Melancholia - Lars von Trier (2011)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Melancholia - Lars von Trier (2011)

Beitrag von jogiwan »

Melancholia

Bild

Originaltitel: Melancholia

Herstellungsland: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Schweden / 2011

Regie: Lars von Trier

Darsteller: Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg, Kiefer Sutherland, Charlotte Rampling, John Hurt, u.a.

Story:

Justine und Michael wollen den schönsten Tag ihres Lebens begehen: Ihre Hochzeit. Doch ihre Eheschließung steht unter keinem guten Stern - und zwar wortwörtlich. Denn ein fremder Planet mit Namen Melancholia befindet sich auf Kollisionskurs mit der Erde und die Bewohner des blauen Planeten sind sich ziemlich sicher, dass sie diesen Zusammenprall nicht überleben werden. (quelle: filmzeit.de)

Trailer:

[BBvideo 425,350][/BBvideo]
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jogiwan
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Re: Melancholia - Lars von Trier (2011)

Beitrag von jogiwan »

Auch ein Streifen, auf den ich mich schon sehr freue. Ist ja als Sci-Fi-Drama-Katastrophenfilm angekündigt, wobei ich kaum annehmen, dass unser Lieblings-Lars da herkömmliche Sehgewohnheiten zufriedenstellen wird. Rumsen und Krachen wirds ja wohl eher nur in den abgründigen Gefühlswelten der Protagonisten - aber wer weiß, vielleicht lässt er auch die Apokalypse über uns hereinbrechen... Man darf gespannt sein! :)
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Arkadin
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Re: Melancholia - Lars von Trier (2011)

Beitrag von Arkadin »

Ich bin auch schon super gespannt auf diesen Film. Von Trier ist ja eh für mich ein Film-Gott. Kein gütiger, sondern eher so einer aus dem Alten Testament. Im Trailer sind einige Szenen, die mich vom Look her sehr stark an "Antichrist" erinnern. sollte "Antichrist" dann etwa der Auftakt zu einer weiteren Trilogie werden? Thematisch könnte es ja auch wieder auf einen elementaren Mann-Frau-Konflikt heraus laufen. Schade, dass der Film hier erst im Herbst anlauft. Rest-Europa kann den schon Ende Mai schauen.
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McBrewer
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Re: Melancholia - Lars von Trier (2011)

Beitrag von McBrewer »

Noch nix aktuelles über MELANCHOLIA von der Arthouse-Front :? ?

Ich bin wiedermal hin & her gerissen, hat er mir doch deutlich besser gefallen als die letzten Werke von Triers. Oder sollte ich sagen: besser zugänglich !
Der erste Filmteil "Justine" hatte sehr was von Thomy Vinterberg`S DAS FEST und baut sich schon sehr bedrohlich auf. Aber erst im zweiten Teil "Claire" lässt der Lars den Justin-Charakter (Kirsten Dunst) zu einem melancholischen Engel erblühen, der keine Schönheit für das Leben & den Planeten Erde empfindet.
Selten wurde ein drohender Weltuntergang so endgültig, fast schon bejahend herbeigesehnt wie in MELANCHOLIA .
Und ja, gerade der Anfang erinnert in seiner Ästhetik & Bildgewalt an ANTICHRIST. diese Elemente tauchen aber dann im nachfolgenden Film kaum mehr auf.
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purgatorio
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Re: Melancholia - Lars von Trier (2011)

Beitrag von purgatorio »

McBrewer hat geschrieben: Ästhetik & Bildgewalt
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:nick:
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Arkadin
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Re: Melancholia - Lars von Trier (2011)

Beitrag von Arkadin »

Ich hatte mal im "Welchen Film.."-Faden kurz geschrieben:

"Melancholia - Ich muss den erst einmal verarbeiten. Steht momentan bei mir bei 9/10. Wenn man so sagen will: Lars von Tries "Biographie". Hat man den Film gesehen und setzt den lieben Lars mit dem Kirsten-Dunst-Charakter gleich und die Hochzeitsfeier im ersten Teil mit seinen öffentlichen Auftritten, versteht man den armen Kerl gleich um einiges besser."

Aber so ein paar hingeschmierte Worte, werden dem Film natürlich nicht gerecht.
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jogiwan
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Re: Melancholia - Lars von Trier (2011)

Beitrag von jogiwan »

Nachdem ja gestern kurzfristig auf DuRöhre der Trailer zu "Nympomaniac" zu sehen war (mittlerweile wohl schon wieder wegen anstößigen Inhalts gelöscht), hat mich das dazu gebracht, mir endlich "Melancholia" anzusehen, dessen Erstsichtung ich vor vielen Monaten nach 30 Minuten abgebrochen hab. So richtig warm werde ich mit der ersten Hälfte des Films auch nicht so wirklich, auch wenn die zweite Hälfte wesentlich besser und das Finale grandios ausgefallen ist. Der drohende Weltuntergang ist wohl nie schöner in Szene gesetzt worden und Kirsten Dunst ist auch ganz klar auch das Alter Ego des Regisseurs, was den Film natürlich als Fan zusätzlich interessant macht. Allerdings bleibt zumindest in meinem Fall die Figur der Justine dennoch irgendwie fremd und erstmalig hat mich ein Großteil eines von Trier-Films einfach kalt gelassen, was mir beim Lars sonst noch nie passiert wäre. Für mich ist "Melancholia" dann auch irgendwie der (zu) brave und kommerzielle Gegenentwurf zum wütenden "Antichrist", der mir mit seiner wüsten und herausfordernden Geschichte und drastischen Bildern doch besser gefallen hat.
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Adalmar
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Re: Melancholia - Lars von Trier (2011)

Beitrag von Adalmar »

Brav und kommerziell finde ich hier die völlig falschen Worte. Auch wenn es keine vordergründigen Schockszenen wie in Antichrist gibt, ist der Film auf psychologischer Ebene ähnlich verunsichernd. "Melancholia" hat mich emotional sehr involviert. Auf keinen Fall in ihrer Bedeutung für die Gesamtwirkung des Films zu unterschätzen ist die Richard-Wagner-Musik. Wagners Ouvertüren, in diesem Falle die zu "Tristan und Isolde", gehören für mich zur schönsten Musik, die jemals geschrieben wurde, und so widmet sich dann auch von Trier zu Beginn ganz dieser Musik, zu der seine apokalyptischen, das Finale vorwegnehmenden Bilder wie ein gigantischer Videoclip hinzutreten. Wirklich stark. Der ganze Film hat eine lähmende, deprimierende Atmosphäre, aber nicht im Sinne von langweilig oder abstoßend, sondern so, dass man sich dem nicht entziehen kann. Leider wurde er hier nur in einem sehr kleinen Kinosaal gezeigt, der hätte auf eine richtig große Leinwand gehört.
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jogiwan
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Re: Melancholia - Lars von Trier (2011)

Beitrag von jogiwan »

mein "brav" und "kommerziell" war in diesem Zusammenhang im Vergleich zu seinem sonstigen Schaffen gewählt und da gelten bekanntlich andere Maßstäbe. Irgendwie hat mich das, was ich gestern gesehen hab, aber auch alles etwas zu sehr an Alain Resnais "Letztes Jahr in Marienbad" erinnert, der ja auch einer meiner liebsten Filme ist und vielleicht war ich deswegen auch etwas irritiert. Und ja, "Melancholia" gehört definitiv auf die große Leinwand :)
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Re: Melancholia - Lars von Trier (2011)

Beitrag von untot »

Für mich war "Melancholia" echt enttäuschend, das ist wieder mal einer von diesen Filmen von dem ich mich frage warum der so in den Himmel gelobt wurde?
Ich für meinen Teil bin von Lars von Trier anderes gewohnt und mit einer solch hohen Erwartung bin ich auch an den Film heran gegangen.
Schöne Bilder und stimmige Wagner Musik machen einen Film nicht automatisch gleich zu einem Meisterwerk.
Ums mal ganz unverblümt auszudrücken, ich fand's einfach stinklangweilig, das hatte mit Melancholie für mich nicht viel zu tun, irgendwie ist der Streifen nicht Fisch nicht Fleisch, um dramatisch zu wirken sind die Figuren zu oberflächlich gezeichnet und um auf der surrealen Traumwelt Schiene zu fahren war's mir dann doch zu banal.
Dazu kommt noch, das keine der Filmfiguren auch nur ansatzweise normale menschliche Züge an sich hatte oder gar welche gezeigt hätte, das ist auch der Grund dafür das mich der Film in keinster Weise irgendwie berührt hat.
Einzig den Schluss, fand ich gut und das auch mehr wegen seinen wunderschönen Bildern, trotzdem fand ich den Film nicht gänzlich schlecht, sollte man als Von Tier Fan schon mal gesehen haben.

4,5/10
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