Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

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Moderator: jogiwan

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Dick Cockboner
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von Dick Cockboner »

Forceful Impact
Kalamitäres Kloppe-Kino aus Indonesien. Peter O'Brien is mittenmang und sorgt ob seines asozialen Verhaltens für Jubel, Trubel, Heiterkeit. Peter is der Chef! Auch schön zu erfahren, das der Herr O'Brien seinen Schlüpper immer bis zum Bauchnabel hochzieht, ich glaub ich schlaf heut schlecht! :shock:
Ooooh Peter... :knutsch:

Nächte des Grauens
Einfach toll!
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buxtebrawler
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von buxtebrawler »

Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:

Der Amerikaner (5/10)
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von karlAbundzu »

buxtebrawler hat geschrieben: So 13. Dez 2020, 17:42
karlAbundzu hat geschrieben: So 13. Dez 2020, 16:16 Zu der ich ein besonderes schwieriges Verhältnis habe.
Inwiefern?
Skandal hat bei mir damals eingeschlagen, flotter Rhythmus, rockig, guter damals provokanter Text, exotischer Akzent mit einer Verve vorgetragen. Die beiden LPs Dolce Vita und Tutti Frutti mit ihrer Mischung aus New Wave und Rock 'n' Roll mit ein wenig 50er Schlager war toll, hörte ich rauf und runter.
Dann die erste Platte besorgt, die ganz anders war, also so, wie man es ihnen später immer nachgesagt hatte: Rock n Roll mit bayrischen Texten, aber ein paar Songs fand ich richtig groß. Und auf der Liveplatte, die ich ansonsten nicht so dolle fand (und mit der meine Skepsis gegenüber Liveplatten anfing) mochte ich Wer wird denn woana (mit dem ewigen grandiosen Schlagzeugsolo) und Mir san a bayrische Band. Dann spielten sie in Bremen auf, Stadthalle und ich durfte mit Feunden zu meinem ersten großen Konzert (vorher auf dem Gymnasium in der Projektwoche immerhin eine irritierend beeindruckende Punkband auf dem Flur gehört, die DAF und Fehlfarben coverten), und es war GROß (auch wenn Barny unsere Schreie für Mädchenschreie hielt, fanden wir aber lustig), und meine lieb ezu Konzerten fing an.
Dann kam Scharf Wia Peperoni , trotz einer Ramones Hommage (die ich inzwischen auch entdeckte, lustigerweise waren Markus, Formel 1 und das örtliche Jugendzentrum nicht ganz unschuldig dran) und dem schönen Cover Sch-Bum funktionierte die so gar nicht. Die Fernsehauftritte wurden immer lahmer, ich entdeckte immer mehr anderes neueres schärferes, andersrum passten sie kaum mehr zu meinen sonstigen Punk und Metal und Wave Sachen. Ich mußte mich von Ihnen trennen, und gab ihnen zu Unrecht die Schuld. Platten verkloppt, fast vergessen.
Dann war ich Jahre später im bayrischen Hintrland unterwegs und sah ein Plakat für ein kleines Open Air, es traten am nächsten Tag gar nicht weit auf: Nicki (für die ich ein pinliches Faible hatte), Untied Balls, die ich seit Beginn und durchgehend toll fand mit ihrer schrägen Wave-Pop-Mischung.und die Spieder Murphy Gang als Hauptact. Ich überedete meine Mitfahrer in der Nähe zu bleiben und ging da hin. Es machte Spaß, obwohl die Balls bei dem Publikum fehl am Platz war, ebenso wie ich, aber das Bier war gut und günstig, die Band gut drauf, die Spiders locker und eben ganz anders als nach ihrem großen Erfolgen.

Oder, kurz gesagt: Pubertätskram. (wie eine andere Münchener Legende sang: Schmeiß deine Platten weg, wenn sie dich nur noch nerven)
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von karlAbundzu »

Der Partyschreck
Auf DVD
Herrliche Komödie über den Zustand Hollywoods und überhaupt der Gesellschaft.
Peter Sellers hier als Der Fremde auf einer Filmproduzenten - Party. Hat bei Tati zugeguckt (und wohl auch Mr. Bean inspiriert), Situationskomik, Slapstick, Wortwitz und die Kunst, Gags bis auf die Spitze zu treiben. Wohl viel improvisiert. Und auch die anderen: Zweiter Hauptdarsteller für mich (und würdiger Freddie Frinton - Nachfolger) Steve Franken als betrunkener Kellner, auch so ein ewiger Nebendarsteller, hier wirklich brillant. Mit tollem Timing. Später traf er Sellers noch als Fu Man Chu. Schön zu sehen und zu hören: Claudine Longet, mir auch eher als Easy Listening Interpretin bekannt, darf hier auch das schöne Nothing to lose geben.
Der Film hat mir den Tag gerettet: Meisterwerk!

Batman: The Killing Joke
auf DVD
Die Verfilmung eines der besten Batman-Comics von Alan Moore und Brian Bolland. Drehbuch Brian Azzarello, der ja selbst auch schon ein ppaar gute eher hard boiled Comics und auch Batman geschrieben hat.
Mein Einstieg in das DCUAOM.
Die Erwartungen waren niedrig, da ich einiges an negativer Kritik vorher mitbekam und ich das Comic ja großartig finde.
Erzählt wird einiges: Batman versucht aus dem ewigen Kreis Ausbruch, ein paar Leichen und Verrückte, Gefangennehme, Arkham, Ausbruch des Jokers zu durchbrechen. Er will mit dem Joker reden, redet jedoch mit einem Dummy, da der Joker schon wieder ausgebrochen ist. Am Ende kann er das Gespräch allerdings doch führen. Mit ungewöhnlichem Ende. Eingerahmt wird es hier im Film mit einer dem Comic sehr entfernten langen Prolog-Szene um Batgirl und warum sie den Dress niederlegte (nachdem sie ihn vorher einmal ablegte...). Teil der späteren Story ist Jokers Angriff auf Commisioner Gordon und eben seiner Tochter, die Barbara in den Rollstuhl bringt und zu Orakel macht. Eingewebt ist hier eine Art Origin des Jokers, der allerdings nicht ganz zu trauen ist.
Am meisten war ich gespannt, ob mir die Animationen gefallen würden: Und ja, das taten sie. Klar, nicht so phänomenal wie Bollands Arbeit, aber konnte ich mir sehr gut angucken. Und spannend und gut erzählt war das auch alles.
Das Problem, das ich habe ist, das im neuen Prolog und im Hauptteil, die dann doch sehr nah am Comic ist, zwei ziemlich unterschiedliche Batmen spielen: Der erste ist sehr unsympatisch (was schlussendlich auch,aber nicht nur, an der umstrittensten Szene liegt, da mag man Batsy überhaupt nicht mehr) und der andere ist tatsächlich ein reflektierender Batman. Eventuell liegt das dadran, dass Azzarello bzw. Regisseur Sam Liu etwas provozierendes einbauen wollten (schliesslich sind seit dem Comic 28 Jahre vergangen und man traute dem Comic allein wohl nicht mehr die große Provokation zu) oder wollte mehr Azzarello einbauen. Dadurch verfällt der Film in zwei Teile, die nicht so recht zu einander passen wollen.
Aber: Interesse ist gewckt, ich hab mich unterhalten und bin gespannt auf die weiteren Filme der Reihe.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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sid.vicious
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von sid.vicious »

STIRB LANGSAM 3
Jeremy Irons hat mir als Bösewicht gut gefallen und Samuel L. Jackson konnte auch ein paar Meter gut machen.
7 von 10

STIRB LANGSAM 4
Hat mich phasenweise etwas genervt. Flacht meines Erachtens im Vergleich zum Vorgänger ab.
Für 6 von 10 reicht es aber noch.
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CamperVan.Helsing
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von CamperVan.Helsing »

sid.vicious hat geschrieben: Do 17. Dez 2020, 19:32 STIRB LANGSAM 3
Jeremy Irons hat mir als Bösewicht gut gefallen und Samuel L. Jackson konnte auch ein paar Meter gut machen.
7 von 10

STIRB LANGSAM 4
Hat mich phasenweise etwas genervt. Flacht meines Erachtens im Vergleich zum Vorgänger ab.
Für 6 von 10 reicht es aber noch.
Mit Ausnahme von Teil 3 stehe ich mit der Reihe doch ziemlich auf Kriegsfuß. Beim dritten passt dafür das Zusammenspiel aus New-York-Film, Schnitzeljagd, Simons Ratespielen und das Zusammenwirken von Willis und Jackson wirklich wie Arsch auf Eimer.
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Reinifilm
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von Reinifilm »

Oops... hier stand was an der falschen Stelle. :oops:
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Arkadin
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von Arkadin »

Muss mal wieder so einiges nachtragen:

Man Made Monster - Lon Chaney Jr.s erster Horrorfilm und eine Fingerübung für "The Wolf Man", vom gleichen Regisseur, Kameramann und ebenfalls mit Pierce-Make-Up. Schöne Geschichte um Mad Scientist Lionell Atwell und "Opfer" Chaney. Gemächlich und leider wird der Höhepunkt dann ausgespart, unterhält aber trotzdem gut.

Cannibal: The Musical - Wollte ich schon länger mal wieder sehen. Spätestens nach den "Let's build a snowman"-Ausschnitten bei einem Keßler-Abend vor vielen Jahren. Jetzt endlich gemacht und ich finde den Film noch immer ganz entzückend. Kann man sich immer wieder ansehen, wenn man dazu in der richtigen Stimmung ist. Das "The Sky is blue"-Lied habe ich noch Tage später gesummt. Bestes Kannibalen-Musical ever!

Maigret und der Würger von Montmartre - Schöne und sehr 60s-mäßige Maigret-Verfilmung mit Gino "Peppone" Cervi. Es gibt einige Lücken und Logiklöcher (und nein, ich bin nicht dabei eingenickt), aber die guten Schauspieler, die interessante Geschichte und das Montmatre-Kolorit reißen das wieder raus. Die sehr fluffige Musik stammt von Armando Trovajoli (!). Kamera Joe D'Amato (!!), Regie: Mario "Giallo a Venecia" Landi(!!!).

Filme mit Marcin Dorocinski (bin jetzt kein Fan dieses guten Schauspielers, aber irgendwie spielte der gleich in drei Filmen mit, die ich hintereinander sah):

1. Na granciy - Polnischer Thriller. Ein Vater macht im tiefsten Winter mit seinen beiden Söhnen Urlaub (zum Abhärten) in einer Hütte tief in den Wäldern nahe der Weißrussischen Grenze. Früher war er hier Grenzsoldat. Plötzlich stürzt ein Fremder (Dorocinski) vollkommen entkräftet in die Hütte. Der Vater zieht los, herauszufinden, was passiert ist und macht eine fürchterliche Entdeckung, während die Jungs mit dem Fremden zurecht kommen müssen, der seine Spielchen mit ihnen spielt. Guter polnischer Thriller mit tollen Schauspielern. Den älteren Sohn spielt ein noch sehr, sehr junger Bartosz Bielenia, der Hauptdarsteller aus dem grandiosen "Corpus Christi". Die Geschichte ist natürlich nicht neu und hält auch nicht sehr viele Überraschungen bereit, ist aber spannend gemacht und hat einige herbe Momente. Da gibt es wohl auch eine deutsche Veröffentlichung.

2. Ciemno, prawie noc - Noch ein polnischer Thriller, aber was für einer. Halleluja! Der lief letztes Jahr tatsächlich auf in deutschen Kinos und ich wollte da eigentlich mit meiner Frau rein. Wir haben es dann aber gelassen, weil der nicht lange lief und nur synchronisiert zu sehen war. Da bin ich aber auch froh. Der Film handelt von einer Reporterin, die in das Dorf ihrer Kindheit zurückkehrt, um über verschwundene Kinder zu schreiben. Dabei gibt es dann die volle Breitseite an allem, was man eigentlich nicht sehen möchte: Kindesmisshandlung, Kindervernachlässigung, Kinderpornographie, Inzest unter Geschwistern die auch ein Kind bekommen, Geschwistermord (beim Sex) und in der fürchterlichsten Szene (ein Rückblick auf die Zeit der deutschen Besatzung) wird ein 10-jähriger skalpiert, während seine nur etwas ältere Freundin von einer grinsenden Gruppe deutscher Soldaten brutal vergewaltigt wird. Dazu dann eine permanent düstere Stimmung, finstere Familiengeheimnisse, etwas magischer Realismus (ältere, verwahrlost aussehende Damen, die sich "Cat Ladies" nennen und im Wald leben), Selbstjustiz und eine Szene, die die stark an den Herrn Bark und Frau Giordano in "Rückkehr der Zombies" erinnert. Dabei ist der Film Null sleazig oder billig, sondern sehr gut gemacht und mit populären Schauspielern besetzt. Danach war ich aber erst einmal fertig. Dorocinski spielt hier übrigens den Sohn des Nachbarn, der auch eine nicht ganz unproblematische Geschichte hat und mit der Hauptdarstellerin schläft.

3. Oblawa - Dann machen wir doch gleich mal weiter mit den Magenschlägen. Der Film spielt im Zweiten Weltkrieg und handelt von polnischen Partisanen. Dorocinski ist ein harter Hund. Natürlich durch eine Familientragödie (die Deutschen haben seine Familie umgebracht, während er bei seiner Geliebten war). Sein Job ist es, die gefangenen Deutschen in den Wald zu führen und dort zu liquidieren. Dann bekommt er den Auftrag, den reichen Besitzer einer Mühle, der mit den Deutschen kooperieren soll, zu den Partisanen zu bringen, wo er erschossen werden soll. Er führt den Auftrag aus, aber als er zurückkehrt haben die Deutschen alle Partisanen umgebracht. Sein Gefangener flieht und kommt bei der Flucht durch ein Unglück um. Das hatte mich sehr gewundert, weil der von dem polnischen Superstar Marjin Stuhr gespielt wird. Aber der taucht wieder auf, denn in Rückblenden wird erzählt, was vorher alles passiert ist, wie alles zusammenhängt und dass alle handelnden Personen mehr als eine Seite habe. Das ist sehr interessant und gut gemacht, weil teilweise Gut und Böse hinterfragt, erste Eindrücke revidiert und mehr grau als schwarz-weiß malt. Davon ab ist der Film teilweise ziemlich gnadenlos. Spaß macht der definitiv nicht, ist aber interessant und auch spannend.

Walesa. Czlowiek z nadziei - Weiter geht es mit polnischen Kino. Diesmal aber ohne Dorocinski, dafür mit dem großartigen Robert Wieckiewicz, der scheinbar in allen Filmen dabei ist, in denen Dorocinski nicht mitspielt. Wieckiewicz spielt in einem der letzten Filme des polnsichen Großmeisters Andzej Wajda Lech Walesa. Und das extrem lebensecht, wie meine Frau bestätigte. Der Film bietet interessante Einblicke in die Gründung von Solidarnosc und die Ereignisse Anfang der 80er Rund um den Streik in der Danziger Werft. Vieles davon wusste ich nicht, bzw. hatte ich komplett anders in Erinnerung. Z.B. war mir nicht bewusst, dass Walesa ein ziemlich schwieriger, nicht unbedingt sympathischer Charakter ist. Für mich war das immer so der nette Onkel. Guter Film, aber ich habe ein Problem: Einiges wird scheinbar als bekannt vorausgesetzt und nicht weiter ausgeführt, was mich immer verwirrt hat und das Verständnis an einigen Stellen schwer machte. Das erschien dann so wie Lücken in der Handlung, die ich mir nicht erklären konnte. So wird Walesa festgenommen und muss dabei feststellen, das er keinerlei Rückhalt mehr in der Bevölkerung hat, dann wird er später wieder frei gelassen (wieso habe ich auch nicht 100% verstanden) und bei seiner Rückkehr von jubelnden Massen empfangen. Davon ab ist der Film aber sehr gelungen und Wieckiewicz ist mal wieder fantastisch. Aber das ist er eigentlich immer.

Mörderspinnen - So, jetzt aber mal etwas anderes. Captain Kirk gegen die Spinnen. Habe ich vor Urzeiten im TV gesehen und tatsächlich auch ganz anders in Erinnerung gehabt. Macht großen Spaß, auch wenn es einem ständig irgendwo kribbelt. Die Szenen mit den echten (!!!) Spinnen, die da zu tausenden auf die Schauspieler niederregnen sind absolut unfassbar. Das würde man heute wohl nicht mehr so machen.

The Red Queen Kills Seven Times - Giallo-Time, auch wenn die Hauptfigur rosso ist. Barbara Bouchet wird Opfer einer Intrige. Sehr solider Giallo mit den üblichen Logikschwächen, die man aber gerne verzeiht. Besonders, wenn die Bouchet dabei ist. Die Story ist angenehm wild und wirr, und eine wichtige Rolle spielt eine blutjunge Sibyll Danning, die auch sehr offenherzig agiert und blank zieht. Herz, was willst Du mehr? Okay, solides Handwerk, finstere Schlösser mit kilometerlangen Kellern. Das bekommt man hier auch, sowie ein schön abstruses Finale. Hat mir gefallen.

Stark - The Dark Half - Damals im Kino gesehen und gemischte Erinnerungen gehabt. Bei der Zweitsichtung kam er dann auch sehr viel besser weg. Auch wenn ds Finale mit den Vögeln wirklich tricktechnisch so mies ist, dass es viel kaputt macht. Und Timothy Buttons als sein böses Selbst viel zu sehr überzieht. Aber dazwischen gibt es auch hübsch Argento-esque Szenen, eine tolle Amy Madigan (warum ist die kein Star geworfen? Tolle Schauspielerin), einen sehr guten Soundtrack von Christopher Young, Julie Harris in einer kleinen, aber feinen Rolle - und Michael Rooker (hier noch sehr jung) sehe ich auch immer gerne. Hat sich am Ende gelohnt und jetzt muss ich mal an Romeros "Affe im Menschen" ran, den ich ebenfalls zwiespältig erinnere.

Der 6. Kontinent - Was für ein herrlicher Spaß. Cushing gibt den Komödianten, was ungewohnt, aber auch niedlich ist. Doug McClure habe ich noch nie den Helden und Womanizer zugetraut und Caroline Munro hätte ich gerne länger gesehen. Dazwischen gibt es seltsame Höhlenkreaturen, mutierte Flugechsen mit telepathischen Kräften, knallbunte Studiokulissen, Tricktechnik die 1976 schon hoffnungslos hinter ihrer Zeit war und, und, und... Langweilig wird das nie und spricht das Kind im Manne an. Warum der mal in der Schlefaz-Reihe lief, will mir nicht in den Kopf. Die haben doch echt kein Herz!!! Der ist doch toll!

Vier Filme, über die ihr näheres in der nächsten "35 Millimeter" lesen könnt, wenn ihr mögt:

1. The Nanny - Bette Davis in einem Thriller aus den Hammer-Studios. Der Film baut lange seine Spannung auf, dafür ist der Finale hübsch fies. Die Davis spielt sehr gut und überraschend zurückhaltend.

2. The Anniversary - Bette Davis nochmal bei Hammer. Diesmal in einer rabenschwarzen Komödie. Der deutsche Titel lautet "Die Giftspritze" und das passt wie Arsch auf Eimer. Boah, ist die Davis hier fies und bösartig. Bringt aber niemanden um. Ist tatsächlich eine Komödie. Wusste ich vorher auch nicht.

3. La Noia - Italianischer Film von Damiano Damiani (!) mit Horst Buchholz (!!), Catherine Spaak (hach...) und Bette Davis (!!!). Nach einem Roman von dem Mann, der auch die Vorlage zu Godards "Verachtung" geschrieben hat. Ambitionierter Film, der mir überraschend gut gefallen hat. Die Davis fand den doof, aber was weiß die schon.

4. Labios rojos - Der zweite Spielfilm von Jess Franco. Erstmals mit den Detektivinnen-Duo "Rote Lippen", die in seiner Filmographie noch oft auftauchen sollte. Nicht uninteressante Mischung aus Film noir und Komödie. Geht nicht immer auf, aber der Film hat schon vielversprechende Ansätze und vor allem eine tolle, fast schon experimentelle Kameraarbeit. Auch wird hier die Saat für seine weiteren Filme gelegt. Allerdings ist der Film auch überraschend Erotik-frei. Auf jeden Fall spannend.
Früher war mehr Lametta
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sergio petroni
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von sergio petroni »

Sting of Death (USA 1965, William Grefe, 6/10)
Das dritte Werke William Grefes spielt in Floridas Everglades. Professor Richardson bewohnt
ein herrliches, weit abgelegenes Anwesen, das nur per Boot zu erreichen ist und auf dem
er seine Forschungen betreibt. Sein Assistent Hoyt ist in Richardsons Tochter Karen verknallt.
Das gleiche gilt für Richardsons Faktotum Egon, der immer mal wieder in seine Unterwasserhöhle
verschwindet. Dort hat er es angeblich geschafft, eine tödliche Quallenart zu züchten.

Ungeachtet dessen, daß in der Nachbarschaft immer wieder Wasserleichen mit Merkmalen
einer Quallenvergiftung auftauchen, veranstaltet Karen eine Party mit zahlreichen,
zumeist dumpfbackigen Freunden. Dies gibt Grefe ausreichend Gelegenheit, lange und ausschweifende
Tanzszenen einzufangen, wobei er sich ob der knallbunten, knappen Outfits als Popofetischist entpuppt!
Der Slasherfan ahnt es: Die Dumpfbacken sind natürlich gerngesehenes Kanonenfutter
für einen mysteriösen Killer. Zunächst werden sie one by one um die Ecke gebracht,
aber als dann immer noch recht viele Überlebende die Flucht per Schiff antreten,
schlägt das Monster gnadenlos per Rundumschlag zu. Eine Szene, die man gesehen
haben muß! Nur, um sie dann doch nicht zu glauben....

Zurück bleiben die Wissenschaftler mit Karen und Egon, die nun den finalen Kampf mit
dem Monster austragen müssen, wobei es dann gegen Ende sogar noch ein wenig schleimig wird....

Dank der Veröffentlichung von Arrow auf Blu im Rahmen einer William-Grefe-Box (mit 7 (!) Filmen
des Florida-Meisters), erhält dieser kleine, aber sausympathische Filme eine Aufwertung,
kommen doch nun die Farbfotographie und die doch recht stimmungsvollen Szenen in
der Grotte hervorragend zur Geltung. Klar handelt es sich weiterhin um ein sehr trashiges Werk,
aber eines zum Knuddeln!
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von sergio petroni »

Arkadin hat geschrieben: Sa 19. Dez 2020, 00:31 1. Na granciy - Polnischer Thriller. Ein Vater macht im tiefsten Winter mit seinen beiden Söhnen Urlaub (zum Abhärten) in einer Hütte tief in den Wäldern nahe der Weißrussischen Grenze. Früher war er hier Grenzsoldat. Plötzlich stürzt ein Fremder (Dorocinski) vollkommen entkräftet in die Hütte. Der Vater zieht los, herauszufinden, was passiert ist und macht eine fürchterliche Entdeckung, während die Jungs mit dem Fremden zurecht kommen müssen, der seine Spielchen mit ihnen spielt. Guter polnischer Thriller mit tollen Schauspielern. Den älteren Sohn spielt ein noch sehr, sehr junger Bartosz Bielenia, der Hauptdarsteller aus dem grandiosen "Corpus Christi". Die Geschichte ist natürlich nicht neu und hält auch nicht sehr viele Überraschungen bereit, ist aber spannend gemacht und hat einige herbe Momente. Da gibt es wohl auch eine deutsche Veröffentlichung.
Die da heißt: "Grenzgänger", ist aufgrund anderer Schreibweise bei ofdb nicht so leicht zu finden.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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