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Darsteller: Álex Angulo, Armando De Razza, Santiago Segura, Terele Pávez, Nathalie Seseña, Maria Grazia Cucinotta, Gianni Ippoliti, Jaime Blanch, David Pinilla, Antonio Dechent, Ignacio Carreño, Saturnino García u. A.
Professor Angel Berriartua hat seit 25 Jahren die Bücher der Apokalypse studiert. Er ist zu der Überzeugung gelnagt, daß der Antichrist am Wheinachtsabend in Madrid geboren wird und die Menschheit fortan in ewiger Verdammnis leben muß. Dadurch, daß er böse Taten begeht und dabei skurille Verhaltensweisen an den Tag legt, hofft er den Teufel heraufbeschwören zu können, um ihn dann irgendwie zu überlisten. Es gelingt ihm in dem Death Metal-Freak Jose Maria und in dem betrügerischen Fernsehprediger Cavan Mitstreiter für seine Sache zu gewinnen. Zusammen geraten sie in die absurdesten Situationen, bis es zur Konfrontation mit dem Teufel in einem apokalyptischen Showdown kommt...
De la Iglesias' zweiter Langfilm, eine aberwitzige Horrorkomödie, in der schon mal eine Venom-LP als Beweis für die Ankunft Satans in die Kamera gehalten wird. Toller Humor!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Jou, sehr geiler Streifen, total köstlicher Humor, ganz mein Geschmack, komisch nur, das den Film so wenige Leute zu kennen scheinen.
Ein echter Geheimtipp, den sollte man nämlich wirklich mal gesehen haben.
8/10
Ein Theologe hat das Rätsel um die Geburt des Antichristen (überwiegend) gelöst. Er weiss wann dieses Ereignis stattfinden soll, aber kennt nicht den genauen Ort. So irrt er durch Madrid, zieht einen Fernsehstar und einen durchgeknallten Metal-Freak mit hinein, stolpert mit seinen Kumpanen von Desaster zu Desaster...
Ein wenig skeptisch war ich schon, denn Regisseur Álex de la Iglesia hatte mir mit "Perdita Durango" nur wenig Freude bereitet. Doch diesmal geht seine Rechnung auf. Herrliche bekloppte Figuren, bis in die Nebenrollen nur Wahnsinnige und viele Lacher.
Als der damals rauskam, fand ich den super und habe ihn sogar mehrmals geguckt. So im Rückblick muss ich aber sagen, dass mir "Allein unter Nachbarn" und "Ferpektes Verbrechen" dann doch weitaus besser gefallen haben. Müsste ich direkt noch mal anschauen, um mir ein besseres Urteil bilden zu können.
De la Iglesias neuer Film hat übrigens gerade in Venedig den Silbernen Löwen für die beste Regie bekommen...
Früher war mehr Lametta
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Kult-Regisseur Álex de la Iglesias („Aktion Mutante“, „Perdita Durango“, „Ein ferpektes Verbrechen“) zweiter Spielfilm aus dem Jahre 1995 ist eine rasante, abgefahrene Horrorkomödie mit starken satirischen Zügen, die den Zuschauer mit auf die Mission eines ungleichen Trios im Kampf gegen die unmittelbar bevorstehende Apokalypse nimmt.
Dafür arbeitete der Spanier mit eher unbekannten Schauspielern, die in ihren Verkörperungen eines kleinen, schmächtigen, aber wuseligen Priesters, eines speckigen und intellektuell eher einfach gestrickten Death-Metal-Fans und Plattenverkäufers sowie eines gigolohaften, schmierigen TV-Wahrsager-Scharlatans aber vollends überzeugen und sich fabelhaft in die skurrile, in Madrid zur Weihnachtszeit angesiedelte Handlung einfügen.
So begeht der unscheinbare Priester Berriartua eine Boshaftigkeit nach der anderen, um „dem Bösen näherzukommen“ und hält eine Venom-LP in einem Plattenladen schon einmal für ein Zeichen des Teufels, so findet der Metal-Fan José Maria das alles vollkommen normal, stellt dem Priester seine derangierte Familie vor und unterstützt ihn fortan bei dessen Vorhaben, u.a. indem er in den richtigen Momenten die Fäuste sprechen lässt, und so setzt sich TV-Wahrsager Cavan nach den gewaltsamen Überzeugungsarbeiten Berriartuas und José Marias schwer lädiert ins Studio, um Berriartua während eines schwachen Moments vor Millionenpublikum nun wiederum selbst in der Rolle des „Überzeugers“ aufbauend zur Seite zu stehen – wenn sich nicht gerade alle drei in schwindelerregender Höhe und auf LSD an der Leuchtreklame eines Wolkenkratzers entlang hangeln.
Denn „El día de la bestia“ steckt nicht nur voll schwarzen Humors und satirischen Seitenhieben auf Religion und Gesellschaft, sondern bietet darüber hinaus auch viel Action und Gewalt, letztere trotz der humoristischen Ausrichtung des Films nicht selten bitterböse, übertrieben und bisweilen gar verstörend, als wollte de la Iglesia auf diesem Wege sichergehen, ein 100%ig hollywooduntaugliches Stück Zelluloid zu schaffen. Einerseits sind diese Szenen, beispielsweise als ein Mensch bei lebendigem Leib verbrennt, tatsächlich eine Art Alleinstellungsmerkmal des Films, andererseits wären diese zum Gelingen der Horrorkomödie nicht wirklich nötig gewesen und wirken mitunter sogar eher kontraproduktiv.
Dennoch macht dieses anarchistische, blasphemische Anti-Weihnachts-Filmchen einen Heidenspaß, das Dank seines Lokalkolorits und seines Temperaments zudem auf gewisse Weise „typisch spanisch“ ist. Fast schon „typisch spanisch“, da von mir in einigen anderen Landesproduktionen ebenfalls beobachtet, ist aber leider auch das irgendwie vermurkste Finale, dessen Plumpheit den Anschein erweckt, als wären die kreativen Ideen ausgegangen, als hätte man sein Pulver bereits verschossen gehabt. Jedenfalls wird es dem vorausgegangenen herrlichen Chaos kaum gerecht und handelt dem Film von meiner Seite einen Minuspunkt ein.
Mehr zu meckern gibt es aber definitiv nicht. „El día de la bestia“ ist unvorhersehbar und dadurch trotz seiner Absurdität spannend, technisch voll auf der Höhe und mit einem unverbrauchten, erfrischenden Humor gesegnet. Pflichtprogramm!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Herrlich überdrehter Film von Alex de la Iglesia, der am besinnlichsten Tag des Jahres einen Pfarrer, einen dubiosen Fernsehprediger und durchgeknallten Heavy-Metal-Fan gegen die drohene Apokalypse antreten lässt. Die Geschichte ist ja wirklich zu geil und vor allem die Art und Weise wie hier Heavy-Fans vorgeführt werden, hat mir natürlich hervorragend gefallen. Das Tempo ist relativ hoch, die Figuren herrlich skurril und sowieso und überhaupt ist einzig und allein das etwas lahme Ende der einzige Kritikpunkt, den man dem sympathischen Filmchen irgendwie ankreiden könnte. Zutiefst spanische Mischung aus Humor und Gewalt mit tollen Darstellern, die man sich auch nicht entgehen lassen sollte!
Ich muß den erst mal wieder sichten, aber der verbleibende Eindruck war locker bei 8/10.
Sehr schön innovativ, also eigenständig, Null Abklatsch...leider hab ich nur nen VHS Rip von, daß muß sich ändern