Hellraiser VII - Deader - Rick Bota

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

Hellraiser VII - Deader - Rick Bota

Beitrag von horror1966 »

Bild






Hellraiser : Deader
(Hellraiser : Deader)
mit Doug Bradley, Kari Wuhrer, Paul Rhys, Georgina Rylance, Marc Warren, Ioana Abur, Hugh Jorgin, Daniel Chirea, Maria Pintea, Constantin Barbulescu
Regie: Rick Bota
Drehbuch: Clive Barker / Benjamin Carr
Kamera: Vivi Dragan Vasile
Musik: Henning Lohner
Keine Jugendfreigabe
Rumänien / USA / 2005

Von Amerika ins ferne Bukarest reist die Reporterin Amy, um über den berüchtigten Kult der "Deadites" zu recherchieren. Dessen Anführer mit dem schönen Namen Winter vermag glaubwürdigen Querelen zufolge Menschen vom Tode zum Leben zu erwecken, soll sich aber auch mit dem Gegenteil gern die Zeit vertreiben. Als Amy bei Recherchen über die Gruppe neben einer kunstvoll drapierten Leiche einen kunstvoll beschlagenen Puzzlewürfel findet, kommt sie dem Geheimnis schneller und direkter auf die Spur, als ihr lieb ist.


Ganz sicher nicht der beste Hellraiser-Teil, bietet "Deader" aber wohl mit die düsterste und unheilvollste Atmosphäre, die dem Zuschauer schon nach relativ kurzer Zeit richtiggehend unter die Haut kriecht. Mag dies einerseits darin begründet sein, das ein Großteil der Geschichte sich in Bukarest abspielt und einem der typisch klischeehafte Eindruck des entwicklungsbedürftigen Ostblocks präsentiert wird, da man fast ausschließlich baufällige und vollkommen heruntergewirtschaftete Häuser zu sehen bekommt, so ist es aber auch eine Sekte, die sich "Deader" nennt und Tote wieder in das Leben zurückholen kann. So bekommt man eine sehr interessante Thematik geboten und die dazugehörigen Schauplätze sind absolut brillant ausgewählt worden, um dem unheilvollen geschehen einen extrem düsteren Anstrich zu verleihen. Spielen sich doch große Teile der Szenerie auch noch in den unterirdischen gewölben der Abbruchhäuser ab, was dem Ganzen noch einmal einen zusätzlichen Schub verleiht und den Betrachter streckenweise mit einer leichten Gänsehaut überzieht, der man sich keinesfalls erwehren kann.

Storymäßig ist der Film sehr solide, auch wenn die Geschichte nicht zu den innovativsten zählt. Das wird aber widerum durch die fantastische Atmosphäre ausgeglichen, die wirklich der Hauptbestandteil des Films ist. Das Schöne daran ist, das sie auch die gesamte Laufzeit über vorhanden ist, was das Sehvergnügen umso intensiver erscheinen lässt. In mehreren Passagen sind teilweise sogar makabere und fast schon morbide Züge zu erkennen, die der geschichte sehr gut zu Gesicht stehen und ihr einen unverwechselbaren Anstrich verleihen, denn in dieser Beziehung sticht "Deader" meiner Meinung nach aus allen bisherigen teilen ganz eindeutig hervor. So entsteht auch durchaus der Eindruck, das man manchmal in eine vollkommen andere Welt eintaucht, es entwickelt sich eine äusserst gelungene Kombination aus visuellem Albtraum und der Realität, was dem geschehen eine ungeheure Intensität verleiht und es mit einer Faszination ausstattet, die sich unweigerlich auch auf den Zuschauer überträgt.

Darstellerische Glanzleistungen sind nicht zu erwarten, aber das Dargebotene ist sehr solide und kann sich sehen lassen. Kary Wuhrer jedoch in der Rolle der Reporterin hat mir persönlich extrem gut gefallen, was ich jetzt nicht zwangsläufig auf ihre apparte Erscheinung beziehe, sondern auf ihr überzeugendes Schauspiel. Spannungsmäßig ist der Film in Ordnung, obwohl es in diesem Teil meiner Meinung nach einige kleinere Einbrüche zu verzeichnen gibt, die aber das insgesamt doch recht gute Gesamtbild keineswegs zerstören. Allerdings hätte man sicherlich diese kleinen Einbrüche vermeiden können, die jedoch durch die fantastische Atmosphäre der Geschichte fast in Vergessenheit geraten und nicht sonderlich ins Gewicht fallen.

Alles in Allem ist "Hellraiser - Deader" ein durchaus gelungener und atmosphärisch sehr düsterer Horrorthriller, den sich anzusehen es durchaus lohnt. Kleinere Defizite wie den nicht ganz konstanten Spannungsbogen kann man dabei durchaus verzeihen, so das sich letztendlich ein Gesamtbild ergibt, das man ohne Weiteres als gut bezeichnen kann. Allein schon die herrlich düstere Grundstimmung die diesem mittlerweile siebenten Teil beiwohnt ist es jederzeit wert, einen Blick zu riskieren.




7/10
Big Brother is watching you
Antworten