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Nachdem Ator (Miles O’Keeffe) mit dem magischen Schwert seines Vaters die Herrschaft der schrecklichen Spinne beendet hat, begibt er sich gemeinsam mit Zoran (David Brandon) in die Obhut des weisen Akronos (Charles Borromel), der beiden gelehrigen Schüler in Alchemie und Humanismus unterrichtet. Während Ator daraufhin auf der urzeitlichen Erde für Recht und Gerechtigkeit sorgt und den Unterdrückten zur Seite steht, erliegt Zoran jedoch den finsteren Verlockungen der Macht und aus den ehemaligen Freunden werden erbitterte Widersacher.
Als Akronos daher eines Tages das Geheimnis der Materie entdeckt, befürchtet er berechtigterweise, dass diese Erkenntnis durch Zoran in den falschen Händen fatale Folgen für die gesamte Menschheit haben könnte. Akronos schickt seine mutige Tochter Mila (Lisa Foster) los um Ator und seinem getreuen Gefährten Thong (Kiro Wehero) zu suchen und um Hilfe zu bitten und wird doch wenig später von Zoran gefangengenommen. Dieser hetzt auch feindliche Krieger auf die Fersen von Mila, die durch einen Pfeil verletzt und wenig später von Ator gerettet wird. Der Barbar pflegt mit seinem Wissen die Tochter seines Lehrers gesund und zu dritt machen sich Ator, Thong und Mila auf dem Weg zu Akronos Schloss um diesen aus der Hand der feindlichen Mächte zu befreien.
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Der Weg ist jedoch äußerst beschwerlich und Zoran versucht mit dem Zauberer Sandor (Osiride Pevarello) und dessen teuflischen Kräfte Ator ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen. Und tatsächlich gelingt es Sandor, dass sich die drei Reisenden im dichten Nebel verlieren und wenig später von unsichtbaren Kriegern angegriffen werden. Doch Ator und Thong sind schlau genug und schaffen es sich mit einem Trick den übernatürlichen Mächten zu erwehren und befreien Mila auch aus der Hand von Urzeit-Kannibalen, die das junge Mädchen vorrübergehend in einer Höhle gefangen genommen haben.
Auf ihrem weiteren Weg treffen die drei auf zwei flüchtende Mädchen, die aus dem Heimatdorf Ators geflüchtet sind, da sie dort einem dubiosen Schlangengott als Opfer dargebracht werden sollen. Ator beschließt vor der Rettung von Akronos auch noch diese Schreckensherrschaft zu beenden und gelangt prompt in einen Hinterhalt. Als er auch noch in einer Schlangengrube geopfert werden soll und er bemerkt, dass der Schlangengott gemeinsame Sache mit Zoran macht, scheint seine Mission zwar endgültig gefährdet, aber ein richtiger Barbarenkrieger lässt sich selbst von einer Riesenschlage und den Gesetzen der Schwerkraft nicht so einfach aus dem Konzept bringen…
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Die allgemein-gültigen und unumstößlichen Regeln von Filmfortsetzungen besagen ja, dass man als Regisseur im Sequel zwar neuerlich auf die erfolgreichen Stilmittel des Vorgängers setzen kann, aber in allen Punkten immer auch noch einen draufsetzen muss und/oder für eine überraschende Wendung zu sorgen, um den Zuschauer nicht nochmals mit der gleichen Grütze zu langweilen. Insofern hat Joe D’Amato und seinem zweiten Teil der Ator-Saga auch alles richtig gemacht und überrascht den Zuschauer mit einer (Perücken-)haarsträubenden Geschichte, die recht lose an den Vorgänger anknüpft, inhaltlich in eine andere Richtung geht und schlicht und ergreifend in allen Belangen vollkommen „over the top“ ausgefallen ist.
War Ator im ersten Teil noch der „Herr des Feuers“, der sich im Urzeiten aufmacht um den Tod seiner Pflegeeltern zu rächen und seine Frau Sun aus der Hand eines Spinnenkultes zu befreien, wird im zweiten Teil rasch klar, dass aus der Beziehung der beiden – warum auch immer - leider nichts geworden. Vielmehr hat sich Ator – vermutlich von der Liebe enttäuscht - nach dem Ende der Schreckensherrschaft unter die Fittiche eines weisen Alchemisten begeben, der den jungen Krieger zu einem gutherzigen Verfechter des Friedens ausgebildet hat. Dank asiatischer Kampfausbildung ist der ehemalige Barbar auch nahezu unbesiegbar geworden und daher die erste Wahl, als es darum geht, das universell wichtige Geheimnis des „Strahlenden“ in sichere Hände zu begeben.
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Irgendwie fühlt man sich ja auch trotz langer Rückblende mit Geschehnissen aus dem ersten Teil wie im falschen Film und das die Geschichte auch in einer anderen Zeit angesiedelt zu sein scheint, in der bereits Burgen und Schlösser existieren, sorgt zusätzlich für (zu)schauerliche Verwirrung. Doch wem das schon zu viel ist, sollte sich ohnehin vor dem Rest hüten, denn derartige dramaturgische Patzer in Hinblick zum Vorgänger sind erst der Auftakt zu einem vollkommen trashigen Film ohne viel Sinn und Verstand, der irgendwie stets noch billiger daherkommt wie sein Vorgänger und mit seinen kruden Dialogen, asiatischen Kämpfern und wirren Entwicklungen auch die Gehirnwindungen des unbedarften Zuschauers kräuseln lässt.
Stellenweise vermag man in dem episodenhaften Werk auch die Existenz eines Drehbuchs bezweifeln und irgendwie hat man in dem schier unglaublichen und nicht gänzlich bekömmlichen Genre-Cocktail dann auch ein oder zwei Zutaten zu viel verwendet, sodass man sich im Verlauf des Filmes trotz angedeuteter Gesellschaftskritik auch echt nur noch den Kopf schütteln kann. Vor allem, wenn Archiv-Footage eingefügt wird, dass so gar nicht zum Rest des Filmes passt und spätestens wenn sich Ator mittels prähistorischen Paragleiter auch noch als „Herr der Lüfte“ deklariert, gibt’s beim aufgeschlossenen Publikum ja ohnehin kein Halten mehr.
„Ator II – Der Unbesiegbare“ fällt ja dann mit all seinen Mängeln wie sein Vorgänger auch eher unter die Kategorie „Partyfilm“ für Geeichte und rangiert derzeit mit einer Gesamtbewertung von 2,1 (von 10) – nicht ganz gerechtfertigt - als Nummer 31 der 100 schlechtesten Filme (Stand April 2014) auf der IMDB. Unter normalen Umständen fällt es auch sehr schwer, irgendetwas Positives an dem Werk zu finden und wirkte „Ator 1“ schon wie ein italienischer Schnellschuss um am Erfolg von „Conan“ mitzunaschen, so schießt sich die Fortsetzung mit Lichtgeschwindigkeit vollends in infantile Gefilde.
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Darstellerisch ist der Streifen – Rückblenden ausgenommen - ja ebenfalls eine mittlere Katastrophe und Miles O’Keeffe agiert seine bereits bekannte Mischung aus ständigem Overacting und hölzerner Coolness. Gänzlich farblos ist nicht nur Kiro Wehero als wortkarger „Thong“, sondern auch David Brandon als Bösewicht „Zoran“, der wohl die Gesichts- und Kopfbehaarung von Edmund Purdom aus dem ersten Teil austragen durfte. Lisa Foster verlegte sich später auf visuelle Effekte und auch von Charles Borromel hat man danach nicht mehr viel gehört. Erwähnenswert sind jedoch noch die Auftritte der bekannten Nebendarsteller Osiride Pevarello, Nello Pazzafini als Schlangenpriester und Knollennase Salvatore Baccaro als Neandertaler.
Wie schon beim Vorgänger bleibt dem interessierten Zuschauer aber auch hier ein internationales Fassungs-Wirrwarr nicht erspart. Obwohl der Streifen in der deutschen Fassung einen durchaus runden Eindruck macht, soll die hierzulande veröffentliche Fassung im Vergleich zur Originalfassung um rund 10 Minuten gekürzt sein. „Ator II“ lief ja auch im Kino und neben einer VHS gibt es mittlerweile auch vier DVD-Fassungen von dem Film. Die von mir gesichtete Version im Rahmen der „Barbaren-Box“ bietet durchaus solide Bild- und Tonqualität, sondern auch den Vorgänger und kann daher durchaus empfohlen werden.
„Ator II – Der Unbesiegbare“ ist eine ziemlich obskure Mischung aus Barbarenfilm und „Martial-Arts“-Klopper im Mittelalter mit Rittern, Zauberern und diversen Archivmaterial, die auch dank mäßiger Leistungen aller Beteiligten aber nicht so recht zünden will. Statt die Geschichte des Vorgängers weiterzuführen, geht der 1984 gedrehte Film in eine gänzlich andere und auch ziemlich falsche Richtung und bietet ein episodenhaftes Drehbuch aus der Rumpelkammer schlechter Barbaren- und Mittelalterfilm-Klischees, in dem dann auch rein gar nichts mehr zusammenpasst. In der richtigen Runde und Getränkebegleitung ist Teil 2 der von Joe D’Amato verbrochenen „Ator“-Trilogie dann auch der absolute Kracher mit astronomischen Unterhaltungswert, aber objektiv gesehen ist der Streifen als eines der schlechtesten Sequels aller Zeiten fraglos schon ein Fall für die cineastische Sondermülltonne.
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