Rote Lippen, Sadisterotica - Jess Franco (1967)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Rote Lippen, Sadisterotica - Jess Franco (1967)

Beitrag von jogiwan »

Rote Lippen, Sadisterotica

Rote Lippen, Sadisterotica.jpg
Rote Lippen, Sadisterotica.jpg (39.76 KiB) 833 mal betrachtet

Originaltitel: El Caso de Las Dos Bellezas

Alternativtitel: Red Lips / Sadisterotica / Der Wolf - Horror Pervers

Herstellungsland: Spanien, Deutschland / 1967

Regie: Jess Franco

Darsteller: Janine Reynaud, Rosanna Yanni, Adrian Hoven, Chris Howland

Story:

Die beiden Privatdetektivinnen Diana und Regina werden damit beauftragt ein verschwundenes Mädchen wiederzufinden. Eine erste Spur führt zu einer Kunstgalerie, in der ein Porträt des mysteriösen Claus Tiller aushängt, dass der Verschwundenen zum Verwechseln ähnlich aussieht. Doch auch die ausgestellten Skulpturen des Künstlers bergen ein Geheimnis...(quelle: ofdb.de)
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creepy-images
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Re: Rote Lippen, Sadisterotica - Jess Franco (1967)

Beitrag von creepy-images »

Ich liebe diesen sehr beschwingten Genre-Mix. Genau wie KÜSS MICH MONSTER extrem unterhaltsam, leicht und luftig. Sicher irgendwo in meiner persönlichen Franco-Top-10 vertreten.
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Nello Pazzafini
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Re: Rote Lippen, Sadisterotica - Jess Franco (1967)

Beitrag von Nello Pazzafini »

wie kann man den Wolf, Horror Pervers den nicht mögen? :kicher:
Herrliche Phase vom Jess Franco...... :thup:


(das Wolferl erinnert mich ein bisserl an den unrasierten Ugo :kicher: :kicher: :kicher: horror pervers :D )
Bild

"Ein Grab im K-Gebiet wünscht dir Dein Ugo"
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jogiwan
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Re: Rote Lippen, Sadisterotica - Jess Franco (1967)

Beitrag von jogiwan »

Einfach STARK

:kicher:
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buxtebrawler
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Re: Rote Lippen, Sadisterotica - Jess Franco (1967)

Beitrag von buxtebrawler »

Ein weiteres unfassbares VHS-Cover :lol:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Rote Lippen, Sadisterotica - Jess Franco (1967)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 19.07.2019 bei Astro Records auf Blu-ray in drölfzig verschiedenen Mediabooks:

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Cover A, limitiert auf 250 Exemplare

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Cover B, limitiert auf 150 Exemplare

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Cover C, limitiert auf 100 Exemplare

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Cover D, limitiert auf 75 Exemplare

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Cover E, limitiert auf 50 Exemplare

Extras:
- Bonusfilm (Bluray): "Without Warning" - tba. Zusatzinfo: Leider gibt es für Sadisterotica keinerlei Filmmaterial mehr um eine komplette HD-Abtastung herstellen zu können. Nach monatelanger Recherche konnten wir aber tatsächlich die weltweit letzte, leider stark abgenutzte, deutsche Kinokopie ausfindig machen. Die Rollenwechsel und früher geschnittenen Szene mussten daher durch hochskaliertes SD-Material ersetzt und/oder aufgefüllt werden. Die Qualität dieser Veröffentlichung entspricht daher nicht dem gewohnten HD-Standard.

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Rote Lippen, Sadisterotica - Jess Franco (1967)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 02.06.2020 bei VZ-Handelsgesellschaft noch einmal auf Blu-ray und DVD:

Bild Bild
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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Re: Rote Lippen, Sadisterotica - Jess Franco (1967)

Beitrag von McBrewer »

buxtebrawler hat geschrieben: Fr 8. Mai 2020, 18:30 Erscheint voraussichtlich am 02.06.2020 bei VZ-Handelsgesellschaft noch einmal auf Blu-ray und DVD:

Bild Bild
Das Teil geht vollkommen in Ordnung, um mal einen wohlwollenden Blick auf dieses kunterbunte Treiben aus den 60iger Jahren zu erhaschen. Sadisterotica ist dann auch genau die Wohl-Fühl Oase mit allen Gängigen Zutaten aus Krimi, Superhelden, Erotik & gar Horror (ein WERWOLF!) Dazu fetzige Beatmusik im Hintergrund & eine kurzweilige Inszenierung. Da hat Jess Franco alles richtig gemacht. Nur die 18er Freigabe irritiert ein wenig, entdeckte ich doch dort nichts, was eine solche in irgendeine Weise rechtfertigte.
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Allesglotzer
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Re: Rote Lippen, Sadisterotica - Jess Franco (1967)

Beitrag von Allesglotzer »

Der Film wird im Juli 2022 von Vinegar Syndrome auf Blu-Ray veröffentlicht. Gleichzeitig bringt das Label auch KÜSS MICH MONSTER. Der Info nach wurden beide Filme vom 35mm-Negativ abgetastet. Eine Wohltat für die Augen. Werde die Krekel-Blu wahrscheinlich auch die Tage verkaufen. Nachdem ich in die reingesehen habe, als die damals bei mir eintraf, war ich schon ziemlich unterwältigt, was der Rundling mir da qualitativ bot.
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buxtebrawler
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Re: Rote Lippen, Sadisterotica - Jess Franco (1967)

Beitrag von buxtebrawler »

„Ein seelenloses Werk – mein nächstes wird viel besser...“

In der zweiten Hälfte der 1960er inszenierte der umtriebige spanische Filmemacher Jess Franco drei Spielfilme für Adrian Hovens Produktionsfirma „Aquila“: „Necronomicon – Geträumte Sünden“, „Küss mich, Monster“ und dessen erster Teil, „Rote Lippen, Sadisterotica“, um den es hier gehen soll. Diese Detektiv-Thriller-Komödie mit Horror- und Erotikanleihen wurde 1967 gedreht, fand aber erst 1969 ihren Weg in die Lichtspielhäuser.

In einem idyllischen spanischen Urlaubsparadies verschwinden immer wieder junge Frauen spurlos, weshalb Anwalt Radeck (Adrian Hoven, „Necronomicon – Geträumte Sünden“) das Detektivbüro „Rote Lippen“ mit der Aufklärung der Fälle betraut. Dieses besteht aus den beiden sexy Spürnäschen Diana (Janine Reynaud, „Killer ohne Gesicht“) und Regina (Rosanna Yanni, „Die Vampire des Dr. Dracula“). Nach und nach kommen die Damen dem geheimnisvollen Künstler Klaus Tiller auf die Spur, der einer morbiden Skulpturleidenschaft frönt, wobei er vom ihm ergebenen Wolfsmenschen Morpho (Michel Lemoine, „Tödliche Nebel“) unterstützt wird. Polizei, Interpol und ein irrer Museumswächter bzw. Fotograf (Jess Franco) mischen auch noch mit, doch die „Roten Lippen“ verstehen es, sich zu behaupten…

Radeck, Morpho, Inspektor Tanner, ein „Flamingo-Club” – das Franco’sche Namensvokabular ist vollständig vertreten, Franco höchstpersönlich einmal mehr in einer Nebenrolle zu sehen und Produzent Hoven spielt auch wieder selbst mit. Der Film mit dem seltsamen deutschen Namen, der wirkt, als habe man sich nicht entscheiden können und zwei potenzielle Titel einfach kommagetrennt aneinandergereiht, suhlt sich im Swingin‘-Sixties-Pulp der albernen Art. Franco erzeugt hübsche Bilder, schwächelt aber bei Dramaturgie und Narration. Auf einer Brautmodenschau überredet die Chefin eines der Mannequins, sich mit ihrem Verflossenen Radeck auf ein Gespräch zu treffen. Auf diesen Prolog, der genaugenommen schon eine Menge verrät, folgt der Vorspann, in dem zu beschwingter Jazzmusik „Küss mich, Monster“ als Verweis auf die back to back gedrehte Fortsetzung gehaucht wird.

Der haarige Primitivo Morpho entführt das Modell und bringt es zu Napoleon alias Jess Franco. Wiederholt wird ein Frauenaugenpaar hinter einer schwarzen Maske in Großaufnahme gezeigt. Jemand Weibliches hat sich bei Napoleon eingeschlichen und entwendet ein Kunstwerk. Auf diese Weise werden die Detektivinnen eingeführt, die schließlich die vierte Wand durchbrechen und direkt zu den Zuschauerinnen und Zuschauern sprechen. Nachdem Tiller Napoleon umgebracht, weil dieser bei der Polizei war und etwas ausgequatscht haben könnte, zweifelt indes niemand mehr an dessen Schuld, was der Dramaturgie nicht gut bekommt. Als man die Gemengelage durchschaut hat – die Maskierten sind die Detektivinnen, die von Radeck engagiert worden sind, weil so viele Mädels verschwinden –, geht es schon nicht mehr um ein Whodunit? und auch nur noch bedingt um eine Motivsuche, denn das Geheimnis seiner Skulpturen riecht man zehn Meter gegen den Wind.

Dafür darf man Diana und Regina dabei zusehen, wie sie mit den Waffen der Weiblichkeit arbeiten: „Antworte auf meine letzte Frage und du darfst mir alles ausziehen!“ Dumm nur, dass Tiller kaltblütig alle tötet, die etwas verraten könnten. Die Ausrichtung des Films bleibt dennoch locker und komödiantisch, die Urlaubskulissen tragen ihren Teil zur Wohlfühlstimmung bei – die wiederum nicht so recht zu Tillers Umtrieben passen will. Eine erotische Striptease-Nummer mit einer sich am Boden räkelnden Tänzerin fällt sehr kurz und züchtig aus, die darauffolgende Tanzszene zeigt aber dann mehr bzw. weniger: mehr sekundäre Geschlechtsorgane, weniger sie verhüllenden Stoff. Das ist ziemlich gut gefilmt und ausgeleuchtet, ansonsten gibt's im Film aber außer viel Bein und großen Dekolletés in dieser Hinsicht nicht viel zu sehen.

Tillers Kunst fordert auch weitere Opfer, Francos Kunst hingegen arbeitet in einer Szene mit extremer Unschärfe, um einen Nebelgranateneinsatz zu simulieren. Gigolo Vittorio (Manolo Otero, „Simon Bolivar“), der sich für eine der „Roten Lippen“ interessiert, erhält eine Gesangseinlage, und die Detektivinnen erhalten auch etwas: Unterstützung vom Interpol-Mann Francis McClune, bei dem es sich um niemand Geringeren als Chris Howland handelt. Die Pointe des Films, die zwei Identitäten in einer Person zusammenführt (keine Ferkelei bei dieser Formulierung intendiert!), ist dann tatsächlich gar nicht übel, wird aber von der dilettantischen Schussszene am Ende konterkariert.

„Rote Lippen, Sadisterotica” ist vornehmlich ein kurioser Franco-Streifen, der kurzweilig und kokett unterhalten will, was ihm zumindest zeitweise auch gelingt, der mit einem interessanten Ensemble aufwartet und der 60s-Pulp durch die Franco-Brille präsentiert. Dem gegenüber stehen aber Spannungsarmut, Timing-Probleme, banale Albernheiten und eine krude Geschichte, die aus manch Genreklassiker zusammengeklaubt wurde, deren exploitatives Potenzial aber kaum ausgeschöpft, stattdessen irritierend seicht dargereicht wird. Wer nicht gerade ein ausgeprägtes Faible für die Fetischklamotten hat, die die Detektivinnen hier zur Schau tragen, dürfte den Film eher im leicht unterdurchschnittlichen Mittelfeld europäischer Genrefilmunterhaltung längst vergangener Zeiten ansiedeln. Andere Franco-Vehikel sind jedenfalls weitaus memorabler.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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