The Killer is among the Thirteen - Javier Aguirre (1973)
Moderator: jogiwan
The Killer is among the Thirteen - Javier Aguirre (1973)
The Killer is among the Thirteen
Originaltitel: El Asesino está entre los trece
Herstellungsland: Spanien / 1973
Regie: Javier Aguirre
Darsteller: Patty Shepard, Simón Andreu, Jack Tayler, Dyanik Zurakowska, Carmen Maura, Trini Alonso
Story:
Zum zweijährigen Todestag ihres Mannes lädt die wohlhabende Lisa Mandel Freunde und Bekannte ihres Mannes über das Wochenende auf ihren abgelegenen Landsitz. Nach dem ersten Kennenlernen und kurzen Smalltalk eröffnet die Gastgeberin ihren verblüfften Gästen beim Abendessen jedoch unvermittelt, dass ihr Mann nicht wie weithin angenommen bei einem Unfall gestorben ist, sondern heimtückisch ermordet wurde und einer der Gäste dafür verantwortlich sei. Diese sind zwar kurzfristig sehr aufgebracht und weisen auch jegliche Schuld von sich und doch hatte jeder der geladenen Gäste kurz vor dessen Tod noch Kontakt oder hat auf sonstige Weise von dessen Tod profitiert. Als sich die Indizienkette immer weiter zusammenzieht geschehen auch weitere Morde und das Haus für seine Gäste zur tödlichen Falle…
Originaltitel: El Asesino está entre los trece
Herstellungsland: Spanien / 1973
Regie: Javier Aguirre
Darsteller: Patty Shepard, Simón Andreu, Jack Tayler, Dyanik Zurakowska, Carmen Maura, Trini Alonso
Story:
Zum zweijährigen Todestag ihres Mannes lädt die wohlhabende Lisa Mandel Freunde und Bekannte ihres Mannes über das Wochenende auf ihren abgelegenen Landsitz. Nach dem ersten Kennenlernen und kurzen Smalltalk eröffnet die Gastgeberin ihren verblüfften Gästen beim Abendessen jedoch unvermittelt, dass ihr Mann nicht wie weithin angenommen bei einem Unfall gestorben ist, sondern heimtückisch ermordet wurde und einer der Gäste dafür verantwortlich sei. Diese sind zwar kurzfristig sehr aufgebracht und weisen auch jegliche Schuld von sich und doch hatte jeder der geladenen Gäste kurz vor dessen Tod noch Kontakt oder hat auf sonstige Weise von dessen Tod profitiert. Als sich die Indizienkette immer weiter zusammenzieht geschehen auch weitere Morde und das Haus für seine Gäste zur tödlichen Falle…
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: The Killer is among the Thirteen - Javier Aguirre (1973)
Hübsch gemachte Mischung aus Giallo und Agathe Christie-Krimi der nicht von ungefähr an die Storys von "Ein Unbekannter rechnet ab" oder auch "Das Geheimnis des blauen Schlosses" erinnert und den Zuschauer zum eifrigen Mit-Raten einlädt. Der eher ruhig erzählte und Dialog-lastige Streifen bringt die für diese Filme übliche Figurenkonstellation aus guten und schlechten Hause und lässt sich auch sehr lange Zeit, die Charaktere und ihr Verhältnis untereinander näher zu beleuchten. Dann geht es jedoch Schlag auf Schlag und einer nach dem anderen scheidet durch brutale Verbrechen aus der Reihe der Verdächtigen aus. "El Asesino está entre los trece" ist dabei sehr solide in Szene gesetzt und wer diese Art von Streifen mag, wird auch bei Javier Aguirre auf seine Kosten kommen. Besonderes Highlight ist natürlich der Cast und neben einer blutjungen Carmen Maura ("Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs") und Eusebio Poncela ("Das Gesetz der Begierde") aus dem früheren Almodóvar-Stammensemble gibt es auch noch Jack Taylor und Dyanik Zurakowska ("Vampire's Night Orgy"), sowie Paul Naschy in einer kleinen Rolle als umtriebiger Chauffeur. Alles in allem ein schöner, wenn auch züchtig gehaltener Film in der Tradition bekannterer Werke, der jedoch nicht nur Fans des spanischen Kinos ansprechen sollte.
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- sergio petroni
- Beiträge: 8302
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- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: The Killer is among the Thirteen - Javier Aguirre (1973)
Mrs. Mandel (Patty Shepard) hat nach dem seltsamen Tod ihres Ehemannes zwei Jahre zuvor
dessen ansehnliches Erbe angetreten. Sie residiert samt Bediensteten auf einem riesigen Anwesen
im sonnigen Spanien. Den zweiten Todestag ihres Gatten hat sie zum Anlaß genommen,
mehrere Personen einzuladen, die in irgendeiner Weise eine Verbindung zum Toten hatten.
Da wären zunächst das Muttersöhnchen Francis, ein Cousin von Lisa Mandel, sowie dessen herrische
Mutter. Der in eine Konservenfabrikdynastie eingeheiratete Jorge samt wohlhabender Ehefrau
zählt ebenfalls zu den Gästen. Da Jorge nicht gerade das Bild eines Mannes ist, ist dessen Frau
Abenteuern nicht abgeneigt.
Weitere Gäste, die sich mehr oder weniger fremd sind ergänzen das Ensemble. Zu guter letzt
stößt auch noch der Frauenheld Jorge (Simon Andreu) zur Gruppe. Dieser hatte offensichtlich ein
Verhältnis mit einer oder mehreren der anwesenden Damen.
Aber auch die vierköpfige Dienerschaft (unter anderen Paul Naschy) plus Gärtner sind nicht nur Staffage im folgenden perfiden Spiel der Mrs. Mandel. Diese geht von einem gewaltsamen Tod ihres Gatten aus und
ist der festen Überzeugung, daß sich der Täter unter den geladenen Gästen befindet. Nachdem diese
Meinung in Form von Schuldzuweisungen beim ersten gemeinsamen Abendessen kundgetan wurde, beginnt der Reigen an gegenseitigen Verdächtigungen und Anfeindungen und auch der erste Tote läßt nicht lange auf sich warten.
Mrs. Mandel erkennt so langsam, was sie da angezettelt hat, doch die gerufenen Geister lassen
sich nicht so leicht wieder einfangen.
So entspinnt sich ein "Whodunit" im Stil von Agatha Christies "Zehn kleine Negerlein", elegant
gefilmt vor sonniger Kulisse. Der Cast macht seine Sache sehr gut. Auch das Ende weiß zu Gefallen.
Somit haben wir es hier mit nett harmloser Unterhaltung aus spanischen Landen zu tun,
die in jeder Einstellung das Flair der Siebziger atmet.
6,5/10
dessen ansehnliches Erbe angetreten. Sie residiert samt Bediensteten auf einem riesigen Anwesen
im sonnigen Spanien. Den zweiten Todestag ihres Gatten hat sie zum Anlaß genommen,
mehrere Personen einzuladen, die in irgendeiner Weise eine Verbindung zum Toten hatten.
Da wären zunächst das Muttersöhnchen Francis, ein Cousin von Lisa Mandel, sowie dessen herrische
Mutter. Der in eine Konservenfabrikdynastie eingeheiratete Jorge samt wohlhabender Ehefrau
zählt ebenfalls zu den Gästen. Da Jorge nicht gerade das Bild eines Mannes ist, ist dessen Frau
Abenteuern nicht abgeneigt.
Weitere Gäste, die sich mehr oder weniger fremd sind ergänzen das Ensemble. Zu guter letzt
stößt auch noch der Frauenheld Jorge (Simon Andreu) zur Gruppe. Dieser hatte offensichtlich ein
Verhältnis mit einer oder mehreren der anwesenden Damen.
Aber auch die vierköpfige Dienerschaft (unter anderen Paul Naschy) plus Gärtner sind nicht nur Staffage im folgenden perfiden Spiel der Mrs. Mandel. Diese geht von einem gewaltsamen Tod ihres Gatten aus und
ist der festen Überzeugung, daß sich der Täter unter den geladenen Gästen befindet. Nachdem diese
Meinung in Form von Schuldzuweisungen beim ersten gemeinsamen Abendessen kundgetan wurde, beginnt der Reigen an gegenseitigen Verdächtigungen und Anfeindungen und auch der erste Tote läßt nicht lange auf sich warten.
Mrs. Mandel erkennt so langsam, was sie da angezettelt hat, doch die gerufenen Geister lassen
sich nicht so leicht wieder einfangen.
So entspinnt sich ein "Whodunit" im Stil von Agatha Christies "Zehn kleine Negerlein", elegant
gefilmt vor sonniger Kulisse. Der Cast macht seine Sache sehr gut. Auch das Ende weiß zu Gefallen.
Somit haben wir es hier mit nett harmloser Unterhaltung aus spanischen Landen zu tun,
die in jeder Einstellung das Flair der Siebziger atmet.
6,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Re: The Killer is among the Thirteen - Javier Aguirre (1973)
Eine Mischung aus THE BLOODSUCKER LEADS THE DANCE ohne nackte Frauen und SOLO-KONZERT FÜR EINE PISTOLE ohne Gaston Moschin und ohne Humor. Ääh, was bleibt da übrig? Nun ja, ein etwas sehr blutarmer und hölzerner Dialogkrimi im Agatha Christie-Stil, der unter einer äußerst wirren Story und schwachen Schauspielern leidet. Das Gegenstück zu Sidney Lumets MORD IM ORIENT-EXPRESS, denn bei gleichen Grundvoraussetzungen (abgeschlossenes Setting, viele Verdächtige, Mördersuche via Gesprächsführung) macht KILLER alles falsch was man falsch machen kann. Lohnend für Fans von Patty Shepard und Paul Naschy, sonst eher weniger …
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi
Re: The Killer is among the Thirteen - Javier Aguirre (1973)
(Und nun noch mal etwas ausführlicher ...)
Die reiche und schöne Witwe Lisa Mandel lädt zum Weekend auf ihr weitläufiges Anwesen ein, und alle kommen: Frühere Geschäftsfreunde ihres Mannes, eigene Verwandte, Freunde, Bekannte ... Beim Abendessen, übrigens bestehend aus einem Glas Champagner und ein paar bereitgelegten Pralinen, lässt Lisa die Bombe platzen: Einer der Anwesenden hat ihren Mann ermordet, und sie will herausbekommen wer es war. Denn jeder unter den 13 Gästen, die sich hier an einem Freitag den 13. versammeln, hat so seine dunkle Flecken im Lebenslauf, und jeder war zur Mordzeit in London(!) und hätte somit die Möglichkeit gehabt, ihrem Mann in Paris(!) die richtige Menge Schlafmittel in seinen Kaffee zu geben. Die Empörung ist einigermaßen groß, aber abreisen möchte auch keiner, denn das würde ja schließlich Verdacht erregen. Unerwünschterweise wird Lisa von einem Mörder unterstützt, der die Verdächtigen der Reihe nach ausknipst. Und da sowohl die Reifen aller Autos zerstochen sowie das Telefonkabel durchgeschnitten sind, ist man von der Außenwelt abgeschnitten, und ergeht sich im Angesicht eines eher gelegentlich zuschlagenden Mörders und im blendenden Sonnenschein bei liebreizendem Palaver und partiellem Off-Screen-Gepoppe.
Denn dieser Mörder schlägt das erste Mal nach rund einer Stunde Laufzeit zu! Nun ja, bei einem modernen Hollywood-Blockbuster von mehr als 3 Stunden durchschnittlicher Laufzeit würde man die auftretende Langeweile möglicherweise durch den Begriff raffiniertes Story-Telling kaschieren. Aber bei 95 Minuten Laufzeit, dem ersten Auftritt schwarzer Handschuhe nach exakt 55 Minuten, und dem ersten Mord nach rund 60 Minuten?
THIRTEEN hat einen gewissen Charme, das möchte ich ihm gar nicht absprechen. Trotz endloser Redereien, einer entsetzlichen Dramaturgie, hölzernen Schauspielern und keinerlei Nuditäten (Was für einen spanischen Film des Jahres 1973 auch sehr verwunderlich wäre, wenn da nackte Damen zu bestaunen wären), trotz allem hat der Film durchaus Anziehungskraft. Was machen da schon die Dialoge aus der Suppenküche des Grauens? Die Handlungsfragmente, die gedankenvoll ins Nirgendwo entschweben? Oder der Schnitt, bei dem Regisseur und Cutter wohl offensichtlich zwei vollkommen unterschiedliche Meinungen über die Endfassung gleichzeitig in den fertigen Film schneiden konnten? Denn die verworrene Geschichte um den Tod des Gatten und die einzelnen Bestandteile dieser Geschichte sind so idiotisch und unübersichtlich, dass man entweder nach 10 Minuten entnervt aufgibt, oder voller Spannung darauf wartet, dass sich all die großen und kleinen Puzzlestücke zu einem überzeugenden Ganzen zusammensetzen. Dass sich ein Bild eines raffiniert geplanten und ausgeführten Mordes ergibt, welches sowohl ein der Entlarvung anheim fallender Killer wie auch der Drehbuchautor ums Verrecken verbergen wollen.
Allerdings finden die meisten dieser Giallo-typischen Zutaten im Off statt. Selbst die Morde der letzten 30 Minuten haben eher die Ausstrahlung von schnell hintereinander geschnittenen Standbildern, und beinhalten eine bemerkenswerte Künstlichkeit. Der geneigte Zuschauer beschäftigt sich also in seiner Verzweiflung mit den Ausschnitten von Patty Shepard, Carmen Maura und Dyniak Zurakowska, May Heatherly ist die einzige Frau neben Patty Shepard die wirklich Ausstrahlung hat, und Doris Coll darf einmal den Büstenhalter verlieren, aber GENAU in diesem Augenblick wird abgeblendet. Der dekadent-ausschweifende Stil der italienischen Gialli wird auch knapp verfehlt, wenn die Kamera zwar immer wieder durch das große Anwesen stromert und neidisch schöne Details der Villa einfängt, aber das Besondere der Ausstattungen italienischer Krimis, das fehlt völlig, und die Ausstattung pendelt folgerichtig zwischen den Attributen langweilig, bieder und spießig.
Bieder ist genau das richtige Wort um THIRTEEN zu beschreiben. Es greift kein Wahnsinn nach den Charakteren, es wird nicht geschrien und zügellos gepoppt, es wird dem Irrsinn kein Vorschub geleistet – Es wird zivilisiert miteinander geredet und das wars. Ein Film wie Sidney Lumets MORD IM ORIENTEXPRESS, der ja böse ausgedrückt letzten Endes ebenfalls aus sehr viel Gerede besteht, zeigt ein Jahr später geradezu perfekt, wie Dialoge zwischen sich anständig gebärenden Menschen mit schwarzen Löchern im Lebenslauf spannungserzeugend inszeniert werden können. THIRTEEN lässt diese Chance aus und konzentriert sich auf – Nichts. Und letzten Endes ist eine Mischung aus SOLO-KONZERT FÜR EINE PISTOLE ohne Komik und THE BLOODSUCKER LEADS THE DANCE ohne Titten halt einfach zu wenig um wirklich überzeugend zu wirken ...
4/10
The killer is one of thirteen
El asesino está entre los trece
Spanien 1976
Regie: Javier Aguirre
Trini Alonso, Simón Andreu, Blaki, Eduardo Calvo, Paloma Cela, Doris Coll, Rosa de Alba, Marisol Delgado, Alberto Fernández, May Heatherly, Carmen Maura, Paul Naschy
OFDB
El asesino está entre los trece
Spanien 1976
Regie: Javier Aguirre
Trini Alonso, Simón Andreu, Blaki, Eduardo Calvo, Paloma Cela, Doris Coll, Rosa de Alba, Marisol Delgado, Alberto Fernández, May Heatherly, Carmen Maura, Paul Naschy
OFDB
Die reiche und schöne Witwe Lisa Mandel lädt zum Weekend auf ihr weitläufiges Anwesen ein, und alle kommen: Frühere Geschäftsfreunde ihres Mannes, eigene Verwandte, Freunde, Bekannte ... Beim Abendessen, übrigens bestehend aus einem Glas Champagner und ein paar bereitgelegten Pralinen, lässt Lisa die Bombe platzen: Einer der Anwesenden hat ihren Mann ermordet, und sie will herausbekommen wer es war. Denn jeder unter den 13 Gästen, die sich hier an einem Freitag den 13. versammeln, hat so seine dunkle Flecken im Lebenslauf, und jeder war zur Mordzeit in London(!) und hätte somit die Möglichkeit gehabt, ihrem Mann in Paris(!) die richtige Menge Schlafmittel in seinen Kaffee zu geben. Die Empörung ist einigermaßen groß, aber abreisen möchte auch keiner, denn das würde ja schließlich Verdacht erregen. Unerwünschterweise wird Lisa von einem Mörder unterstützt, der die Verdächtigen der Reihe nach ausknipst. Und da sowohl die Reifen aller Autos zerstochen sowie das Telefonkabel durchgeschnitten sind, ist man von der Außenwelt abgeschnitten, und ergeht sich im Angesicht eines eher gelegentlich zuschlagenden Mörders und im blendenden Sonnenschein bei liebreizendem Palaver und partiellem Off-Screen-Gepoppe.
Denn dieser Mörder schlägt das erste Mal nach rund einer Stunde Laufzeit zu! Nun ja, bei einem modernen Hollywood-Blockbuster von mehr als 3 Stunden durchschnittlicher Laufzeit würde man die auftretende Langeweile möglicherweise durch den Begriff raffiniertes Story-Telling kaschieren. Aber bei 95 Minuten Laufzeit, dem ersten Auftritt schwarzer Handschuhe nach exakt 55 Minuten, und dem ersten Mord nach rund 60 Minuten?
THIRTEEN hat einen gewissen Charme, das möchte ich ihm gar nicht absprechen. Trotz endloser Redereien, einer entsetzlichen Dramaturgie, hölzernen Schauspielern und keinerlei Nuditäten (Was für einen spanischen Film des Jahres 1973 auch sehr verwunderlich wäre, wenn da nackte Damen zu bestaunen wären), trotz allem hat der Film durchaus Anziehungskraft. Was machen da schon die Dialoge aus der Suppenküche des Grauens? Die Handlungsfragmente, die gedankenvoll ins Nirgendwo entschweben? Oder der Schnitt, bei dem Regisseur und Cutter wohl offensichtlich zwei vollkommen unterschiedliche Meinungen über die Endfassung gleichzeitig in den fertigen Film schneiden konnten? Denn die verworrene Geschichte um den Tod des Gatten und die einzelnen Bestandteile dieser Geschichte sind so idiotisch und unübersichtlich, dass man entweder nach 10 Minuten entnervt aufgibt, oder voller Spannung darauf wartet, dass sich all die großen und kleinen Puzzlestücke zu einem überzeugenden Ganzen zusammensetzen. Dass sich ein Bild eines raffiniert geplanten und ausgeführten Mordes ergibt, welches sowohl ein der Entlarvung anheim fallender Killer wie auch der Drehbuchautor ums Verrecken verbergen wollen.
Allerdings finden die meisten dieser Giallo-typischen Zutaten im Off statt. Selbst die Morde der letzten 30 Minuten haben eher die Ausstrahlung von schnell hintereinander geschnittenen Standbildern, und beinhalten eine bemerkenswerte Künstlichkeit. Der geneigte Zuschauer beschäftigt sich also in seiner Verzweiflung mit den Ausschnitten von Patty Shepard, Carmen Maura und Dyniak Zurakowska, May Heatherly ist die einzige Frau neben Patty Shepard die wirklich Ausstrahlung hat, und Doris Coll darf einmal den Büstenhalter verlieren, aber GENAU in diesem Augenblick wird abgeblendet. Der dekadent-ausschweifende Stil der italienischen Gialli wird auch knapp verfehlt, wenn die Kamera zwar immer wieder durch das große Anwesen stromert und neidisch schöne Details der Villa einfängt, aber das Besondere der Ausstattungen italienischer Krimis, das fehlt völlig, und die Ausstattung pendelt folgerichtig zwischen den Attributen langweilig, bieder und spießig.
Bieder ist genau das richtige Wort um THIRTEEN zu beschreiben. Es greift kein Wahnsinn nach den Charakteren, es wird nicht geschrien und zügellos gepoppt, es wird dem Irrsinn kein Vorschub geleistet – Es wird zivilisiert miteinander geredet und das wars. Ein Film wie Sidney Lumets MORD IM ORIENTEXPRESS, der ja böse ausgedrückt letzten Endes ebenfalls aus sehr viel Gerede besteht, zeigt ein Jahr später geradezu perfekt, wie Dialoge zwischen sich anständig gebärenden Menschen mit schwarzen Löchern im Lebenslauf spannungserzeugend inszeniert werden können. THIRTEEN lässt diese Chance aus und konzentriert sich auf – Nichts. Und letzten Endes ist eine Mischung aus SOLO-KONZERT FÜR EINE PISTOLE ohne Komik und THE BLOODSUCKER LEADS THE DANCE ohne Titten halt einfach zu wenig um wirklich überzeugend zu wirken ...
4/10
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi
- sergio petroni
- Beiträge: 8302
- Registriert: Sa 2. Feb 2013, 20:31
- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: The Killer is among the Thirteen - Javier Aguirre (1973)
Die reiche Witwe Mandel (Patty Shepard) hat Bekannte ihres verstorbenen Mannes zu sich auf den
riesigen Landsitz eingeladen. Offiziell um ihres Gatten zu gedenken. Inoffiziell um seinen Mörder
zu entlarven. Denn die Witwe geht im Gegensatz zu offiziellen Stellen von einem gewaltsamen
Tod aus und vermutet den Schuldigen unter den Gästen. Als sie diesen Gedankengang beim
gemeinsamen Abendessen kundtut, beginnt ein Ränkespiel von Gemeinheiten und Verdächtigungen.
Auf dem sonnigen Landsitz schlägt die heitere Partystimmung um, und es treten die dunklen Seiten
der Gäste zu Tage. Jeder meint etwas verbergen zu müssen, und so kommt es schießlich
zum ersten Mord....
Die neue Veröffentlichung von Vinegar Syndrome schlägt natürlich meine alte DVD-R um Längen.
Ich glaube, der Streifen hat noch nie so gut ausgesehen. Die an Agatha Christie angelehnte Story
braucht natürlich ein bißchen lange, um in die Gänge zu kommen. Es macht allerdings Spaß,
gestandenen Genregrößen wie Simon Andreu, Paul Naschy, Jack Taylor oder auch Carmen Maura
zuzuschauen. Dabei kann man bis zu einem gewissen Grad auch darüber hinwegsehen,
daß dieser spanische Vertreter in Sachen Zeigefreudigkeit, Tempo und Eleganz nicht
allererste Sahne ist.
6/10
riesigen Landsitz eingeladen. Offiziell um ihres Gatten zu gedenken. Inoffiziell um seinen Mörder
zu entlarven. Denn die Witwe geht im Gegensatz zu offiziellen Stellen von einem gewaltsamen
Tod aus und vermutet den Schuldigen unter den Gästen. Als sie diesen Gedankengang beim
gemeinsamen Abendessen kundtut, beginnt ein Ränkespiel von Gemeinheiten und Verdächtigungen.
Auf dem sonnigen Landsitz schlägt die heitere Partystimmung um, und es treten die dunklen Seiten
der Gäste zu Tage. Jeder meint etwas verbergen zu müssen, und so kommt es schießlich
zum ersten Mord....
Die neue Veröffentlichung von Vinegar Syndrome schlägt natürlich meine alte DVD-R um Längen.
Ich glaube, der Streifen hat noch nie so gut ausgesehen. Die an Agatha Christie angelehnte Story
braucht natürlich ein bißchen lange, um in die Gänge zu kommen. Es macht allerdings Spaß,
gestandenen Genregrößen wie Simon Andreu, Paul Naschy, Jack Taylor oder auch Carmen Maura
zuzuschauen. Dabei kann man bis zu einem gewissen Grad auch darüber hinwegsehen,
daß dieser spanische Vertreter in Sachen Zeigefreudigkeit, Tempo und Eleganz nicht
allererste Sahne ist.
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“