Die zweite italienisch-spanische Co-Produktion aus den Siebziegern, aber ein ganz anderes Spielfeld. Trotz der Besetzung hatte ich eher wenige Erwartungen, weil mir die Sex-Komödien aus der Zeit meist nicht so zusagen und ich befürchtete (oder mich drauf freute) nach dem langen zT stressigen (Bahnfahrt, wie schon einige erzählten...) Tag einzuschlummern im warmen Kino.
Nun, den war nicht so. Es war ein anderer Film und so folgte ich interessiert.
Schon angefixt durch Christophs prima Einführung mit Kohlrabifaktor und all den interessanten Fakten, über die er nicht erzählte!
Dann fing es mit einer sehr schmierigen Pornokinoszene inklusive Hardcore an, dazu falsche Polizisten und ein behumpster Junge. Diesem folgen wir dann durch die Handlung inklusive grooviger Easy Listening Musik. Er wohnt in ehremwerten Haus. Vater, Mutter, Hausangestellte. Vater, anscheinend ein Autor, dessen "Sexleben der Vegetarier" anscheinend zu anzüglich bebildert ist, um verlegt zu werden, ist ansonsten tief konservativ, legt mehr Wert auf den Schein als auf das Sein. Mutter hat einen Geliebten und gibt gern Geld aus. Die Haushälterin hat eine spezielle Art des freundlichen Umgangs (und das sie eine haben, bei angeblichen Geldproblemen,...). Im Mittelpunkt aber der pubertierende Sohn, der seine ständige Gedanken an Sex in den Griff zu bekommen versucht. Im Unterricht past er immerhin noch auf, und die Physikstunden lehren ihn, ein Periskop zu bauen, um das Krankenschwesterpaar eine Etage höher zu beobachten. Die haben gerne Sex untereinander, aber auch mal mit Männern.
Nun, Laura Gemser und Barbara Rey las sexy Krankenschwestern sind natürlich eine Bank, und der Komödienteil ist zum Glück nicht nur albern sondern eher Sozialkomödie. Insgesamt auch nicht die typische Sexfilmchen-Altherrensicht (bis auf ein paar Ausrutschern, wenn Barbara Laura mal wieder einen richtigen Mann empfiehlt, bwohl die beiden ja eine sehr harmonische Lebensbeziehung pflegen), sondern eine Coming-of-Age-Story.
Klar ein paar lose Enden bleiben (was ist mit dem Buch und den falschen Polizisten?), aber insgesamt eine schöne Überraschung!
PS: Am nächsten Tag bei Müller vor mir ein Junge, der sich von seiner Mutter ein Periskop von Kosmos bezahlen lies.
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War der heimlich im Film oder ist das Thema immer noch Teil des Physikunterrichts?