Annie Belle - Zur Liebe geboren - Massimo Dallamano (1976)
Moderator: jogiwan
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Annie Belle - Zur Liebe geboren - Massimo Dallamano (1976)
Originaltitel: La fine dell'innocenza
Herstellungsland: Italien / Großbritannien (1976)
Regie: Massimo Dallamano
Darsteller(innen): Annie Belle, Charles Fawcett, Felicity Devonshire, Al Cliver, Ciro Ippolito, Maria Rohm, Linda Ho, Yiu Lan Chan, Patrizia Banti, Ines Pellegrini, Linda Slade, Tim Street, Ted Thomas, Rik Battaglia, Peter Crowne, Vittorio Fiore, Edith McDonald u. A.
Annie, die Geliebte eines Finanziers mittleren Alters, begleitet ihn auf einer Reise nach Hongkong. Als seine Geschäftsinteressen zusammenbrechen, ist Annie mittellos. Sie freundet sich mit einer Gruppe Prominenter an und beginnt ihren Übergangsritus in deren Welt. (Quelle: https://www.imdb.com/title/tt0072987/, ins Deutsche übersetzt)
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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- karlAbundzu
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Re: Annie Belle - Zur Liebe geboren - Massimo Dallamano (1976)
Die junge Annie mit Kuscheltier landet mit ihrem Sugar Daddy in HongKong, lernt ein Pärchen kennen, die beide scharf auf sie sind, ebenso wie eigetnlich alle westlichen Bekannten da. Annie sucht ihren Weg zu sich selbst, gut das es auch ein Kloster inder Nähe gibt...
Wären wir bei einem liberalen Erzählstrang gebleben, bei der eine Frau ihre Sexualität ausprobiert, und so ihren Weg geht, hätte das ein guter Soft Sex Film werden können.
Doch hier gibt es unangenehme Szenen, bei denen u. a. Vergewaltigung letztendlich mit Vergnügen verbunden wird, auch unangenehmer Humor wird geboten. Ein paar unfreiwillig komische Szenen. Und Maria Rohm häte ich eine andere letzte Szene gegönnt. Zwischendrin dann doch wieder ein paar gute Einstellungen, und Annie sieht natürlich toll aus. Auch vom Sound der komponisten um Frizzi habe ich mir mehr erwartet, doch ist es nur ein Track in verschiedenen Versionen. Auch Dallamano hat schon viel besseres gebracht, hier hat er sein Handwerk vergessen.
Eher zwiespältig.
Wären wir bei einem liberalen Erzählstrang gebleben, bei der eine Frau ihre Sexualität ausprobiert, und so ihren Weg geht, hätte das ein guter Soft Sex Film werden können.
Doch hier gibt es unangenehme Szenen, bei denen u. a. Vergewaltigung letztendlich mit Vergnügen verbunden wird, auch unangenehmer Humor wird geboten. Ein paar unfreiwillig komische Szenen. Und Maria Rohm häte ich eine andere letzte Szene gegönnt. Zwischendrin dann doch wieder ein paar gute Einstellungen, und Annie sieht natürlich toll aus. Auch vom Sound der komponisten um Frizzi habe ich mir mehr erwartet, doch ist es nur ein Track in verschiedenen Versionen. Auch Dallamano hat schon viel besseres gebracht, hier hat er sein Handwerk vergessen.
Eher zwiespältig.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Annie Belle - Zur Liebe geboren - Massimo Dallamano (1976)
Ich hatte ein harmloses Sexfilmchen vermutet, aber wir bekamen einen erstaunlich schmierigen Streifen serviert. Besonders fies, weil er sich vordergründig als eben das vermutete harmlose Filmchen tarnt. Entgleisungen treffen auf unpassenden Klamauk. Letztlich bin ich recht froh, dass die Hauptdarstellerin zu 0% meinem Beuteschema entspricht, sonst hätte ich mich bei diesem Werk für eventuelle Gelüste geschämt.
Muss noch verarbeitet werden.
Interessant/10
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Re: Annie Belle - Zur Liebe geboren - Massimo Dallamano (1976)
Der Name Dallamano hatte im Vorfeld ja durchaus meine Neugier geweckt, aber deine Ausführungen decken sich ziemlich mit den Informationen, die ich im Netz fand. Und ich hab da auf diese Erzählung, die ja seinerzeit nicht so selten vorkam, dass frau offenbar erst nach einer Vergewaltigung wirklich Sex genießen kann, absolut keinen Bock mehr.karlAbundzu hat geschrieben: ↑Di 10. Okt 2023, 14:48 Die junge Annie mit Kuscheltier landet mit ihrem Sugar Daddy in HongKong, lernt ein Pärchen kennen, die beide scharf auf sie sind, ebenso wie eigetnlich alle westlichen Bekannten da. Annie sucht ihren Weg zu sich selbst, gut das es auch ein Kloster inder Nähe gibt...
Wären wir bei einem liberalen Erzählstrang gebleben, bei der eine Frau ihre Sexualität ausprobiert, und so ihren Weg geht, hätte das ein guter Soft Sex Film werden können.
Doch hier gibt es unangenehme Szenen, bei denen u. a. Vergewaltigung letztendlich mit Vergnügen verbunden wird, auch unangenehmer Humor wird geboten. Ein paar unfreiwillig komische Szenen. Und Maria Rohm häte ich eine andere letzte Szene gegönnt. Zwischendrin dann doch wieder ein paar gute Einstellungen, und Annie sieht natürlich toll aus. Auch vom Sound der komponisten um Frizzi habe ich mir mehr erwartet, doch ist es nur ein Track in verschiedenen Versionen. Auch Dallamano hat schon viel besseres gebracht, hier hat er sein Handwerk vergessen.
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Wie ich vorhin festgestellt hab, gibt es mittlerweile eine DVD von einem jener Labels, bei denen man sich nicht wundert, dass sie Filme aus dem Land des Stiefels herausbringen...
https://www.ofdb.de/vorabfassung/60418, ... e-geboren/
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- buxtebrawler
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Re: Annie Belle - Zur Liebe geboren - Massimo Dallamano (1976)
Bei der Vergewaltigungsszene hatte ich nicht den Eindruck, dass sie mit Vergnügen verbunden wird. Dass sie unangenehm wirkt, war meines Erachtens intendiert. Anfänglich wehrt sie sich, dann verfällt sie in eine Art Schockstarre bzw. lässt es widerwillig über sich ergehen. Als sie später den Täter in ihrem Umfeld erkennt, hegt sie Groll und Rachepläne, was allerdings eine Erwartungshaltung beim Publikum schürt, die Dallamano eher unterläuft. Zu sich selbst und damit wohl auch zu ihrer eigenen Sexualität findet Annie erst, als sie diese ganze Mischpoke hinter sich lässt.karlAbundzu hat geschrieben: ↑Di 10. Okt 2023, 14:48 Doch hier gibt es unangenehme Szenen, bei denen u. a. Vergewaltigung letztendlich mit Vergnügen verbunden wird, auch unangenehmer Humor wird geboten.
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- karlAbundzu
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Re: Annie Belle - Zur Liebe geboren - Massimo Dallamano (1976)
Sie reckt mir ein wenig zu genussvoll die Arme hoch, kann aber verständlicherweise auch anders gesehen werden, und im Anschlussbild beklagt sie ja auch die Vergewaltigung (von der ich auch ausgehe, dass sie unangenehm dargestellt worden sein soll). Andererseits ist es der Startschuss für den vielen Sex auf eigenen Wunsch in der nächsten Zeit.buxtebrawler hat geschrieben: ↑Mi 11. Okt 2023, 12:38Bei der Vergewaltigungsszene hatte ich nicht den Eindruck, dass sie mit Vergnügen verbunden wird. Dass sie unangenehm wirkt, war meines Erachtens intendiert. Anfänglich wehrt sie sich, dann verfällt sie in eine Art Schockstarre bzw. lässt es widerwillig über sich ergehen. Als sie später den Täter in ihrem Umfeld erkennt, hegt sie Groll und Rachepläne, was allerdings eine Erwartungshaltung beim Publikum schürt, die Dallamano eher unterläuft. Zu sich selbst und damit wohl auch zu ihrer eigenen Sexualität findet Annie erst, als sie diese ganze Mischpoke hinter sich lässt.karlAbundzu hat geschrieben: ↑Di 10. Okt 2023, 14:48 Doch hier gibt es unangenehme Szenen, bei denen u. a. Vergewaltigung letztendlich mit Vergnügen verbunden wird, auch unangenehmer Humor wird geboten.
Das sie auf Rache sinnt, aufgrund der Vergewaltigung, wird für mich gar nicht erzählt.
In Sachen Sex ist der Film in seiner Aussage ja auch doppelseitig: einerseits ein alltägliches Vergnügen der Reichen, die es sich immerzu gönnen, aber auch darin gefangen sind, und tatsächlich aus gesellschaftlichen Gründen müssen. Der Weg zu sich selbst besteht eher im Verzicht. Andererseits wird der Sex bis auf die zwei Ausnahmen als Schauwert exploitativ inszeniert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Annie Belle - Zur Liebe geboren - Massimo Dallamano (1976)
Dass dieser Sex wirklich ihr ureigener Wunsch ist, stellt sie ja gegen Ende infrage, als sie erkennt, sich quasi prostituiert zu haben.karlAbundzu hat geschrieben: ↑Mi 11. Okt 2023, 15:23 Andererseits ist es der Startschuss für den vielen Sex auf eigenen Wunsch in der nächsten Zeit.
Richtig, und das macht aus diesem Film einen Sexploitator, den man genau deshalb (wie aber so viele andere Sexploitator auch) kritisch sehen kann - und vielleicht auch sollte. Da gehe ich mit dir d'accord.karlAbundzu hat geschrieben: ↑Mi 11. Okt 2023, 15:23 In Sachen Sex ist der Film in seiner Aussage ja auch doppelseitig: einerseits ein alltägliches Vergnügen der Reichen, die es sich immerzu gönnen, aber auch darin gefangen sind, und tatsächlich aus gesellschaftlichen Gründen müssen. Der Weg zu sich selbst besteht eher im Verzicht. Andererseits wird der Sex bis auf die zwei Ausnahmen als Schauwert exploitativ inszeniert.
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Re: Annie Belle - Zur Liebe geboren - Massimo Dallamano (1976)
Falls wir den bei den Basterds zeigen, dann mit der Tagline:
„Wer Bethmann schaut, dem dürfte dieser Film zu hart sein“.
„Wer Bethmann schaut, dem dürfte dieser Film zu hart sein“.
_______________________________________________________
http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
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Re: Annie Belle - Zur Liebe geboren - Massimo Dallamano (1976)
Sehe ich auch so. Erst ist sie verängstigt und versucht sich zu wehren, dann aber gibt sie den Widerstand auf, stöhnt lustvoll und es macht tatsächlich den Eindruck, jetzt genießt sie es. Das war mir da auch ganz übel aufgestoßen. So ein "Ach, wenn der Richtige sie rannimmt, dann wird das schon". Sehr ekelig. Deshalb war ich froh, dass die Szene im Casino nach ihrem dem Ausspruch "Man, ist das ein Ding!" nicht auch so eine Wendung nahm. Wobei... bei Erwin C. Dietrich wäre es sicherlich darauf hinausgelaufen. Sehr, sehr unangenehm. Schlimm fand ich auch ihren Freund, der a) für sie setzt, obwohl er weiß, was es bedeutet wenn sie verliert und b) das dann mit einem lächelnden Schulterzucken hinnimmt.karlAbundzu hat geschrieben: ↑Mi 11. Okt 2023, 15:23 Sie reckt mir ein wenig zu genussvoll die Arme hoch, kann aber verständlicherweise auch anders gesehen werden, und im Anschlussbild beklagt sie ja auch die Vergewaltigung (von der ich auch ausgehe, dass sie unangenehm dargestellt worden sein soll).
Davon ab bleibe ich dabei. Ein interessantes Zeitdokument. Allein, um zu schauen, welches Mindset vor nicht mal allzu langer Zeit noch vorherrschte und wie sehr man(n) mal über sein eigenes Verhalten in einigen Situationen nachdenken sollte. Noch einmal anschauen würde ich den film (trotz meiner geliebten Annie) wohl nicht. Ich bereue es aber auch nicht, es einmal getan zu haben.
Früher war mehr Lametta
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Re: Annie Belle - Zur Liebe geboren - Massimo Dallamano (1976)
Ich habe die Vergewaltigungsszene genau wie Karlabundzu und Arkadin empfunden – zumal dies ja in jener Zeit eine gängige Wahrnehmung war. Als Kind in den 70ern hörte ich bei Unterhaltungen von Männern regelmäßig Sprüche wie „Frauen müssen manchmal zu ihrem Glück gezwungen werden“, „Nein“ heißt mindestens „Vielleicht“ oder auch der Ausdruck „Vergewohltätigen“ statt „Vergewaltung“, der damals gang und gäbe war.
Dieses Mindset war natürlich ein Zeitphänomen, mit dem heute der Eine lockerer umgeht als der Andere – für mich ist es jedoch absolut abscheulich, weshalb ich auch deutsche „Sexkomödien“ á la „Lass jucken, Kumpel“ oder, noch schlimmer, die ganzen Schulmädchenreports, wo bei Missbrauch von Jugendlichen grundsätzlich die minderjährigen Mädchen schuld sind, heute nicht mal als Zeitdokumente ertragen kann.
Dieses Mindset war natürlich ein Zeitphänomen, mit dem heute der Eine lockerer umgeht als der Andere – für mich ist es jedoch absolut abscheulich, weshalb ich auch deutsche „Sexkomödien“ á la „Lass jucken, Kumpel“ oder, noch schlimmer, die ganzen Schulmädchenreports, wo bei Missbrauch von Jugendlichen grundsätzlich die minderjährigen Mädchen schuld sind, heute nicht mal als Zeitdokumente ertragen kann.