Hunting Ground - Jorge Grau (1983)
Moderator: jogiwan
Hunting Ground - Jorge Grau (1983)
Hunting Ground
Originaltitel: Coto de caza
Herstellungsland: Spanien / 1983
Regie: Jorge Grau
Darsteller: Assumpta Serna, Víctor Valverde, Luis Hostalot, Montserrat Salvador, Paloma Lorena, Jesus Campos
Story:
(folgt)
Originaltitel: Coto de caza
Herstellungsland: Spanien / 1983
Regie: Jorge Grau
Darsteller: Assumpta Serna, Víctor Valverde, Luis Hostalot, Montserrat Salvador, Paloma Lorena, Jesus Campos
Story:
(folgt)
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Re: Hunting Ground - Jorge Grau (1983)
erscheint Anfang 2021 von Mondo Macabro
quelle: mondo macrabro/facebookSometime in early 2021 we will be releasing Jorge Grau's notorious early 80s exploitation/thriller HUNTING GROUND aka COTO DE CAZA!
From Spanish film guru Ismael Fernández's liner notes featured in the soon-forthcoming LE of BLOOD CEREMONY, also directed by Grau:
"The story tells of a female lawyer who finds her liberal convictions wavering when she comes under repeated threats from the vicious hoodlum who she defended in court in the past. The story that follows is a combination of DEATH WISH and STRAW DOGS that, in its gruesome final segment, ventures into the territory of films such as LAST HOUSE ON THE LEFT."
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Re: Hunting Ground - Jorge Grau (1983)
Ah, sehr schön. Dann könnte meine VHS mal ausgemustert werden. Und weil der Film wirklich gut ist, darf ich auch gleich mal ein wenig Werbung machen ...
Die Anwältin Adela (Assumpta Serna) verteidigt kleine und mittlere Kriminelle mit den Argumenten der bösen Gesellschaft und der Verzweiflung aus Hunger. Damit ist sie recht erfolgreich, bis eines Tages einer ihrer Freisprüche, Mauri (Luis Hostalet), auf die Idee kommt, sie und ihre Familie auszurauben. Bei dem Raub kommt ihr Mann (Victor Valverde) ums Leben, Mauri kann mit seinen Freunden flüchten, sein Bruder (Alejandro Hernandez) kommt aber ins Gefängnis. Um seinen Bruder freizupressen verfolgt Mauri Adela und terrorisiert sie.
HUNTING GROUND hätte auch leicht ein schlimmer und billiger Exploiter auf den Spuren eines, sagen wir, TOY werden können. Regisseur Jorge Grau hat sich aber statt des von Beginn an massiven Einsatzes von Blut und Titten lieber für einen gut erzählten, feinen und ruhigen Thriller entschieden, der sehr langsam anfängt, und die Spannungsschraube nur allmählich, dafür aber unaufhaltsam, andreht. Was den Film zu einem kleinen Juwel macht. Die erste Dreiviertelstunde besteht größtenteils aus harmonischem Familienleben, unterbrochen von der ein oder anderen bösen Sache Mauris. Bis die beiden Erzählstränge zusammenkommen, das dauert schon ein wenig, da muss ein klein wenig Sitzfleisch mitgebracht werden. Dann allerdings explodiert die Gewalt, und auch die Schauspieler drehen so richtig auf. Luis Hostalet steht kurz vor dem Overacting, ist so richtig fies, und genießt jeder seiner Gemeinheiten. Assumpta Sernas Adela, sozial und linksliberal eingestellt, muss hilflos zusehen wie ihre Welt Stück für Stück untergeht, und wie sich ihre Wertvorstellungen, für die sie immer eingetreten ist, in Rauch auflösen. Sie sieht wie sich ihr Sohn vor ihr zurückzieht und kann ihn doch nicht mehr erreichen, und wie ihr gesamtes Wertesystem ins Wanken gerät. Ein grandiose schauspielerische Leistung, und spätestens beim Showdown, wenn sich Mutter und Sohn nur noch über Blicke verständigen können, ist die Spannung dank der Schauspieler mit Händen zu greifen.
Fazit: Ruhig, spannend, realistisch, und sehr sehr böse. Absolut empfehlenswert!
Die Anwältin Adela (Assumpta Serna) verteidigt kleine und mittlere Kriminelle mit den Argumenten der bösen Gesellschaft und der Verzweiflung aus Hunger. Damit ist sie recht erfolgreich, bis eines Tages einer ihrer Freisprüche, Mauri (Luis Hostalet), auf die Idee kommt, sie und ihre Familie auszurauben. Bei dem Raub kommt ihr Mann (Victor Valverde) ums Leben, Mauri kann mit seinen Freunden flüchten, sein Bruder (Alejandro Hernandez) kommt aber ins Gefängnis. Um seinen Bruder freizupressen verfolgt Mauri Adela und terrorisiert sie.
HUNTING GROUND hätte auch leicht ein schlimmer und billiger Exploiter auf den Spuren eines, sagen wir, TOY werden können. Regisseur Jorge Grau hat sich aber statt des von Beginn an massiven Einsatzes von Blut und Titten lieber für einen gut erzählten, feinen und ruhigen Thriller entschieden, der sehr langsam anfängt, und die Spannungsschraube nur allmählich, dafür aber unaufhaltsam, andreht. Was den Film zu einem kleinen Juwel macht. Die erste Dreiviertelstunde besteht größtenteils aus harmonischem Familienleben, unterbrochen von der ein oder anderen bösen Sache Mauris. Bis die beiden Erzählstränge zusammenkommen, das dauert schon ein wenig, da muss ein klein wenig Sitzfleisch mitgebracht werden. Dann allerdings explodiert die Gewalt, und auch die Schauspieler drehen so richtig auf. Luis Hostalet steht kurz vor dem Overacting, ist so richtig fies, und genießt jeder seiner Gemeinheiten. Assumpta Sernas Adela, sozial und linksliberal eingestellt, muss hilflos zusehen wie ihre Welt Stück für Stück untergeht, und wie sich ihre Wertvorstellungen, für die sie immer eingetreten ist, in Rauch auflösen. Sie sieht wie sich ihr Sohn vor ihr zurückzieht und kann ihn doch nicht mehr erreichen, und wie ihr gesamtes Wertesystem ins Wanken gerät. Ein grandiose schauspielerische Leistung, und spätestens beim Showdown, wenn sich Mutter und Sohn nur noch über Blicke verständigen können, ist die Spannung dank der Schauspieler mit Händen zu greifen.
Fazit: Ruhig, spannend, realistisch, und sehr sehr böse. Absolut empfehlenswert!
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi
Re: Hunting Ground - Jorge Grau (1983)
Danke sehr für den Thread & die schöne Beschreibung vom @Maulwurf
Da habe ich doch gleich wieder Appetit auf diesen spanischen Magenschwinger bekommen.
Das HUNTING GROUND nicht schon längst eine überfällige Digitalauswertung erhalten hat verwundert doch sehr, so musste man doch bisher zum FOCUS FILM Tape (die u.a. auch den obskuren PHANTOM FIGHTERS und die schwedische Actionbombe WARDOG herausgebracht hatten) inkl Wendecover greifen
Und ich gehe da auch 1:1 mit meinem Vorredner. Das hätte alles durchaus schmuddeliger ausfallen können, aber Jorge Grau (der uns ja zuvor schon den tollen Das Leichenhaus der lebenden Toten aka Invasion der Zombie schenkte) bekommt gekonnt die Kurve vom Dreckigen Exploiter zum schonungslosen Drama-Thriller. Bei der mehrmaligen Sichtung ist mir da auch die tolle Künstlerische Kameraführung aufgefallen (ganz großartig in der Szene, als der erste Tote zu beklagen ist und aus dem Schmerzensschrei der Mutter heraus in die Nacht gezoomt wird. Untermalt werden die tristen Szenen dann auch gekonnt mit Klassischer Musik.
Diese hohe Qualität macht das letzte Drittel des Film dann noch schockierender, verstärkt die grauenvollen Szenen sogar noch.
So ist HUNTING GROUND ein unterschätzter Terror-Film, der zu entdecken lohnt.
Da habe ich doch gleich wieder Appetit auf diesen spanischen Magenschwinger bekommen.
Das HUNTING GROUND nicht schon längst eine überfällige Digitalauswertung erhalten hat verwundert doch sehr, so musste man doch bisher zum FOCUS FILM Tape (die u.a. auch den obskuren PHANTOM FIGHTERS und die schwedische Actionbombe WARDOG herausgebracht hatten) inkl Wendecover greifen
Und ich gehe da auch 1:1 mit meinem Vorredner. Das hätte alles durchaus schmuddeliger ausfallen können, aber Jorge Grau (der uns ja zuvor schon den tollen Das Leichenhaus der lebenden Toten aka Invasion der Zombie schenkte) bekommt gekonnt die Kurve vom Dreckigen Exploiter zum schonungslosen Drama-Thriller. Bei der mehrmaligen Sichtung ist mir da auch die tolle Künstlerische Kameraführung aufgefallen (ganz großartig in der Szene, als der erste Tote zu beklagen ist und aus dem Schmerzensschrei der Mutter heraus in die Nacht gezoomt wird. Untermalt werden die tristen Szenen dann auch gekonnt mit Klassischer Musik.
Diese hohe Qualität macht das letzte Drittel des Film dann noch schockierender, verstärkt die grauenvollen Szenen sogar noch.
So ist HUNTING GROUND ein unterschätzter Terror-Film, der zu entdecken lohnt.
Re: Hunting Ground - Jorge Grau (1983)
Adela ist Anwältin für Kleinkriminelle und vertritt dabei die durchaus kontroverse Ansicht, dass die spanische Gesellschaft arme Menschen bewusst in Kriminalität treibt. Als sie damit eines Tages die Aufmerksamkeit von Mauri und dessen Freunde erregt, stehlen diese ihr Auto und kommen so auch in den Besitz des Schlüssels einer Villa, die Adela gemeinsam mit ihrem Mann Jorge besitzt. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände werden die Diebe bei ihrem Vorhaben jedoch von Adela und ihrem Mann überrascht, wobei sich ein Schuss löst und Jorge sein Leben lässt. Mauri kann fliehen und erpresst die eigentlich liberale Adela, die trotz ihrer pazifistischen Einstellung nur hilflos mitansehen kann, wie sie und ihr Umfeld immer weiter von einem Strudel aus Hass und Gewalt aufgesogen wird…
Harte Kost, die uns Jorge Grau hier mit seinem 1983 entstandenen „Coto de Caza“ und der Geschichte um Anwältin Adela präsentiert, die auf die sehr harte Tour lernen muss, dass ihre Vorstellung von Menschlichkeit und das Gute im Menschen nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmen. Dabei erinnert die Geschichte im Grunde etwas an „Ein Mann sieht rot“ und nimmt auch „Home Invasion“ und Drama mit um dann eine andere Richtung einzuschlagen. „Hunting Ground“ ist kein Exploitation-Streifen, wie man ihn sich vielleicht aufgrund der Thematik erwarten würde, sondern wird ruhig erzählt und die Spirale der Gewalt zieht immer weitere Kreise, bis im Finale dann ordentlich aufgedreht wird. Jorge Grau geht es in seinem grimmig-pessimistischen Film auch darum zu zeigen, wie leicht die gutbürgerliche Existenz bedroht ist, wenn nur ein paar Parameter geändert werden und man sich auf einmal selbst in einer aussichtslosen Lage befindet, die nur die gewaltvolle Flucht nach Vorne zulässt. Dabei lebt der Streifen ja auch von der kraftvollen Darstellung von Assumpta Serna, die laut IMDB ja selbst Jus studiert hat, ehe sie in die Schauspielerei wechselte und somit perfekt in die Rolle passt. „Hunting Ground“ lässt sich auch viel Zeit, ehe er dem Zuschauer am Ende dann ordentlich einschenkt und auch recht eindrucksvoll zeigt, dass es im Falle von Gewalt nur Verlierer auf allen Seiten gibt. Ein Film, den man auch erst einmal verdauen muss und vor kurzen von „Mondo Macabro“ in sehr schöner Form veröffentlicht wurde.
Harte Kost, die uns Jorge Grau hier mit seinem 1983 entstandenen „Coto de Caza“ und der Geschichte um Anwältin Adela präsentiert, die auf die sehr harte Tour lernen muss, dass ihre Vorstellung von Menschlichkeit und das Gute im Menschen nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmen. Dabei erinnert die Geschichte im Grunde etwas an „Ein Mann sieht rot“ und nimmt auch „Home Invasion“ und Drama mit um dann eine andere Richtung einzuschlagen. „Hunting Ground“ ist kein Exploitation-Streifen, wie man ihn sich vielleicht aufgrund der Thematik erwarten würde, sondern wird ruhig erzählt und die Spirale der Gewalt zieht immer weitere Kreise, bis im Finale dann ordentlich aufgedreht wird. Jorge Grau geht es in seinem grimmig-pessimistischen Film auch darum zu zeigen, wie leicht die gutbürgerliche Existenz bedroht ist, wenn nur ein paar Parameter geändert werden und man sich auf einmal selbst in einer aussichtslosen Lage befindet, die nur die gewaltvolle Flucht nach Vorne zulässt. Dabei lebt der Streifen ja auch von der kraftvollen Darstellung von Assumpta Serna, die laut IMDB ja selbst Jus studiert hat, ehe sie in die Schauspielerei wechselte und somit perfekt in die Rolle passt. „Hunting Ground“ lässt sich auch viel Zeit, ehe er dem Zuschauer am Ende dann ordentlich einschenkt und auch recht eindrucksvoll zeigt, dass es im Falle von Gewalt nur Verlierer auf allen Seiten gibt. Ein Film, den man auch erst einmal verdauen muss und vor kurzen von „Mondo Macabro“ in sehr schöner Form veröffentlicht wurde.
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- buxtebrawler
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- Beiträge: 40372
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
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Re: Hunting Ground - Jorge Grau (1983)
Erscheint voraussichtlich am 18.03.2022 bei MT Films auf DVD:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- Dick Cockboner
- Beiträge: 3017
- Registriert: Sa 30. Mai 2015, 18:30
- Wohnort: Downtown Uranus
Re: Hunting Ground - Jorge Grau (1983)
Heute früh gesehen. Die BD von Mondo Macabro empfehle ich mal an der Stelle.
Auf den Film aufmerksam wurde ich durch die Beiträge, die in diesem Forum weiter oben schon stehen. Danke an Euch!
Sehr guter Film, der die Story, bzw. die Rachestory auf angenehm nicht plumpe Art und Weise darreicht. Langsam aber sicher (inszeniert) steuert der Film auf das Ende zu, dramaturgisch geschickt gestrickt. Tipp!
Auf den Film aufmerksam wurde ich durch die Beiträge, die in diesem Forum weiter oben schon stehen. Danke an Euch!
Sehr guter Film, der die Story, bzw. die Rachestory auf angenehm nicht plumpe Art und Weise darreicht. Langsam aber sicher (inszeniert) steuert der Film auf das Ende zu, dramaturgisch geschickt gestrickt. Tipp!