Taxidermia - György Pálfi (2006)

Moderator: jogiwan

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untot
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Taxidermia - György Pálfi (2006)

Beitrag von untot »

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Originaltitel: Taxidermia

Herstellungsland: Ungarn, Frankreich, Österreich

Erscheinungsjahr: 2006

Regie: György Pálfi

Darsteller: Csaba Czene, Gergely Trócsányi, Piroska Molnár, Adél Stanczel, Marc Bischoff, Gábor Máté,
Zoltán Koppány, Iván Dengyel, Géza Balkay, Katalin Bene, Mari Nagy, Péter Blaskó...

Inhalt:
Taxidermia erzählt die Geschichte von drei Generationen innerhalb einer sehr außergewöhnlichen Familie.
Im zweiten Weltkrieg "erfindet" der Soldat Vendel aus Frust über die unmenschlichen Gängeleien seines Leutnants immer ausgefallenere Möglichkeiten der Selbstbefriedigung.
Sein ungewöhnliches Hobby hat bizarre und tragische Folgen, resultiert aber auch in einem Nachkommen, der einem wahnwitzigen Leistungssport nachgeht: Wettessen.
Auch dieser zeugt einen Sohn mit einer ungewöhnlichen Leidenschaft: Das Ausstopfen von Tieren...

Fazit:
Was ich von Taxidermia halten soll, weiß ich immer noch nicht so richtig, einerseits schreckt er mich ab, andererseits hat er seine Reize, ekelhaft ist er allemal.
Es sind drei verschiedene Geschichten, die sich am Ende erst richtig zusammenfügen, es geht um eine ziemlich degenerierte ungarische Familie, jeder ist auf seine Weise gestört, die teils grotesken Züge der Handlung sind wohl nicht jedermanns Geschmack und die teilweise heftigen Bilder sind auch nicht jedermanns Sache.
Da ich solche sinnfreien "Ekelfilmchen" mag, finde ich den Streifen eigentlich ganz ansehnlich.
Mir gefällt vor Allem das Ende, das hat was!
Trotzdem fragt man sich unwillkürlich, was will uns der Macher hiermit eigentlich sagen...?? :shock:

6,5/10
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Arkadin
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Re: Taxidermia - György Pálfi

Beitrag von Arkadin »

Ui, der ist in Deutschland rausgekommen? Habe ich gar nicht mitbekommen.
Die Story ist als Allegorie auf die Geschichte Ungarns vom 2. Weltkrieg bis heute gedacht. So habe ich es zumindest gelesenen. Gesehen habe ich den Film noch nicht, werde es aber wohl demnächst mal nachholen, wo er doch nun über die kurzen Wege zu bekommen ist.
Das Werbezitat auf dem Titelbild finde ich übrigens mal wieder ganz, ganz schlimm. :kotz:
Früher war mehr Lametta
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buxtebrawler
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Re: Taxidermia - György Pálfi

Beitrag von buxtebrawler »

Arkadin hat geschrieben:Das Werbezitat auf dem Titelbild finde ich übrigens mal wieder ganz, ganz schlimm. :kotz:
Du sagst es. Ich HASSE es, wenn mit Tarantino Werbung für Filme gemacht wird. Schluss damit! SOFORT!!!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
untot
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Re: Taxidermia - György Pálfi

Beitrag von untot »

Also was der Vergleich mit Tarantino soll, das leuchtet mir auch nicht ganz ein. :?

@Arkadin
Bin gespannt, was Dir dazu einfällt, wenn Du ihn gesehen hast. :)
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horror1966
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Re: Taxidermia - György Pálfi

Beitrag von horror1966 »

Taxidermia - Friss oder stirb
(Taxidermia)
mit Csaba Czene, Gergely Trocsanyi, Marc Bischoff, Istvan Gyuricza, Piroska Molnar, Gabor Mate, Geza Hegedus D., Zoltan Koppany, Erwin Leder, Adel Stanczel, Eva Kuli, Lajos Parti Nagy, Mihaly Palfi
Regie: György Palfi
Drehbuch: György Palfi / Zsofia Ruttkay
Kamera: Gergely Pohamok
Musik: Albert Markos / Amon Tobin
FSK 16
Frankreich / Ungarn / Österreich / 2006

Taxidermia erzählt die Geschichte von drei Generationen innerhalb einer sehr außergewöhnlichen Familie. Im zweiten Weltkrieg "erfindet" der Soldat Vendel aus Frust über die unmenschlichen Gängeleien seines Leutnants immer ausgefallenere Möglichkeiten der Selbstbefriedigung. Sein ungewöhnliches Hobby hat bizarre und tragische Folgen, resultiert aber auch in einem Nachkommen, der einem wahnwitzigen Leistungssport nachgeht: Wettessen. Auch dieser zeugt einen Sohn mit einer ungewöhnlichen Leidenschaft: Das Ausstopfen von Tieren...


Eigentlich schon als Nr. 10 der Störkanal-Reihe angekündigt, ist nun mit einigen Monaten Verspätung die Neuauflage des schon 2006 erschienenen "Taxidermia" auf den Markt gekommen und ehrlich gesagt hat sich das etwas längere Warten mehr als nur gelohnt, handelt es sich doch um einen extrem aussergewöhnlichen Film, den man im Prinzip nur schwerlich einem bestimmten Genre zuordnen kann. Ist hier doch von Drama, über Komödie und auch Groteske alles vertreten, was man sich nur vorstellen kann. Nun sollte man jedoch gleich zu Beginn anmerken, das dieses Werk alles andere als mainstreamtauglich ist und deshalb ganz sicher nur eine bestimmte Zielgruppe ansprechen wird, die sich gern mit extrem aussergewöhnlichen Filmen auseinandersetzt. Und dabei ist der Begriff aussergewöhnlich sogar noch als stark untertrieben anzusehen, offenbart sich dem Zuschauer doch ein Szenario das größtenteils äusserst groteske Formen annimmt und teilweise auch mit etlichen ekligen Momenten aufwartet. Prinzipiell kann man "Taxidermia" als eine Art skurrile Familien-Chronik ansehen, die in 3 Episoden eingeteilt ist und dabei 3 verschiedene Generationen der Familie in den Focus dieser nicht unbedingt normalen Geschichte stellt. Gerade zu Beginn der Story ist es gar nicht einmal so leicht, den richtigen Zugang zu den Geschehnissen zu finden, die am Anfang irgendwie sinn-und zusammenhanglos erscheinen. Die ersten gut 20 Minuten wird man fast ausschließlich mit einem Soldaten konfrontiert, der anscheinend nichts anderes als die körperliche Selbstbefriedigung im Sinn hat, was ganz nebenbei auch noch explizit im Bild dargestellt wird.

Immer öfter wird dabei das erigierte Glied des Soldaten gezeigt, den man ausführlich bei seiner Selbstbefriedigung beobachten kann. Der Höhepunkt des grotesken Treibens äusserst sich dann darin, das er sein Sperma in den Himmel schießt. So verrückt und eklig sich das jetzt auch anhören mag, "Taxidermia" ist vollgepackt mit solchen Passagen, die bei manchem Zuschauer eventuell sogar ein leichtes Gefühl der Übelkeit auslösen könnten. Dieses ist insbesondere im zweiten Teil der Fall, wenn man mit diversen Fress-Wettbewerben konfrontiert wird, die einem als Leistungssport verkauft werden. Man merkt also ziemlich schnell, das man es in vorliegendem Fall mit einem Filmerlebnis zu tun hat, das man nun wirklich nicht alle Tage geboten bekommt. Und ganz egal, ob man dieses Werk mag oder nicht, auf jeden Fall handelt es sich auf eine groteske Art und Weise um echte Kunst. Dennoch wird es sicherlich auch jede Menge Leute geben, die rein gar nichts mit dem hier dargestellten Szenario anfangen können und ich persönlich kann das auch durchaus nachvollziehen. Es handelt sich nun einmal nicht um einen Film, den man sich in regelmäßigen Abständen immer wieder anschauen muss und ebenso kann man die Geschichte nicht einfach als gut oder schlecht einstufen. Selten habe ich einen filmischen Beitrag gesehen, bei dem es so offensichtlich auf den persönlichen Geschmack des Betrachters ankommt, wie es bei "Taxidermia" der Fall ist. Denn selbst der komödiantische Anteil des Werkes gestaltet sich keinesfalls so, das man am liebsten loslachen möchte, viel zu absurd und größtenteils eklig gestalten sich die Ereignisse, so das einem das Lachen förmlich im Halse steckenbleibt.

Ich möchte sogar behaupten, das diverse Passagen fast schon eine schockierende Wirkung auf den Zuschauer hinterlassen, der größte Schwierigkeiten damit hat, das Gesehene überhaupt erst einmal sacken zu lassen. Das fällt allerdings gar nicht so leicht, erliegt man doch teilweise dem fast schon verstörenden Eindruck, den dieses bildgewaltige Filmerlebnis hinterlässt. Ganz egal, wie man zu diesem Film stehen mag, es handelt sich auf jeden Fall um einen fast schon perversen Bilderrausch, der einen schon in einen sogartigen Strudel hineinzieht, in den man immer tiefer hineingezogen wird, ohne das man sich in irgendeiner Weise dagegen erwehren könnte. Viel zu stark ist die absurde Faszination, die das Szenario auf einen ausstrahlt und dabei eine fast schon hypnotische Wirkung erzielt, da man seinen Blick beim besten Willen nicht vom grotesken Treiben abwenden kann. Man kann eigentlich auch nur schwerlich die eigenen Eindrücke schildern, handelt es sich hier doch wirklich um eine so aussergewöhnliche Story, die man ganz einfach mit den eigenen Augen gesehen haben muss, um richtig zu verstehen, was dieses Werk in einem auslöst. Dabei werden die jeweiligen Empfindungen und Eindrücke extrem stark auseinandergehen, denn György Palfis Film trifft ganz bestimmt nicht jeden Geschmack vielmehr kann dieses Werk die unterschiedlichsten Meinungen nach sich ziehen und damit zu angeregten Diskussionen führen.

Wenn je ein Film den Ausdruck aussergewöhnlich verdient hat, dann ist es ganz sicher "Taxidermia", handelt es sich doch um einen Beitrag der polarisiert und die Meinungen mehr als nur spalten wird. Von vielen Leute sicherlich als übelster Schund abgestempelt, wird es sich für andere um einen sehr skurrilen Geniestreich handeln, der auf jeden Fall äusserst künstlerisch in Szene gesetzt wurde. Und auch die Darsteller sind für die Geschichte absolut perfekt ausgewählt worden, durch die Bank sind sämtliche Leistungen als absolut passend einzuordnen. Auch in diesem Punkt wurde ein zusätzlich herrlicher Kontrast eingebaut, der im letzten Drittel des Filmes zum Tragen kommt, denn ist es doch mehr als nur befremdlich, das die letzte Generation der Familie spindeldürr geraten ist, was vor allem beim Anblick des Vaters eigentlich unmöglich erscheint. Ganz im Gegensatz dazu wird man gleichzeitig mit Katzen konfrontiert, deren Statur man auch selbst gesehen haben muss, um es auch zu glauben. Insgesamt gesehen wird man also mit einem in allen Belangen ungewöhnlichen Filmerlebnis konfrontiert, das man keinesfalls in eine bestimmte Schublade stecken kann und zu dem man erst einmal überhaupt den Zugang finden muss. Wenn man allerdings dazu in der Lage ist, offenbart ich ein bildgewaltiges Szenario, das auf eine fast schon perverse Art und Weise als ein wilder Rausch der Sinne herausstellt, das man auf jeden Fall einmal gesehen haben sollte.


Fazit:


Eine wirkliche Punktevergabe kann man bei diesem Film eigentlich nicht vornehmen, denn kaum ein anderes Werk polarisiert so sehr wie "Taxidermia". Je nach persönlichem Geschmack ist von absolutem Schund bis hin zu einem genialen Werk alles als Einordnung möglich. Freunde aussergewöhnlicher Filme sollten sich dieses Werk allerdings auf keinen Fall entgehen lassen, werden sie doch mit einem wilden-und grotesken Bilderrausch belohnt.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Ungarisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 90 Minuten
Extras: Making Of, Trailer, Trailershow, Exklusives Booklet
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purgatorio
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Re: Taxidermia - György Pálfi

Beitrag von purgatorio »

der kam letztens mal ungekürzt auf ARTE (*hach* ARTE, auf die ist Verlass) - hab's aber verpasst :? also den Anfang. Und ich steige eher ungern ins Geschehen ohne den Anfang gesehen zu haben (im Kino gehört für mich sogar die Werberolle dazu!) - Was wollte ich eigentlich sagen?
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jogiwan
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Re: Taxidermia - György Pálfi

Beitrag von jogiwan »

So etwas wie "Taxidermia" bekommt man wohl nicht jeden Tag zu Gesicht, aber auch wenn die ungarisch-österreichisch-französische Co-Produktion zweifelsfrei originell ist und hinter seinen offensichtlich von Jean-Pierre Jeunet inspirierten Bildern auch eine interessante und metaphorische Geschichte erzählt, ist György Pálfis Streifen doch auch eine sehr ambivalente Angelegenheit. Jede Sekunde des Streifens ist um heftige Reaktionen bemüht, aber jeder, der sich für derartige Filme interessiert, wird ohnehin hart im Nehmen sein, während Otto-Normalzuschauer schon bei der Erzählweise des episdenhaften Werkes abwinken wird. "Taxidermia" kann man sicher abfeiern und spielt in der Liga von "Das große Fressen", "Salo" und anderen Skandalwerken, aber gleichzeitig ist der Streifen auch extrem formelhaft und zelebriert seine abstrakten Ideen und grotesken Figuren auf Dauer etwas zu sehr, als das er bei mir für nachhaltiges Interesse sorgen würde und schockieren lass ich mich von sowas dann schon gleich gar nicht.
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purgatorio
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Re: Taxidermia - György Pálfi (2006)

Beitrag von purgatorio »

TAXIDERMIA – FRISS ODER STIRB (Ungarn, Frankreich, Österreich 2006, Regie: György Pálfi)

Drei Geschichten, wie sie in keinem Buche stehen, zusammengehalten durch eine bizarre Erblinie: Im Winter 1942 wird der ungarische Soldat Vendel Morosgoványi in einem entlegenen Außenposten von seinem Leutnant zum Knecht umfunktioniert. Im trostlosen Alltag unweit unerreichbarer Verlockungen bleiben dem jungen Mann nur sexuelle Fantasien und Selbstbefriedigung.

In den straff sowjetisch geführten 1960er Jahren darf der vermeintliche Sohn des Leutnants, Kálmán Balatony, schon von höherem Träumen. Der Meistertitel im Sportessen ist zum Greifen nahe, eine potenzielle Ehefrau, Gizzela, ebenso. Alle Wege stehen den beiden Profiessern offen, sie müssen sie nur zu nutzen wissen.

In der Gegenwart schließlich machte deren Sohn, Lajoska, sein Hobby zum Beruf. Er ist Tierpräparator (Taxidermist). Nebenbei versucht er erfolglos Kontakte zur Frauenwelt zu knüpfen und pflegt seinen bewegungsunfähigen, übergewichtigen Vater Kálmán sowie dessen neues Prestigeprojekt: drei riesige Mastkatzen…

TAXIDERMIA ist ein handwerklich und visuell bildgewaltiges, inhaltlich völlig überzogenes und schräges Filmwerk, welches wohl nicht jeden Geschmack treffen kann und wird. Ich fand den Streifen ganz toll! Verschiedene Generationen einer leicht abwegig entwickelten Familie versuchen in der jeweiligen zeithistorischen Spezifika das Beste aus dem eigenen Leben zu machen. Legendär – ja, dass wären sie alle gern. Aber irgendwie ist dieser Weg dieser Familie versperrt. Stattdessen winken Knechtschaft, die Verlockungen des Weibes statt des bizarren „Sports“ und schließlich die Sehnsucht nach dem weiblichen Körper und der ewigen Bewunderung. Fantastisch abgefahren! Und nicht unbedingt etwas für schwache Mägen. Die teils surreale Visualität des Films weiß durchweg zu überzeugen! 8/10
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jogiwan
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Re: Taxidermia - György Pálfi

Beitrag von jogiwan »

jogiwan hat geschrieben: So 25. Mai 2014, 10:31 So etwas wie "Taxidermia" bekommt man wohl nicht jeden Tag zu Gesicht, aber auch wenn die ungarisch-österreichisch-französische Co-Produktion zweifelsfrei originell ist und hinter seinen offensichtlich von Jean-Pierre Jeunet inspirierten Bildern auch eine interessante und metaphorische Geschichte erzählt, ist György Pálfis Streifen doch auch eine sehr ambivalente Angelegenheit. Jede Sekunde des Streifens ist um heftige Reaktionen bemüht, aber jeder, der sich für derartige Filme interessiert, wird ohnehin hart im Nehmen sein, während Otto-Normalzuschauer schon bei der Erzählweise des episdenhaften Werkes abwinken wird. "Taxidermia" kann man sicher abfeiern und spielt in der Liga von "Das große Fressen", "Salo" und anderen Skandalwerken, aber gleichzeitig ist der Streifen auch extrem formelhaft und zelebriert seine abstrakten Ideen und grotesken Figuren auf Dauer etwas zu sehr, als das er bei mir für nachhaltiges Interesse sorgen würde und schockieren lass ich mich von sowas dann schon gleich gar nicht.
Viel ist ja zum Glück nicht hängen geblieben von der Sichtung vor zehn Jahren, weil sonst hätte ich den vermutlich nicht in den Player gepackt. Jedenfalls ist "Taxidermia" schon eine ziemlich eklige Sache und den Streifen sollte man auch besser nicht mit dem ungeeichten Partner schauen. Ansonsten ist hier wohl zwischen Ablehnung und Begeisterung alles möglich, wenn der Film eine metaphorische Geschichte über kaputte Menschen auch sehr schräge Weise erzählt. Eine Art Familiengeschichte und drei Generationen an Männern, die dann auch nur in einer Katastrophen enden kann. Eigentlich wurde das Genre des gesellschaftspolitischen Arthouse-Horrors ja in den Siebzigern zu Grabe getragen und ich bin mir nicht sicher, ob man das hätte reaktivieren müssen.
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