Ich, du, er, sie - Chantal Akerman (1974)

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Ich, du, er, sie - Chantal Akerman (1974)

Beitrag von jogiwan »

Ich, du, er, sie

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Originaltitel: Je, tu, il, elle

Alternativtitel: I, You, She, He

Herstellungsland: Belgien, Frankreich / 1974

Regie: Chantal Akerman

Darsteller:innen: Chantal Akerman, Claire Wauthion, Niels Arestrup

Story:

Eine junge Frau, die vermutlich gerade Single geworden ist, lebt einen Monat in einem Wohnung, in der sie sich kaum bewegt, die Außenwelt durch ein Fenster beobachtet, sich nur von Zucker ernährt und immer wieder versucht, einen Brief zu schreiben. Danach macht sie sich auf den Weg und trifft auf einen LKW-Fahrer, den sie eine Zeit lang begleitet und der ihr aus seinem Leben erzählt. Sie begleitet ihn auf Raststätten und verpasst ihm einen Handjob in der Fahrerkabine. Im dritten Teil trifft sie auf ihre Ex-Freundin und hat leidenschaftlichen Sex, ehe alles in einer unbestimmten Zukunft für die beiden Liebenden endet.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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jogiwan
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Re: Ich, du, er, sie - Chantal Akerman (1974)

Beitrag von jogiwan »

Auch die zweite Begegnung mit dem Schaffen von Chantal Akerman nach „Jeanne Dielman“ ist natürlich kein herkömmlicher Streifen mit linearer Handlung, sondern eine Art Triptychon mit drei unterschiedlichen Segmenten. Im ersten Teil verfolgen wir eine Frau, wie sie vermutlich eine Trennung verarbeitet. Diese wird mit Voice-Over-Kommentar begleitet. Der zweite Teil ist eine Art Road-Movie, der vor allem von einem langen Monolog des Fahrers ins Zentrum stellt. Im dritten Teil werden die Zuschauer Zeuge, wie die Figur erstmalig spricht und sich mit ihrer Freundin auf natürliche Weise vor der Kamera vergnügt. Naturgemäß ist „Ich, du, er, sie“ ein Streifen für aufgeschlossene Menschen, Queer-Film-Interessierte und angehende Kunststudenten, die auch nichts gegen eine sehr langsam voranschreitende und dokumentarisch-angehauchte Erzählweise haben. Zeit und Sitzfleisch muss man schon mitbringen und ein etwaig vorhandener Voyeurismus des Publikums wird auch im letzten Drittel ebenfalls nicht erfüllt. Viel eher wirkt Chantal Akermans Steifen autobiografisch, dann wieder surreal und schwer greifbar, wie auch die Figuren, die er präsentiert. Sie wirkt hier auch wie eine Beobachterin einer Welt, die sie mit ihren jungen Jahren noch nicht versteht. Herausgekommen ist ein Arthouse-Streifen und Kritiker-Liebling, der zwar nicht wie ein herkömmlicher Spielfilm funktioniert, aber dennoch nicht uninteressant ausgefallen ist.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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