Son de Mar - Nicht ohne dich - Bigas Luna (2001)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Son de Mar - Nicht ohne dich - Bigas Luna (2001)

Beitrag von jogiwan »

Son de Mar - Nicht ohne dich

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Originaltitel: Son de Mar

Alternativtitel: Das Meer, die Liebe und der Tod / Sound of Sea

Herstellungsland: Spanien / 2001

Regie: Bigas Luna

Darsteller: Jordi Mollà, Leonor Watling, Eduard Fernández, Sergio Caballero, Neus Agulló

Story:

Ulises ist neu in der kleinen Küstenstadt irgendwo am Mittelmeer, er soll an der Schule als Literaturlehrer unterrichten. Schnell verliebt er sich in Martina, die hübsche Tochter seiner Vermieter. Eine leidenschaftliche Liebe zwischen den beiden entflammt, sie heiraten und bekommen ein Kind. Doch Ulises fühlt sich schon bald eingesperrt und eines Tages verschwindet er. Monate später heiratet Martina einen reichen Bauunternehmer, der ihr ein Leben in Luxus bietet, sie aber nicht glücklich machen kann. Als nach Jahren plötzlich der totgeglaubte Ulises wieder auftaucht, erschüttert das Martinas Leben. Die Liebenden setzen fort, was sie Jahre zuvor begonnen haben, heimlich, versteckt und leidenschaftlich. (quelle: amazon.de)
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jogiwan
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Re: Son de Mar - Nicht ohne dich - Bigas Luna (2001)

Beitrag von jogiwan »

Bigas Luna ist ja Spezialist für seltsame Beziehungskisten und sein 2001 entstandener "Son de Mar" ist da keine Ausnahme. Die leidenschaftliche Liebesgeschichte einer jungen Frau und einem Literatur-Professor, der sich nach der Heirat und Schwangerschaft eingeengt fühlt, spurlos verschwindet und Jahre später zurückkommt wirkt ja doch etwas konstruiert und ganz kann ich Martina nicht ganz verstehen, die Kind und Sicherheit zurücklässt, um sich neuerlich mit einem Mann einzulassen, der sie einfach auf hundsgemeine Art sitzen gelassen hat. Aber die Figuren in Streifen von Bigas Luna-Filmen machen ja eigentlich immer das, was man nicht von ihnen erwartet und laufen irgendwie ständig ihren Verderben entgegen. Die Darsteller sind aber wie üblich top und Leonor Watling und Jordi Molla harmonieren auch gut miteinander, sodass man ihnen die unkonventionelle Liebesgeschichte auch gerne abnimmt. Die Optik des Dramas kann sich ebenfalls sehen lassen und so gibt es bei dem spanischen Drama auch abermals nicht viel zu meckern.
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Adalmar
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Re: Son de Mar - Nicht ohne dich - Bigas Luna (2001)

Beitrag von Adalmar »

Mir hat der Film auch sehr gefallen, unter anderem weil ich Leonor Watling für eine der liebenswertesten Erscheinungen des spanischen Films halte. Die Handlungsentwicklung hat Stellen, die den Zuschauer wohl auch zum Nachdenken bringen sollen, denn man muss sich ja nicht nur die Haare raufen, dass Martina Ulises wiederhaben will (da ist sicher auch Mitleid dabei, er kommt ja mit völlig leeren Händen zurück), sondern auch dass er sie überhaupt verlassen hat (wobei das m. E. einfach als Freiheitsdrang zu verstehen ist, als Panik, was zu verpassen. Trotzdem grenzwertig). Besonders gelungen finde ich das Ende, so was bekommt man in Hollywood kaum.

Bei der Namenwahl "Ulises" stehen natürlich auch Odysseus, seine Irrfahrten und seine Heimkehr zur treu wartenden Gattin im Hintergrund. Vielleicht glaubt der literaturverliebte Ulises ja auch, noch seine persönliche Odyssee nachholen zu müssen.

Das einzige, was mich hier etwas genervt hat, war die doch etwas oft aufgesagte Geschichte von den zwei Schlangen (anscheinend aus Vergils Aeneis, Buch 2, oder zumindest inspiriert davon).
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Maulwurf
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Re: Son de Mar - Nicht ohne dich - Bigas Luna (2001)

Beitrag von Maulwurf »

Eigentlich hat SON DE MAR alles, was einen, im allgemeingültigen Sinn, guten Film ausmacht: Liebe, Romantik, Sehnsucht, Sommer in Spanien, niederträchtige Finsterlinge die anderen kein Glück gönnen, idealistische Helden und hingebungsvolle Frauen (von dem wir uns von beidem etwas mehr für unser eigenes Leben wünschen), etwas Sex (aber bloß nicht zu viel), etwas Gefahr (aber bloß nicht zu viel), große Gefühle, und über lange Strecken ein leichtes und fast heiteres Flair. Bloß eine (tödlich wirkende) Frage stellt sich mir nach Ende des Films: Was soll das alles?
Sorry, da war ich wohl einfach nicht die richtige Zielgruppe, glaube ich. Die Mischung aus den oben genannten Zutaten ist wohl ausgewogen und unglaublich schön fotografiert, aber zumindest mich hat das alles relativ unberührt gelassen, was dann in Summe zu einem „nett“ führt. Und das war bestimmt nicht die Absicht …
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
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