Sieben Sommersprossen - Hermann Zschoche (1978)

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
FarfallaInsanguinata
Beiträge: 2519
Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57

Sieben Sommersprossen - Hermann Zschoche (1978)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Sieben Sommersprossen P01.jpg
Sieben Sommersprossen P01.jpg (53.59 KiB) 773 mal betrachtet

Originaltitel: Sieben Sommersprossen

Entstehungsland/-jahr: DDR 1978

Regie: Hermann Zschoche
Produktion: DEFA, KAG "Johannisthal"
Drehbuch: Christa Kozik
Kamera: Günter Jaeuthe
Schnitt: Rita Hiller
Musik: Gunther Erdmann

Darsteller:

Karoline – Kareen Schröter
Robert – Harald Rathmann
Frau Kränkel – Christa Löser
Bettina – Evelyn Opoczynski
Benedikt – Jan Bereska
Karolines Mutter – Barbara Dittus
Roberts Vater – Hilmar Baumann
Micha – Rene Rudolph
Köchin – Carola Braunbock
Marlene – Janine Beilfuß
Doris – Carola Spindler
Johanna – Sabine Schmich
Paulchen – Michael Böttcher
LPG-Vorsitzender – Hannes Stelzer


Nachdem sie früher einmal im selben Haus gewohnt hatten, treffen sich die 14-jährige Karoline und der 15-jährige Robbi nach längerer Zeit in einem Ferrienlager wieder. Mit der Zeit entwickelt sich eine erste Liebe zwischen den beiden. Doch es gibt viele Hindernisse für sie. Der Tagesablauf ist streng reglementiert. Die Lagerleiterin ist streng und interessiert sich nur für die körperliche Ertüchtigung. Gefühle – vor allem die der jungen Menschen untereinander – versteht sie nicht. Deshalb ist sie zunächst auch dagegen, dass der Betreuer Herr Benedikt, der als einziger Verständnis für die jungen Menschen hat, mit den Jugendlichen das Stück "Romeo und Julia"für die benachbarte LPG aufführt. Doch auch innerhalb der Gruppe von Jugendlichen gibt es Rivalitäten. So hat das Mädchen Marlene selbst ein Auge auf Robbi geworfen und versucht, die Beziehung der beiden zu sabotieren. Nachdem sie Karoline ein Päckchen mit Antibabypillen untergeschoben und sie danach bei der Lagerleitung angezeigt hat, soll Karoline aufgrund ihrer Frühreife nach Hause geschickt werden. Nur der Betreuer Benedikt ist der Meinung, dass man diese „unmoralischen“ Dinge nicht überbewerten sollte. Auch die geplante Theateraufführung wird verboten. Daraufhin läuft Karoline davon, Robi sucht nach ihr. Nachdem sie wiedergefunden wurde, klärt sich die Sache mit der Pille auf. Auch die Theateraufführung findet statt, wo Karoline und Robbi in den Hauptrollen selbst die harte Lagerleiterin zu Tränen rühren.

(lt. Wikipedia)
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Benutzeravatar
FarfallaInsanguinata
Beiträge: 2519
Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57

Re: Sieben Sommersprossen - Hermann Zschoche (1978)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Weiteres Plakatmaterial:

Sieben Sommersprossen P02.jpg
Sieben Sommersprossen P02.jpg (44.11 KiB) 771 mal betrachtet
Sieben Sommersprossen P03.jpg
Sieben Sommersprossen P03.jpg (44.31 KiB) 771 mal betrachtet
Sieben Sommersprossen P04.jpg
Sieben Sommersprossen P04.jpg (40.84 KiB) 771 mal betrachtet

P.S. Ich besitze ebenfalls ein Original-Pressefoto von Kareen Schröter, aber leider immer noch keinen Scanner! :cry:
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Benutzeravatar
McBrewer
Beiträge: 3990
Registriert: Do 24. Dez 2009, 20:29
Wohnort: VORHARZHÖLLE
Kontaktdaten:

Re: Sieben Sommersprossen - Hermann Zschoche (1978)

Beitrag von McBrewer »

Sieben Sommersprossen sah ich das erste mal vor gut 30 Jahren & damals war ich dann auch so ein klitzekleinen bisschen in die rothaarige Kareen Schröter verliebt. Mehr noch erinnerte mich der Film aber an meine eigenen Ferienlagerabenteuer Ende der Achtziger & zur Wendezeit, ich war dann wohl eher Einer von der nervigen Kleinkindergang :pfeif:
Der Film legt natürlich den Focus auf die zarte Liebesgeschichte zwischen Karoline & Robert, funktioniert aber auch als Zeitdokument mit Nachtwanderung, Disco & Moped fahren.
Übrigens: in der quasi Fortsetzung "Und nächstes Jahr am Balaton" 2 Jahre später spielt Kareen Schröter wiederum die Hauptrolle, an ihrer Seite René Rudolph,der auch schon in Sommersprossen eine Nebenrolle spielte
Bild
Benutzeravatar
FarfallaInsanguinata
Beiträge: 2519
Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57

Re: Sieben Sommersprossen - Hermann Zschoche (1978)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Als ich mich aktuell für die Erstellung dieses Freds auch näher mit der Entstehung des Films beschäftigte, hatte das gleich mehrere Effekte.
Zum einen staunte ich über die darstellerischen Leistungen, da es sich bei den Jugendlichen doch anscheinend durchweg um Laien ohne schauspielerische Vorbildung gehandelt hatte. Das Bewusstsein dafür fehlte mir bei der Erstsichtung. Aber vielleicht erwies sich genau diese Unvoreingenommenheit auch als Vorteil für die entsprechende Authentizität bei den Agierenden.
Wie McBrewer treffend bemerkt, ist es nicht nur eine wundervoll romantische Liebesgeschichte, sondern auch ein tolles Zeitbild, das sogar über Systemgrenzen hinaus funktioniert. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten musste ich nämlich wieder an meinen (glücklicherweise einzigen) eigenen Ferienlageraufenthalt im Entstehungsjahr des Werks denken. Im Sommer 1978 war ich gerade dreizehn geworden, ein ziemlich schüchternes und naives Dorfkind und der Einfall meiner Eltern, mich in so ein Camp zu schicken, eine reichlich blöde Idee. Da traf ich mit zum Teil zwei bis drei Jahre älteren Großstadtgören zusammen, die mich natürlich entsprechend unterbutterten. Genießen konnte ich den Aufenthalt nicht wirklich und fühlte mich somit eher froh, als die drei Wochen endlich rum waren. Auch zu einer Verliebtheit oder dauerhaften Freundschaften kam es nicht.
Immerhin gab es aber selbstverständlich das offizielle Pflichtprogramm aus Nachtwanderung, Disco, Sportaktivitäten und Spieleabenden, genauso wie das inoffizielle Pflichtprogramm aus heimlich Rauchen, Alkohol trinken und Rumknutschen. Als wirklich positiver Punkt bleibt in Erinnerung, dass wir Baseball gespielt haben. Das hatte ich bis dahin nicht gekannt und es machte echt Spaß.
Irgendwie habe ich noch Jahre später die ganzen armen Loser bedauert, die sich in den typischen US-Teenie-Slashern in solchen Ferienlagern rumquälen mussten. Meinen eigenen Loser-Status hatte ich mir ja mittlerweile halbwegs erfolgreich durch meine selbstgewählte Subkultur-Sozialisation abtrainiert.
Wer mit Feriencamps für Jugendliche jedoch nicht nur fiese Genre-Filme, sondern auch Romantik verbinden kann, dem sei "Sieben Sommersprossen" nachdrücklich empfohlen.

P.S. "Und nächstes Jahr am Balaton" fehlt mir noch, erinnere mich auch nicht, dass der mal im Westfernsehen lief.
P.P.S. Eine zugegeben sehr persönliche Besprechung, die auch eher von meinem Verhältnis zu diesem Film handelt, als explizit vom Film, aber mir war einfach danach.
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Benutzeravatar
buxtebrawler
Forum Admin
Beiträge: 40653
Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
Kontaktdaten:

Re: Sieben Sommersprossen - Hermann Zschoche (1978)

Beitrag von buxtebrawler »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben: So 4. Okt 2020, 03:25 Eine zugegeben sehr persönliche Besprechung, die auch eher von meinem Verhältnis zu diesem Film handelt, als explizit vom Film, aber mir war einfach danach.
:thup:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
Antworten