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Darsteller: Corey Feldman, Erica Prior, Jack Taylor, Dale Douma, Liz Lobato, Wil Myer, Craig Stevenson u. A.
Norman Forrester ist ein Loosertyp, aber er ist verliebt und soll die Familie seiner Freundin bei der Geburtstagsparty ihres Vaters kennenlernen. Leider fühlt er sich in der Gesellschaft, die sich in einem verlassenen Hotel zu diesem Anlass versammelt hat, eher unwohl - und das ganz zurecht. Denn Einiges geht hier nicht mit rechten Dingen zu: seine Freundin hält sich ihn eher vom Leib, die Raumtemperatur ist viel zu niedrig und die Band schlecht. Als ein als Kellner getarnter Aktivist ihm erklärt, dass an diesem Abend in eben diesem Hotel eine Sekte die Ankunft ihres dämonischen Gottes heraufbeschwören will und ihm eine Pistole in die Hand drückt, weiß Norman zunächst nicht, was er glauben soll, aber er weiß, dass er vor allem seine Liebe retten will.
Eugenio Miras Regiedebüt aus dem Jahre 2004 ist eine irre, abgedrehte Komödie mit Mystery-Elementen, die nicht nur aufgrund des Produktionslands manchem Zuschauer spanisch vorkommen dürfte. Antiheld Norman Forrestor schlittert in einem Hotel, wo die Geburtstagsfeier seines Schwiegervaters in spe stattfindet, von einer Panne in die nächste und entpuppt sich als ein hervorragend und höchst unterhaltsam mit einer vorsichtig dosierten Portion Overacting von Corey Feldman gespieltes, bemitleidenswertes, verunsichertes, hoffnungslos überfordertes Wrack. Seine Mitmenschen machen es ihm aber auch nicht leicht, denn schon bald wird auch für den Zuschauer offensichtlich, dass Forrester noch die normalste Person ist, die sich im Hotel aufhält – zwischen seiner garstigen Freundin, deren überheblicher Yuppie-Familie, betrunkenen Partygästen, undurchsichtigen Kellnern und einer diabolischen Sekte, deren Vorhaben nun ausgerechnet er zu verhindern mithelfen soll. Das führt zu einer Vielzahl skurriler Situationen, die so geschickt in die in Echtzeit spielende Handlung eingeflochten wurden, dass über weite Strecken der Unterhaltungsfaktor recht hoch bleibt und es Spaß macht, dem nicht sonderlich realistischen, dafür aber gnadenlos überzeichneten Treiben beizuwohnen. Feldman trägt den Film fast allein und bewältigt diese verantwortungsvolle Aufgabe sehr souverän. Leider – wie ich es bei spanischen Filmen des Öfteren erlebe – verzettelt sich das Drehbuch irgendwann und bekommt kein vernünftiges Ende hin, keinen richtigen Höhepunkt, keinen Paukenschlag zum Finale. Gerade wegen seiner außergewöhnlichen Verrücktheit rechnet man als Zuschauer mit einer dem würdigen Überraschung und hat sich vermutlich auch vorher schon so seine Gedanken gemacht, was da wohl noch kommen mag, doch geht „The Birthday“ anscheinend die Puste aus. Die Ideen- oder Mittellosigkeit wird mit von dissonantem Krach unterlegten, anstrengenden, chaotischen Bildern zu überspielen versucht, die mit einer Andeutung enden und mich spätestens mit Einsetzen des Abspanns maßlos enttäuscht haben. Wirklich zu sehen bekommt man nichts, selbst der Ausgang der Geschichte wird nicht wirklich klar, ist aber auch gleichzeitig weit von einem effektiven, bedeutugsschwangeren offenen Ende entfernt. Sehr schade und unbefriedigend.
„The Birthday“ scheint mir relativ stark von Alex de la Iglesias’ empfehlenswerter Horrorkomödie „El dia de la bestia“ beeinflusst zu sein, auch der überdrehte Humor ist nicht ganz unähnlich, wenn auch nicht so rabenschwarz und weit weniger brutal. Für Fans von de la Iglesias Stil könnte „The Birthday“ aber durchaus ein Tipp sein.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Baltimore, 1988. Norman Forrester kann seine Nervosität kaum verbergen, als er eines Abends zur Geburtstagsparty des zukünftigen Schwiegervaters eingeladen wird. Die Feier findet in einem alten, fast verlassenen Hotel statt, das schon bald für weitere Nervosität sorgt. Norman begegnet einer Reihe höchst seltsamer Personen, seine Freundin verhält sich überraschend feindselig und schließlich taucht ein panischer Kellner auf. Der Grund für dessen Aufregung ist eine großangelegte Verschwörung, die an diesem Abend in dem Hotel stattfinden soll. Eine satanische Sekte möchte mit einem Menschenopfer einen Dämon wiedererwecken...und so das Ende der Welt herbeiführen !
Im Normalfall sind diese Filme, die auf irgendwelchen Filmfesten ausgezeichnet werden meisteine mittelschwere Enttäuschung, doch bei "The Birthday" trifft das meiner Meinung nach überhaupt nicht zu. Diese spanische Produktion von Regisseur Eugenio Mira stellt schon etwas Aussergewöhnliches dar. Die Story dreht sich um eine Geburtstagsparty, wie man sie wirklich noch nicht gesehen hat. Ist schon die Party an sich eine einzige Skurrilität, so wird das von jedem einzelnen Charakter noch einmal getoppt.
Man muss schon einigermaßen konzentriert bleiben, um dem Geschehen folgen zu können, denn es gibt schon einige Passagen, die leicht verwirrend wirken können. Doch gerade diese Tatsache ist es, die den Film so aussergewöhnlich macht, denn hier ist wirklich alles anders, als wie es auf den ersten Eindruck erscheinen mag. Die zentrale Hauptfigur des Ganzen ist der sehr nervöse Norman, der hier von Corey Feldman ganz hervorragend dargestellt wird. Der arme Kerl wird eine eine so abstruse und kaum zu glaubende Geschichte hereingezogen und es fällt ihm sichtlich schwer, das nahende Unheil als real anzusehen. Zu unglaublich wirkt aber allein schon die ganze irgendwie nicht real wirkende Gruppe von Personen, die hier beteiligt ist. Schon die sehr grotesk wirkenden Kellner, die allesamt ein Teil der Verschwörung sind, ringen dem Betrachter so manchen Schmunzler ab, doch auch die vorstellige Geburtstagsgesellschaft steht diesen in nichts nach.
So kommt es dann auch, das Norman von einer haarsträubenden Situation in die nächste stolpert, ohne eigentlich wirklich zu wissen, was um ihn herum passiert. Trotzdem vollzieht sich irgendwann eine Wandlung in ihm und aus dem nervösen Nervenbündel wird ein knallharter Typ, der auf einmal mit dem manchmal groteskem Treiben umgehen kann. Schließlich stellt er sogar seine Freundin zur Rede und in einem furiosen Finale ist er der Einzige, der in den ganzen Verwirrungen den Überblick behält und sogar eine Katastrophe verhindert.
Sicherlich wird "The Birthday" für manch einen etwas gewöhnungsbedürftig sein, wer jedoch gern einmal einen etwas anderen und innovetiven Film sehen möchte, der ist hier bestens aufgehoben. Skurrile Charaktere, groteske Situationen und jede Menge schwarzer Humor sind hier die Garantie für einen aussergewöhnlichen, aber bestens unterhaltenden Filmgenuss, den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte, denn ansonsten hat man wirklich etwas verpasst.
Hektischer und ziemlich nerviger Streifen. Corey Feldman spielt dermaßen übertrieben mit verstellter Stimme das leicht zurückgebliebene Landei, dass es mit der Zeit schon ziemlich anstrengend wird. Dazu kommt eine Geschichte, die (in der Atomik-DVD-Fassung) eine weit hergeholte Wendung nach der anderen nimmt, bis sie schließlich mitten im Chaos abbricht. Hat mich gar nicht begeistert, der Film.
Wie Du bei der Gurke an Alex de la Iglesia denken magst ist mir ein Rätsel Bux!
The Birthday ist einfach nur grottenschlecht, mit einem nervigen Corey Feldman, normal mag ich den Typ eigentlich ganz gerne, einzig die Atmo in dem Hotel war klasse, ansonsten ist er Streifen völlig daneben.