Fulci for Fake - Simone Scafidi (2019)
Moderator: jogiwan
Fulci for Fake - Simone Scafidi (2019)
Fulci for Fake
Originaltitel: Fulci for Fake
Herstellungsland: Italien / 2019
Regie: Simone Scafidi
Darsteller: Fabio Frizzi, Antonella Fulci, Camilla Fulci, Sandro Bitetto
Story:
Das erste Biopic über den italienischen Regisseur Lucio Fulci
Originaltitel: Fulci for Fake
Herstellungsland: Italien / 2019
Regie: Simone Scafidi
Darsteller: Fabio Frizzi, Antonella Fulci, Camilla Fulci, Sandro Bitetto
Story:
Das erste Biopic über den italienischen Regisseur Lucio Fulci
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Fulci for Fake - Simone Scafidi (2019)
Hier mal "das Original"
Früher war mehr Lametta
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- Salvatore Baccaro
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- Registriert: Fr 24. Sep 2010, 20:10
Re: Fulci for Fake - Simone Scafidi (2019)
Aufgrund der Tatsache, dass ein italienischer Schauspieler namens Nicola Nocella bei den Stabsangaben in der Rolle Lucio Fulcis gelistet ist und Simone Scafidis FULCI FOR FAKE mancherorts gar als Biopic beworben wird, bin ich mit einer völlig falschen Erwartungshaltung an den Film herangegangen, nämlich in dem Glauben, dort würde größtenteils Fulcis Leben in Spielszenen nacherzählt werden. Zwar sehen wir Nocella in der allerersten Szene verkleidet als Fulci in einer Garderobe sitzen und erfahren per Voice-Over, dass er sich angeblich gerade darauf vorbereite, den geheimnisumwitterten, vor allem für seine ekel- und gore-lastigen 80er Horrorstreifen berühmt-berüchtigt gewordenen Regisseure vor einer Filmkamera zu verkörpern – noch während des Vorspanns aber reißt er sich die Maskerade vom Gesicht, schlüpft unter seiner Perücke vor, und wird in den folgenden neunzig Minuten nur noch in äußerst marginalen Zwischensegmenten als Fulci auftreten. Bereits während der Sichtung hat mich das zu der Frage geführt, weshalb man denn FULCI FOR FAKE nicht von Anfang an als reine Talking-Heads-Dokumentation konzipiert hat: Mich jedenfalls haben die tagebuchartigen Off-Kommentare Nocellas, die den Film begleiten, und der Umstand, dass man ihn offenkundig in die Interviewszenen nachträglich hineingeschnitten hat, um den Eindruck zu erwecken, er sei es, der all die ehemaligen Weggefährten Fulcis zum Gespräch bittet, eher irritiert, wenn nicht gar gestört, als dass ich irgendeinen gesteigerten Sinn in ihnen hätte erkennen können.
Sowieso liegt aber die Qualität von FULCI FOR FAKE weniger in den eigenen inszenatorischen und dramaturgischen Finessen, sondern ganz im Ensemble, das Scafidi vor die Kamera holt, um Anekdotisches über private oder berufliche Verbindungen zu Fulci zu erfahren. Wer da nicht alles vertreten ist, meine Güte: Fulcis beiden Töchter Camilla und Antonella; Fabio Frizzi; Sergio Salvati; Michele Soavi; der Schauspieler Paolo Malco, der laut Eigenaussage zu Fulcis engsten Vertrauten in späteren Jahren gehört hat. Wir erfahren amüsante Begebenheiten am Set oder nach der Drehpause; davon, dass Fulci noch in fortgeschrittenem Alter dem weiblichen Geschlecht alles andere als abgeneigt gewesen ist; vom Suizidtod seiner Ehefrau; davon, dass er die beiden Töchter anschließend allein großzog; wie es ihm im Laufe der 80er immer schwerer fällt, Geldgeber für neue Projekte zu finden; wie er schließlich sein von Dario Argento finanziertes Comeback plant und kurz zuvor verstirbt. Eine Außenperspektive nehmen eigentlich nur die Filmautoren Davide Pulici und Michele Romagnoli ein, deren Versuche, einzelne Filme Fulcis in den Kontext seines Gesamtoeuvres oder die italienische Filmgeschichte im Allgemeinen einzuordnen, jedoch vereinzelt bleiben zwischen all den Erzählungen aus erster Hand, an denen sich FULCI FOR FAKE sonst festbeißt.
Auch wenn während der gesamten Laufzeit suggeriert wird, am Ende würden wir es möglicherweise schaffen, hinter das Mysterium Fulci zu blicken, hat der Film genau dieses Versprechen zumindest für mich nicht eingelöst: Vieles bleibt vage, reine Spekulation, und für jemanden, der in seinem Leben nicht unbedingt wenig über Fulcis Schaffen nachgedacht, gelesen und sich die meisten seiner Filme angesehen hat, bringt das, was an reinen Fakten aufs Tableau gehievt wird, nun nicht unbedingt wesentlich Neues. Obwohl es natürlich schön ist, vor allem die alten Recken des Italo-Kinos noch einmal zu sehen, wie sie in Erinnerungen schwelgen, bleibt FULCI FOR FAKE dann doch weit hinter dem eigenen, etwas zu plakativ zur Schau getragenen Anspruch zurück, das Rätsel Fulci final zu lösen – zumal die eingestreuten Szenen mit Nocella, wie gesagt, sich für mich überhaupt nicht homogen an die Interviewsequenzen schmiegen, und mehr den Film-Flow stören, statt ihm mehr Tiefe zu verleihen.
Sowieso liegt aber die Qualität von FULCI FOR FAKE weniger in den eigenen inszenatorischen und dramaturgischen Finessen, sondern ganz im Ensemble, das Scafidi vor die Kamera holt, um Anekdotisches über private oder berufliche Verbindungen zu Fulci zu erfahren. Wer da nicht alles vertreten ist, meine Güte: Fulcis beiden Töchter Camilla und Antonella; Fabio Frizzi; Sergio Salvati; Michele Soavi; der Schauspieler Paolo Malco, der laut Eigenaussage zu Fulcis engsten Vertrauten in späteren Jahren gehört hat. Wir erfahren amüsante Begebenheiten am Set oder nach der Drehpause; davon, dass Fulci noch in fortgeschrittenem Alter dem weiblichen Geschlecht alles andere als abgeneigt gewesen ist; vom Suizidtod seiner Ehefrau; davon, dass er die beiden Töchter anschließend allein großzog; wie es ihm im Laufe der 80er immer schwerer fällt, Geldgeber für neue Projekte zu finden; wie er schließlich sein von Dario Argento finanziertes Comeback plant und kurz zuvor verstirbt. Eine Außenperspektive nehmen eigentlich nur die Filmautoren Davide Pulici und Michele Romagnoli ein, deren Versuche, einzelne Filme Fulcis in den Kontext seines Gesamtoeuvres oder die italienische Filmgeschichte im Allgemeinen einzuordnen, jedoch vereinzelt bleiben zwischen all den Erzählungen aus erster Hand, an denen sich FULCI FOR FAKE sonst festbeißt.
Auch wenn während der gesamten Laufzeit suggeriert wird, am Ende würden wir es möglicherweise schaffen, hinter das Mysterium Fulci zu blicken, hat der Film genau dieses Versprechen zumindest für mich nicht eingelöst: Vieles bleibt vage, reine Spekulation, und für jemanden, der in seinem Leben nicht unbedingt wenig über Fulcis Schaffen nachgedacht, gelesen und sich die meisten seiner Filme angesehen hat, bringt das, was an reinen Fakten aufs Tableau gehievt wird, nun nicht unbedingt wesentlich Neues. Obwohl es natürlich schön ist, vor allem die alten Recken des Italo-Kinos noch einmal zu sehen, wie sie in Erinnerungen schwelgen, bleibt FULCI FOR FAKE dann doch weit hinter dem eigenen, etwas zu plakativ zur Schau getragenen Anspruch zurück, das Rätsel Fulci final zu lösen – zumal die eingestreuten Szenen mit Nocella, wie gesagt, sich für mich überhaupt nicht homogen an die Interviewsequenzen schmiegen, und mehr den Film-Flow stören, statt ihm mehr Tiefe zu verleihen.
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- Registriert: Do 25. Jan 2018, 16:07
Re: Fulci for Fake - Simone Scafidi (2019)
Da scheint FULCI TALKS bedeutend besser zu sein. Hab zwar bislang nur ein paar Minuten gesehen, aber das verspricht richtig, richtig gut zu werden. Das quasi finale Interview mit Fulci, insgesamt über 80 Minuten Laufzeit und, so wie es bislang aussieht, karriereübergreifend. Nähere Einschätzung, wenn ich das durch habe .
- buxtebrawler
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- Beiträge: 40379
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
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Re: Fulci for Fake - Simone Scafidi (2019)
Ich bitte darum!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!