Das letzte Opfer
Het tweede Gelat
Belgien / Niederlande / Deutschland 2017
Regie: Jan Verheyen
Koen De Bouw, Werner De Smedt, Marcel Hensema, Greg Timmermans, Sofie Hoflack, Jurgen Delnaet, Ikram Aoulad, Hendrik Aerts, Tom Magnus, Chris van den Durpel, Hilde Heijnen, Travis Oliver, Jasmine Jaspers, Greet Verstraete, Kadèr Gürbüz, Peter Thyssen, Michiel De Meyer
OFDB
Het tweede Gelat
Belgien / Niederlande / Deutschland 2017
Regie: Jan Verheyen
Koen De Bouw, Werner De Smedt, Marcel Hensema, Greg Timmermans, Sofie Hoflack, Jurgen Delnaet, Ikram Aoulad, Hendrik Aerts, Tom Magnus, Chris van den Durpel, Hilde Heijnen, Travis Oliver, Jasmine Jaspers, Greet Verstraete, Kadèr Gürbüz, Peter Thyssen, Michiel De Meyer
OFDB
Auf einem Stückchen Ödland vor der Stadt wird eine weibliche Leiche ohne Kopf gefunden. Die Polizeihunde sollen den Kopf suchen und finden – Noch eine kopflose Leiche. Und noch eine. Und noch eine … Die beiden Kommissare Vincke und Freddy Verstuyft ermitteln, und Vincke merkt schnell, dass er die Hilfe seines alten Freundes Mulder benötigt, eines Profilers, der mit seiner Erfahrung und seiner Verbindung zur Europol-Behörde den immer größer werdenden Fall bestens unterstützen kann. Bloß, Freddy findet Profiler ziemlich idiotisch, und lässt keine Gelegenheit aus, Mulder bloßzustellen. Was an sich schon recht unprofessionell ist, aber während Vincke und Mulder Querverbindungen zwischen den Opfern finden und nach und nach Verdächtige ausmachen, verliebt sich Freddy zu allem Übermaß auch noch in ein davongekommenes Opfer, die Psychologin Rina. Und ermittelt, natürlich völlig uneigennützig, vor allem aber auch ohne Befugnis, um Rina vor einem erneuten Zuschlagen des Mörders zu schützen. Was Vinckel als Freddys Vorgesetztem gar nicht schmeckt – Freddy kommt in den Innendienst. Derweil schlägt der Mörder wieder zu. Und er macht eine entsetzliche Entdeckung: Die Kühltruhe, in der er die Köpfe aufbewahrt, hat einen Defekt …
Belgien ist grau, das Wetter häufig schlecht, die Männer sind durch die Bank hässlich, die Frauen über allen Maßen schön, und das zwischenmenschliche Miteinander ist eher von der deftigen Sorte. Diesen Eindruck könnte man bekommen, wenn man sich DAS LETZTE OPFER anschaut. Und ganz ehrlich, im ersten Teil der Reihe, TOTGEMACHT - THE ALZHEIMER CASE, ist das Setting nicht anders. (Die Sichtung des zweiten Teils, RECHT AUF RACHE – IM FADENKREUZ DES CLANS, steht leider noch aus.) Es ist grau, es ist Nacht, es regnet, und fast alle sind unfreundlich zueinander. Ein passendes düsteres Umfeld für eine düstere Geschichte, die sich vor allem durch einen eklatanten Mangel an harter Action auszeichnet. Es wird viel gesprochen, viel ermittelt, viel gestritten, und das Puzzle, welches sich hier durch die völlig entgegengesetzt laufenden Nachforschungen Vinckels und Freddys ergibt, muss vom Zuschauer erst einmal zusammengesetzt werden, ergibt dann aber auch ein angenehm erschreckendes Bild.
Das funktioniert alles sehr gut, und auch wenn es die ein oder andere kleine Länge hat, vermisst man die Action eigentlich nicht wirklich. Der fulminante Schluss sorgt trotzdem noch für erhöhtes Adrenalin (vor allem bei Fans von Dario Argento), besonders wirkungsvoll allerdings ist dabei Sofie Hoflack als Rina. Die Psychiaterin mit Hang zu 24-Stunden-Patienten-und-Polizisten-Betreuung sowie einem gesunden Exhibitionismus lässt Männerherzen schneller schlagen und sorgt, so der Zuschauer die entsprechenden sexuellen Vorlieben hat, für eine geschickte und gut gemachte Füllung der Laufzeit. Was nicht böse gemeint ist – DAS LETZTE OPFER ist einfach ein guter und bewusst ruhigerer Gegenentwurf zu den modernen Serienmörderthrillern, die sich durch immer mehr Action und immer mehr Blut gegenseitig zu übertrumpfen versuchen. Dazu passt auch, dass der Bezug auf einen älteren US-amerikanischen Blockbuster des Serienmörder-Genres während der Laufzeit immer klarer wird (Wenn ich jetzt verraten würde welchen Film ich meine, könnte ich auch gleich schreiben wer der Mörder ist), und auch dieser Klassiker kam damals weniger mit Action als vielmehr mit Stimmung daher. Allerdings muss man halt auch feststellen, dass, sobald dieser Bezug klar geworden ist, der Mörder letzten Endes schon feststeht …
Trotzdem, DAS LETZTE OPFER ist ein wirklich gut gemachter Thriller der ruhigen Art, der wie gesagt atmosphärisch daherkommt, und mit Liebe zum Detail überzeugt. Man sollte halt nur wissen was einen erwartet. Oder es vielleicht besser auch nicht wissen …
6/10