Nude for Satan - Luigi Batzella (1974)
Moderator: jogiwan
Nude for Satan - Luigi Batzella (1974)
Nude for Satan
Originaltitel: Nuda per Satana
Herstellungsland: Italien / 1974
Regie: Luigi Batzella
Darsteller: Rita Calderoni, James Harris, Renato Lupi, Iolanda Mascitti, u.a.
Story:
In einer stürmischen Nacht wird der Arzt Dr. William Benson wegen eines Notfalles auf einen alten Landsitz gerufen. Unterwegs haben er und eine junge Frau, namens Susan einen Unfall. Susan ist bewusstlos und William betritt auf der Suche nach Hilfe ein altes Haus. Nach einigen seltsamen Begegnungen trifft er in dem Haus Susan, die sich allerdings Evelyn nennt. Am nächsten Morgen erwacht Susan aus ihrer Bewusstlosigkeit und kommt ebenfalls an das Haus. Ein mysteriöser Herr lädt sie ein dort zu bleiben. Was allerdings in den nächsten Tagen dort passiert lässt sie an ihrem Verstand zweifeln... (quelle: ofdb.de)
Originaltitel: Nuda per Satana
Herstellungsland: Italien / 1974
Regie: Luigi Batzella
Darsteller: Rita Calderoni, James Harris, Renato Lupi, Iolanda Mascitti, u.a.
Story:
In einer stürmischen Nacht wird der Arzt Dr. William Benson wegen eines Notfalles auf einen alten Landsitz gerufen. Unterwegs haben er und eine junge Frau, namens Susan einen Unfall. Susan ist bewusstlos und William betritt auf der Suche nach Hilfe ein altes Haus. Nach einigen seltsamen Begegnungen trifft er in dem Haus Susan, die sich allerdings Evelyn nennt. Am nächsten Morgen erwacht Susan aus ihrer Bewusstlosigkeit und kommt ebenfalls an das Haus. Ein mysteriöser Herr lädt sie ein dort zu bleiben. Was allerdings in den nächsten Tagen dort passiert lässt sie an ihrem Verstand zweifeln... (quelle: ofdb.de)
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Re: Nude for Satan - Luigi Batzella (1974)
Was soll man bloss von so einem Film halten. Natürlich ist er doof, natürlich ist er billig - andererseits bietet er sensationelle Bilder, einen flockigen Soundtrack und eine fiese Thekla, die eine nackte Rita Calderoni im gigantischen Spinnennetz bedroht. Wer das nicht gut findet, ist hier wohl sowieso im falschen Forum und auch wenn mein Alkoholspiegel für die Sichtung und Beurteilung des Filmes doch etwas zu hoch war, so ist "Nude for Satan" wohl der absolute Kracher.
HIer das stimmige Trailerchen (mit Altersbeschränkung)
@ blapschi: tut mir leid, ich muss dir die Rita leider ausspannen
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Re: Nude for Satan - Luigi Batzella (1974)
Rita hängt bereits in meinem Spinnennetz der Verdammnis. Leider habe ich nur die bekackte UK-DVD, vermutlich cut.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Nude for Satan - Luigi Batzella (1974)
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- Nello Pazzafini
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Re: Nude for Satan - Luigi Batzella (1974)
Wem interessiert ein Budget, wem interessiert Logik? Lasst eure Pfantasie spielen und geniesst einen wilden Film den es so nicht mehr geben wird!
Nuda per Satana ist ein herrliches Stück Zelluloid welches ich nicht missen will.
Und ich bin gern nackt unter Affen aber das ist ja ein anderes Thema
p.s.: achja, der score ist ja wunderbar psychotronisch, so wie der Film
Nuda per Satana ist ein herrliches Stück Zelluloid welches ich nicht missen will.
Und ich bin gern nackt unter Affen aber das ist ja ein anderes Thema
p.s.: achja, der score ist ja wunderbar psychotronisch, so wie der Film
Re: Nude for Satan - Luigi Batzella (1974)
Nö, das ist die US-Version. Meine UK hat ein (fast) identisches Cover, ist aber nicht ganz cut (ich weiß leider nicht mehr, woher ich diese Info habe).jogiwan hat geschrieben:@ Blapschi: meinst du die hier?
http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... &vid=10346
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- Salvatore Baccaro
- Beiträge: 3069
- Registriert: Fr 24. Sep 2010, 20:10
Re: Nude for Satan - Luigi Batzella (1974)
Nun, nachdem ich endlich die offenbar nachträglich erstellte, um knapp zehn Minuten an Hardcore-Szenen ergänzte Fassung von Luigi Batzellas surrealem Meisterwerk NUDA PER SATANA gesehen habe, wie sie das holländische Label mit dem bezeichnenden Titel Sodemented auf DVD veröffentlicht hat, muss ich konstatieren, dass mir diese sogar noch besser behagt als die ursprüngliche, bei Redemption zu findende – und das liegt nicht daran, dass ich die expliziten Kopulationen als besonders erregend und stimulierend empfunden habe, ganz im Gegenteil - zumal das nun wirklich kein Material ist, das sich großartig von dem irgendwelcher heutzutage dem Vergessen anheimgefallenen 70er-Pornos unterscheiden würde - eher hat es damit zu tun, dass dem sowieso schon äußerst wahnwitzigen Film durch diese Grenzüberschreitung ein zusätzliches Stockwerk verliehen wird, das die Zinnen seines Turmbau der Tollheit, meiner Meinung nach, noch tiefer und nachdrücklicher in das weiche Bauchfleisch des rationalen Himmels bohren lässt.
Drei Beispiele hierfür:
1. Erinnert euch an die Szene relativ zu Beginn, wenn unser männlicher Held, Dr. William Benson, durch das Spuk-schloss stapft und von einem Zimmer zum nächsten einer Absonderlichkeit nach der anderen begegnet. Da wären der Diener mit den verfaultesten Zähnen, die ich jemals gesehen habe, der mit einem Dolch im Hals auf dem Boden eines Zimmers liegt und, obgleich er tot sein sollte, noch immer hämisch lachen kann, oder das obligatorische Zauberbuch, in dem Benson auf unzusammenhängendes Gerede stößt, das auf Teufelspakt und Hexenkult schließen lässt, und letztendlich, von einem dumpfen Stöhnen angelockt, jene Tür, hinter der er, nachdem er sie zaghaft geöffnet hat, in der Originalfassung für Sekundenbruchteile das Bild eines Mannes erhascht, der genüsslich an zwei Frauenbrüsten saugt. Anders gestaltet sich dieser flüchtige Blick in der längeren Version: Benson öffnet auch hier die Tür, schließt sie aber nicht sofort wieder, sondern lässt uns ein paar Minütchen teilhaben an einer kleinen Sexorgie, in der drei Frauen und ein Mann, jeweils zu einem Duo geordnet, mehr oder minder heftig bei der Sache sind. Obwohl diese Szene, wie sämtliche anderen, bei denen Geschlechtsorgane zum Einsatz kommen, scheinbar nicht von Batzella persönlich gedreht wurde, und zudem mit Darstellern, von denen sonst im Film keine Spur zu sehen ist, fügt sie sich dennoch, wie ich finde, äußerst homogen in das bereits vorhandene Material ein, und vor allem wirkt Bensons entsetztes, nahezu angewidertes Zurückschaudern nach einem solchen Hardcore-Reigen auf mich doppelt so erheiternd wie in der soften Fassung, bei der man im Grunde gar nicht recht nachvollziehen kann, was der Doktor denn da eigentlich so Schreckliches erblickt haben mag. Überhaupt gewinnt sein Auskundschaften des Schlosses durch den Ausflug ins Pornöse eine völlig neue Dimension. Nun wirkt sie, als ob Benson, von Raum zu Raum schreitend, immer, wenn er eine der unzähligen Türen öffnet, einen eigenständigen, in sich hermetisch abgeriegelten Film vor Augen haben würde: so, als sei das Schloss in Wirklichkeit ein riesiges Kino und jedes Zimmer ein Saal für sich, in dem der Film eines bestimmten Genres gezeigt wird. Der tote und doch quicklebendige Diener wäre dann einem Gothic-Horror-Film entsprungen, auf den Benson zunächst stößt, danach findet er sich in einem Bahnhofskino wieder, wo ordentlich gerammelt wird, und zuletzt, als er auf Evelyn, die Doppelgängerin bzw. schwarze Hälfte Susans, des Mädchens, das er kurz zuvor aus einem Autowrack geborgen hat, trifft, ist er voll und ganz in einem historischen Melodrama, in dem pathetisch mit Augen und Sätzen gerollt wird. In gewisser Weise bewegt Batzella sich da auf einer Metaebene, die man, wenn man denn unbedingt möchte, den gesamten Film über wie eine Blutspur verfolgen kann: diese peinliche Pseudo-Spinne, die Signora Calderoni später offensichtlich zu besteigen versucht, wäre dann ein plötzlich in NUDA PER SATANA hineinragender typischer Monster-Trash, die abschließende Orgie Fetzen eines satanischen Experimentalfilms von Leuten wie Kenneth Anger oder Jean-Pierre Bouyxou , die gesamte Doppelgänger-Chose könnte aus einem klassischen Schauerfilm wie einer beliebigen Verfilmung von DR. JEKYLL & MR. HYDE oder DER STUDENT VON PRAG stammen usw. – zumal man nicht vergessen sollte, dass Batzella sich ästhetisch ja offenbar ganz bewusst, teilweise sogar in den Bildkompositionen, an Polsellis ein Jahr zuvor entstandenen und ebenfalls mit Rita Calderoni in der weiblichen Hauptrolle aufwartenden RITI, MAGI NERE etc. anlehnt.
2. Später gibt es eine, in der herkömmlichen Variante, zahme Sexszene zwischen Benson und Evelyn, kurz bevor ersterer durch Susans Gekreisch darauf aufmerksam wird, dass einer von Batzellas Assistentin gerade dabei ist, die dilettantischste Spinnenpuppe jenseits des Ed-Wood-Universums auf Signora Calderonis ständig blanken Busen zuzuschieben. In der längeren Fassung ist die körperliche Kontaktaufnahme der Beiden da schon ausgedehnter, indes aber freilich nicht mit den Originalschauspielern gedreht, was der Film auch gar nicht zu verhehlen scheint, denn die Großaufnahmen von Frauenhänden, die einen nicht mal richtig steifen, sondern wie ein zusammengeschrumpelter, seltsam unförmiger Klumpen aussehenden Penis motivationslos wichsen, lassen keinen Zweifel daran, dass das definitiv nicht Calderonis Fingerchen sind, die sich an Stelio Candellis Gemächt zu schaffen machen – allein schon der auf ihnen angebrachte Nagellack verrät das, den man zuvor nämlich schon in der oben beschriebenen Mini-Orgie zu Gesicht bekommen hat, wo er unzertrennlich mit den Händen einer professionellen Porno-Akteurin verbunden ist, die, wie gesagt, in der eigentlichen Handlung nicht die geringste Rolle mehr spielt. Das Täuschungsmanöver schlägt also nicht nur fehl, es erstickt sich selbst im Keim, ähnlich vielleicht wie in Bo Arne Vibenius Grindhouse-Klassiker THRILLER – EN GRYM FILM, wo die immer mal wieder recht wahllos eingewürfelten Hardcore-Inserts ebenfalls mit Sicherheit niemanden ernsthaft glauben lassen, dass das Christina Lindbergs Körper ist, der da mit Sperma bedeckt und von erigierten Gliedern durchbohrt wird.
3. Was gerade bei diesem Vergleich auffallen muss: Sperma, d.h. der männliche Samenerguss, der normalerweise in Pornos ja den Höhepunkt signalisiert, bei dem der männliche Rezipient ebenfalls seine Zügel schießen lassen darf, und der diesem über bloße Oberflächlichkeiten funktionierenden Genre immanent wie nichts anderes ist, fehlt in NUDA PER SATANA völlig. Wenn ein Alberto Cavallone in BLUE MOVIE seinen Protagonisten den Erguss verweigert oder Andy Warhol in BLOW JOB den Erguss außerhalb des Bildkaders stattfinden lässt, dann kann man das gut und gerne unter dem Begriff eines Anti-Pornos subsumieren: beide Künstler scheinen nach außen hin genau das zu tun, was sie im Kern kritisieren, nämlich sexuelle Handlungen abzubilden, die Art und Weise wie sie das tun, nämlich a) ohne Befriedigung der Akteure, die zwar Blow und Hand Jobs verabreicht bekommen, diese im Film aber nie zu einem sichtbaren Ergebnis führen oder b) die Befriedigung zwar stattfindet, jedoch für den Zuschauer unbefriedigend, da er nur das Gesicht eines Befriedigten und Sich-Ergießenden zu sehen bekommt und nicht das Resultat der Befriedigung an sich, sprengt das viel zu enge Genre-Korsett dann schon wieder und wird zu dem, was man unter Kunst versteht. Weshalb nun in der XXX-Fassung von NUDA PER SATANA zwar einiges an Sex zu sehen ist, jedoch nie ein wenigstens simulierter Orgasmus, dafür habe ich keine wirkliche Erklärung: soll das nun ebenfalls ein künstlerisches Statement sein, oder hat man die Szenen einfach völlig ohne Sinn und Verstand aus bereits existenten Fick-Filmchen zusammengeschustert, oder wollte man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da eine Ejakulation in Großaufnahme noch pikanter ist als eine herkömmliche Lesben- oder Hündchenstellungszene? – andererseits: in Großaufnahme gezeigt wird ja dennoch beispielweise wie ein Spazierstock eine Vulva penetriert. Wie dem auch sei: irritierend wirkt das alles allemal, sowohl mich irritierend wie auch, scheint es, den Film selbst, der mir durch diese zusätzliche zehn Minuten noch viel taumelnder und neben der Spur vorkommt.
Drei Beispiele hierfür:
1. Erinnert euch an die Szene relativ zu Beginn, wenn unser männlicher Held, Dr. William Benson, durch das Spuk-schloss stapft und von einem Zimmer zum nächsten einer Absonderlichkeit nach der anderen begegnet. Da wären der Diener mit den verfaultesten Zähnen, die ich jemals gesehen habe, der mit einem Dolch im Hals auf dem Boden eines Zimmers liegt und, obgleich er tot sein sollte, noch immer hämisch lachen kann, oder das obligatorische Zauberbuch, in dem Benson auf unzusammenhängendes Gerede stößt, das auf Teufelspakt und Hexenkult schließen lässt, und letztendlich, von einem dumpfen Stöhnen angelockt, jene Tür, hinter der er, nachdem er sie zaghaft geöffnet hat, in der Originalfassung für Sekundenbruchteile das Bild eines Mannes erhascht, der genüsslich an zwei Frauenbrüsten saugt. Anders gestaltet sich dieser flüchtige Blick in der längeren Version: Benson öffnet auch hier die Tür, schließt sie aber nicht sofort wieder, sondern lässt uns ein paar Minütchen teilhaben an einer kleinen Sexorgie, in der drei Frauen und ein Mann, jeweils zu einem Duo geordnet, mehr oder minder heftig bei der Sache sind. Obwohl diese Szene, wie sämtliche anderen, bei denen Geschlechtsorgane zum Einsatz kommen, scheinbar nicht von Batzella persönlich gedreht wurde, und zudem mit Darstellern, von denen sonst im Film keine Spur zu sehen ist, fügt sie sich dennoch, wie ich finde, äußerst homogen in das bereits vorhandene Material ein, und vor allem wirkt Bensons entsetztes, nahezu angewidertes Zurückschaudern nach einem solchen Hardcore-Reigen auf mich doppelt so erheiternd wie in der soften Fassung, bei der man im Grunde gar nicht recht nachvollziehen kann, was der Doktor denn da eigentlich so Schreckliches erblickt haben mag. Überhaupt gewinnt sein Auskundschaften des Schlosses durch den Ausflug ins Pornöse eine völlig neue Dimension. Nun wirkt sie, als ob Benson, von Raum zu Raum schreitend, immer, wenn er eine der unzähligen Türen öffnet, einen eigenständigen, in sich hermetisch abgeriegelten Film vor Augen haben würde: so, als sei das Schloss in Wirklichkeit ein riesiges Kino und jedes Zimmer ein Saal für sich, in dem der Film eines bestimmten Genres gezeigt wird. Der tote und doch quicklebendige Diener wäre dann einem Gothic-Horror-Film entsprungen, auf den Benson zunächst stößt, danach findet er sich in einem Bahnhofskino wieder, wo ordentlich gerammelt wird, und zuletzt, als er auf Evelyn, die Doppelgängerin bzw. schwarze Hälfte Susans, des Mädchens, das er kurz zuvor aus einem Autowrack geborgen hat, trifft, ist er voll und ganz in einem historischen Melodrama, in dem pathetisch mit Augen und Sätzen gerollt wird. In gewisser Weise bewegt Batzella sich da auf einer Metaebene, die man, wenn man denn unbedingt möchte, den gesamten Film über wie eine Blutspur verfolgen kann: diese peinliche Pseudo-Spinne, die Signora Calderoni später offensichtlich zu besteigen versucht, wäre dann ein plötzlich in NUDA PER SATANA hineinragender typischer Monster-Trash, die abschließende Orgie Fetzen eines satanischen Experimentalfilms von Leuten wie Kenneth Anger oder Jean-Pierre Bouyxou , die gesamte Doppelgänger-Chose könnte aus einem klassischen Schauerfilm wie einer beliebigen Verfilmung von DR. JEKYLL & MR. HYDE oder DER STUDENT VON PRAG stammen usw. – zumal man nicht vergessen sollte, dass Batzella sich ästhetisch ja offenbar ganz bewusst, teilweise sogar in den Bildkompositionen, an Polsellis ein Jahr zuvor entstandenen und ebenfalls mit Rita Calderoni in der weiblichen Hauptrolle aufwartenden RITI, MAGI NERE etc. anlehnt.
2. Später gibt es eine, in der herkömmlichen Variante, zahme Sexszene zwischen Benson und Evelyn, kurz bevor ersterer durch Susans Gekreisch darauf aufmerksam wird, dass einer von Batzellas Assistentin gerade dabei ist, die dilettantischste Spinnenpuppe jenseits des Ed-Wood-Universums auf Signora Calderonis ständig blanken Busen zuzuschieben. In der längeren Fassung ist die körperliche Kontaktaufnahme der Beiden da schon ausgedehnter, indes aber freilich nicht mit den Originalschauspielern gedreht, was der Film auch gar nicht zu verhehlen scheint, denn die Großaufnahmen von Frauenhänden, die einen nicht mal richtig steifen, sondern wie ein zusammengeschrumpelter, seltsam unförmiger Klumpen aussehenden Penis motivationslos wichsen, lassen keinen Zweifel daran, dass das definitiv nicht Calderonis Fingerchen sind, die sich an Stelio Candellis Gemächt zu schaffen machen – allein schon der auf ihnen angebrachte Nagellack verrät das, den man zuvor nämlich schon in der oben beschriebenen Mini-Orgie zu Gesicht bekommen hat, wo er unzertrennlich mit den Händen einer professionellen Porno-Akteurin verbunden ist, die, wie gesagt, in der eigentlichen Handlung nicht die geringste Rolle mehr spielt. Das Täuschungsmanöver schlägt also nicht nur fehl, es erstickt sich selbst im Keim, ähnlich vielleicht wie in Bo Arne Vibenius Grindhouse-Klassiker THRILLER – EN GRYM FILM, wo die immer mal wieder recht wahllos eingewürfelten Hardcore-Inserts ebenfalls mit Sicherheit niemanden ernsthaft glauben lassen, dass das Christina Lindbergs Körper ist, der da mit Sperma bedeckt und von erigierten Gliedern durchbohrt wird.
3. Was gerade bei diesem Vergleich auffallen muss: Sperma, d.h. der männliche Samenerguss, der normalerweise in Pornos ja den Höhepunkt signalisiert, bei dem der männliche Rezipient ebenfalls seine Zügel schießen lassen darf, und der diesem über bloße Oberflächlichkeiten funktionierenden Genre immanent wie nichts anderes ist, fehlt in NUDA PER SATANA völlig. Wenn ein Alberto Cavallone in BLUE MOVIE seinen Protagonisten den Erguss verweigert oder Andy Warhol in BLOW JOB den Erguss außerhalb des Bildkaders stattfinden lässt, dann kann man das gut und gerne unter dem Begriff eines Anti-Pornos subsumieren: beide Künstler scheinen nach außen hin genau das zu tun, was sie im Kern kritisieren, nämlich sexuelle Handlungen abzubilden, die Art und Weise wie sie das tun, nämlich a) ohne Befriedigung der Akteure, die zwar Blow und Hand Jobs verabreicht bekommen, diese im Film aber nie zu einem sichtbaren Ergebnis führen oder b) die Befriedigung zwar stattfindet, jedoch für den Zuschauer unbefriedigend, da er nur das Gesicht eines Befriedigten und Sich-Ergießenden zu sehen bekommt und nicht das Resultat der Befriedigung an sich, sprengt das viel zu enge Genre-Korsett dann schon wieder und wird zu dem, was man unter Kunst versteht. Weshalb nun in der XXX-Fassung von NUDA PER SATANA zwar einiges an Sex zu sehen ist, jedoch nie ein wenigstens simulierter Orgasmus, dafür habe ich keine wirkliche Erklärung: soll das nun ebenfalls ein künstlerisches Statement sein, oder hat man die Szenen einfach völlig ohne Sinn und Verstand aus bereits existenten Fick-Filmchen zusammengeschustert, oder wollte man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da eine Ejakulation in Großaufnahme noch pikanter ist als eine herkömmliche Lesben- oder Hündchenstellungszene? – andererseits: in Großaufnahme gezeigt wird ja dennoch beispielweise wie ein Spazierstock eine Vulva penetriert. Wie dem auch sei: irritierend wirkt das alles allemal, sowohl mich irritierend wie auch, scheint es, den Film selbst, der mir durch diese zusätzliche zehn Minuten noch viel taumelnder und neben der Spur vorkommt.
- Nello Pazzafini
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Re: Nude for Satan - Luigi Batzella (1974)
Das hat schon lange sein müssen, viel spass!
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Re: Nude for Satan - Luigi Batzella (1974)
Nello Pazzafini hat geschrieben: ↑Di 11. Jun 2024, 23:22 Das hat schon lange sein müssen, viel spass!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!