Die nackte Carmen - Albert López (1984)
Moderator: jogiwan
Die nackte Carmen - Albert López (1984)
Die nackte Carmen
Originaltitel: Carmen nue
Alternativtitel: Die nackte Carmen - Wilde Lust
Herstellungsland: Spanien, Frankreich / 1984
Regie: Albert López
Darsteller: Pamela Prati, Lorenzo Santamaría, Irene Daina, Patrick Féraud
Story:
Carmen ist eine heißblütige Zigeunersfrau, die sich in zwielichtigen Tavernen mit Gaunern und Schmugglern umgibt und auch sonst allen Männern den Kopf verdreht. Als sie eines Tages auf den Don Jose trifft und diesen um eine Gefälligkeit bietet, ist es um den jungen Soldaten geschehen. Hals über Kopf verliebt er sich in die feurige und umtriebige Frau mit den dunklen Augen und läuft dadurch geradewegs in sein Verderben. Zuerst wird er wegen Carmen ins Gefängnis gesteckt, dann verliert er seinen Job um sich wenig später einigen Schmugglern anzuschließen. Auch die Liebe zu Carmen bleibt einseitiger Natur und Don Jose verstrickt sich immer tiefer in einem Strudel aus Lust und Leidenschaft, der auch nur unglücklich enden kann…
Originaltitel: Carmen nue
Alternativtitel: Die nackte Carmen - Wilde Lust
Herstellungsland: Spanien, Frankreich / 1984
Regie: Albert López
Darsteller: Pamela Prati, Lorenzo Santamaría, Irene Daina, Patrick Féraud
Story:
Carmen ist eine heißblütige Zigeunersfrau, die sich in zwielichtigen Tavernen mit Gaunern und Schmugglern umgibt und auch sonst allen Männern den Kopf verdreht. Als sie eines Tages auf den Don Jose trifft und diesen um eine Gefälligkeit bietet, ist es um den jungen Soldaten geschehen. Hals über Kopf verliebt er sich in die feurige und umtriebige Frau mit den dunklen Augen und läuft dadurch geradewegs in sein Verderben. Zuerst wird er wegen Carmen ins Gefängnis gesteckt, dann verliert er seinen Job um sich wenig später einigen Schmugglern anzuschließen. Auch die Liebe zu Carmen bleibt einseitiger Natur und Don Jose verstrickt sich immer tiefer in einem Strudel aus Lust und Leidenschaft, der auch nur unglücklich enden kann…
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Re: Die nackte Carmen - Albert López (1984)
„Die nackte Carmen“ ist ein spanisch-französisches Werk von Regisseur Albert López aus dem Jahr 1984, der hier aus der Geschichte von Carmen und ihrem Don José und der Musik von George Bizet einen kurzweiligen Softsex-Filmchen mit Exploitation-Einschlag zaubert. Herr López geht dabei wie der geistige Zwilling von Jess Franco zu Werke und die ohnehin bekannte Geschichte wird in kostengünstigen Kulissen auch rasch abgehandelt um sich auch mehr dem Körper der Hauptdarstellerin Pamela Prati widmen zu können. Diese ist auch stets nackt oder leicht bekleidert, klimpert mit Augen oder Kastagnetten, wackelt mit den Brüsten und schickt alle Männer in ihrem Umfeld zuerst ins Bett und dann ins Verderben. Zwar ist „Die nackte Carmen“ dabei schon eher sinnlich erotisch, als pornografisch ausgefallen, aber die Psychologie der Figuren bleibt zwischen Messerstechereien und ständigen Fummeleien doch etwas auf der Strecke und auch die instrumentale Musik von George Bizet läuft lediglich im Hintergrund und ist nicht sonderlich in die nicht nur Textil-technisch spärliche Handlung integriert. Dennoch ist „Die nackte Carmen“ der durchaus passable und unterhaltsame Versuch die tragische Geschichte und Musik mit einer großen Portion Sex und einer kleineren Portion Gewalt einer Schicht von Zuschauern zugänglich zu machen, die sich eher für die körperliche als dramatische Note der Storyline interessiert und wohl ohnehin keinen Fuß in eine Oper setzen würden.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Re: Die nackte Carmen - Albert López (1984)
"Mit erotischem Wendecover"
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
Re: Die nackte Carmen - Albert López (1984)
das ist das Erste, was ich heute nach der Arbeit überprüfen werde!Arkadin hat geschrieben:"Mit erotischem Wendecover"
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Re: Die nackte Carmen - Albert López (1984)
Leider bekomm ich bei den heutigen Lichtverhältnissen kein besseres Bild zusammen...jogiwan hat geschrieben:das ist das Erste, was ich heute nach der Arbeit überprüfen werde!Arkadin hat geschrieben:"Mit erotischem Wendecover"
vielleicht ist aber auch nur die Linse beschlagen... so knisternd-erotisch, wie dieses alternative Cover nun mal ist
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40635
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Die nackte Carmen - Albert López (1984)
Ist mutmaßlich am 31.01.2020 bei Magic Movie/tonpool abermals auf DVD erschienen:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Die nackte Carmen - Albert López (1984)
Um den Film zu beschreiben möchte ich auf einen Kommentar in der IMDB zurückgreifen: Not really sure which market this was aimed at either. The production values are not bad, but this is not really any more than a synopsis of Bizet's classic with some of the music sampled throughout. Not really arty, not really sexploitation- and why it rated "18" in Germany is lost on me altogether. If you want opera with nudity, I would try "Aria". If you want Bizet, then go for the more conventional approach. Perfekt beschrieben …
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi
Re: Die nackte Carmen - Albert López (1984)
Die nackte Carmen
Carmen nue
Frankreich/Spanien 1984
Regie: Albert López
Pamela Prati, Lorenzo Santamaría, Irene Daina, Patrick Féraud, Dolores Dominguez Luqué, Jacques Nivelle, Zinda Carvalho, Devraïre Da Silva, Pierre Rosso
OFDB
Carmen nue
Frankreich/Spanien 1984
Regie: Albert López
Pamela Prati, Lorenzo Santamaría, Irene Daina, Patrick Féraud, Dolores Dominguez Luqué, Jacques Nivelle, Zinda Carvalho, Devraïre Da Silva, Pierre Rosso
OFDB
Im Jahr 1983 drehte Carlos Saura CARMEN, die Nacherzählung der klassischen Geschichte von Prosper Mérimée in Form einer Probe für eine Tanzaufführung von, eben, Carmen. Der Regisseur verliebt sich in seine Hauptdarstellerin, die ihn fortwährend betrügt und ausnutzt, und geht am Ende an seiner eigenen Eifersucht zugrunde und ersticht Carmen. Die Verbindung von Flamenco, (getanzter) Erotik und Gewalt war äußerst eindringlich, und sorgte damals dafür, dass der junge Maulwurf sich unsterblich in die Musik und die dazugehörige Geschichte verliebte. Bis heute ein Film, der in meiner ewigen Bestenliste unter den ersten 20 rangiert.
Meine Liebe zum Carmen-Stoff geht nun allerdings nicht soweit, dass ich alle entsprechenden Verfilmungen kenne, wobei das sicher mal eine interessante Beschäftigung wäre. Die OFDB listet die erste Carmen im Jahre 1909 und die derzeit letzte 2011, es gibt Verfilmungen von Jean-Luc Godard (VORNAME CARMEN, 1984), Radley Metzger (CARMEN, BABY, 1967) und Francesco Rosi (CARMEN, 1984). Auch eine Art Italo-Western gab es (MIT DJANGO KAM DER TOD, 1967), und Charlie Chaplin hat das Thema genauso verarbeitet (A BURLESQUE ON CARMEN, 1915) wie Lotte Reiniger (CARMEN, 1933), um nur einige wenige zu nennen. Und es gibt DIE NACKTE CARMEN …
Natürlich bietet sich die Kombination geradezu an. Carmen war immer eine Frau die zu ihrer Erotik stand, die ihren Körper in den Vordergrund rückte, und deren einziges Begehr es war, ihr Ego, vor allem aber die Bedürfnisse ihrer Lust zu befriedigen. Was lag da näher, als Carmen sich ausziehen zu lassen und die Männer mit nackten Brüsten und offensiver Sexualität in den Abgrund zu stürzen?
Man nehme also eine junge und zeigefreudige Frau die sich seit ein paar Jahren in Nebenrollen durchwuselt, füge die Musik von Georges Bizet hinzu, und, Carlos Saura hat es ein Jahr vorher erfolgreich vorgemacht, würze das ganze mit einem ausgiebigen Schuss Flamenco. Und das Ergebnis ist dann … Nicht so dolle …
Denn leider hat Albert López, um dessen einzige Regiearbeit es sich treffenderweise handelt, vergessen das Wichtigste dazu zu packen: Die Gefühle, die der Geschichte innewohnen. Denn es reicht halt nicht, einfach nur die bekannte Story herzunehmen, 1:1 abzufilmen und mit nacktem Busen zu garnieren, da gehört dann schon ein klein wenig mehr dazu. Gerade vor allem auch deswegen, weil Saura im Jahr zuvor etwas Neues und Anderes aus der Story gemacht hatte, weil er in seinem Tanzfilm CARMEN die Trennung zwischen Realität und Tanztheater dramatisch und packend aufheben konnte. Zugegeben schwer zu übertreffen, aber López versucht ja nicht einmal an dieses große Vorbild heranzukommen.
Stattdessen gefällt er sich darin, sein kaum vorhandenes Budget abzufilmen (die Festung die er immer und immer wieder zeigt ist heruntergekommen und brüchig, und beherbergt sichtlich nicht einmal ein paar Wachsoldaten, sondern nur Staub und Dreck), Pamela Prati sich ausziehen zu lassen, und die Musik von Bizet zu den unpassendsten Momenten kurz einzublenden. Wenn die Schmuggler bei (amerikanischer) Nacht ihr Boot entladen, dann passt die an den Einmarsch der Toreros erinnernde(!) Musik einfach nicht, Punkt! Im Gegenzug fehlt besagter Einmarsch völlig, der gegen Ende plötzlich auftauchende Torero ist einfach da um die Handlung zu einem Ende zu bringen, nicht weil es die Geschichte so erfordert. Plopp, Torero aus der Kiste, einfach so. Entsprechend wirkt die dazu gezeigte Eifersucht Josés aufgesetzt und künstlich, das ist nichts, was aus dem Bauch kommt. Die Gefühle, welche die Handlung in Gang bringen kann, existieren einfach nicht.
Flamenco kann eine unglaublich erotisierende Musik sein. Das musikalische Gebalze der spanischen Machismen kann sich, wenn es in der richtigen Atmosphäre dargebracht wird, unweigerlich auf die Libido auswirken. Was würde also näher liegen, als gerade solche Szenen, die durchsetzt sind von Eifersucht, Begehren und heftigster Anmache, solche Szenen mit Flamenco zu hinterlegen, um die entsprechende Stimmung zu kreieren? López kommt zwar mit der Musik durchaus immer wieder zurande, lässt dann aber zu, dass der stümperhafte Schnitt, der zum Beispiel zwischen Carmen auf der Bühne und Raufbolden im Publikum hin- und herlaviert, jegliche Stimmung zerstört. Für die miese deutsche Synchro kann der arme Mann nichts, aber das ist dann der letzte Tritt auf den Film, wenn der schon längst am Boden liegt.
López war offensichtlich der Meinung, dass zwei nackte Brüste völlig reichen, um den (männlichen) Zuschauer um den Verstand zu bringen und den Film zu mögen. Pamela Prati hat zwar nun zwei ausgesprochen wohlgeformte Eigenschaften, aber sonst ist da leider nicht allzu viel. Weder hat sie die Ausstrahlung noch das Talent einer, sagen wir, Tina Aumont, die in MIT DJANGO KAM DER TOD Franco Nero in den Untergang küsst, noch einer Laura Sol, die in Sauras CARMEN mit ihrem sinnlichen Babyface alle und jeden um den Verstand bringt. Die Nacktheit beschränkt sich im Wesentlichen auf ihren Oberkörper, und ihre eher maskulin gefärbte Schönheit, die in dieser Zeit, in der Damen wie Florence Guérin oder Maruschka Detmers in waren, sicherlich dem Zeitgeist geschuldet war, tut ein Übriges um (heute) fast ein wenig ernüchternd zu wirken. Dabei sind ausgerechnet die zwei Liebesszenen gelungen. Carmen und José vergnügen sich in einer Höhle am Strand, das ist sinnlich und wunderschön anzuschauen, und da passt dann auch endlich mal die Musik. Die Nacktheit ist nicht selbstzweckhaft wie beim Catfight zu Beginn, sondern ist sinnvoll eingesetzt und stört darum auch nicht. Es sind Emotionen zu spüren. Sogar die kurzen Ausflüge in den Softcore sind sehr ansprechend, wenngleich auch sehr fantasielos und kreuzanständig umgesetzt …
Besagter Catfight ist auch so ein Beispiel, wie ein Regisseur eine fast von selbst laufende Szene in den Sand setzen kann. Carlos Saura lässt die Szenerie mit Worten erzählen, die Tänzerinnen schauen alle finster, man spürt den Schweiß und die Aggressivität geradezu, und Tanz und Kampf wirken wie ein infernalisches Gewitter zwischen hasserfüllten Dämoninnen. Bei López rangeln zwei schöne Frauen in der Halbtotalen im Sand, die Oberteile sind auch sehr schnell zerfetzt, aber weder spürt man die Wut, noch die unterschwellige Erotik. Die von Carmen zur Schau gestellte Wildheit verpufft im Nichts, und dies ist genau das, was beim Zuschauer ankommt – Nichts. Der in dieser Szene kurz angespielte L’amour est un oiseau rebelle, einer DER Klassiker der Oper schlechthin und Gänsehautmusik par excellence, wirkt in diesem Moment so verschenkt wie die baumelnden Brüste der Damen, die in einigen Szenen durch die Gegend hängen weil der Film ja schließlich Nue heißt, nicht weil es in diesen Augenblicken Sinn ergeben würde. Es ist einfach nichts dahinter, und das ist schade, denn wie schon gesagt, ist die Geschichte um Sinnlichkeit, Leidenschaft, Begehren und Tod eigentlich ein Selbstläufer. Ein Regisseur müsste nur dafür sorgen, dass ebendiese Gefühle auch beim Zuschauer ankommen.
Interessanterweise sind die Kämpfe gut inszeniert! Das Gefecht zwischen José und dem Offizier auf der Klippe ist stark und zumindest einigermaßen dynamisch, der Messerkampf zwischen José und Garcia könnte sogar in jedem Actionfilm bestehen. Beim Eröffnungskampf in der Bodega tropft der Machismo förmlich aus dem Zelluloid, und auch hier hätte zusätzliche Flamencomusik die Drastik und die Brutalität des Kampfes noch steigern können, wäre noch mehr herauszuholen gewesen. Wenn José am Ende Carmen in die Stierkampfarena treibt, dann weht um sie spürbar der Hauch des Todes. Ja es scheint sogar für einen Moment, als ob die beiden einen tödlichen Flamenco beschreiten, als ob sie den Höhepunkt der eigenen Gefühle tanzen. Aber nur für einen Moment, dann übernehmen schlechte Schauspieler und einfältige Regie wieder das Zepter, und ein Theaterstück läuft weiter, dessen Bestandteile leider nicht zum vollmundigen Versprechen des Plakates passen. Weder ist die Musik Bizets in größerem Umfang enthalten, noch wird gesteigerte Nacktheit gezeigt. Und auch hier werden Gefühle, genauso wie im Rest des Films, kaum transportiert.
Irgendwie scheint DIE NACKTE CARMEN in der Wahl der Drehorte und seiner Biederkeit der Versuch zu sein, Großvaters Kino wiederzubeleben, was auch zu den starken Anflügen von Italo-Western gegen Ende passen würde. Gleichzeitig haben am anderen Ende von Spanien junge und wilde Filmemacher wie Pedro Almodóvar gezeigt, wie modernes Kino wirklich geht. Schade, wenn Almodóvar in dieser Phase mit dieser Idee an den gleichen Stoff herangegangen wäre, das Ergebnis wäre sicher ein wilder und aufregender Rausch geworden …
4/10
------------------
(Berechnende) Sinnlichkeit und Erotik gibt es sogar auf der Opernbühne:
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi