Marianne - Filip Tegstedt (2011)
Moderator: jogiwan
Marianne - Filip Tegstedt (2011)
OT: Marianne
Land: Schweden
Regie: Filip Tegstedt
Darsteller: Thomas Hedengran, Tintin Anderzon, Sandra Larsson, Dylan M. Johansson
Kristers Frau ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, als eine Geisterfahrerin frontal in sein Auto krachte und danach durch den Sprung von einer Brücke Selbstmord beginnt. Seitdem kann Krister nicht mehr schlafen, denn er wird nächtens von einer mysteriösen rothaarigen Frau im grünen Mantel heimgesucht. Zudem hat er große Schwierigkeiten mit seiner pubertierenden Goth-Tochter, die ihm noch heute Vorwürfe macht, dass er die Familie einst kurzzeitig für eine Geliebte verließ. Zudem noch um sein seinen Säugling kümmern. Natürlich will niemand Kristers Geschichte von dem bösen Geist glauben, also versucht er den Geist mithilfe des leicht spinnernden Freundes seiner Tochter zu bekämpfen. Dabei hat er allerdings nicht bedacht, dass es nicht nur gilt, sich selbst zu schützen…
Die Geschichte liest sich spannender als der Film ist. Tatsächlich spielt die Gruselgeschichte nur eine untergeordnete Rolle und könnte (das bleibt offen) auch nur das personifizierte schlechte Gewissen Kristers sein. Mehr interessiert zeigt sich Regisseur Filip Tegstedt an dem Konflikt zwischen Vater und Tochter. Und da liegt auch die größte Schwäche des Films. Die Tochter nervt einfach nur. So wie eben alle pubertierende Mädchen nerven. Aber es wäre wichtig gewesen, den Zuschauer auch Empathie für die Tochter empfinden zu lassen. Das wird hier nicht unbedingt geschafft. Im Gegenteil, man möchte der Tochter mit ihrer absoluten Anti-Haltung gerne mal in den Hintern treten. Der Horroranteil ist, wie gesagt, recht zurückgefahren, wenn es auch zwei-drei wirklich unheimliche Szenen gibt. Ansonsten ist der Film mehr die Psychostudie eines durchschnittlichen Mannes, der von Thomas Hedengran sehr überzeugend verkörpert wird. Dieses Psychogram funktioniert auch ganz gut, aber gerade durch die reißerischen Filmplakate, die mehr in Richtung Gothik-Horror oder Slasher gehen, entsteht im Vorfeld eine völlig andere Erwartung. Was ich wirklich kaum glauben konnte war, dass der Film mit einer normalen digitalen Fotokamera mit HD-Video-Funktion gedreht sein soll. Dafür war das Bild sehr klar, ruhig und die Farben kräftig. Sehr positiv ist mir auch die Musik aufgefallen. Ansonsten bietet der Film solide, wenn auch leider sehr vorhersehbare, Durchschnittsware und ist in seinem Horrorteil sichtlich von dem vor einigen Jahren modischen Japanhorror beeinflusst. Auf Nachfrage sagte Filip Tegstedt auch, dass “Dark Water” zu seinen absoluten Lieblingsfilmen gehört. Der Geist in “Marianne” wäre aber von einer alten norwegischen Fernsehserie inspiriert.
Mehr dazu auch hier: http://www.filmforum-bremen.de/2011/09/ ... 93-teil-2/
Früher war mehr Lametta
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Re: Marianne - Filip Tegstedt (2011)
Hmm... aber zumindest das von dir gepostete Plakatmotiv sieht sehr geil und oldschoolig aus.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!