Lebendig gefressen - Umberto Lenzi (1980)
Moderator: jogiwan
Re: Lebendig gefressen - Umberto Lenzi (1980)
Die farbenfrohe Großbox aus Holland:
Bringt etwas Farbe in das eintönige Kannibalendasein.
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- fritzcarraldo
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Re: Lebendig gefressen - Umberto Lenzi (1980)
Im Bahnhofskino um die Welt. Der Mondo Bizarr Weekender.
Vom 11.02.22 bis zum 13.02.22. 35mm.
Lebendig gefressen
(Italien 1980)
Regie: Umberto Lenzi
Nach diversen Festivals und Veranstaltungen hatte ich mich im Vorfeld doch mal gefragt, ob ich denn nun wirklich alles schauen muss / möchte.
Nach der Sichtung von Lenzis Schmuddel-Gammelfleisch-Schmonzes muss ich die Eingangsfrage mittlerweile mit einem klaren NEIN beantworten.
Mehr möchte ich dazu jetzt nicht schreiben.
Vom 11.02.22 bis zum 13.02.22. 35mm.
Lebendig gefressen
(Italien 1980)
Regie: Umberto Lenzi
Nach diversen Festivals und Veranstaltungen hatte ich mich im Vorfeld doch mal gefragt, ob ich denn nun wirklich alles schauen muss / möchte.
Nach der Sichtung von Lenzis Schmuddel-Gammelfleisch-Schmonzes muss ich die Eingangsfrage mittlerweile mit einem klaren NEIN beantworten.
Mehr möchte ich dazu jetzt nicht schreiben.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
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Re: Lebendig gefressen - Umberto Lenzi (1980)
Jetzt das dritte Mal (nach VHS und 35mm beim Deliria-Treffen in Wien) gesehen. Naja, war irgendwie etwas besser als ich ihn in Erinnerung hatte und zumindest die Szenen bei der Sekte manchmal recht unterhaltsam, wenn auch teilweise extrem unangenehm (wie die Besteigung der Witwe durch ihre drei Schwager). Auf die Kannibalen-Szenen könnte ich verzichten, noch mehr aber auf den völlig willkürlichen Tiersnuff von dem es wiederum mehr gab als ich in Erinnerung hatte. Muss ich jetzt kein viertes Mal sehen.
Früher war mehr Lametta
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Re: Lebendig gefressen - Umberto Lenzi (1980)
Den muss man einfach mit Humor nehmen, sonst ist der schwer verdaulich
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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Re: Lebendig gefressen - Umberto Lenzi (1980)
Die Kannibalen-Filme wollen ja schocken und sind keine Unterhaltungsfilme - die sollen keinen Spass machen und dessen muss man sich bei jeder Sichtung auch bewusst sein.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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- fritzcarraldo
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Re: Lebendig gefressen - Umberto Lenzi (1980)
Dessen bin ich mir natürlich bewusst.
Mein Geschreibsel weiter oben bezieht sich auch eher auf mich selbst.
Ich habe in den letzten Jahren einiges an Filmen nachgeholt und es waren auch wirklich Überraschungen dabei. Aber manchmal ist ja klar was kommt.
So auch hier. Sind halt Erfahrungswerte. Werde in Zukunft solchen Krams nicht mehr schauen.
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Re: Lebendig gefressen - Umberto Lenzi (1980)
Ich hab in jungen Jahren in meiner "Schneller-Höher-Weiter"-Phase ja das ganze Zeugs geschaut und je wilder desto besser. Aber mittlerweile hab ich ebenfalls keine Lust mehr auf Kannibalen- oder Magenschwinger-Filme und pack die kaum in den Player. Ich glaube das ist einfach eine völlig normale Entwicklung, die man als Filmkonsument durchmacht. Deswegen finde ich es auch immer wieder etwas seltsam, so etwas auf einem Festival zu zeigen. Man will ja ein zufriedenes und kein erzürntes Publikum. Beim Forentreffen in Wien mussten sich die Gemüter teils ja auch erst wieder beruhigen - was ebenfalls völlig nachvollziehbar war.fritzcarraldo hat geschrieben: ↑Mi 16. Feb 2022, 08:35Dessen bin ich mir natürlich bewusst.
Mein Geschreibsel weiter oben bezieht sich auch eher auf mich selbst.
Ich habe in den letzten Jahren einiges an Filmen nachgeholt und es waren auch wirklich Überraschungen dabei. Aber manchmal ist ja klar was kommt.
So auch hier. Sind halt Erfahrungswerte. Werde in Zukunft solchen Krams nicht mehr schauen.
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- fritzcarraldo
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Re: Lebendig gefressen - Umberto Lenzi (1980)
Ja. Sehe ich ähnlich.jogiwan hat geschrieben: ↑Mi 16. Feb 2022, 08:49Ich hab in jungen Jahren in meiner "Schneller-Höher-Weiter"-Phase ja das ganze Zeugs geschaut und je wilder desto besser. Aber mittlerweile hab ich ebenfalls keine Lust mehr auf Kannibalen- oder Magenschwinger-Filme und pack die kaum in den Player. Ich glaube das ist einfach eine völlig normale Entwicklung, die man als Filmkonsument durchmacht. Deswegen finde ich es auch immer wieder etwas seltsam, so etwas auf einem Festival zu zeigen. Man will ja ein zufriedenes und kein erzürntes Publikum. Beim Forentreffen in Wien mussten sich die Gemüter teils ja auch erst wieder beruhigen - was ebenfalls völlig nachvollziehbar war.fritzcarraldo hat geschrieben: ↑Mi 16. Feb 2022, 08:35Dessen bin ich mir natürlich bewusst.
Mein Geschreibsel weiter oben bezieht sich auch eher auf mich selbst.
Ich habe in den letzten Jahren einiges an Filmen nachgeholt und es waren auch wirklich Überraschungen dabei. Aber manchmal ist ja klar was kommt.
So auch hier. Sind halt Erfahrungswerte. Werde in Zukunft solchen Krams nicht mehr schauen.
Wobei mein Statement jetzt keine Kritik an der Veranstaltung, am Programm oder den Organisatoren sein sollte. Wenn das Motto heißt "Im Bahnhofskino um die Welt" ist ja klar was kommt usw. Und ich habe überhaupt nichts gegen das Exploitationkino an sich.
Ist halt eine/meine individuelle Entscheidung.
Aber interessant, dass es bei Euch in Wien damals auch Diskussionen gab.
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- Salvatore Baccaro
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Re: Lebendig gefressen - Umberto Lenzi (1980)
Ich muss gestehen, dass ich diesen Streifen für seine collagenhafte Struktur inbrünstig liebe: Nicht nur sämtliche Topoi aus dem vielbeschrienen Menschenfresser-Genre, sondern auch kistenweise Footage aus anderen Filmen (namentlich Sergio Martinos LA MONTAGNA DEL DIO CANNIBALE, Ruggero Deodatos L'ULTIMO MONDO CANNIBALE und Lenzis eigenem Genre-Grundstein MONDO CANNIBALE) werden derart hemmungslos zusammengerührt, dass man bei MANGIATI VIVI! durchaus von einer veritablen Assemblage sprechen kann: Derart auf die Spitze getrieben haben den Ideen- und Bilderklau innerhalb des italienischen Genrekinos wahrscheinlich bloß noch Mattei/Fragasso. Puh, ich hatte mir für meine Dissertation sogar die Mühe gemacht, ein Sichtungsprotokoll von dem Film anzufertigen und en detail nachzuprüfen, woher Lenzi denn nun diese oder jene Flora-Fauna-Aufnahme hat, und wo er welche Szene aus welchem andern Werk 1:1 zitiert: Wenn man all die fremden Ideen/Bildern abzieht, bleibt tatsächlich lediglich ein schmächtiges Gerippe, an dem im Grunde einzig noch die Aufarbeitung des Jonestown Massacres original erscheint. Immerhin kann man guten Gewissens sagen, dass für MANGIATI VIVI! kein Tier sein Leben lassen musste: Alles, was hier kreucht und fleucht und sich untereinander meuchelt oder von Menschenhand gemeuchelt wird, ist bereits für einen anderen Film gestorben - und was das über die prinzipielle Recycelbarkeit und Reversibilität eines filmisch festgehaltenen "realen" Todes aussagt, das kann einen ja schon fast in die philosophischen Gefilde von André Bazins Reflexion über Tod und Kino in "Mort tous les après-midi" führen - oder aber man findet es, was genauso legitim ist, einfach nur perfide und geschmacklos und kommt zum selben Schluss wie Hahn und Jansen in ihrem sensationellen Horrorfilm-Lexikon: "Ein widerwärtiges Stück Schmuddelkino!"
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Re: Lebendig gefressen - Umberto Lenzi (1980)
Das halte ich für eine gewagte These. Ich meine, ich würde dir zustimmen, aber wenn man überlegt, was da gerade in Italien um 1980 herum rausgehauen wurde, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich das Gewaltlevel nicht finanziell rentiert hat. Sprich, es ist etwas gewesen, was Leute sehen wollten. Vermutlich nun nicht die gleichen Leute, die sich für Fellini begeistern, aber wer über Alvaro Vitali lachen kann, hat die zivilisierte Welt ja schon fast verlassen. Und dann ist es nur noch ein kleiner Schritt, um Lenzi als Unterhaltung zu begreifen...
fritzcarraldo hat geschrieben: ↑Di 15. Feb 2022, 20:37 Lebendig gefressen
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Ich hab den ja damals in Wien das erste Mal gesehen, und ich denke nicht, dass es ein zweites Mal geben wird.
The more I see
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
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