Pakt des Bösen - Der Agent des Zaren - Oleg Ryaskov / Nataly
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Pakt des Bösen - Der Agent des Zaren - Oleg Ryaskov / Nataly
Pakt des Bösen - Der Agent des Zaren
(Zapiski ekspeditora Taynoy kantselyarii)
mit Sergey Chonishvili, Sergey Neudachin, Ilya Sokolovskiy, Anna Nosatova, Natalya Chernyavskaya, Andrey Chubchenko, Maksim Dakhnenko, Darya Melnikova, Marina Mogilevskaya, Mikhail Politseymako, Yekaterina Rednikova
Regie: Oleg Ryaskov / Natalya Maslova
Drehbuch: Oleg Ryaskov
Kamera: Anton Kostromin
Musik: Edgar Arens
FSK 16
Russland / 2010
Es sind die dunklen Zeiten um 1720 in Russland. Zar Peter der Große stirbt und sein hoch geschätzter Partner und Freund Prinz Menshikov herrscht von nun an über das Land. Doch es gibt auch diejenigen, die sich dem Prinzen entgegensetzen. Bote Ivan, ein Armeeoffizier scheitert bei einer der riskanten Widerstandsbefehle, die ihm von der intriganten Opposition erteilt wurden und bekennt sich offen dazu. Er soll gnadenlos bestraft werden, doch der Chef des Geheimdienstes erkennt die Offiziersqualitäten und von nun an wird Ivan ein Agent des Zaren. Damit beginnt eine Reihe von mysteriösen Vorfällen und er beginnt diesen nachzugehen. Maurer, Piraten und Großherzöge, alle haben ihre dunklen Geheimnisse.
"Pakt des Bösen - Der Agent des Zaren" basiert auf der literarischen Vorlage von Oleg Ryaskov und widmet sich zeitlich gesehen dem frühen 18. Jahrhundert, wobei der Kampf um den Zaren-Thron im Mittelpunkt der Geschichte steht. In diesem ersten Spielfilm mit einer Lauflänge von gut 140 Minuten wird man zunächst einmal mit einer ganzen Menge Charakteren konfrontiert und braucht so erst einmal eine gewisse Zeit, bis man sich in das Geschehen einfühlen kann. Gleich zu Beginn kristallisiert sich dabei heraus, das politische Intrigen, ausländische Spione und die Suche nach einem Schatz im Vordergrund des Formates stehen, so das für spannende-und interessante Filmkost gesorgt wird. Die aufwendig gestalteten Kulissen und Kostüme verleihen dem Ganzen ein sehr glaubwürdiges Ambiente und man kann sich dadurch äußerst gut mit der damaligen Zeit auseinandersetzen.
Im Grunde genommen bekommt der Zuschauer hier wirklich sehenswerte Historien-Kost serviert, deren einziger Makel sich bei der deutschen Synchronisation erkennen lässt, denn die deutschen Stimmen einiger Protagonisten lassen doch den Eindruck entstehen, das manch einer etwas lustlos an die Sache herangeht. Manch einem mag dieses Manko säuerlich aufstoßen, doch insgesamt gesehen kann man meiner Meinung nach relativ großzügig darüber hinwegsehen. Die positiven Aspekte des Filmes überwiegen nämlich ziemlich eindeutig, was sich beispielsweise auch im gelungenen Schauspiel der Akteure niederschlägt, die durch die Bank mit guten Performances aufwarten können. Dreh-und Angelpunkt der Ereignisse ist dabei Hauptfigur Ivan der eigentlich ein ganz gewöhnlicher Dragoner ist, aber durch gewisse Umstände in den Dienst russischer Geheimagenten gerät und dann inkognito gefährliche Missionen für seine neuen Dienstherren ausführen muss. Diverse Morde, jede Menge Intrigen und Verrat, sowie die Suche nach einem Schatz sind dabei die Dinge, die hier für einen gelungenen Spannungsaufbau sorgen und den Betrachter durchgehend mit einer tollen Thematik versorgen.
Großartige Action-Passagen sollte man allerdings nicht unbedingt erwarten, denn "Pakt des Bösen - Der Agent des Zaren" legt doch vielmehr Wert auf historische Dinge und die damit verbundene Geschichte, als das man das Geschehen mit etlichen Kämpfen ausgestattet hätte. Und so muss man sich dann lediglich an einigen Fecht-Duellen erfreuen und sich ansonsten mit den politischen Gegebenheiten auseinandersetzen. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, denn die Abläufe sind wirklich gut in Szene gesetzt worden, so das selbst bei der verhältnismäßig langen Laufzeit des Filmes zu keiner Zeit Langeweile aufkommt. Die etlichen kleineren Erzählstränge laufen letztendlich alle zu einem großen Ganzen zusammen und auch wenn man gerade zu Beginn ein Anlauf braucht um sich gänzlich in die Verhältnisse hinein zu versetzen, gestaltet sich die Geschichte im weiteren Verlauf jederzeit klar und deutlich, so das es insgesamt gesehen eigentlich zu keinen Wirrungen kommen dürfte.
Wer Abenteuer-und Historien Formate zu schätzen weiß, dürfte definitiv seine Freude an dieser russischen Produktion haben. So kann man sich also auch auf den zweiten Teil "Pakt des Bösen - Die Rückkehr" freuen, der mittlerweile auch schon auf DVD erschienen ist. Allerdings ist es anscheinend noch unklar ob die Serie damit auch abgeschlossen ist, oder ob der zweite Film lediglich als Zwischenstation für weitere Abenteuer dient. Die im Netz angegebenen Informationen lassen dazu in meinen Augen noch keine Rückschlüsse zu, da immer wieder von mehreren Episoden die Rede ist. Da sich vorliegendes Werk als einheitlicher Spielfilm präsentiert ist nicht klar zu erkennen, ob es sich dabei um die Zusammenfügung mehrerer Teile handelt. Wie dem aber auch sei, es handelt sich auf jeden Fall um ein sehenswertes Werk, dem man unbedingt eine Chance geben sollte.
Fazit:
Nach diesem sehr gelungenen ersten Teil freue ich mich schon auf die Sichtung der Fortsetzung, denn wenn diese sich ähnlich spannend präsentiert, ist die Sichtung allemal lohnenswert. "Pakt des Bösen - Der Agent des Zaren" kann jedenfalls bis auf eine teilweise bescheidene deutsche Synchronisation überzeugen und präsentiert sich als gut inszenierter Historienfilm, an dem man seine Freude hat.
7/10
Big Brother is watching you