Verbotene früchte der Erotik - Gustav Wiklund

Moderator: jogiwan

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sid.vicious
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Verbotene früchte der Erotik - Gustav Wiklund

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Alternativer Titel: Depraved
Alternativer Titel: Exposed
Produktionsland: Schweden
Produktion: Ingemar Ejve, Gustav Wiklund
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Gustav Wiklund
Drehbuch: Tony Forsberg, Gustav Wiklund
Kamera: Tony Forsberg
Schnitt: Ingemar Ejve
Musik: Berndt Egerbladh, Ralph Lundsten
Länge: ca. 88 Min.
Freigabe: Ungeprüft
Darsteller:
Christina Lindberg als Lena Svensson
Heinz Hopf als Helge
Björn Adelly als Jan
Siv Ericks als Jans Mutter

Helge führt auf die 21 jährige Lena eine große Anziehungskraft aus. Helge ist weitaus älter als Lena und er nutzt ihre Naivität zu seinen Gunsten. Parallel wird durch diese Beziehung, Lenas eigentliche Beziehung zu Jan zerstört. Helge erpresst Lena mit Nachtfotos, die er von ihr geschossen hat. Lena unterwirft sich, aus Angst ihre Eltern können von den Bildern erfahren.

Was Skandinavien manchmal rauszaubert ist schon beeindruckend. So wird aus einem eigentlich erwarteten erotischen Film, ein Sozialdrama. Denn mit Erotik hat dieser Film eher wenig zu tun. Gustav Wiklund setzt hier eher zu einer Auseinandersetzung mit der Hauptfigur Lena an. Wiklund zeigt Lenas Unsicherheit, ihre Verletzlichkeit und ihre Angst. Lena flüchtet sich ihn Träume, in Wahnvorstellungen und am Ende weiß wirklich Niemand, was denn nun die eigentliche Realität ist. Ein Happy End, mit Vergebung und Vergessen oder ein tödliches Drama. Reine Ermessenssache, Wiklund lässt dem Zuschauer sehr viel Spielraum ob dieser sich für Realität oder Phantasie entscheidet, bleibt ihm überlassen. Was Wiklund direkt anbietet, sind Innenaufnahmen die äußerst kalt wirken. Sie kommen einer Art Isolation nahe und vermitteln so Lenas Lage. Eine Lage, derer sie selbst nicht richtig bewusst ist, da sich Lena zwischen den Welten und den Bezugspersonen hin und her bewegt. Es gibt keine klare Aussage in dem Film, der besagt, es ist nun so wie es ist. Ganz im Gegenteil, der Film hinterlässt Fragen über Fragen, die man sich nur selber beantworten kann- sofern man dieses will. Ich formuliere den zweiten Teil des Satzes absichtlich so, da es sich zweifelsohne um keinen einfachen Film handelt und wer sich nicht auf diesen einlässt, der wird gelangweilt zur Fernbedienung greifen. Wer jedoch mit einer gewissen Offenheit an den Film geht, der wird einiges Interessantes erkennen können.

Was den Film in erster Linie interessant macht, ist natürlich Christina Lindberg. Christina Lindberg ist es (aus meiner persönlichen Sicht) gelungen, allein mit ihrer Rolle in „Hooker's Revenge“ zu einem absoluten Kultstatus innerhalb der Filmfangemeinde des europäischen Expoitationfilms, zu kommen. Ihre Darstellung der Frigga, sollte übrigens einem gewissen Tarantino, wieder einige Möglichkeiten zum Klauen der Ideen Anderer, geben. Dafür kennt man den Herrn ja.

Jenes Kontroverse, das „Hooker's Revenge“ bietet, bietet im Prinzip schon „Depraved“ bzw. „Exposed“, zwei Titel die wesentlich passender für Wiklunds Film sind, als die deutsche Firmierung, „Verbotene Früchte der Erotik“. Dieser Titel ist absolut falsch gewählt, da dieser eine vollkommen falsche Vorahnung auf Wiklunds Film schließen lässt. Natürlich ist dieses Kontroverse in seiner visuellen Vermittlung, nicht so drastisch, wie innerhalb „Hooker's Revenge“, weiß aber durchaus zum Nachdenken anzustimmen.

Fazit: Ein angeblicher schwedischer Sexfilm, der kein Sexfilm ist und in dem einiges an Potential zu finden ist, sofern man sich auf diesen einlässt.


7,5/10
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