Thale - Ein dunkles Geheimnis - Aleksander Nordaas
Moderator: jogiwan
- horror1966
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Thale - Ein dunkles Geheimnis - Aleksander Nordaas
Thale - Ein dunkles Geheimnis
(Thale)
mit Silje Reinamo, Erlend Nervold, Jon Sigve Skard, Morten Andresen, Roland Astrand
Regie: Aleksander Nordaas
Drehbuch: Aleksander Nordaas
Kamera: Aleksander Nordaas
Musik: Raymond Enoksen / Geimund Simonsen
FSK 16
Norwegen / 2012
Die Tatortreiniger Leo und Elvis werden zu einer abgelegenen Waldhütte geschickt, wo sie sich um die Leiche des verstorbenen Besitzers kümmern sollen. Zufällig entdecken sie einen verborgenen Keller, vollgestopft mit seltsamen Skizzen und mysteriösen Tonbandaufnahmen. Das Stöbern findet ein abruptes Ende, als sie plötzlich von einer jungen Frau angegriffen werden, die sich hier versteckt hielt! Schnell finden die beiden heraus, dass die stumme Frau namens Thale für Jahrzehnte in diesem Keller vor der Außenwelt abgeschottet wurde! Nach und nach wird ihnen auch der Grund dafür klar. Doch jetzt steht die Kellertür weit offen, und es dauert nicht lang, bis ungebetene Gäste vor der Hütte auftauchen ...
Immer wieder kommen aus Skandinavien Filme zu uns, die zumeist gewöhnungsbedürftige Genre-Mixes darstellen und auch "Thale" macht hier keine Ausnahme. Dem Zuschauer präsentiert sich ein durchgehend mysteriöses Geschehen, das sich aus Thriller, Fantasy-und Mystery Elementen zusammensetzt und zum Ende hin auch noch dezente Horror-Anleihen erkennen lässt. Aleksander Nordaas hat bei seinem zweiten Film nicht nur die Regie geführt, gleichzeitig zeichnet er auch für Drehbuch und Kamera-Arbeit verantwortlich. Eventuell mag es an dieser Mehrfach-Belastung liegen, das sich der Film teilweise recht unentschlossen zeigt, denn die wirklich sehr guten Ansätze der Geschichte werden leider nicht konsequent ausgearbeitet. Vielmehr gestaltet sich das Szenario fast schon in der Form eines Kammerspiels, in dem zwar eine sehr gelungene Grundstimmung vorherrscht, das jedoch dafür mit einem eher durchwachsenen Spannungsaufbau daherkommt. Einzig und allein die Frage nach der Herkunft der jungen Thale sorgt dafür, das man durchgehend am Ball bleibt und das sehr ereignislose Szenario interessiert weiter verfolgt.
Es passiert nämlich nicht wirklich viel, gerade einmal die letzten Minuten sorgen für ein wenig Action, ansonsten gestaltet sich die Erzählweise sehr ruhig-und bedächtig. Das ist normalerweise auch keinesfalls negativ zu bewerten, aber in vorliegendem Fall geben sich diverse Längen zu erkennen, was bei einer Laufzeit von knapp über 70 Minuten eigentlich nicht vorkommen sollte. In Bruchstücken und durch diverse Flashbacks wird einem das mystische Rätsel um Thale etwas näher gebracht und die endgültige Lösung präsentiert sich erst wenige Minuten vor dem eher unspektakulären Ende. Man wird dabei mit einer weiteren nordischen Legende konfrontiert, die sich aber alles andere als spannend entpuppt, so das die Story im Prinzip keinerlei Überraschungsmomente parat hält, die das gewonnene Gesamtbild besonders aufwerten könnten. Der Höhepunkt des Ganzen sind eigentlich die beiden Hauptfiguren Leo und Elvis, denn hier handelt es sich ganz eindeutig um 2 Sympathieträger, die auch teilweise für einen ordentlichen Schuss Humor sorgen, der die Ereignisse dann doch ein wenig bereichert. Ansonsten ist es aber eher der normale Durchschnitt, wobei man sicherlich eine Menge mehr hätte herausholen können.
Eventuell wäre es sinnvoll gewesen, den Horror-Anteil des Geschehens ein wenig stärker hervorzuheben, denn die spärlich vorhandenen Elemente sind nicht mehr als extrem dezente Andeutungen. Stattdessen wird man aber mit manchmal endlos erscheinenden Flashbacks zugeschüttet, die sich zudem fast immer stark ähneln. Und so bleibt es leider nicht aus, das trotz einer sehr kurzen Laufzeit in manchen Passagen Langeweile auftritt, was nicht unbedingt als Qualitäts-Merkmal anzusehen ist. Dennoch ist "Thale - Ein dunkles Geheimnis" wahrlich kein schlechter Film und es wird bestimmt genügend Leute geben, die dieses Werk sogar richtig gut finden. Mir persönlich hat jedoch der echte Kick gefehlt, denn trotz der durchaus gelungenen Atmosphäre und den mystischen Anleihen will zu keiner Zeit ein wirklicher Funke überspringen und die Faszination der Geschichte bewegt sich doch in einem äußerst überschaubaren Rahmen.
Im Endeffekt wurde hier wieder einmal eine Menge an Potential verschenkt, den die Mixtur aus Mystik, Fantasy-und ein wenig Horror hätte etwas ganz Besonderes werden können. Vielleicht hat man auch etwas zu viel gewollt, was dem ganzen insgesamt gesehen aber eher geschadet hat. Zu unentschlossen und unausgegoren präsentieren sich die Geschehnisse, die zudem auch leider an fehlendem Aktionismus leiden. Trotzdem dürften viele Leute ihre Freude an dieser norwegischen Produktion haben, denn wer Filme wie "Troll Hunter" oder auch "Rare Exports" zu schätzen weiß, dürfte auch hier auf seine Kosten kommen.
Fazit:
Aleksander Nordaas hat mit "Thale" einen eher durchschnittlichen Mix auf den Weg gebracht, den man schwerlich einem bestimmten Genre zuordnen kann. Leider hat er es aber versäumt seiner Story die nötige Substanz zu verleihen, um für höhere Ansprüche zu genügen. Teilweise durchaus unterhaltsam und mit witzigem Humor versehen, entstehen aber auch immer wieder kleine Längen, die das Seh-Vergnügen deutlich beeinträchtigen.
6/10
Big Brother is watching you
- CamperVan.Helsing
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Re: Thale - Ein dunkles Geheimnis - Aleksander Nordaas
horror1966 hat geschrieben: Das Stöbern findet ein abruptes Ende, als sie plötzlich von einer jungen Frau angegriffen werden, die sich hier versteckt hielt! Schnell finden die beiden heraus, dass die stumme Frau namens Thale für Jahrzehnte in diesem Keller vor der Außenwelt abgeschottet wurde!
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
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Re: Thale - Ein dunkles Geheimnis - Aleksander Nordaas
Thale...bist du es?
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Thale - Ein dunkles Geheimnis - Aleksander Nordaas
Hey Jogiwan haste heute irgendwelche Creme zu dir genommen oder was is los ?
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Re: Thale - Ein dunkles Geheimnis - Aleksander Nordaas
grad gesehen - die Creme gibts ja offensichtlich gar nicht mehr... aber ich glaube, wir sind ein bissl öfftöpplik
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Re: Thale - Ein dunkles Geheimnis - Aleksander Nordaas
Was machen wir nun ohne die Wundercreme ...aber nun wieder zu Thale...wo bist DUUUUUU...... .jogiwan hat geschrieben:grad gesehen - die Creme gibts ja offensichtlich gar nicht mehr... aber ich glaube, wir sind ein bissl öfftöpplik
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Re: Thale - Ein dunkles Geheimnis - Aleksander Nordaas
aus dem (mainstream-)coming attractions-Fred:
purgatorio hat geschrieben:Das der norwegische Mythen- und Monstrenzirkus mit TROLL HUNTER noch nicht abgedeckt ist, war anzunehmen. Immerhin hocken die ja regelmäßig ein halbes Jahr im Dunkeln und haben viel Zeit sich Gruselgeschichten auszudenken. Verfilmbar sind davon offenbar auch noch Einige. Die nächste finstere, nordische Kreatur steht schon in den Startlöchern: THALE vom norwegischen Regisseur Aleksander Nordaas geht im Frühjahr ins Rennen. Es geht um die Huldra, ein Männerfressendes vorn-hübsche-Frau-und-hinten-dran-Ekel-Dings mit Kuhschwanz. Hier zwei Teaser:
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
Re: Thale - Ein dunkles Geheimnis - Aleksander Nordaas
Die beiden Tatortreiniger Elvis und Leo werden zu einer einsamen Hütte an einem abgelegenen Waldsee gerufen, in der ein alter Mann gestorben ist. Zufällig entdecken sie im Keller der Hütte einen laborähnlichen Raum und darin eine junge Frau. Diese scheint die Fähigkeit zu sprechen verlernt zu haben und weist ein animalisches Verhalten auf. Während Elvis und Leo auf Hilfe aus der Stadt warten, kommen sie Stück für Stück hinter die Geschichte der jungen Frau.
Skandinavische Filme haben bei mir seit jeher einen Stein im Brett. Von daher war ich sehr auf den norwegischen „Thale“ gespannt, den wir auch gerne für unser Phantastival Bremen im November gehabt hätten. Leider haben wir ihn nicht bekommen, was sehr schade ist, denn er hätte wirklich gut in unser Programm gepasst. „Thale“ ist ein Low-Budget-Streifen, was man schon daran erkennt, dass der Name des Regisseurs, Aleksander Nordaas, im Abspann gleich zig Mal auch bei anderen Positionen auftaucht. Es ist dem Film aber auch so anzusehen, dass wenig Geld zur Verfügung stand, wenn auch das Beste daraus gemacht wird.
Manchmal leidet „Thale“ allerdings etwas darunter, dass sein junger Regisseur zu viel auf einmal wollte. Einige Plotwendungen am Ende wären nicht unbedingt nötig gewesen, denn das Kammerspiel, welches sich in den ersten zwei Dritteln zwischen den beiden Tatortreinigern und dem geheimnisvollen Mädchen entspinnt, hätte völlig ausgereicht. So wird aber noch das Feld der Verschwörungstheorien beackert, was eigentlich überflüssig ist. Dass die ersten beiden Drittel so gelungen sind, liegt vor allem an den starken männlichen Protagonisten. Während Elvis als kleines Sensibelchen der nominelle Held der Geschichte ist, wird ihm dieser Rang doch sehr bald durch den lakonischen und äußerst praktisch veranlagten Leo abgelaufen. Der von Jon Sigve Skard gespielte Leo ist dann auch der eigentliche Star des Filmes. Mit seiner trockenen Art lässt er sich nie aus der Ruhe bringen, pragmatisch erledigt er die Dinge, die zu tun sind und macht dabei nicht viele Worte. Dadurch wirkt er weitaus interessanter als der sensible Elvis. Wobei Erlend Nervold seine Sache auch nicht schlecht macht. Ganz im Gegenteil. Man wünscht sich förmlich, dass dieses Duo nicht auseinander gerissen wird, und es wäre schön, würde man diesen beiden Tatortreinigern in Zukunft in einer ganz anderen Geschichte wieder begegnen. Silje Reinåmo in der Titelrolle hat es da schwer, sich durchzusetzen. Zwar besitzt sie als wildes Mädchen eine gewisse animalische Ausstrahlung, legt ihre Rolle aber ab und zu doch zu nahe am Klischee an. Trotzdem weiß diese interessant anzusehende Schönheit allein durch ihre physische Präsenz zu gefallen. Auf alle weiteren Charaktere könnte man leicht verzichten.
Aleksander Nordaas lässt sich Zeit. Langsam baut er seine Geschichte und deren Charaktere auf. Nichts wirkt hier gehetzt, und gerade durch das eigentlich Unspektakuläre bezieht der Film seine Glaubwürdigkeit. Die Spannung entsteht nicht durch Effekte oder spektakuläre Horroreinlagen, sondern daraus, wie die Figuren mit der Situation umgehen und welches Geheimnis hinter dem Mädchen Thale steckt. Bis alle drei Charaktere schließlich tatsächlich in Gefahr geraten und der Film plötzlich erst in eine Belagerungs- und dann blitzschnell in eine Verschwörungsgeschichte umkippt, vergeht zunächst viel Zeit. Und gerade das arg gehetzte Finale mag gar nicht so recht zu der Geschichte passen, obwohl es sich durchaus aus der Story entwickelt. Am Ende bleibt der Zuschauer dann ebenso verdutzt zurück, wie die beiden Protagonisten, die das gerade Erlebte auch noch nicht so recht einordnen können.
Die mythischen Hundra (Definition) spielen hier nur eine untergeordnete Rolle. Obwohl die Hundra-Abstammung der Heldin (diesen Punkt kann man ruhig verraten, da das DVD-Cover dies auch schon tut) zwar wichtig für die Handlung ist, geht Aleksander Nordaas hier nicht ins Detail – wodurch er allerdings auch einige Widersprüche in der inneren Logik seiner Geschichte produziert. Überhaupt hält sich der Regisseur nicht mit Unwesentlichem auf. Statt den Film zu strecken, lässt er ihn dankenswerterweise nach 75 Minuten enden. Mehr hätte das Drehbuch nämlich auch nicht hergegeben und der Versuch weitere Minuten zu schinden, wäre unweigerlich nach hinten losgegangen.
Die Low-Budget-Herkunft offenbart sich insbesondere bei den Effekten, die leider recht unprofessionell daherkommen. Die deutlich aus dem Computer stammenden Hundra mit ihren seltsamen, an ein PC-Spiel erinnernden, Bewegungen, sind da noch das geringste Übel. Irritierender wirken da einige dahingerotzte CGI-Pyro-Effekte am Ende. Diese Schwachpunkte werden allerdings durch eine gute Kameraarbeit unter Einbeziehung der norwegischen Wälder wieder ausgeglichen.
Der leichtfüßige norwegische Fantasy-Horror-Mystery-Film „Thale“ besticht vor allem durch seine sympathischen Hauptcharaktere, wodurch man einige Schwäche im letzten Drittel gerne verzeiht. Die mysteriöse Geschichte um das seltsame Mädchen Thale ist dabei auch interessant genug, um den Zuschauer über kurzweilige 75 Minuten bei der Stange zu halten.
Die Splendid-DVD punktet mal wieder im Bereich Bild und Ton. Leider wurden aber – bis auf den Trailer – auf jegliche Extras verzichtet. Man sollte sich den Film unbedingt mit der norwegischen Tonspur ansehen, da die deutsche Synchronisation nur sehr mittelmäßig ist und darunter insbesondere die Figur des Leo leidet, die im Deutschen weit weniger lässig rüberkommt, als im Original.
Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2012/12/ ... geheimnis/
Skandinavische Filme haben bei mir seit jeher einen Stein im Brett. Von daher war ich sehr auf den norwegischen „Thale“ gespannt, den wir auch gerne für unser Phantastival Bremen im November gehabt hätten. Leider haben wir ihn nicht bekommen, was sehr schade ist, denn er hätte wirklich gut in unser Programm gepasst. „Thale“ ist ein Low-Budget-Streifen, was man schon daran erkennt, dass der Name des Regisseurs, Aleksander Nordaas, im Abspann gleich zig Mal auch bei anderen Positionen auftaucht. Es ist dem Film aber auch so anzusehen, dass wenig Geld zur Verfügung stand, wenn auch das Beste daraus gemacht wird.
Manchmal leidet „Thale“ allerdings etwas darunter, dass sein junger Regisseur zu viel auf einmal wollte. Einige Plotwendungen am Ende wären nicht unbedingt nötig gewesen, denn das Kammerspiel, welches sich in den ersten zwei Dritteln zwischen den beiden Tatortreinigern und dem geheimnisvollen Mädchen entspinnt, hätte völlig ausgereicht. So wird aber noch das Feld der Verschwörungstheorien beackert, was eigentlich überflüssig ist. Dass die ersten beiden Drittel so gelungen sind, liegt vor allem an den starken männlichen Protagonisten. Während Elvis als kleines Sensibelchen der nominelle Held der Geschichte ist, wird ihm dieser Rang doch sehr bald durch den lakonischen und äußerst praktisch veranlagten Leo abgelaufen. Der von Jon Sigve Skard gespielte Leo ist dann auch der eigentliche Star des Filmes. Mit seiner trockenen Art lässt er sich nie aus der Ruhe bringen, pragmatisch erledigt er die Dinge, die zu tun sind und macht dabei nicht viele Worte. Dadurch wirkt er weitaus interessanter als der sensible Elvis. Wobei Erlend Nervold seine Sache auch nicht schlecht macht. Ganz im Gegenteil. Man wünscht sich förmlich, dass dieses Duo nicht auseinander gerissen wird, und es wäre schön, würde man diesen beiden Tatortreinigern in Zukunft in einer ganz anderen Geschichte wieder begegnen. Silje Reinåmo in der Titelrolle hat es da schwer, sich durchzusetzen. Zwar besitzt sie als wildes Mädchen eine gewisse animalische Ausstrahlung, legt ihre Rolle aber ab und zu doch zu nahe am Klischee an. Trotzdem weiß diese interessant anzusehende Schönheit allein durch ihre physische Präsenz zu gefallen. Auf alle weiteren Charaktere könnte man leicht verzichten.
Aleksander Nordaas lässt sich Zeit. Langsam baut er seine Geschichte und deren Charaktere auf. Nichts wirkt hier gehetzt, und gerade durch das eigentlich Unspektakuläre bezieht der Film seine Glaubwürdigkeit. Die Spannung entsteht nicht durch Effekte oder spektakuläre Horroreinlagen, sondern daraus, wie die Figuren mit der Situation umgehen und welches Geheimnis hinter dem Mädchen Thale steckt. Bis alle drei Charaktere schließlich tatsächlich in Gefahr geraten und der Film plötzlich erst in eine Belagerungs- und dann blitzschnell in eine Verschwörungsgeschichte umkippt, vergeht zunächst viel Zeit. Und gerade das arg gehetzte Finale mag gar nicht so recht zu der Geschichte passen, obwohl es sich durchaus aus der Story entwickelt. Am Ende bleibt der Zuschauer dann ebenso verdutzt zurück, wie die beiden Protagonisten, die das gerade Erlebte auch noch nicht so recht einordnen können.
Die mythischen Hundra (Definition) spielen hier nur eine untergeordnete Rolle. Obwohl die Hundra-Abstammung der Heldin (diesen Punkt kann man ruhig verraten, da das DVD-Cover dies auch schon tut) zwar wichtig für die Handlung ist, geht Aleksander Nordaas hier nicht ins Detail – wodurch er allerdings auch einige Widersprüche in der inneren Logik seiner Geschichte produziert. Überhaupt hält sich der Regisseur nicht mit Unwesentlichem auf. Statt den Film zu strecken, lässt er ihn dankenswerterweise nach 75 Minuten enden. Mehr hätte das Drehbuch nämlich auch nicht hergegeben und der Versuch weitere Minuten zu schinden, wäre unweigerlich nach hinten losgegangen.
Die Low-Budget-Herkunft offenbart sich insbesondere bei den Effekten, die leider recht unprofessionell daherkommen. Die deutlich aus dem Computer stammenden Hundra mit ihren seltsamen, an ein PC-Spiel erinnernden, Bewegungen, sind da noch das geringste Übel. Irritierender wirken da einige dahingerotzte CGI-Pyro-Effekte am Ende. Diese Schwachpunkte werden allerdings durch eine gute Kameraarbeit unter Einbeziehung der norwegischen Wälder wieder ausgeglichen.
Der leichtfüßige norwegische Fantasy-Horror-Mystery-Film „Thale“ besticht vor allem durch seine sympathischen Hauptcharaktere, wodurch man einige Schwäche im letzten Drittel gerne verzeiht. Die mysteriöse Geschichte um das seltsame Mädchen Thale ist dabei auch interessant genug, um den Zuschauer über kurzweilige 75 Minuten bei der Stange zu halten.
Die Splendid-DVD punktet mal wieder im Bereich Bild und Ton. Leider wurden aber – bis auf den Trailer – auf jegliche Extras verzichtet. Man sollte sich den Film unbedingt mit der norwegischen Tonspur ansehen, da die deutsche Synchronisation nur sehr mittelmäßig ist und darunter insbesondere die Figur des Leo leidet, die im Deutschen weit weniger lässig rüberkommt, als im Original.
Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2012/12/ ... geheimnis/
Früher war mehr Lametta
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Filmforum Bremen
Weird Xperience
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Weird Xperience
Re: Thale - Ein dunkles Geheimnis - Aleksander Nordaas
Gelungen und kurzweilig, zwar sieht man dem Film sein niedriges Budget an, aber an der genialen Atmo änderte das zum Glück nichts.
Ich fand Leo klasse, der Typ hatte echt die Ruhe weg.
Von mir gibts jedenfalls ne Dicke Empfehlung!
7/10
Ich fand Leo klasse, der Typ hatte echt die Ruhe weg.
Von mir gibts jedenfalls ne Dicke Empfehlung!
7/10