Siebzehn Jahr, blondes Haar - Franco Montemurro
Moderator: jogiwan
- Nello Pazzafini
- Beiträge: 4710
- Registriert: Di 16. Feb 2010, 18:50
- Wohnort: Roma
- Kontaktdaten:
Siebzehn Jahr, blondes Haar - Franco Montemurro
Siebzehn Jahr, blondes Haar
OT: La Battaglia dei Mods (!!)
I/D 1966
R: Franco Montemurro
D: Joachim Fuchsberger, Ricky Shayne, Elga Andersen, Eleonora Brown
Ja so fängt er tatsächlich an, mit Udo Jürgens Schmachtfetzen……aber kaum ist die Titeleinblendung vorbei wechselt der Song und es kommt ein Italo Fetzer vom Feinsten.
Hm, eine Roxy/Ultra also München/Rom Coproduktion kann so schlecht nicht sein.
Crazy Baby, i love you……Ricky Shane rotzt das raus wie Elvis in den 50ern den Jailhouse Rock. Beim Gitarrensolo geht sich auch noch ein Zungenkuss samt Bierschluck aus, coole Sau. In der Bar brummt der (Mods-)Bär!
Doch Unheil rollt heran in Form einer Rockerbande die mit den Modstreffen in dem besagten Lokal aufräumen will. „Nieder mit den Mods, nieder mit den Schwächlingen, nieder mit den Weichlingen, Recht haben nur die Stärkeren und die Stärkeren sind die Rockers ( ) - Hurra!“ Das kennen wir ja von Bandidos & Co.
Es kommt zum Gehaue und Geprügel wie in nem Saloon – bis einer der Rockers ein Messer zieht und den verhassten Ricky abstechen will. Todesmutig wirft sich Ricky´s Liebste dazwischen und bekommt das Messer zwischen die Rippen – aus und tot. „Ich muss doch nicht sterben oder? Ich hab solche Angst“. Sicher musste sterben, crazy Baby!
„Der tödliche Stich ist mit einer erstaunlichen Sicherheit ausgeführt worden“ ist der treffsichere Kommentar eines Bullen. „Alles was unter 30 ist und nicht einen Haarschnitt hat wie ein Marineinfantrist kommt in Untersuchungshaft“. Das nenn ich mal eine konsequente Ansage, Hr. Inschpektor!
Ricky flüchtet, weg von Liverpool, kurzerhand wird noch mit dem Messerstecher abgerechnet aber dann geht´s auch gleich weg mit dem Zug, ganz weit weg. Es geht über Paris & Genua nach Rom. In Paris gibt’s nen Zwischenstop wo unser Jürgens, der Udo getroffen wird. Der fängt auch gleich zum singen an – 17 Jahr, blondes Haar…..Ricky stösst auch dazu und gibt zwei Songs zum besten, zuerst eine Schnulze, dann ein Beathammer das die Bude rockt. Seine französische Bekanntschaft (sexy Augen, die Kleine ) sammelt die Spenden ein damit Ricky weiterkommt obwohl sie ihn ja lieber da behalten will. Musik macht sie alle spitz!
Next stop ist Genua wo sein Vater sein soll – soll, da er schon lang nicht mehr hier lebt. Sein Papi ist mittlerweile in Rom gelandet, berufliche Gründe. Ricky muss weiter, hilft aber noch nem Typen bei nem Gerangel und mit und für ihn greift er auch noch ein bisschen zur Gitarre, sültzt „Questa notte Liverpuuuul…“ und „I gotta know, I love you sooo“ welcher schon ein bisschen fetziger kommt, unterstützt von Matrosenchor. In einer Osteria, wo sich die beiden die Wänste vollschlagen, wird auch noch gerockt. Da taucht ne Signorina auf die mich an Nieves Navarro erinnert (ist sie aber nicht), die schiebt ihn doch glatt einen Geldschein zwischen Saiten und Hals (der von der Gitarre), durch die Musi angespitzt das Luder! Ein anderes Luder zieht ihn mit Heim doch kurz davor gibt’s Knüppel aus dem Sack und ausgeraubt wird Ricky, Geld ist weg.
Ricky zieht weiter, per Autostopp, Laster und Busse bringen ihn nach bella Roma. Beim Vater´s Büro Empfang angekommen verlangt er nach Mr. Fuller, seinem Papi – „Sie müssen sich täuschen sie wollten in den Zoo“ – auch so kann man eingeschätzt werden. „Ich nicht, ich bin nicht aus dem Affenhaus entsprungen wie sie“ kontert unser Mod.
Papa ist, wer weiss es, Blacky Fuchsberger! „Du hast dich verändert aber nicht zum guten. Deine Weltanschaung dürfte sich vornehmlich gegen Friseure gerichtet haben“. Blackyyy, wie bieder! Aber es geht noch doller:
„Was zum Teufel machst du den mit einer Gitarre? Ich bin mit den Symbolen & Riten eurer Generation nicht besonders vertraut“ – aber geh, das hätt ich mir jetzt nicht von dir gedacht.
Es taucht Blacky´s Gspusi Sonja auf und gemeinsam geht man essen. Ricky erkennt das hübsche Ding, es ist die Madame die ihm schon einen Geldschein in Genua zusteckte! Wie die jetzt von dort daher kam und warum die Verbindung besteht das weiss keiner mehr. Warum auch plötzlich Udo Jürgens „Merci Cherie“ auf der spanischen Treppe singt und wie er so plötzlich von Paris nach Rom kam muss ich ihn nächstens mal bei nem Wein am Wörthersee fragen.
Egal, Ricky lebt sich in Roma ein. Auf der spanischen Treppe war´s damals aber nicht so gemütlich wie heute, „Vorsicht, Razzia“ ruft sein neuer Bekannter namens Kakao (!) und eine Horde Carabinieris stürmt die Treppe. Die Vagabunden und Gammler werden vertrieben, Ricky und Kakao gelingt die Flucht, das schweisst zusammen.
Daheim bei Papa gibt’s dann Tacheles: „Ich z.B. war in deinem Alter sehr national. Du bist wahrscheinlich sehr international eingestellt. Wir dachten anders damals“. Alles klar, Blacky der eher einen Brownie verkörpert. Sonja verkörpert eher die Schlampe die Ricky gern „verwöhnen“ würde. Nach dem Papa auch den Sohne? Noch ist´s nicht soweit, Blacky samt Damsel dampfen nach Monte Carlo ab.
Ricky kommt zur ner Party und lernt Martine kennen, die Schwester Sonja´s. Es bahnt sich ein Techtelmechtel an. Sonja kommt heim und will sich Ricky krallen, der will zwar nicht wird aber von Martine beim Versuch der Schwester erwischt. Natürlich glaubt sie ihm nix, Männer sind Schweine.
Nun stellt aber Papi Sonja vor die vollendeten Tatsachen das er auf nen Trip in den Nahen Osten geht – ohne Sonja. Nicht nur das, er will sich auch trennen von ihr. Papi hat gemerkt das sie was vom Sohnemann will. Das geht dem Blacky gegen den konservativen Strich. Zeitgleich verabschiedet er sich auch von Ricky und wünscht ihm alles Gute beim „erobern von Festungen von denen es nur mehr wenige lohnt sie zu erobern“ – er meint wohl die Frauen die es verdient haben. Ricky will aber nur eine erobern, Martine. Als diese von seinem Konzert mit nem anderen abhaut versteht er die welt nicht mehr – er fährt ihr nach, beobachtet die Party bei ihr und stürmt diese, nach einer wüsten Schlägerei wird ihr klar, der Ricky, das ist Ihrer!
Ja so wurde das erzählt damals. Der Kampf der Mods! Man kann schon seine Gaudi haben mit dem Teil. Gehörts zu Komödien? Ich denke es ist Sleaze. Zwar ein Co-produkt hab ich´s bei den Italienern plaziert.
Ein Zeitdokument auf alle Fälle, „schaut her wie wild diese Musi & Jugend ist“ aber von den Falschen erzählt. Sehr bieder das ganze, von Leuten voll mit Vorurteilen gemacht. Die Langhaarigen werden da als Gammler, Vagabunden, Asoziale dargestellt. Man sieht´s ja auch bei Blacky´s Rolle welchen Geist das ganze atmet. Gelungen ist er nur zum Teil, mit dem gehörigen Zeitabstand gesehen aber unfreiwillig komisch. Udo Jürgens dürfte da als Songcontest Sieger aus- und benutzt worden sein , er hat eigentlich keine Rolle in dem Film ausser eben 2 Auftritte mit seinem beiden Ohrwürmern. Die sind aber Handlungs irrelevant. Dieser Ricky, ein libyischer Franzose und damaliger Star, kommt als Revoluzer und Rock´n´ Roller gar nicht mal so schlecht rüber. Die fetzigen Songs sind auch recht dufte. Ein harmloses, antiquiertes Filmchen für all die, die den Beat im Herzen tragen.
6/10 bpm
-
- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Siebzehn Jahr, blondes Haar - Franco Montemurro
Nach Nellos Beschreibung würd ich das Teil wahrscheinlich kaufen, wenn ich ihn nicht schon mit eigenen Augen gesehen hätte unds besser wüsste!!
Nö, aber guckbar ist der allemal, soviel blöde Klischees und ne große Portion Weltfremdheit macht einfach Spaß!
Nö, aber guckbar ist der allemal, soviel blöde Klischees und ne große Portion Weltfremdheit macht einfach Spaß!
- Nello Pazzafini
- Beiträge: 4710
- Registriert: Di 16. Feb 2010, 18:50
- Wohnort: Roma
- Kontaktdaten:
Re: Siebzehn Jahr, blondes Haar - Franco Montemurro
willst du mir unterschummeln ich hätt schleiche werbung gemacht für das teil?untot hat geschrieben:Nach Nellos Beschreibung würd ich das Teil wahrscheinlich kaufen, wenn ich ihn nicht schon mit eigenen Augen gesehen hätte unds besser wüsste!!
Nö, aber guckbar ist der allemal, soviel blöde Klischees und ne große Portion Weltfremdheit macht einfach Spaß!
oder meinste ich bin zu gut zu manchen Filmen?
Du weisst ja, irgendwie sind das alles kleine babys denen man im grunde nie bös sein kann....
Re: Siebzehn Jahr, blondes Haar - Franco Montemurro
Neiiin, wo denkst Du hin, Du und Schleichwerbung, NIE!
Das passt schon, irgend jemand muss ja gut zu allen Filmen sein, auch zu den Gurken!
Nello, Vater aller Filme dieser Welt, auch und besonders der, der bösen und ungezogenen!
Das passt schon, irgend jemand muss ja gut zu allen Filmen sein, auch zu den Gurken!
Nello, Vater aller Filme dieser Welt, auch und besonders der, der bösen und ungezogenen!
- Nello Pazzafini
- Beiträge: 4710
- Registriert: Di 16. Feb 2010, 18:50
- Wohnort: Roma
- Kontaktdaten:
Re: Siebzehn Jahr, blondes Haar - Franco Montemurro
der Gurken Papa also.....untot hat geschrieben:Neiiin, wo denkst Du hin, Du und Schleichwerbung, NIE!
Das passt schon, irgend jemand muss ja gut zu allen Filmen sein, auch zu den Gurken!
Nello, Vater aller Filme dieser Welt, auch und besonders der, der bösen und ungezogenen!
- Nello Pazzafini
- Beiträge: 4710
- Registriert: Di 16. Feb 2010, 18:50
- Wohnort: Roma
- Kontaktdaten:
Re: Siebzehn Jahr, blondes Haar - Franco Montemurro
wenigstens eine die mich durschaut hatuntot hat geschrieben:Genau!