Freunde fürs Leben - Cesc Gay (2015)

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Freunde fürs Leben - Cesc Gay (2015)

Beitrag von jogiwan »

Freunde fürs Leben

Bild

Originaltitel: Truman

Herstellungsland: Spanien, Argentinien / 2015

Regie: Cesc Gay

Darsteller: Ricardo Darín, Javier Cámara, Dolores Fonzi, Eduard Fernández, Àlex Brendemühl

Story:

Die zwei besten Freunde Julián und Tomás kennen sich seit ihrer Kindheit und treffen sich nach Jahren in Madrid wieder. Schauspieler Julián lebt dort mit seinem Hund Truman, er ist von seiner Frau getrennt und sein Sohn studiert in Amsterdam, während Informatiker Tomás Job, Frau und Kinder in Kanada hat. Als sie sich wiedersehen, scheint es beiden so, als hätten sie sich niemals aus den Augen verloren. Julián und Tomás verbringen ein paar unvergessliche Tage miteinander, lachen, schwelgen in Erinnerungen und weinen, denn ihrem Wiedersehen wird ein Abschied für immer folgen… (quelle: epd-film.de)
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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jogiwan
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Re: Freunde fürs Leben - Cesc Gay (2015)

Beitrag von jogiwan »

Neulich bei der GOYA-Verleihung: Bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch, bester Hauptdarsteller, bester Nebendarsteller... hm, wird wohl mal wieder Zeit, ins Kino zu gehen! ;)
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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jogiwan
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Re: Freunde fürs Leben - Cesc Gay (2015)

Beitrag von jogiwan »

Mit Filmen, die das Sterben thematisieren ist es ja immer so eine Sache und normalerweise dienen Kinofilmen zu einem großen Grad der Realitätsflucht und kaum ein Zuschauer mag dabei ständig an die eigene Vergänglichkeit erinnert werden. „Freunde fürs Leben“ ist aber aus anderen Gründen ein eher zwiespältiges Ereignis, dass die Freundschaft zweier ungleicher Männer in den Fünfzigern beschreibt und die mich wohl eher am falschen Fuß erwischt zu haben scheint. Julian ist egozentrischer Theaterschauspieler und abgebrannter Lebemann mit Krebs im Endstation und Tomas der eher besonnene, grundgütige und geduldige Gegenpart, der im Ausland Karriere gemacht hat und für ein paar Tage nach Madrid kommt um seinen Freund ein letztes Mal zu besuchen und Abschied zu nehmen. Dabei beschreibt „Freunde fürs Leben“ in seinen guten Momenten den differenzierten Umgang unterschiedlicher Menschen mit der Schockdiagnose, während der Rest auf mich eher befremdlich wirkte und eher beschreibt, wie innere und äußere Wahrnehmung auseinanderklaffen können. Eine tiefe oder gar ausgewogene Freundschaft, die der Film beschreiben soll, würde ich persönlich ja anders definieren und die Beziehung der Beiden scheint einseitig und Julian ist auch eher die Sorte kräfteraubender "Energie-Vampir" von denen man sich aus eigenem Interesse besser fernhält. Dieser nutzt selbst seine Krebsdiagnose noch dazu um sich und seine Interessen ein letztes Mal in den Mittelpunkt zu stellen, während die Befindlichkeiten, Ängste und Befürchtungen von anderen Menschen in seinem Umfeld komplett an ihm vorbeizugehen scheinen. Auf einen Freund, der einen so ausnimmt und dabei auch noch emotional unter Druck setzt, kann man ja gut und gerne verzichten und ein "wahrer" Freund würde so etwas auch niemals machen oder einfordern. Das Ende passt dann auch noch wie die Faust aufs Auge zu meiner Einschätzung, hinterlässt einen schalen Nachgeschmack und ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wie ein derart schwachbrüstiges und oberflächliches Drama auch noch den Nerv des Publikums trifft und das ist eigentlich das Traurigste an dem ganzen Film.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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