Heavy Trip - Juuso Laatio / Jukka Vidgren (2018)

Moderator: jogiwan

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purgatorio
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Heavy Trip - Juuso Laatio / Jukka Vidgren (2018)

Beitrag von purgatorio »

HEAVY TRIP

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Titel:
Heavy Trip
Originaltitel: Hevi reissu

Regie: Juuso Laatio, Jukka Vidgren
Produktionsland: Finnland, Norwegen (2018)

Cast: Torstein Bjørklund, Antti Heikkinen, Ville Hilska, Johannes Holopainen, Samuli Jaskio, Minka Kuustonen, Kai Lehtinen, Pirjo Lonka, Sinikka Mokkila, Anssi Niemi, Chike Ohanwe, Max Ovaska...

Story:
Im finnischen Hinterland, wo die Straßen kaum befestigt und die Metropolen der Welt in alle Richtungen maximal entfernt sind, sind die Freunde Turo, Pasi, Lotvonen und Jynkky durch eine gemeinsame Leidenschaft verbunden: Metal! Sie spielen "Symphonic-Post-Apocalyptic-Reindeer-Grinding-Christ-Abusing-Extreme-War-Pagan-Fennoscandian-Metal" im Keller eines Rentierschlachthofs und entdecken durch Zufall den perfekten Riff für den ersten eigenen Song. Das so kreierte Brett soll nun auf dem Northern-Damnation-Festival in Norwegen der Welt präsentiert werden. Und das ganze Dorf unterstützt die Jungs, die bisher als verweichlichte Außenseiter eher mit Spott und Ablehnung zu tun hatten. Und da fällt es in der Ortschaft auch nicht weiter ins Gewicht, dass eigentlich keiner so genau weiß, was die Jungs da für Musik machen...
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
purgatorio
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Re: Heavy Trip - Juuso Laatio / Jukka Vidgren (2018)

Beitrag von purgatorio »

Der kam mir gestern bei Prime vor die Flinte. Nichts ahnend und weniger erwartend habe ich den Film gestartet. Und in drohender Ermangelung der diesjährigen Festivalsaison (danke Corona) hatte mich der Film sofort gefesselt.
Da sitzen ein paar schräge aber grundsympathische Jungs in ihrem Dorf und machen Metal. Und durch Zufall kommen die auch noch auf einen wirklich irren Song, den es nun zu promoten gilt. Die Story ist überschaubar und durchschaubar - aber das ist nicht weiter schlimm. Dieser Film unterhält durch seinen liebevollen Blick auf eine schrille Szene. Hier gibt es keinen Spott von oben herab - zumindest hatte ich den Eindruck nicht. Viel eher wird hier mit Leidenschaft auf unsere besondere Musik und ihre Nuancen geschaut. Allein schon die Beschreibung des Stils von Impaled Rektum als "Symphonic post apocalyptic reindeer-grinding-Christ-abusing extreme war pagan Fennoscandian metal" macht deutlich, dass hier in alle Richtungen mal ein Hieb kommt. Man entdeckt in der seichten Unterhaltung viele nette Seitenhiebe für Liebhaber (und nur Gott weiß, was ich da gestern an Cameos verpasst oder nicht erkannt habe). Ja, ein ganz seichter Film. Aber auch "JA": Der Film hat Metal im Blut! Ich wurde königlich amüsiert. Am Ende hätte sogar noch eine Schippe drauf gepasst. Wie die sich ein Logo zusammenschustern oder was auf den nordischen Festivals abgeht hätte noch viele kleine Witze und tolle Szenen geliefert... hier fand ich, hat man sich sogar noch Potenzial entgehen lassen. Aber sicherlich sollte hier ein schmaler Grad beschritten werden: Fanservice und ein wenig Einblick für den Mainstream. Wer weiß das schon. Unterhaltsam ist das allemal, wenn auch nicht perfekt.

Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
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karlAbundzu
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Re: Heavy Trip - Juuso Laatio / Jukka Vidgren (2018)

Beitrag von karlAbundzu »

Heavy Trip
DVD
Eigentlich eine typische Geschichte um Freunde, Außenseiter, die eine Band haben. Aber hier geht es um Heavy Metal. Und kommt aus Finnland.
Ich habe tatsächlich ein Hang zu Filmen mit solchen Stories, mit Metal mich ja seit Jahrzehnten wieder versöhnt und es hat einen wunderbaren lakonischen Humor, der manchmal ins derbe kippt. Aber immer witzig ist.
Vor allem merkt man die Liebe zu der Musik. Klar, es wird sich über manche Spleenigkeit des Genres lustig gemacht, zum Beispiel bei der Genre Bezeichnung symphonic post apocalyptic reindeer grinding christ abusing extreme war pagan fennoscandian Metal. Aber immer mit einem Grinsen.
Dazu Hommagen an andere Musikfilme, gute soziale und politische Kommentare. Und alles so inszeniert und gespielt, daß ich mit der Band mitfieberte.
Empfehlung nicht nur für den Musical Donnerstag.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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buxtebrawler
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Re: Heavy Trip - Juuso Laatio / Jukka Vidgren (2018)

Beitrag von buxtebrawler »

Übermorgen kommt die Fortsetzung in die Kinos:

Heavier Trip - Road To Wacken



Wer seine Band „Impaled Rektum“ tauft, muss sich wohl für besonders hart halten – in diesem Fall so hart, dass die gesamte Truppe im Knast gelandet ist und dort nun eine Strafe absitzen muss. Immerhin wurden sie in Norwegens schönstes Gefängnis gesteckt. Und eigentlich haben die Impaled Rektums auch ein weiches Herz. Denn als von den Eltern ihres Gitarristen Lotvonen (Samuli Jaskio) die Nachricht kommt, dass deren Rentierfarm wohl verkauft werden muss, fackelt die Band nicht lange. Sie brechen aus und wollen mit einem Gig beim legendären Wacken-Festival genug Geld einfahren, um die Farm zu retten. Doch die Reise nach Deutschland läuft nicht ganz reibungslos ab…

Quelle: https://www.filmstarts.de/kritiken/326679.html
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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