Der schreckliche Dr. Orloff - Jess Franco (1962)
Moderator: jogiwan
Der schreckliche Dr. Orloff - Jess Franco (1962)
Der schreckliche Dr. Orloff
Originaltitel: Gritos en la noche
Atlernativtitel: The Awful Dr. Orloff
Herstellungsland: Spanien / 1962
Regie: Jess Franco
Darsteller: Howard Vernon, Conrado San Martín, Diana Lorys, Perla Cristal
Story:
Der verrückte Dr. Orlof (Howard Vernon) will das entstellte Gesicht seiner Frau wieder herstellen. Zu diesem Zweck schickt er den willenlosen Morpho Nacht für Nacht los um arme Mädchen zu entführen. Diese ahnen nicht im geringsten was sie erwarten wird... (quelle: ofdb.de)
Originaltitel: Gritos en la noche
Atlernativtitel: The Awful Dr. Orloff
Herstellungsland: Spanien / 1962
Regie: Jess Franco
Darsteller: Howard Vernon, Conrado San Martín, Diana Lorys, Perla Cristal
Story:
Der verrückte Dr. Orlof (Howard Vernon) will das entstellte Gesicht seiner Frau wieder herstellen. Zu diesem Zweck schickt er den willenlosen Morpho Nacht für Nacht los um arme Mädchen zu entführen. Diese ahnen nicht im geringsten was sie erwarten wird... (quelle: ofdb.de)
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Re: Der schreckliche Dr. Orloff - Jess Franco (1962)
Sehr feiner, gar nicht mal so trashiger S/W-Grusler. Hat mich bei der Erstsichtung sehr postiv überrascht.
- CamperVan.Helsing
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Re: Der schreckliche Dr. Orloff - Jess Franco (1962)
Ui, da hat mich Onkel Jess aber sehr überrascht, und zwar positiv! 1962 mischte er hier Edgar Wallace und George Franju zusammen, um einen klassischen Gothic-horror in schwarz-weiß zu schaffen, wobei er die Möglichkeiten der schwarz-weißen Fotografie wunderbar nutzt. So wird Dr. Orlof (Howard Vernon) anfänglich nur im Halbdunkel gezeigt. Vernon ist auch hier wieder einmal eine Bank. Namen wie "Dr. Orloff", "Inspektor Tanner" und "Morpho" sollten uns im Laufe von Francos Wirken in regelmäßigen Abständen wieder begegnen, wie er generell seine Themen stets variierte. Einen so klassischen Gothicer hätte ich von Jess allerdings nicht erwartet, und von der Produktionsfirma Eurociné schon gar nicht, aber man wird alt wie eine Kuh - und lernt immer noch dazu...
Irritierend ist der Wechsel zwischer englischer und spanischer Sprache, zumal der Film in Frankreich spielt. Die deutschen Untertitel sind durchgehend OK, von dem groben Schnitzer, aus "Town" ein "Dorf" zu machen, mal abgesehen. Allerdings wäre eine Rechtschreibprüfung nicht verkehrt gewesen, so fällt jemand ins Komma und geangelt wird mit einer Route.
Irritierend ist der Wechsel zwischer englischer und spanischer Sprache, zumal der Film in Frankreich spielt. Die deutschen Untertitel sind durchgehend OK, von dem groben Schnitzer, aus "Town" ein "Dorf" zu machen, mal abgesehen. Allerdings wäre eine Rechtschreibprüfung nicht verkehrt gewesen, so fällt jemand ins Komma und geangelt wird mit einer Route.
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Re: Der schreckliche Dr. Orloff - Jess Franco (1962)
klingt nach......Namen darf ich jetzt nicht sagenugo-piazza hat geschrieben: Die deutschen Untertitel sind durchgehend OK, von dem groben Schnitzer, aus "Town" ein "Dorf" zu machen, mal abgesehen. Allerdings wäre eine Rechtschreibprüfung nicht verkehrt gewesen, so fällt jemand ins Komma und geangelt wird mit einer Route.
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Re: Der schreckliche Dr. Orloff - Jess Franco (1962)
Wunderbarer Film, den ich jetzt zum ersten Mal sehen konnte. Schön, dass es ihn endlich auf deutscher DVD gibt. Aber was für eine schlampige Veröffentlichung. Eine spanisch-französische Produktion ausgerechnet in Englisch mit deutschen Untertiteln zu veröffentlichen, ist mindestens diskutabel. Schade. Großartig aber die deutsche Titelschmiede: "Schreie durch die Nacht". Das klingt eher wie eine obskure deutsche Schlagerfassung von "Strangers in the Night" mit Helene Fischer. Ich fragte mich, soll das eine Aufforderung zum nächtlichen Schreien sein oder hat man grundlegendere Probleme mit der deutschen Sprache? War die Präposition "in" schon für den gleichnamigen Margheritifilm aufgebraucht worden und man wollte sie nicht noch einmal bemühen? Egal, das schmälert aber den Wert der Veröffentlichung wenig. Für mich einer der besten Francos.
- karlAbundzu
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Re: Der schreckliche Dr. Orloff - Jess Franco (1962)
Jetzt will ich unbedingt die SCHREIE DURCH DIE NACHT von Frau Fischer hören ggg, geht mir sogar durch den Kopf, auch wenn es das gar nicht gibt.
Das Problem bei diesen Sprachdinger der europäischen Koproduktionen ist ja oft, dass alle Fassungen synchronisiert sind, da ja die ganzen Schauspieler in ihrer eigenen Sprache meist sprechen, zumindest die englischen / amerikanischen sind ja meist nicht des ausländischen mächtig. Oder alle sprechen in englisch, so dass eine englische Version dem original meist amnähesten kommt.
Aber die deutsche Synchro gibt es doch und ist gar nicht über, oder hab ich das falsch in Erinnerung?
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Der schreckliche Dr. Orloff - Jess Franco (1962)
So weit ich weiß, nicht. Der Film ist nie in Deutschland erschienen. Daher ist der deutsche Titel auch eine neue Erfindung. Ich hatte zuerst an "Schreie in der Nacht" (Contrenatura) von Margheriti gedacht und dann erst genauer geschaut.karlAbundzu hat geschrieben: Aber die deutsche Synchro gibt es doch und ist gar nicht über, oder hab ich das falsch in Erinnerung?
Re: Der schreckliche Dr. Orloff - Jess Franco (1962)
Im Gegensatz zu "Das Geheimnis des Dr. Z" (den ich für einen der besten Francos halte) konnte mich der thematisch und entstehungszeitlich recht ähnlich gelagerte "schreckliche Dr. Orloff" nicht begeistern. Zu viel seichtes Geplänkel zwischen dem Inspektor und diversen vermeintlich lustigen Nebenfiguren, und rund um die Figur des Dr. Orloff werden Standards abgespult, die man in "Augen ohne Gesicht" und anderen Filmen schon besser gesehen hat. Zudem kommt der Film auf DVD in einer suboptimalen Fassung mit abwechselnd spanischen und englischen Dialogen und fehlerhaften deutschen Untertiteln daher (siehe oben). Die Bildqualität hat mich auch nicht gerade begeistert.
- buxtebrawler
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Re: Der schreckliche Dr. Orloff - Jess Franco (1962)
„Was für eine Tragödie, dass all diese Lebensfreude und jugendliche Frische für immer verschwinden wird!“
Wer ein wirkliches Gespür für die Bedeutung des späteren Erotik/Sex- und Trash-Vielfilmers Jess Franco für den europäischen Genrefilm entwickeln möchte, muss sich mit dem Frühwerk des umtriebigen Spaniers auseinandersetzen. Immerhin war es, der den ersten wirklichen Horrorfilm Spaniens realisierte: Der frühe Franco „Der schreckliche Dr. Orloff“ alias „Schreie durch die Nacht“ stammt aus dem Jahre 1962, wurde in Schwarzweiß gedreht – und zu Francos persönlicher Adaption des „Augen ohne Gesicht“-Mad-Scientist-Sujets. Die spanische Schnittfassung wurde unter dem Eindruck der Zensur mittels einiger humorvoller Szenen aufgelockert und um Szenen nackter Haut erleichtert, die internationale Fassung fiel demnach tatsächlich kürzer aus.
Um das entstellte Gesicht seiner geliebten Tochter Melissa (Diana Lorys, „Aufstand der Söldner“) mittels plastischer Chirurgie zu korrigieren, greift der verzweifelte Dr. Orloff (Howard Vernon, „Nathalie spielt Geheimagentin“) zum letzten Mittel: Er lässt durch seinen ebenfalls entstellten, stummen Diener Morpho (Ricardo Valle, „Alexander der Große“) attraktive Nachtclub-Tänzerinnen entführen und töten, um deren Gesichtspartien zu transplantieren. Dem grausamen Duo auf den Fersen ist Inspektor Tanner (Conrado San Martín, „Der Koloss von Rhodos“). Als ausgerechnet Tanners Frischverlobte Wanda (ebenfalls Lorys) entführt wird, überschlagen sich die Ereignisse…
Francos im Frankreich des beginnenden 20. Jahrhunderts spielender Film vereint diverse klassische Unterhaltungsfilmmotive wie den Frankenstein-inspirierten Mad-Scientist- und Gothic-Horror mit dem Film-noir-Krimi und dem Expressionismus der Stummfilm- und Universal-Horror-Ära. Der Name des skrupellosen Chirurgen ist der ersten Verfilmung des Edgar-Wallace-Romans „Der Würger von London“ entlehnt, darüber hinaus feiern typische Franco’sche, bestimmte Figurentypen markierende Rollennamen wie Morpho, Melissa und Tanner hier ihr Debüt. Und zum Franco-Stammmimen sollte schließlich Howard Vernon avancieren, der bis zu seinem Tode etliche Male für den Regisseur vor der Kamera stand. Die stilistische Mixtur des Films führt zu einem starken Fokus auf die Polizeiarbeit, die gleichberechtigt mit Dr. Orloffs Umtrieben Spielzeit für sich beansprucht.
Die spanische Schnittfassung wartet insbesondere anfänglich mit einigem Dialogwitz auf, bevor nach einer guten halben Stunde anhand eines längeren Dialogs Orloffs die Vorgeschichte aufgerollt wird. Tödliche, letztlich selbstzerfleischende Ereignisse in Orloffs Anwesen, in deren Zuge sich Vertrauenspersonen gegen den Doktor richten, tragen letztlich ebenso dazu bei, den Spuk zu beenden, wie klassische Ermittlungsarbeit über Fingerabdrücke, gepaart mit einem wehrhaften Final Girl: Bei Wanda handelt es sich eigentlich um eine verdeckte Ermittlerin namens Tanja. Morpho, verurteilter Schwerverbrecher, der eigentlich längst tot sein müsste, ist mit seinem vernarbten Gesicht eine verdammt unheimliche Erscheinung, die voll in die Kerbe des hässlichen, buckligen Dieners schlägt und damit perfekt ins Gothic-Ambiente des Films passt, das Franco und sein Team nach allen Regeln der Kunst mit einiger Liebe zum Detail heraufbeschwören und mit einer hochwertigen, professionellen Kameraarbeit einfangen. Ausgewalzte atmosphärische Spannungsszenen kosten die Dramaturgie des Films kompetent aus, die tragische Komponente des „Augen ohne Gesicht“-Vorbilds wird genüsslich zelebriert und schafft es, ein empathisches Publikum zu berühren.
Als ein großartiger Schauspieler fällt zudem Venancio Muro („Schlacht des Grauens“) auf, der den Stadtstreicher und Trinker Jeannot mimt, für den dieser Film ein großes Herz beweist. Kaum hinter ihm zu verstecken braucht sich die köstliche Nebenrolle des Elias Hausmann, ein Irrer mit deutschem Akzent (und in der Namensgebung offenbar vom spätbarocken deutschen Maler Elias Gottlob Haußmann inspiriert), der sich selbst der Morde bezichtigt. „Der schreckliche Dr. Orloff“ ist somit eine bis in die Nebenrollen hinein reizvolle Melange, die in den Kanon der Semiklassiker des phantastischen Films gehört und noch mit keinem Meter Film auf die spätere Karriere des Regisseurs als schluderig improvisierender Trash- und Schmuddelfilmer hindeutet. In diesem Zusammenhang muss sich Francos Frühwerk aber auch den Vorwurf gefallen lassen, durch den starken Bezug auf seine populäreren Vorbilder weder sonderlich originell zu sein noch einen signifikant individuellen spanischen Genrestil herausgebildet zu haben. Dass hier isoliert betrachtet auch noch keine spezielle Handschrift Jess Francos erkennbar wird, werden die einen bedauern, die anderen begrüßen…
Wer ein wirkliches Gespür für die Bedeutung des späteren Erotik/Sex- und Trash-Vielfilmers Jess Franco für den europäischen Genrefilm entwickeln möchte, muss sich mit dem Frühwerk des umtriebigen Spaniers auseinandersetzen. Immerhin war es, der den ersten wirklichen Horrorfilm Spaniens realisierte: Der frühe Franco „Der schreckliche Dr. Orloff“ alias „Schreie durch die Nacht“ stammt aus dem Jahre 1962, wurde in Schwarzweiß gedreht – und zu Francos persönlicher Adaption des „Augen ohne Gesicht“-Mad-Scientist-Sujets. Die spanische Schnittfassung wurde unter dem Eindruck der Zensur mittels einiger humorvoller Szenen aufgelockert und um Szenen nackter Haut erleichtert, die internationale Fassung fiel demnach tatsächlich kürzer aus.
Um das entstellte Gesicht seiner geliebten Tochter Melissa (Diana Lorys, „Aufstand der Söldner“) mittels plastischer Chirurgie zu korrigieren, greift der verzweifelte Dr. Orloff (Howard Vernon, „Nathalie spielt Geheimagentin“) zum letzten Mittel: Er lässt durch seinen ebenfalls entstellten, stummen Diener Morpho (Ricardo Valle, „Alexander der Große“) attraktive Nachtclub-Tänzerinnen entführen und töten, um deren Gesichtspartien zu transplantieren. Dem grausamen Duo auf den Fersen ist Inspektor Tanner (Conrado San Martín, „Der Koloss von Rhodos“). Als ausgerechnet Tanners Frischverlobte Wanda (ebenfalls Lorys) entführt wird, überschlagen sich die Ereignisse…
Francos im Frankreich des beginnenden 20. Jahrhunderts spielender Film vereint diverse klassische Unterhaltungsfilmmotive wie den Frankenstein-inspirierten Mad-Scientist- und Gothic-Horror mit dem Film-noir-Krimi und dem Expressionismus der Stummfilm- und Universal-Horror-Ära. Der Name des skrupellosen Chirurgen ist der ersten Verfilmung des Edgar-Wallace-Romans „Der Würger von London“ entlehnt, darüber hinaus feiern typische Franco’sche, bestimmte Figurentypen markierende Rollennamen wie Morpho, Melissa und Tanner hier ihr Debüt. Und zum Franco-Stammmimen sollte schließlich Howard Vernon avancieren, der bis zu seinem Tode etliche Male für den Regisseur vor der Kamera stand. Die stilistische Mixtur des Films führt zu einem starken Fokus auf die Polizeiarbeit, die gleichberechtigt mit Dr. Orloffs Umtrieben Spielzeit für sich beansprucht.
Die spanische Schnittfassung wartet insbesondere anfänglich mit einigem Dialogwitz auf, bevor nach einer guten halben Stunde anhand eines längeren Dialogs Orloffs die Vorgeschichte aufgerollt wird. Tödliche, letztlich selbstzerfleischende Ereignisse in Orloffs Anwesen, in deren Zuge sich Vertrauenspersonen gegen den Doktor richten, tragen letztlich ebenso dazu bei, den Spuk zu beenden, wie klassische Ermittlungsarbeit über Fingerabdrücke, gepaart mit einem wehrhaften Final Girl: Bei Wanda handelt es sich eigentlich um eine verdeckte Ermittlerin namens Tanja. Morpho, verurteilter Schwerverbrecher, der eigentlich längst tot sein müsste, ist mit seinem vernarbten Gesicht eine verdammt unheimliche Erscheinung, die voll in die Kerbe des hässlichen, buckligen Dieners schlägt und damit perfekt ins Gothic-Ambiente des Films passt, das Franco und sein Team nach allen Regeln der Kunst mit einiger Liebe zum Detail heraufbeschwören und mit einer hochwertigen, professionellen Kameraarbeit einfangen. Ausgewalzte atmosphärische Spannungsszenen kosten die Dramaturgie des Films kompetent aus, die tragische Komponente des „Augen ohne Gesicht“-Vorbilds wird genüsslich zelebriert und schafft es, ein empathisches Publikum zu berühren.
Als ein großartiger Schauspieler fällt zudem Venancio Muro („Schlacht des Grauens“) auf, der den Stadtstreicher und Trinker Jeannot mimt, für den dieser Film ein großes Herz beweist. Kaum hinter ihm zu verstecken braucht sich die köstliche Nebenrolle des Elias Hausmann, ein Irrer mit deutschem Akzent (und in der Namensgebung offenbar vom spätbarocken deutschen Maler Elias Gottlob Haußmann inspiriert), der sich selbst der Morde bezichtigt. „Der schreckliche Dr. Orloff“ ist somit eine bis in die Nebenrollen hinein reizvolle Melange, die in den Kanon der Semiklassiker des phantastischen Films gehört und noch mit keinem Meter Film auf die spätere Karriere des Regisseurs als schluderig improvisierender Trash- und Schmuddelfilmer hindeutet. In diesem Zusammenhang muss sich Francos Frühwerk aber auch den Vorwurf gefallen lassen, durch den starken Bezug auf seine populäreren Vorbilder weder sonderlich originell zu sein noch einen signifikant individuellen spanischen Genrestil herausgebildet zu haben. Dass hier isoliert betrachtet auch noch keine spezielle Handschrift Jess Francos erkennbar wird, werden die einen bedauern, die anderen begrüßen…
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Der schreckliche Dr. Orloff - Jess Franco (1962)
Einspruch! "Orloff" deutet schon auf die weitere Karriere Francos hin, da hier viele Themen, Obessionen und Namen auftauchen, die ihn bis in seine Spätwerke hinein begleiten sollen. Auch die Verbindung von Sex und Gewalt war damals schon etwas Neues und durchaus gewagt. Dass Franco handwerklich durchaus etwas drauf hatte, wird nicht nur nach betrachten dieses Filmes, sondern auch seiner weiteren in den 60er Jahren entstandenen (sich oftmals am Film Noir und Orson Welles orientierenden) Werken deutlich. Er konnte also durchaus, wenn er wollte/musste - nur war ihm technische Perfektion oftmals nicht wichtig. Der "schluderig improvisierende" Stil ist also durchaus gewollt und kein Zeichen von Inkompetenz. Betrachtet man einmal "Orloff" mit seinem fast 1:1 Remake "Jack the Ripper" wird deutlich, dass Francos Stil sich im Kern nicht so stark verändert hatte (wenn er Geld, Zeit und ein großes Team zur Verfügung hatte - und ihn das Thema interessierte).buxtebrawler hat geschrieben:und noch mit keinem Meter Film auf die spätere Karriere des Regisseurs als schluderig improvisierender Trash- und Schmuddelfilmer hindeutet. In diesem Zusammenhang muss sich Francos Frühwerk aber auch den Vorwurf gefallen lassen, durch den starken Bezug auf seine populäreren Vorbilder weder sonderlich originell zu sein noch einen signifikant individuellen spanischen Genrestil herausgebildet zu haben. Dass hier isoliert betrachtet auch noch keine spezielle Handschrift Jess Francos erkennbar wird, werden die einen bedauern, die anderen begrüßen…
Ich habe mich hier: http://35mm-retrofilmmagazin.de/produkt ... jan-18-19/ mal ausführlich mit dem frühen Franco beschäftigt.
Früher war mehr Lametta
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