Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen - Jean-Jacques Beineix (1986)

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
buxtebrawler
Forum Admin
Beiträge: 40648
Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
Kontaktdaten:

Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen - Jean-Jacques Beineix (1986)

Beitrag von buxtebrawler »

37°2 le matin.jpg
37°2 le matin.jpg (69.45 KiB) 867 mal betrachtet

Originaltitel: 37°2 le matin

Herstellungsland: 1986

Regie: Jean-Jacques Beineix

Darsteller(innen): Jean-Hugues Anglade, Béatrice Dalle, Gérard Darmon, Consuelo De Haviland, Clémentine Célarié, Jacques Mathou, Vincent Lindon, Jean-Pierre Bisson, Dominique Pinon, Bernard Hug, Catherine D'At, Claude Aufaure u. A.
Betty (Beatrice Dalle) und Zorg (Jean-Hugues Anglade) lieben sich - sind aber völlig verschieden. Solange Zorg Zeit zum Faulenzen hat, ist er zufrieden. Betty dagegen ist unberechenbar. Als Zorgs Vermieter von dem Paar verlangt, die Bungalows seiner Ferienkolonie anzustreichen, kippt sie ihm Farbe über sein Auto. Danach versucht Betty aus Zorg einen Schriftsteller zu machen.
Quelle: www.ofdb.de

Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
Benutzeravatar
buxtebrawler
Forum Admin
Beiträge: 40648
Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
Kontaktdaten:

Re: Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen - Jean-Jacques Beineix (1986)

Beitrag von buxtebrawler »

„Es war jetzt eine Woche her, dass ich Betty getroffen hatte. Wir bumsten jede Nacht.“

Der nach „Diva“ und „Der Mond in der Gosse“ dritte abendfüllende Spielfilm des französischen Regisseurs Jean-Jacques Beineix ist das Beziehungsdrama „Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen“ – eine Verfilmung des (mir unbekannten) gleichnamigen Romans Philippe Dijans, das Beineix persönlich in Drehbuchform adaptierte. „Betty Blue“ kam 1986 in die Kinos und avancierte zu einem Kultfilm des 1980er-Jahrzehnts.

„Irgendwo muss es das Paradies für uns geben!“

Zorg (Jean-Hugues Anglade, „Nikita“), ein junger, genügsamer Mann, ist eigentlich recht zufrieden mit seinem Lebensmittelpunkt in einer Strandhaussiedlung an der französischen Mittelmeerküste, wo er sich mit dem Anstreichen und der Instandhaltung der Häuser finanziell über Wasser hält, nachdem er gerade seinen Job auf dem Schrottplatz verloren hat. Denn kürzlich hat er Betty (Béatrice Dalle, „Die Rache einer Frau“) kennengelernt, eine lebenslustige, temperamentvolle, impulsive, etwas verrückte und verdammt hübsche junge Frau. Nachdem man regelmäßig leidenschaftlich übereinander hergefallen ist, zieht Betty zu Zorg in die Strandbarracke, denn nun hat sie ihren Job als Kellnerin verloren. Nach einem Streit entdeckt sie ein Manuskript und damit die ihr bisher unbekannte Seite Zorgs als verhinderter Schriftsteller, woraufhin sie seine Karriere als Autor zu fördern, ja, regelrecht zu erzwingen versucht. Sie ist sich sicher, Zorg sei zu Höherem berufen, und beendet sein bisheriges Schicksal als eine Art Tagelöhner mit einer radikalen Maßnahme: Nach einem weiteren Streit mit seinem verhassten Chef setzt sie die Baracke in Brand. Gemeinsam zieht man zu Bettys Freundin Lisa (Consuelo De Haviland, „Panther II – Eiskalt wie Feuer“) nach Paris, wo sie in der Pizzeria von Lisas Freund Eddy (Gérard Darmon, „Mörderischer Engel“) kellnern. Betty tippt Zorgs Manuskript ab und sendet es an diverse Verlage, deren Absagen Zorg vor ihr versteckt. Betty wird immer ungeduldiger und unterliegt heftigen Stimmungsschwankungen, die auch in aggressiven Attacken resultieren, so auf einen nervigen Pizzeria-Gast oder den Mitarbeiter eines Buchverlags. Nach dem Tod Eddys Mutter beziehen sie deren Haus und kümmern sich um den Klavierladen. Zorg arrangiert sich auch mit dieser Situation und findet in Bob (Jacques Mathou, „Angst über der Stadt“) und dessen freizügiger Frau Annie (Clémentine Célarié, „Kollege kommt gleich!“) neue Freunde, doch Betty verhält sich immer seltsamer und hysterischer. Bis ein positiver Schwangerschaftstest mit anschließend jedoch negativem Laborergebnis der jungen Frau endgültig den Verstand raubt und es zur Katastrophe kommt…

„Wir haben uns geliebt. Wir waren wie im Taumel. Während wir bumsten kam mir ihre Spirale vor wie eine klapprige Tür, die im Wind hin und her schwenkt.“

Die Handlung wird in erster Linie aus Zorgs Perspektive geschildert, der auch als Voice-over-Erzähler in Erscheinung tritt – und ist daher ähnlich unfokussiert und – insbesondere im rund dreistündigen Director’s Cut – vor sich hin dümpelnd, wie es Zorgs Charakter entspricht. Was ihm vielleicht an etwas Dampf auf dem Kessel fehlt, hat Betty im Überfluss. Zwei Welten prallen aufeinander, scheinen sich jedoch zunächst prima zu ergänzen. Eine rein glückliche Fügung, auf der basierend fortan die Dinge einen positiven Verlauf nehmen und sich Zorg zum erfolgreichen Schriftsteller mausert, weil die feurige Betty ihrem etwas antriebslosen Freund regelmäßig in den Hintern tritt, wäre dies in einem Hollywood-Märchen. „Betty Blue – 37,2 Grad am Morgen“ ist jedoch stark dem Realismus verpflichtet, was sich zunächst in einem seiner offensichtlichsten und damit auffälligsten Merkmale äußert: Beide, Betty und Zorg, haben etliche Szenen natürlicher, selbstverständlicher Nacktheit, Liebesszenen, klar – der Film beginnt unmittelbar mit einer gleichsam authentisch wirkenden wie erotischen Sexszene –, aber auch ganz normale Alltagsszenen, in denen Erotik wenn überhaupt lediglich beiläufiger Bestandteil ist.

„Sobald ich mir irgendwas wünsche, merke ich, dass mir nichts zusteht...“

Diesem Realismus ist auch die „Normalität“ fast aller Figuren geschuldet. Charakterliche Klischees werden mitunter angedeutet, geraten aber nie zur Karikatur; Übertreibung eventuell, Überzeichnung eher nein. Dies untergräbt etwaig aufgebaute Erwartungshaltungen an die Figuren und mag dadurch bisweilen irritierend wirken, ist jedoch integraler Bestandteil des Filmstils, der auf Gut und Böse sowie sämtliche Schwarzweißmalerei verzichtet. Im Director’s Cut folgt er nicht einmal unbedingt einem bestimmten dramaturgischen Erzählfluss, der Film lässt sich mühelos pausieren und zu einem späteren Zeitpunkt, vielleicht auch erst eine Woche später fortsetzen, um einmal zu schauen, wie es Betty und Zorg denn gerade wohl so gehen mag. Und was man dann sieht, ist oft amourös und leidenschaftlich, mitunter auch komisch, aber eben auch erschreckend, verzweifelt, destruktiv – Beineix deckt viele emotionale Facetten der Beziehung ab. Etwas aus der Reihe fällt lediglich Zorgs Raubüberfall, der punktgenau und spannend, dabei mit viel Humor inszeniert wurde und – gemessen an seiner Bedeutung für den weiteren Verlauf – ungewöhnlich detailliert gezeigt wird, beinahe wie ein Film im Film.

So sympathisch, weil ehrlich und anarchisch, fast schon beneidenswert radikal und kompromisslos anmutend Bettys Wutausbrüche anfänglich auch sein mögen, sie entwickeln sich zu einem echten Problem und richten sich ab einem gewissen Punkt auch gegen sie selbst. In ihrem Verhalten werden Symptome eines Borderline-Syndroms und einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung erkennbar, später scheint eine ausgemachte Psychose hinzuzukommen. Mit den Borderline-Symptomen ist hier nicht das selbst beigefügte Aufritzen von Gliedmaßen gemeint, wie es bei Teenie-Mädchen verbreitet ist. Vielmehr beschreibt es andere, auch nichtphysische Formen selbstverletzenden Verhaltens wie das mit dem Arsch Einreißen mühsam aufgebauter harmonischer Beziehungen oder Vertrauensverhältnisse, Überreaktionen und kaum nachvollziehbarer Habitus, der negative Konsequenzen nach sich ziehen muss und zu einer Geduldsprobe für jede zwischenmenschliche Beziehung wird. Ihren Narzissmus wiederum projiziert sie auf Zorg: Nicht sie glaubt, etwas ganz Besonderes zu sein, sondern ihr Lebensgefährte ist es, muss es sein, wird es in jedem Falle werden. Und wer daran zweifelt, wird zu ihrem persönlichen Feind. Zugleich spricht aus diesem Verhaltensmuster eine ausgeprägte Hilfsbedürftigkeit, sodass die regelrechte Besessenheit vom jeweils anderen – der ja auch immer etwas Fatalistisch-Romantisches innewohnt – auch bei Zorg zu finden ist. Ein bisschen wie Bonnie & Clyde, inklusive der selbstzerstörerischen Komponente.

Béatrice Dalle, die in „Betty Blue“ als Kinoschauspielerin debütierte, entpuppte sich als eine echte Entdeckung. Mit ihren auseinanderstehenden Vorderzähnen und ihrer herausfordernd hervorstehenden Unterlippe sowie ihrer selbstverständlich wirkenden Freizügigkeit verfügte sie über reichlich Straßensexappeal, die Rolle schien ihr wie auf den Leib geschneidert. Sie füllte sie mit einer solchen Inbrunst aus, dass sie kaum jemand vergessen wird, der sie hier sah – und sie zum Mittelpunkt des aus Zorgs Sicht erzählten Films wird, weil Betty auch sein Mittelpunkt geworden war. Jean-Hugues Anglade ist, wenngleich den wesentlich unemotionaler anmutenden Part mimend, lange Zeit der Ruhepol des Films, dem man im weiteren Verlauf immer stärker ansieht, wie sehr ihn Bettys Entwicklung mitnimmt – ohne große Worte darüber verlieren zu müssen. Und mit Nacktheit hat er ebenfalls kein Problem. Beide Schauspieler ergänzen sich beeindruckend, ganz so, wie es ihre Rollen anfänglich tun. Die Kameraarbeit setzt nicht nur beide perfekt in Szene, sondern beweist auch ein gutes Auge für das jeweilige Ambiente – mühelos gelingt ihr der Übergang von sonnendurchfluteten Sommerstrandbildern zu wuseligeren urbanen Schauplätzen. Auf eine hyperbunte ‘80er-Farbpalette wird dabei verzichtet, insbesondere in Innenräumen dominieren eher warme, gedeckte Farben.

Die Klimax schließlich ist dann doch überzeichnet, ein solch extremer Verlauf ist eher ungewöhnlich und mir zumindest nicht bekannt. Das Publikum bleibt genauso ohnmächtig und überfordert wie Zorg. Und da sowohl das Drehbuch als auch Betty kaum echte Erklärungen bereithalten, wirft „Betty Blue“ mehr Fragen auf, als er beantwortet. Wie wohl Betroffene das Ende aufgefasst haben? Eventuell gar als Befriedigung einer eigenen perversen Todessehnsucht? Letztlich scheint Zorg stärker von der Beziehung zu profitieren als Betty, denn er zog Inspiration aus ihr – möglicherweise hat sie ihn tatsächlich dazu gebracht, ein richtiger Schriftsteller zu werden. Dass sich der Film mit Einordnungen und Erklärungen derart zurückhält, macht ihn zu einer Art unverarbeitetem Lebens-, Lust- und Leidensweg mit finalem Schock, der über den Filmgenuss nachwirkt.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
Benutzeravatar
FarfallaInsanguinata
Beiträge: 2519
Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57

Re: Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen - Jean-Jacques Beineix (1986)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Eine sehr schöne Besprechung!
Ironie des Schicksals, dass die ausgerechnet jetzt kommt, wo ich gerade meinen Ausstieg aus dem Forum beschließen musste. Ich war noch mal hier, um auf PNs zu antworten und konnte mir das Lesen dieses Freds nicht verkneifen, und somit kommt ihr nun auch in den unfreiwilligen Genuss einer Antwort (und Abschiedsvorstellung). :wink:
Denn obige Abhandlung enthielt ja eine Frage, nämlich die, wie der Film auf Betroffene gewirkt haben mag!
"Betty Blue" ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme, mindestens unter den Top Ten aller Zeiten. Wenn man sich diese Liste so anschaut, fällt einem auf, dass alle Werke extreme Ausbrüche von Emotionen zum Thema haben, da finden sich etwa noch "Taxi Driver", "Maniac" (1980) oder "Die Frau mit der 45er Magnum". Das ist natürlich kein Zufall!
Als ich "Betty Blue" 1986 das erste Mal sah, ergriff der Film mich wie eine Flutwelle und riss mich vollständig mit. Plötzlich gab es da eine Frau, der ich mich verbunden fühlte, die sich ähnlich extrem und unerklärlich verhielt, weil sie anscheinend ähnlich fühlte wie ich. Ich war demnach doch kein Alien und auch nicht das einzige menschliche Wesen mit derartigen Emotionen. Das wirkte tatsächlich wie eine Art Befreiung. Und das Ende empfand ich dabei nur als konsequent, eine Konsequenz, die mir selbst leider fehlte und die ich mir sehnlichst gewünscht hätte.
Mitte der Achtziger war die Medizin noch nicht so weit, aber viele Jahre später bekam ich wirklich die Diagnose "emotional instabile Persönlichkeit, Typ Borderline", neben weiteren. Leidenschaftliche Beziehungen und Freundschaften mit ebenso leidenschaftlichen Abbrüchen; permanente Suizidalität; chronische Depressivität; diverse Formen von selbstverletzendem bzw. selbstschädigendem Verhalten wie Ritzen, Zigaretten auf der Haut ausdrücken, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Essstörung, generelle gesundheitliche Selbstmisshandlung; fremdschädigendes und -gefährdendes wie eingetretene Türen, abgetretene Autospiegel oder mitten auf der Schnellstraße rumlaufen; Psychiatrieaufenthalte und ambulante Therapeuten - habe ich alles hinter mir! Allerdings mit dem Unterschied zu Betty im Film, dass ich zumindest meistens versuchte, meine Umgebung vor den schlimmsten Symptomen meiner Krankheit zu bewahren. Mittlerweile hatte ich es eigentlich ganz gut gelernt, mit meinen Defiziten trotzdem ein halbwegs stabiles Leben zu führen, bis mir vor einem halben Jahr von einem Tag auf den anderen alles weggenommen wurde, was ich mir mühsam an Struktur aufgebaut hatte. Aber das gehört nicht hierher.
"Betty Blue" hat für mich einen so hohen persönlichen Stellenwert, dass ich den Film gar nicht objektiv beurteilen kann. Nur zur Verdeutlichung, an der Korkpinnwand, die in meinem Wohnzimmer hängt und an der sich Devotionalien meines Lebens befinden, kleben neben Fotos, Aufnähern, Buttons, einer bunten Haarsträhne und anderem Schnickschnack, der irgendeine Bedeutung für mich hat, auch zwei über dreißig Jahre alte Postkarten mit Motiven des Films. Soviel dazu!
Eins noch: Ich besitze selbstverständlich auch den "Director's Cut", empfehle jedoch unbedingt die ursprüngliche Kinofassung! Der DR verlangsamt durch die teilweise eher nebensächlichen zusätzlichen Szenen sehr das Tempo, nimmt dem Film einiges an Wildheit und Kompromisslosigkeit. Zerstören kann er ihn natürlich nicht, dafür ist der Film zu stark, aber die kürzere Fassung ist eben doch deutlich besser.

Macht's gut. :winke:
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Benutzeravatar
buxtebrawler
Forum Admin
Beiträge: 40648
Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
Kontaktdaten:

Re: Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen - Jean-Jacques Beineix (1986)

Beitrag von buxtebrawler »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben: Di 13. Okt 2020, 08:10 Eine sehr schöne Besprechung!
Vielen Dank - auch für deine sehr persönlichen Einblicke in dein bewegtes Leben. Ich wünsche dir, dass sich dein Zustand bald wieder stabilisiert und, so viel kann ich zumindest für meinen Teil sagen: Du hast ja schon öfter mal durchblicken lassen, dass es eben ab und zu mit dir durchgeht, insofern habe ich mich an diese "Macke" hier im Forum gewissermaßen gewöhnt. Die Forentür steht dir immer offen, insbesondere, wenn du solch interessante Beiträge wie obigen mitbringst. ;)

Alles Gute dir!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
Benutzeravatar
FarfallaInsanguinata
Beiträge: 2519
Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57

Re: Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen - Jean-Jacques Beineix (1986)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

(Und da bin ich schon wieder! Aber wenn ich dauernd PNs lesen muss, siegt doch die Neugier, deshalb spare ich mir schlicht weitere Abschiedsbekundungen. :palm:)

Danke für die Wünsche!

Noch ein, wie ich finde, wichtiger Nachtrag, der mir inzwischen in den Sinn kam.
Die Geschichte von Betty und Zorg stilisiert und idealisiert ja eine grenzenlose Liebe und Leidenschaft, die genaugenommen nur in der Selbstzerstörung enden kann und eigentlich kaum lebbar und erlebbar ist.
Bei mir gab es das zumindest ansatzweise; aber wenn du einen Partner hast, der gesund ist, wird er sich aus völlig berechtigtem Selbstschutz entsprechend abgrenzen, wenn jemand genauso unberechenbar tickt wie du, verletzt ihr euch ungewollt ständig gegenseitig, was es unerträglich macht. So oder so funktioniert das nicht lange, soweit meine Eigenerfahrung.
Aber "Betty Blue" ist nunmal auch ein großer Liebesfilm und die romantisieren eigentlich immer.

Schließlich, es existiert ein deutsches Hörbuch des Romans, gelesen von Ben Becker. Keine Ahnung, ob das noch verfügbar ist, hab ich vor ewigen Zeiten gekauft. :wink:
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Benutzeravatar
buxtebrawler
Forum Admin
Beiträge: 40648
Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
Kontaktdaten:

Re: Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen - Jean-Jacques Beineix (1986)

Beitrag von buxtebrawler »

Der Director's Cut erscheint voraussichtlich am 05.11.2021 bei Capelight auf Blu-ray:

Bild
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
Antworten