Sexykiller - Miguel Marti (2008)
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Sexykiller - Miguel Marti (2008)
Sexykiller
(Sexykiller, moriras por ella)
mit Macarena Gomez, Javier Ambrossi, Angel de Andres Lopez, Jimmy Barnatan, Carolina Bona, Javier Botet, Cesar Camino, Nadia Casado, Andreu Castro, Alberto Chaves, Damaso Conde, Juan Diaz, Victor Dupla, Luciano Federico, Lucas Fuica, Maria Lanau, Pablo Pinedo
Regie: Miguel Marti
Drehbuch: Paco Cabezas
Kamera: Carles Gusi
Musik: Fernando Velazquez
Keine Jugendfreigabe
Spanien / 2008
Auf dem Universitätscampus treibt ein Serienkiller sein Unwesen, dem schon der Dekan und einige der Studenten zum Opfer gefallen sind. Das von der Polizei erstellte Profil geht von einem untersetzten Mann mittleren Alters aus. Doch weit gefehlt. Der brutale Killer ist ausgerechnet Barbara, das "fashion victim" des Campus - und so sexy, das man(n) für sie sterben würde. Sie ist eine durchgeknallte Psychophatin, die keinen Grund braucht, um zu töten. Sie löscht Leben aus, weil es ihr Spaß macht. Auf dem Campus lernt sie Tomas, einen leicht verwirrten Wissenschaftler kennen, in den sie sich verliebt. Oder wird sie Tomas auch nur verführen und ihn dann kaltblütig abschlachten= Und wo kommen eigentlich die ganzen Zombies her?
Bei dieser spanischen Produktion ist es sehr empfehlenswert, wenn man ganz generell etwas mit Trashfilmen anfangen kann, denn das, was einem hier geboten wird, kann man unter keinen Umständen ernst nehmen. Doch das will der Film auch gar nicht, er will einfach nur gut unterhalten und das tut er dann auch in jeder Sekunde seiner Laufzeit. Dabei wird der Zuschauer mit einer absolut schrillen und bunten Geschichte konfrontiert, die wirklich alles bietet, was einen guten Trashfilm ausmacht. Sexy Mädchen, skurrile Gesangseinlagen und witzige Dialoge sind nur einige der Dinge, die das Geschehen zu einem extrem kurzweiligen Filmerlenbis machen, das man sicherlich nicht so schnell vergisst
Begriffe wie Logik oder Realität sollte man von Beginn an über Bord werfen, denn so etwas wird man keinesfalls antreffen. Dafür wird man mit herrlich überzogen gezeichneten Charakteren belohnt, die in den vorwiegend extrem skurrilen Passagen durch absolut passendes Schauspiel überzeugen können. Besonders sticht hierbei die Figur der Barbara heraus, die dem Geschehen eindrucksvoll ihren Stempel aufdrückt. Nur sehr selten wird man mit einem Killer konfrontiert, der so sexy und cool ist und einem gleichzeitig das Gefühl vermittelt, das er nicht von dieser Welt ist. Die Coolness, die Barbara bei ihren Taten an den Tag legt, vermittelt fast zwangsläufig den Eindruck, das es nichts Selbstverständlicheres auf der Welt gäbe, als andere Menschen zu ermorden.
Ihre Art zu töten ist hart und kompromisslos und sie braucht keinerlei Grund für ihre Taten, es macht ihr ganz einfach Spaß, anderen Menschen bei ihrem vorzeitigen Ableben behilflich zu sein. Und genau dieser Spaß-Faktor zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte, denn das Szenario ist so übertrieben und phasenweise grotesk dargestellt, das man seine helle Freude daran hat und teilweise aus dem Lachen kaum herauskommt. So fällt auch der vorhandene und recht beachtliche Härtegrad gar nicht einmal sonderlich auf, denn durch die äusserst humorige Seite des Films wird auch die Härte auf witzige Art und Weise dargestellt. So wirkt selbst die Zombie-Invasion zum Ende der Story eher belustigend und keinesfalls bedrohlich, obwohl die Untoten gut und angsteinflössend geschminkt sind.
Regisseur Miguel Marti hat mit "Sexykiller" eine herrlich schrille und vollkommen überdrehte Horror-Komödie geschaffen, die von der ersten bis zur letzten Minute die pure Unterhaltung bietet. Wer einen Film wie "Mucha Sangre" zu schätzen weiss, der wird dieses Werk lieben. Man sollte dabei allerdings nicht vergessen, das es keine Komödie im herrkömmlichen Sinne ist, sondern Trash in Reinkultur, aber von der guten Sorte. Wer also mit dieser Art von Filmen etwas anfangen kann, der wird hier voll auf seine Kosten kommen und mit einem skurrilen Werk der Extraklasse konfrontiert.
Fazit:
Die Spanier scheinen ein Händchen für trashige Horror-Komödien zu haben, das konnte man seinerzeit schon bei "Mucha Sangre" sehen. Mit "Sexykiller" erreicht uns nun ein weiterer Film dieser Art, bei dem der Spaß-und Unterhaltungs-Faktor enorm hoch angesiedelt ist. Ein aussergewöhnlicher und äusserst witziger Genre-Vertreter, den sich keiner entgehen lassen sollte, denn ansonsten verpasst man wirklich etwas.
Die DVD:
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch / Spanisch / DTS, DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 / 16:9
Laufzeit: 87 Minuten
Extras: Making of, Trailershow
8 wohlverdiente Trashpunkte
Big Brother is watching you
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Re: Sexykiller - Miguel Marti
Kann mich nur anschließen: Hat mir sogar fast besser gefallen als "Mucha Sangre", der allerdings noch heftiger an der Trash-Schraube dreht .
Hier mal Auszüge aus unserer Rev:
"Dieser Horrorstreifen nimmt auf seiner Schussfahrt in den Irrsinn alles mit, was nicht niet und nagelfest ist. So erweist er unterwegs beispielsweise Thriller, Mad-Scientist- und Zombiefilmen, 6Ts-Komödien und selbst dem Musical seine Referenz. Genauso selbstverständlich kommt augenzwinkernd das ein oder andere konkrete Filmzitat um die Ecke: Wer Lust hat, entdeckt hier Streifen von „Scream“ über „Jeepers, Creepers“ bis hin zu „Braindead“.
Ein Feuerwerk brennt Regisseur Martí auch ab, wenn es um die verwendeten Stilmittel geht. So erhält der Zuschauer zum Beispiel einmal in Form eines Werbespots eine Handlungsanleitung für den sauberen Mord. An anderer Stelle gibt’s einen Film im Film als Barbara in die Welt einschlägiger Illustrierter der „Cosmopolitan“-Fraktion eintaucht: „Verwandel dich in zehn Tagen in eine Serienmörderin und nimm dabei fünf Kilo ab“. Genauso kriegen andere Massenmedien wie die Glotze ihr Fett weg. Selbstverständlich wendet sich Barbara immer wieder direkt ans Publikum.
Die Geschichte läuft nicht chronologisch ab, sondern springt immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her: Nahezu die gesamte erste Stunde erzählt Barbara einem neuen Opfer (Francisco Leon), das per Schere durch die Hand am Weglaufen gehindert ist, ihren Werdegang. Ab und an wird der Erzählfluss unterbrochen, wenn sich Barbara der Aufmerksamkeit ihres Zuhörers vergewissert: Mal bricht sie ihm zur Aufheiterung ein paar Finger; mal macht seine Rübe heftig Bekanntschaft mit dem Blech der Motorhaube, auf der der Unglückliche festgenagelt ist. Endgültig die Gegenwart erreicht der Plot erst wieder mit Einsetzen der Zombie-Plage.
Darstellerisch ist hier vor allem „knallig“ gefragt. Am stärksten fand ich persönlich Angel de Andres als lakonischen Inspektor, der auch kräftig zulangen kann: Wenn er seinen nervenden Vorgesetzten kurzerhand umlegt und versucht, den Mord dem Campuskiller unterzujubeln, hat das schon was . Die Effekte sind zudem größtenteils überzeugend und aufwändig gemacht, und auch die Aktionen der schönen Barbara machen Spaß. Rund, das."
Lieblingszitat:
„Warum ich Leute töte? Was für eine bescheuerte Frage. Hallo?? Braucht man zum Morden denn einen Grund?“
Hier mal Auszüge aus unserer Rev:
"Dieser Horrorstreifen nimmt auf seiner Schussfahrt in den Irrsinn alles mit, was nicht niet und nagelfest ist. So erweist er unterwegs beispielsweise Thriller, Mad-Scientist- und Zombiefilmen, 6Ts-Komödien und selbst dem Musical seine Referenz. Genauso selbstverständlich kommt augenzwinkernd das ein oder andere konkrete Filmzitat um die Ecke: Wer Lust hat, entdeckt hier Streifen von „Scream“ über „Jeepers, Creepers“ bis hin zu „Braindead“.
Ein Feuerwerk brennt Regisseur Martí auch ab, wenn es um die verwendeten Stilmittel geht. So erhält der Zuschauer zum Beispiel einmal in Form eines Werbespots eine Handlungsanleitung für den sauberen Mord. An anderer Stelle gibt’s einen Film im Film als Barbara in die Welt einschlägiger Illustrierter der „Cosmopolitan“-Fraktion eintaucht: „Verwandel dich in zehn Tagen in eine Serienmörderin und nimm dabei fünf Kilo ab“. Genauso kriegen andere Massenmedien wie die Glotze ihr Fett weg. Selbstverständlich wendet sich Barbara immer wieder direkt ans Publikum.
Die Geschichte läuft nicht chronologisch ab, sondern springt immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her: Nahezu die gesamte erste Stunde erzählt Barbara einem neuen Opfer (Francisco Leon), das per Schere durch die Hand am Weglaufen gehindert ist, ihren Werdegang. Ab und an wird der Erzählfluss unterbrochen, wenn sich Barbara der Aufmerksamkeit ihres Zuhörers vergewissert: Mal bricht sie ihm zur Aufheiterung ein paar Finger; mal macht seine Rübe heftig Bekanntschaft mit dem Blech der Motorhaube, auf der der Unglückliche festgenagelt ist. Endgültig die Gegenwart erreicht der Plot erst wieder mit Einsetzen der Zombie-Plage.
Darstellerisch ist hier vor allem „knallig“ gefragt. Am stärksten fand ich persönlich Angel de Andres als lakonischen Inspektor, der auch kräftig zulangen kann: Wenn er seinen nervenden Vorgesetzten kurzerhand umlegt und versucht, den Mord dem Campuskiller unterzujubeln, hat das schon was . Die Effekte sind zudem größtenteils überzeugend und aufwändig gemacht, und auch die Aktionen der schönen Barbara machen Spaß. Rund, das."
Lieblingszitat:
„Warum ich Leute töte? Was für eine bescheuerte Frage. Hallo?? Braucht man zum Morden denn einen Grund?“
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Re: Sexykiller - Miguel Marti
SEXYKILLER (SEXYKILLER, MORIRÁS POR ELLA, Spanien 2008, Regie: Miguel Martí)
Die Serienkiller-Branche ist überaus chauvinistisch. Das Maskulin ist dominierend und mordet sich barbarisch durch die Reihen Unschuldiger. Bei besonders heftigen Morden, die Kraft und einen standfesten Magen benötigen, nimmt auch die Polizei zuerst Männer unter Verdacht.
Barbara ist auf dem Campus das heißeste It-Girl. Sie bedient gezielt alle Klischees und genießt es, die Zielscheibe von Bewunderung und Verachtung, Verehrung und Spot in gleichem Maße zu sein. Nebenbei ist sie noch Serienkillerin…
SEXYKILLER ist eine großartige Variation des modernen, extrem blutigen Slasher- und Serienkillerfilms. Mit Witz, viel Farbe und sehr abgefahrenen Ideen wird hier der Spieß jedoch umgedreht. SEXYKILLER zeigt mit einem aufgetakelten Paris-Hilton-Verschnitt als erbarmungslose Mordmaschine eine neue Variation auf, die bestens unterhalten kann. Dem Irrwitz wird final noch die Krone auf das gestylte und parfümierte Haupt gesetzt, als sich eine Armee von Zombies auf einen Rachefeldzug begibt.
SEXYKILLER ist ein Genre-Mash-Up, welcher sicherlich gewöhnungsbedürftig ist. Auch mag gern angebracht sein, dass Witz und Humor nur mit starken Schwankungen im Niveau eingebracht sind und das hier und dort eventuell mehr Sorgfalt notwendig gewesen wäre. Im Gros überzeugt diese kleine spanische Produktion aber durch Irrwitz und Ironie. Wenn man damit klar kommt, macht der Film einen Heidenspaß und bietet würzig-bunte Unterhaltung. Kurzweilig und empfehlenswert: 7/10
Die Serienkiller-Branche ist überaus chauvinistisch. Das Maskulin ist dominierend und mordet sich barbarisch durch die Reihen Unschuldiger. Bei besonders heftigen Morden, die Kraft und einen standfesten Magen benötigen, nimmt auch die Polizei zuerst Männer unter Verdacht.
Barbara ist auf dem Campus das heißeste It-Girl. Sie bedient gezielt alle Klischees und genießt es, die Zielscheibe von Bewunderung und Verachtung, Verehrung und Spot in gleichem Maße zu sein. Nebenbei ist sie noch Serienkillerin…
SEXYKILLER ist eine großartige Variation des modernen, extrem blutigen Slasher- und Serienkillerfilms. Mit Witz, viel Farbe und sehr abgefahrenen Ideen wird hier der Spieß jedoch umgedreht. SEXYKILLER zeigt mit einem aufgetakelten Paris-Hilton-Verschnitt als erbarmungslose Mordmaschine eine neue Variation auf, die bestens unterhalten kann. Dem Irrwitz wird final noch die Krone auf das gestylte und parfümierte Haupt gesetzt, als sich eine Armee von Zombies auf einen Rachefeldzug begibt.
SEXYKILLER ist ein Genre-Mash-Up, welcher sicherlich gewöhnungsbedürftig ist. Auch mag gern angebracht sein, dass Witz und Humor nur mit starken Schwankungen im Niveau eingebracht sind und das hier und dort eventuell mehr Sorgfalt notwendig gewesen wäre. Im Gros überzeugt diese kleine spanische Produktion aber durch Irrwitz und Ironie. Wenn man damit klar kommt, macht der Film einen Heidenspaß und bietet würzig-bunte Unterhaltung. Kurzweilig und empfehlenswert: 7/10
Zuletzt geändert von purgatorio am Mi 8. Mai 2013, 14:16, insgesamt 1-mal geändert.
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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- kein Wasser
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Re: Sexykiller - Miguel Marti
Habe ich vor Kurzem auch mal wieder gesichtet, der Film ist wirklich so herrlich überzogen das es immer wieder jede Menge Spaß macht, ihn neuerlich zu schauen.
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Re: Sexykiller - Miguel Marti
SEXYKILLER (SEXYKILLER, MORIRÁS POR ELLA, Spanien 2008, Regie: Miguel Martí)
Ich kann nach meiner Zweitsichtung nur die Begeisterung vom letzten Mal rezitieren. Abgefahrener Stoff, der richtig Spaß macht:
Ich kann nach meiner Zweitsichtung nur die Begeisterung vom letzten Mal rezitieren. Abgefahrener Stoff, der richtig Spaß macht:
SEXYKILLER ist eine großartige Variation des modernen, extrem blutigen Slasher- und Serienkillerfilms. Mit Witz, viel Farbe und sehr abgefahrenen Ideen wird hier der Spieß jedoch umgedreht. SEXYKILLER zeigt mit einem aufgetakelten Paris-Hilton-Verschnitt als erbarmungslose Mordmaschine eine neue Variation auf, die bestens unterhalten kann. Dem Irrwitz wird final noch die Krone auf das gestylte und parfümierte Haupt gesetzt, als sich eine Armee von Zombies auf einen Rachefeldzug begibt.
SEXYKILLER ist ein Genre-Mash-Up, welcher sicherlich gewöhnungsbedürftig ist. Auch mag gern angebracht sein, dass Witz und Humor nur mit starken Schwankungen im Niveau eingebracht sind und das hier und dort eventuell mehr Sorgfalt notwendig gewesen wäre. Im Gros überzeugt diese kleine spanische Produktion aber durch Irrwitz und Ironie. Wenn man damit klar kommt, macht der Film einen Heidenspaß und bietet würzig-bunte Unterhaltung. Kurzweilig und empfehlenswert: 7/10
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Re: Sexykiller - Miguel Marti
Sexykiller macht wirklich sehr viel Spaß, ein interessanter Mix aus harter Action und Comedy, es wäre mal wieder Zeit für ein Sichtung. Ich habe nur die englische DVD mit der spanischen Tonspur und engl. Subs. Zwar kann ich leider kein Spanisch, aber der O-Ton passt schon recht gut.
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford