Border - Ali Abbasi (2018)
Moderator: jogiwan
Border - Ali Abbasi (2018)
Border
Originaltitel: Gräns
Herstellungsland: Schweden, Dänemark / 2018
Regie: Ali Abbasi
Darsteller: Eva Melander, Eero Milonoff, Viktor Åkerblom, Matti Boustedt
Story:
Die grobschlächtige und burschikose Tina hat die Fähigkeit Scham und Angst von anderen Leuten zu wittern und arbeitet daher sehr erfolgreich beim Zoll in einem schwedischen Küstenort, wo sie Alkohol-Schmuggler und sonstige Kriminelle aufspürt. Eines Tages trifft Tina dort auf Vore, der optisch ebenfalls aus der Reihe fällt und mit seinem Verhalten das Interesse der introvertierten Frau erweckt. Bald entdeckt sie weitere Gemeinsamkeiten mit dem Mann, der anscheinend mehr über die Herkunft der Beiden zu wissen scheint und während Tinas bisheriges Leben durch die Ankunft des mysteriösen Mannes auf den Kopf gestellt wird, wird dieses zugleich auch zum Befreiungsschlag.
Originaltitel: Gräns
Herstellungsland: Schweden, Dänemark / 2018
Regie: Ali Abbasi
Darsteller: Eva Melander, Eero Milonoff, Viktor Åkerblom, Matti Boustedt
Story:
Die grobschlächtige und burschikose Tina hat die Fähigkeit Scham und Angst von anderen Leuten zu wittern und arbeitet daher sehr erfolgreich beim Zoll in einem schwedischen Küstenort, wo sie Alkohol-Schmuggler und sonstige Kriminelle aufspürt. Eines Tages trifft Tina dort auf Vore, der optisch ebenfalls aus der Reihe fällt und mit seinem Verhalten das Interesse der introvertierten Frau erweckt. Bald entdeckt sie weitere Gemeinsamkeiten mit dem Mann, der anscheinend mehr über die Herkunft der Beiden zu wissen scheint und während Tinas bisheriges Leben durch die Ankunft des mysteriösen Mannes auf den Kopf gestellt wird, wird dieses zugleich auch zum Befreiungsschlag.
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Re: Border - Ali Abbasi (2018)
So etwas wie „Border“ sieht man tatsächlich nicht alle Tage und der schwedische Streifen vermischt gleich mehrere Genres zu einer wunderbaren Mischung, die sich bewusst zwischen alle Stühle setzt. Mal erinnert „Border“ an einen Märchenfilm, dann wieder an eine nüchterne Sozialstudie und ist spannend, grotesk, bizarr und dann zugleich wunderschön. Die obige Inhaltsangabe ist ja bewusst sehr vage gehalten und ich werde es auch vermeiden hier zu spoilern . „Border“ reißt auch ganz große und existenzielle Themen an und präsentiert diese anhand der Figur von Tina, die sich auch gegen jegliche Konventionen sträubt und dennoch eine bestimmte Faszination ausübt. Als Zuschauer spürt man förmlich ihr hartes Leben zwischen Mobbing und Außenseitertum an und trotzdem hat sie nicht den Glauben an das Gute im Menschen verloren. Die Zufallsbegegnung mit Vore ist dann der Auslöser für eine Art Selbstfindungstrip der etwas anderen Art und auf den Zuschauer warten gleich mehrere Überraschungen, die hier ebenfalls nicht verraten werden. Ein wunderbar sperriger, ruhig und unaufgeregt erzählter Film mit einer wunderbaren Hauptdarstellerin und vielschichtigem Titel, aus dem man vieles mitnehmen kann und der bis zum Ende entrückt und nahezu traumartig bleibt, ohne dabei im Geringsten anstrengend oder verkopft zu sein. Tipp!
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- Salvatore Baccaro
- Beiträge: 3072
- Registriert: Fr 24. Sep 2010, 20:10
Re: Border - Ali Abbasi (2018)
Da mir die meisten Mitlesenden sowieso den Vogel zeigen werden, wenn ich mich bei einem Hybrid aus Sozialdrama, romantischem Märchen, Kriminalthriller und psychologischem Drama, der vollgestopft ist mit Naturmystik, Pädophilenringen, Trollen und genderfluiden Geschlechtsakten, darüber beklage, dass der Streifen inszenatorisch doch noch ein bisschen wagemutiger hätte sein können, belasse ich es einfach bei dem Verweis, dass der iranischstämmige Däne Ali Abbasi bereits 2016 mit SHELLEY sein Langfilm-Debut vorgelegt hat: Ein in Zeitlupe erzählter Horrorfilm, den ich am ehesten mit Ari Asters HEREDITARY vergleiche würde, nur weniger komplex, dafür noch elegischer, zurückhaltender, unterkühlter, und den ich hiermit wärmstens empfehle.
- karlAbundzu
- Beiträge: 9573
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Border - Ali Abbasi (2018)
Danke, Salvschi, für den Tipp.
Meine Kritik nach der Sichtung:
"
Eine Verfilmung einer Kurzgeschichte von John Ajvide Lindqvist, der uns ja schon mit So finster die Nacht (Låt den rätte komma in) bglückte. Er arbeitete auch am Drehbuch mit.
Da ich von der Story sehr wenig wußte, meine Begleitung sehr viel, will ich mal versuchen, nicht zu spoilern. Obwohl: Wir beiden hatten einen guten Filmabend.
Es geht um die 40jährige Tina, die nicht nur ungewöhnlich und jenseits dem mainstream Geschmack aussieht, sondern auch eine Fähigkeit hat: SIe kann menschliche Gefühle riechen, und zwar so genau, dass sie jeden Schmuggler im Zoll entdeckt. Und in den Ermittlungen gegen einen Kinderpornoring miteinbezogen wird. Auch hat sie eine besondere Beziehung zum Wald und seinen tierischen Bewohnern.
Sie lebt in einer lieblosen Beziehung, bis sie einen ungewöhnlichen Menschen kennenlernt, der ihr sehr ähnelt.
So weit erst mal. Es dreht sich dann noch ins fantastische, bliebt aber auch im hier und jetzt. Also Richtung fantastischer Realismus. Und erzählt ist das alles super: Sehr gute Hauptdarsteller, Kamera schön inklusive Farben, und ruhig aber auch mit immer wieder beunruhigenden Untertönen im Tempo. Der Score, der allerdings eher in Richtung Sounddesign geht, ist abgefahren.
Und: Eine ziemlich beeindruckende Sexszene!
Insgesamt wieder mal tolles aus dem Norden!
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Meine Kritik nach der Sichtung:
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Eine Verfilmung einer Kurzgeschichte von John Ajvide Lindqvist, der uns ja schon mit So finster die Nacht (Låt den rätte komma in) bglückte. Er arbeitete auch am Drehbuch mit.
Da ich von der Story sehr wenig wußte, meine Begleitung sehr viel, will ich mal versuchen, nicht zu spoilern. Obwohl: Wir beiden hatten einen guten Filmabend.
Es geht um die 40jährige Tina, die nicht nur ungewöhnlich und jenseits dem mainstream Geschmack aussieht, sondern auch eine Fähigkeit hat: SIe kann menschliche Gefühle riechen, und zwar so genau, dass sie jeden Schmuggler im Zoll entdeckt. Und in den Ermittlungen gegen einen Kinderpornoring miteinbezogen wird. Auch hat sie eine besondere Beziehung zum Wald und seinen tierischen Bewohnern.
Sie lebt in einer lieblosen Beziehung, bis sie einen ungewöhnlichen Menschen kennenlernt, der ihr sehr ähnelt.
So weit erst mal. Es dreht sich dann noch ins fantastische, bliebt aber auch im hier und jetzt. Also Richtung fantastischer Realismus. Und erzählt ist das alles super: Sehr gute Hauptdarsteller, Kamera schön inklusive Farben, und ruhig aber auch mit immer wieder beunruhigenden Untertönen im Tempo. Der Score, der allerdings eher in Richtung Sounddesign geht, ist abgefahren.
Und: Eine ziemlich beeindruckende Sexszene!
Insgesamt wieder mal tolles aus dem Norden!
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jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.