheint, und die sich ihrem Treiben hingeben, ohne Rücksicht auf ihre Mitmenschen zu nehmen. Viele Szenen sind sehr artifiziell angelegt, haben aber immer den Anspruch, das wirkliche Leben abzubilden. Auf Anhieb würde mir Helmut Förnbachers SOMMERSPROSSEN von 1968 einfallen, der ähnlich strukturiert ist, und genauso viel Einfühlungsvermögen in seine bildliche und narrative Sprache benötigt. Ist dieses Einfühlungsvermögen da, dann entfaltet sich vor dem staunenden Zuschauer ein Panoptikum von Gefühlen und Aktionen, ein Kunstwerk mit einem starkem Bezug zur Realität, eine wilde und intensive Story, dessen Charaktere Achterbahn fahren und den Betrachter ohne zu Zögern mitnehmen auf ihre wilde Reise, so er es zulässt. Bleibt einem der Zugang zu dieser speziellen Art, Geschichten zu erzählen, aber verschlossen, dann scheint ein sprödes und fast langweilig zu nennendes Programm abzuspulen, das die genaue Antithese ist zu den CGI-Dauerbombardierungen der heutigen Zeit, und das im Auge des Zuschauers Unterhaltung zu verwechseln scheint mit überkandideltem Anspruch.
Was ja auch alles entweder ganz toll intellektuell oder alternativ hochtrabend und angeberisch klingen mag. Wenn da nicht dieser „Held“ wäre, der durch seine Obsession das ganze Drama überhaupt erst in die Gänge bringt. Und ohne Rücksicht auf Verluste auch durchzieht. Irgendwo ist es ja schon faszinierend, was der Typ alles auf die Beine stellt, nur um herauszubekommen, wer in der Nachbarwohnung was macht, und welche Einrichtungsgegenstände dort wo verteilt sind. Ein Nachbar wie ihn jeder gerne hat …
Und in der Kombination aus dieser trockenen Inszenierung und der ausgesprochen unsympathischen Handlungsweise der Hauptfigur fällt es zumindest mir relativ schwer, Zugang zu BESESSEN – DAS LOCH IN DER WAND zu finden. Schlecht ist der Film nicht, aber es braucht halt einen besonderen Zugang, der, man verzeihe mir die Analogie, die Größe eines Loches in einer Wand hat. Was nicht wirklich groß ist …
6/10
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi
- FarfallaInsanguinata
- Beiträge: 2487
- Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57
Re: Besessen - Das Loch in der Wand - Pim de la Parra (1969)
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.