Gestapo's Last Orgy - Cesare Canevari (1976)
Moderator: jogiwan
Gestapo's Last Orgy - Cesare Canevari (1976)
Gestapo's Last Orgy
Originaltitel: L'ultima orgia del III Reich
Alternativtitel: Caligula reincarnated as Hitler
Herstellungsland: Italien / 1976
Regie: Cesare Canevari
Darsteller: Adriano Micantoni, Daniela Poggi, Maristella Greco, Fulvio Ricciardi, Antiniska Nemour
Story:
Als die junge Jüdin Lisa in ein Konzentrationscamp geschafft wird, wartet auf die junge Frau gleich mehrfach die Hölle. Nicht nur, dass sie und ihre Mitgefangenen den Nazis als Lustobjekte zur Verfügung stehen müssen, auch der Kommandant Conrad hat es auf die hübsche und stolze Frau abgesehen und beschließt ihren Willen zu brechen. Mit Folterungen und Machtspielen quält der Sadist die hübsche Frau, die ohnehin von starken Schuldgefühlen geplagt ist bis an die Grenzen des erträglichen. Jahres später treffen die Beiden am Schauplatz der abscheulichen Verbrechen wieder aufeinander und während Conrad von den deutschen Gerichten verurteilt wurde und seine Strafe abgesessen hat, verfolgt Lisa noch immer den Plan, sich an ihrem ehemaligen Peiniger zu rächen.
Originaltitel: L'ultima orgia del III Reich
Alternativtitel: Caligula reincarnated as Hitler
Herstellungsland: Italien / 1976
Regie: Cesare Canevari
Darsteller: Adriano Micantoni, Daniela Poggi, Maristella Greco, Fulvio Ricciardi, Antiniska Nemour
Story:
Als die junge Jüdin Lisa in ein Konzentrationscamp geschafft wird, wartet auf die junge Frau gleich mehrfach die Hölle. Nicht nur, dass sie und ihre Mitgefangenen den Nazis als Lustobjekte zur Verfügung stehen müssen, auch der Kommandant Conrad hat es auf die hübsche und stolze Frau abgesehen und beschließt ihren Willen zu brechen. Mit Folterungen und Machtspielen quält der Sadist die hübsche Frau, die ohnehin von starken Schuldgefühlen geplagt ist bis an die Grenzen des erträglichen. Jahres später treffen die Beiden am Schauplatz der abscheulichen Verbrechen wieder aufeinander und während Conrad von den deutschen Gerichten verurteilt wurde und seine Strafe abgesessen hat, verfolgt Lisa noch immer den Plan, sich an ihrem ehemaligen Peiniger zu rächen.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Gestapo's Last Orgy - Cesare Canevari (1976)
Mit N-Ploitation ist es ja immer so eine Sache und auch „Gestapo’s Last Orgy“ schrammt erwartungsgemäß gleich mehrfach über die Grenzen des guten Geschmacks hinaus. Canevaris Mischung aus Liliana Cavanis „Der Nachtportier“, Pasolinis „120 Tage von Sodom“ und den typischen, wenn auch wenigen Nazi-Lagerfilmen aus italienischer Produktion präsentiert sich aber neben ein paar sehr kruden Sequenzen als eher dramatisch und versucht auch auf eher kostengünstige, aber durchaus effektive Weise die Gräuel in Konzentrationslager nachzuzeichnen. Natürlich gibt es dabei auch viel nackte Haut zu sehen und auch Folter-Fans kommen ausgiebig auf ihre Kosten, aber auf breit ausgewalzte Gore-Momente und Verharmlosung wird weitgehend verzichtet und für ein abgeschmacktes „Unterhaltungswerk“ aus dem Giftschrank ist „L‘Ultima orgia del III Reich“ auch in seiner Thematik auch viel zu unbequem ausgefallen.
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- sid.vicious
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Re: Gestapo's Last Orgy - Cesare Canevari (1976)
Der Film verzichtet darauf, seine Charaktere und Figuren als Karrikaturen darzustellen, was ihn deutlich von Vehikeln wie beispielsweise „KZ 09“ divergieren lässt. Das ist eine der Stärken des Films, der wirklich jede auch nur ansatzweise aufkeimende Faszination für die Bestie in SS-Uniform schlagartig abwürgt!
Canevari ist aus meiner Sicht ein guter Regisseur, der bei "Gestapo's Last Orgy" Grenzen überschreitet und den Zuschauer mit dem Unangenehmen konfrontiert. Ich mag bei „Gestapos last orgy“ gar von einem ultimativen Genre-Résumé reden, da der Regisseur die Säulen der Naziploitation zitiert und sie einhergehend einer individuellen Färbung unterzieht.
Ein erschreckendes, abstoßendes und zugleich beeindruckendes Werk.
Canevari ist aus meiner Sicht ein guter Regisseur, der bei "Gestapo's Last Orgy" Grenzen überschreitet und den Zuschauer mit dem Unangenehmen konfrontiert. Ich mag bei „Gestapos last orgy“ gar von einem ultimativen Genre-Résumé reden, da der Regisseur die Säulen der Naziploitation zitiert und sie einhergehend einer individuellen Färbung unterzieht.
Ein erschreckendes, abstoßendes und zugleich beeindruckendes Werk.
- Salvatore Baccaro
- Beiträge: 3072
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Re: Gestapo's Last Orgy - Cesare Canevari (1976)
Abt. Terza-Visione-Festival des italienischen Genrefilms
Ein Wagen fährt in die Ruinen eines ehemaligen KZs. Erwartet wird der Mann hinterm Steuer von einer jungen Frau. Sie kennen sich, scheinen alte Freunde, vielleicht sind sie einmal ein Liebespaar gewesen. Wie sehr man diesen Begriff pervertieren muss, damit er für die Beziehung der Beiden verwendbar wird, zeigen uns fragmentarische Rückblenden: Er ist Conrad von Starke, Lagerkommandant in einem NS-Bordell; sie ist die Jüdin Lise Cohen, die von ihm in eine sadomasochistische Beziehung gezwungen wird. PORTIERE DELLA NOTTE, anyone?
An einem Wochenende vor vielen Jahren allein im Haus meiner Eltern lasse ich die Rollläden herunter, ziehe den Telefonstecker aus der Dose, stelle die Klingel ab, und schaue mir sämtliche italienischen NS-Exploiter an, die mir vorliegen. Seitdem bin ich angefixt, zugleich angewidert und faszinierend von dem wohl dreckigsten Kino-Subgenre überhaupt, und kann es immer noch nicht glauben: So etwas gibt es wirklich?, und dann nicht nur einen von der Sorte, sondern ein Dutzend? Schon damals hat Canevaris Beitrag für mich herausgestochen. Vor allem wegen seiner Herbheit. Da braucht es gar keine eklatanten Gore-Effekte, um einem den Magen herumzudrehen, wenn in einer bestimmt zehnminütigen Bankett-Szene die selbsternannten Herrenmenschen eine kulinarische Endlösung der Judenfrage nicht nur diskutieren, sondern auch gleich schmatzend ausagieren. Zur allgemeinen Verstörung trägt ebenfalls bei, dass Canevari den Trash-Faktor streng in Zügeln hält. Okay, ein Hakenkreuz-Orden mit Jahreszahl 1930 ist ziemlich doof, und die wandelnden Klischeebildchen wie den sadistischen Lagerkommandanten als Reinkarnation Sade’scher Libertins oder die lesbische, zugleich an Anal-Pentrationen interessierte Ilsa-Bitch sind allesamt versammelt. Daneben aber: Eine Atmosphäre übersteigerter Hoffnungslosigkeit, eine klar an Cavani geschulte abgründige Romanze, (sofern das Wort in dem Zusammenhang irgendeinen Sinn ergibt), mit noch abgründigerem Ausgang, die Verweigerung des Drehbuchs, eine der zentralen Figuren (schon gar nicht die emotionsbefreite Lise) auch nur hauchweise mit Sympathie zu segnen, ein ehrlich traumatisierendes Titellied, Szenen der Demütigung und des Ausgeliefertseins, bei denen auch ein Rudel Gerbils ganz und gar nicht possierlich wirkt.
An einem Wochenende vor vielen Jahren allein im Haus meiner Eltern lasse ich die Rollläden herunter, ziehe den Telefonstecker aus der Dose, stelle die Klingel ab, und schaue mir sämtliche italienischen NS-Exploiter an, die mir vorliegen. Seitdem bin ich angefixt, zugleich angewidert und faszinierend von dem wohl dreckigsten Kino-Subgenre überhaupt, und kann es immer noch nicht glauben: So etwas gibt es wirklich?, und dann nicht nur einen von der Sorte, sondern ein Dutzend? Schon damals hat Canevaris Beitrag für mich herausgestochen. Vor allem wegen seiner Herbheit. Da braucht es gar keine eklatanten Gore-Effekte, um einem den Magen herumzudrehen, wenn in einer bestimmt zehnminütigen Bankett-Szene die selbsternannten Herrenmenschen eine kulinarische Endlösung der Judenfrage nicht nur diskutieren, sondern auch gleich schmatzend ausagieren. Zur allgemeinen Verstörung trägt ebenfalls bei, dass Canevari den Trash-Faktor streng in Zügeln hält. Okay, ein Hakenkreuz-Orden mit Jahreszahl 1930 ist ziemlich doof, und die wandelnden Klischeebildchen wie den sadistischen Lagerkommandanten als Reinkarnation Sade’scher Libertins oder die lesbische, zugleich an Anal-Pentrationen interessierte Ilsa-Bitch sind allesamt versammelt. Daneben aber: Eine Atmosphäre übersteigerter Hoffnungslosigkeit, eine klar an Cavani geschulte abgründige Romanze, (sofern das Wort in dem Zusammenhang irgendeinen Sinn ergibt), mit noch abgründigerem Ausgang, die Verweigerung des Drehbuchs, eine der zentralen Figuren (schon gar nicht die emotionsbefreite Lise) auch nur hauchweise mit Sympathie zu segnen, ein ehrlich traumatisierendes Titellied, Szenen der Demütigung und des Ausgeliefertseins, bei denen auch ein Rudel Gerbils ganz und gar nicht possierlich wirkt.