OT:
Los Cronocrimines
Jahr: SP 2007
R, B: Nacho Vigalondo
Hector (Karra Elejalde) hat mit seiner Gattin Clara (Candela Fernandez) ein neues Haus dicht am lauschigen Tann bezogen. Eines Tages beobachtet er aus dem Liegestuhl heraus mit dem Fernglas eine junge Frau (Barbara Goenaga), die sich im Wald offensichtlich für den heimlichen Betrachter nackich macht. Da Clara gerade los ist, ein paar Einkäufe fürs Abendessen zu tätigen, ist Hector durchdrungen von Unternehmungslust. Er macht sich auf in den Forst, um dort nach dem rechten zu sehen. Da hätte er aber besser mal später zuhause in Ruhe diniert, nech.
Unsere
Meinung:
Mit seinem Low-Budget-Zeitreise-Thriller bringt Regisseur Nacho Vigalondo das Gehirn gehörig zum Käsen. Wie sich Hector abstrampelt, um irgendwie sein altes Leben zurück zu bekommen, aus dem ihn der Zufall und ein Angestellter mit Forschungsdrang hinaus katapultiert haben, ist mordsspannend anzuschauen. Letztlich sind es ja noch nicht einmal zwei Stunden, um die sich seine Lebensachse verschoben hat, doch je mehr er versucht, die Folgen rückgängig zu machen, so dramatischer werden die Auswirkungen. So gibt es immer neue und aberwitzigere Pläne der Situation Herr zu werden, mit der zunehmend auch der junge Forscher (Nacho Vigalondo), dem Master of the Time Machine, völlig überfordert ist.
Während etwa Robert Zemeckis im zweiten Teil seiner „Back-to-the-Future“-Trilogie im Prinzip eine ähnliche Thematik behandelt, dabei aber in den Weg der Comedy einschlägt, ist „Cronocrimines“ Drama pur. Da aber Karra Elejalde – u.a. „Aktion Mutante“ – durchaus seine Erfahrungen im komischen Bereich besitzt, gibt’s auch hier ein paar Schmunzelmomente, wie beispielsweise die Eingangsszene, in der Hector seine ganzen Einkäufe aus der Heckklappe seines Autos verliert.
Im Gegensatz zu anderen Zeitreise-Streifen ist dieser hier völlig unspektakulär geraten und damit fast schon authentisch. Es gibt keine krachende und zischende Zeitmaschine, und es reist auch kein hochgerüsteter Killer-Droide durch die Zeit. Es geht einfach nur um einen Menschen, der aus der Bahn geworfen ist und nur eines zurückhaben will: Normalität. Aufgrund einiger kleinerer Längen gibt’s hier nicht ganz die Höchstnote: 4+/5