Zwei linke Brüder auf dem Weg zur Hölle - Tonino Ricci (1976)
Moderator: jogiwan
Zwei linke Brüder auf dem Weg zur Hölle - Tonino Ricci (1976)
Originaltitel: Storia di arcieri, pugni e occhi neri
Herstellungsland: Italien/Spanien (1976)
Regie: Tonino Ricci
Darsteller: Sergio Ciani, Cris Huerta, Victoria Abril, Ivao Yoshika, Rafael Albaicín, Francesca Romana Coluzzi, Fabián Conde, Ria De Simone und Eduardo Fajardo.
Story: Die Geschichte um Robin Hood erzählt auf die Italienische Art und Weise .
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
- FarfallaInsanguinata
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Re: Zwei linke Brüder auf dem Weg zur Hölle - Tonino Ricci
ZWEI LINKE BRÜDER AUF DEM WEG ZUR HÖLLE (Tonino Ricci, 1976)
Der Covertext fasst die Handlung des Films wie folgt zusammen:
"Robin Hood, Rächer der Enterbten, ist auferstanden. Hier wird seine moderne Geschichte mit Karate, Judo und tausend Gags erzählt. Immer wieder gelingt Robin die Flucht. Es wird geprügelt, gerauft, bis die Fetzen fliegen. Bruder Tack, ein verfressener Mönch, und Moi Kato, der Karatemeister, stehen Robin Hood bei. Der schlagende Mönch und der König des Karate strapazieren Ihre Lachmuskeln."
Diese Ausführungen der längst verblichenen Video-Firma "Pront" reichen ansich völlig aus, um einen Eindruck davon zu verschaffen, was den gespannten Betrachter hier erwartet. Nur mit den strapazierten Lachmuskeln ist das so eine Sache.
Vielleicht stimmt mit meinem Humor etwas nicht, aber die Abteilung "klamaukhafte Komodie" ist eine der wenigen Sparten des italienischen Films, der ich normalerweise mit Begeisterung aus dem Weg gehe. Auch beim Namen des Regisseurs schwante mir schonmal böses, blieb mir bisher doch kein einziges seiner Werke in positiver Erinnerung. Daß der Film trotzdem überhaupt mein Interesse weckte, ist zum einen der absurden Idee zu verdanken, gleich mehrere Genres des Exploitationkinos in einen Topf zu werfen und zum anderen der Tatsache, daß hier die noch unbekannte Victoria Abril eine kleine Rolle hat.
Nun ja, die Abril enttäuscht auf ganzer Linie, ihr Part reicht kaum zur Stichwortgeberin. Alle anderen Frauenrollen sind allerdings noch winziger und die aus der Pauker- und Jeans-Abteilung gewohnte sexuelle Komponente wurde ganz ausgespart. Das war mir allerdings vorher klar, heisst es doch auf dem Cover "FSK ab 6 Jahre".
Der geneigte Zuschauer bekommt stattdessen endlose schlecht choreografierte Kloppereien vorgesetzt, die das Niveau des diletantischsten Hong Kong-Schundies noch unterschreiten, alberne Bärtige in Strumpfhosen, einen Wald, vom dem der deutsche Sprecher behauptet, es würde sich um den von "Schärwutt" handeln, eine Synchronisation, die erstaunlich dezent ausgefallen ist, wenngleich sie einige dumm-zotige Anspielungen enthält, einen Soundtrack, der aus einem einzigen unpassenden Song in typischer 70er-Disco-Pop-Manier besteht und eine selten stümperhafte Heimkinoaufbereitung. Da wurde offensichtlich auf das schlechtmöglichste Master zurückgegriffen, das sich überhaupt finden lies, sodaß der Film von Sprüngen, Laufstreifen und Rissen nur so übersäht ist und an einigen Spulenwechseln der Dialog sogar mitten im Satz abbricht. Soviel Schludrigkeit nenne ich angesichts dessen, daß die Kinoaufführung bei Videoveröffentlichung erst ca. drei Jahre zurücklag, eine absolute Meisterleistung. Dabei erschien das ganze in der Goldrauschphase der Frühachtziger gleich bei mehreren (!) verschiedenen Firmen.
Ich muss abschliessend sagen, so schrecklich wie befürchtet wurde es zum Glück gar nicht. Ab und zu konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und würde dem Film sogar das Prädikat "ansehbar" verleihen, wenn auch einiges davon auf nicht ganz freiwilligen Humor zurückzuführen ist.
5/10
Der Covertext fasst die Handlung des Films wie folgt zusammen:
"Robin Hood, Rächer der Enterbten, ist auferstanden. Hier wird seine moderne Geschichte mit Karate, Judo und tausend Gags erzählt. Immer wieder gelingt Robin die Flucht. Es wird geprügelt, gerauft, bis die Fetzen fliegen. Bruder Tack, ein verfressener Mönch, und Moi Kato, der Karatemeister, stehen Robin Hood bei. Der schlagende Mönch und der König des Karate strapazieren Ihre Lachmuskeln."
Diese Ausführungen der längst verblichenen Video-Firma "Pront" reichen ansich völlig aus, um einen Eindruck davon zu verschaffen, was den gespannten Betrachter hier erwartet. Nur mit den strapazierten Lachmuskeln ist das so eine Sache.
Vielleicht stimmt mit meinem Humor etwas nicht, aber die Abteilung "klamaukhafte Komodie" ist eine der wenigen Sparten des italienischen Films, der ich normalerweise mit Begeisterung aus dem Weg gehe. Auch beim Namen des Regisseurs schwante mir schonmal böses, blieb mir bisher doch kein einziges seiner Werke in positiver Erinnerung. Daß der Film trotzdem überhaupt mein Interesse weckte, ist zum einen der absurden Idee zu verdanken, gleich mehrere Genres des Exploitationkinos in einen Topf zu werfen und zum anderen der Tatsache, daß hier die noch unbekannte Victoria Abril eine kleine Rolle hat.
Nun ja, die Abril enttäuscht auf ganzer Linie, ihr Part reicht kaum zur Stichwortgeberin. Alle anderen Frauenrollen sind allerdings noch winziger und die aus der Pauker- und Jeans-Abteilung gewohnte sexuelle Komponente wurde ganz ausgespart. Das war mir allerdings vorher klar, heisst es doch auf dem Cover "FSK ab 6 Jahre".
Der geneigte Zuschauer bekommt stattdessen endlose schlecht choreografierte Kloppereien vorgesetzt, die das Niveau des diletantischsten Hong Kong-Schundies noch unterschreiten, alberne Bärtige in Strumpfhosen, einen Wald, vom dem der deutsche Sprecher behauptet, es würde sich um den von "Schärwutt" handeln, eine Synchronisation, die erstaunlich dezent ausgefallen ist, wenngleich sie einige dumm-zotige Anspielungen enthält, einen Soundtrack, der aus einem einzigen unpassenden Song in typischer 70er-Disco-Pop-Manier besteht und eine selten stümperhafte Heimkinoaufbereitung. Da wurde offensichtlich auf das schlechtmöglichste Master zurückgegriffen, das sich überhaupt finden lies, sodaß der Film von Sprüngen, Laufstreifen und Rissen nur so übersäht ist und an einigen Spulenwechseln der Dialog sogar mitten im Satz abbricht. Soviel Schludrigkeit nenne ich angesichts dessen, daß die Kinoaufführung bei Videoveröffentlichung erst ca. drei Jahre zurücklag, eine absolute Meisterleistung. Dabei erschien das ganze in der Goldrauschphase der Frühachtziger gleich bei mehreren (!) verschiedenen Firmen.
Ich muss abschliessend sagen, so schrecklich wie befürchtet wurde es zum Glück gar nicht. Ab und zu konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und würde dem Film sogar das Prädikat "ansehbar" verleihen, wenn auch einiges davon auf nicht ganz freiwilligen Humor zurückzuführen ist.
5/10
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- CamperVan.Helsing
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- Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40
Re: Zwei linke Brüder auf dem Weg zur Hölle - Tonino Ricci
Das war zu der Zeit allerdings nicht ungewöhnlich.FarfallaInsanguinata hat geschrieben: Da wurde offensichtlich auf das schlechtmöglichste Master zurückgegriffen, das sich überhaupt finden lies, sodaß der Film von Sprüngen, Laufstreifen und Rissen nur so übersäht ist und an einigen Spulenwechseln der Dialog sogar mitten im Satz abbricht. Soviel Schludrigkeit nenne ich angesichts dessen, daß die Kinoaufführung bei Videoveröffentlichung erst ca. drei Jahre zurücklag, eine absolute Meisterleistung.
Den Film selbst kenn ich nicht, und das ist wohl auch gut so.
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
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- FarfallaInsanguinata
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Re: Zwei linke Brüder auf dem Weg zur Hölle - Tonino Ricci
damit hast du durchaus recht. trotzdem erstaunt und entsetzt es mich immer wieder, wie lieblos viele firmen mit ihren veröffentlichungen umgingen (bzw. teilweise auch heute noch umgehen -man denke nur an "great movies" und ähnliche arschgeigen...).ugo-piazza hat geschrieben:Das war zu der Zeit allerdings nicht ungewöhnlich.FarfallaInsanguinata hat geschrieben: Da wurde offensichtlich auf das schlechtmöglichste Master zurückgegriffen, das sich überhaupt finden lies, sodaß der Film von Sprüngen, Laufstreifen und Rissen nur so übersäht ist und an einigen Spulenwechseln der Dialog sogar mitten im Satz abbricht. Soviel Schludrigkeit nenne ich angesichts dessen, daß die Kinoaufführung bei Videoveröffentlichung erst ca. drei Jahre zurücklag, eine absolute Meisterleistung.
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- buxtebrawler
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Re: Zwei linke Brüder auf dem Weg zur Hölle - Tonino Ricci (1976)
Erscheint voraussichtlich heute bei Mr. Banker auf DVD:
Achtung: Es bestehen Bootleg-Gerüchte!
Achtung: Es bestehen Bootleg-Gerüchte!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- CamperVan.Helsing
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Re: Zwei linke Brüder auf dem Weg zur Hölle - Tonino Ricci (1976)
Eigentlich kann das keine Bootleg-Bude sein, denn Bootlegger verfolgen ja das Ziel des maximalen Gewinns dadurch, das Kosten minimiert werden, und da fallen Lizenzgebühren ja unter verzichtbare Kosten. Das bringt ja aber nur dann auch was, wenn sich die Sore auch verkauft.buxtebrawler hat geschrieben: ↑Fr 9. Apr 2021, 14:33 Erscheint voraussichtlich heute bei Mr. Banker auf DVD:
Achtung: Es bestehen Bootleg-Gerüchte!
Da aber kein Mensch, der noch mindestens 3 Sinne beisammen hat, diese Scheibe kaufen würde, würde entsprechend auch kein denkender Bootlegger so was rausbringen...
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