Rock-O-Rama - Als die Deutschen kamen - Björn Fischer
Moderator: jogiwan
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Rock-O-Rama - Als die Deutschen kamen - Björn Fischer
Kennt jemand den Autoren Björn Fischer? Das Thema Rock-O-Rama ist definitiv spannend und sehr umfangreich, aber es kommt immer darauf an, was der Autor daraus bastelt.
- OHL wurden ab und an als Nazi-Punks beschimpft....
- Einige der Punk-Alben waren miserabel abgemischt...
- Cotzbrocken wurden zu Skinheads, die in einer Kurzdoku Werbung für die CDU machten... (wennze Arbeit willz, dann mussze de CDU wählen) Der Cotzbrocken-Sänger hat sich beim Bad Brains Konzert in seiner Funktion als Ordner unter aller Sau benommen...
- Zig finnische HC-Bands, die sich primär an Exploited und Discharge orientierten...
- Skewdriver, No Remorse und die deutschen Glatzen-Kapellen ...
Wer sich im Dunstkreis von R-O-R aufhielt, der könnte gut aus dem Nähkästchen plaudern.
- Dick Cockboner
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Re: Rock-O-Rama - Als die Deutschen kamen - Björn Fischer
Auf der entsprechenden Amazon-Seite steht ja über den Autor, das er Punk & Drummer ist...
...und das führte mich zu ihm hier: https://www.discogs.com/de/artist/21081 ... rn-Fischer
(Ob es sich freilich tatsächlich um den Autoren handelt weiß ich nicht)
...und das führte mich zu ihm hier: https://www.discogs.com/de/artist/21081 ... rn-Fischer
(Ob es sich freilich tatsächlich um den Autoren handelt weiß ich nicht)
Re: Rock-O-Rama - Als die Deutschen kamen - Björn Fischer
Danke für die Info, Sid.
Das wäre sonst komplett an mir vorbeigegangen. Bin ich mega gespannt drauf
Recharge - wo der Autor damals getrommelt hat - habe ich Mitte der 90er mal Live gesehen. Discharge Klone mit deutschen Texten....kann die "Hamburg 42" Scheibe empfehlen, die ist richtig gut.
Das wäre sonst komplett an mir vorbeigegangen. Bin ich mega gespannt drauf
Recharge - wo der Autor damals getrommelt hat - habe ich Mitte der 90er mal Live gesehen. Discharge Klone mit deutschen Texten....kann die "Hamburg 42" Scheibe empfehlen, die ist richtig gut.
- Dick Cockboner
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Re: Rock-O-Rama - Als die Deutschen kamen - Björn Fischer
Ich muss hier leider wirklich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern.
Björn Fischer kenne ich nicht persönlich, sondern nur namentlich. Er hatte Mitte der 80er ein Fanzine namens "Breakout" sowie ein gleichnamiges Tape-Label gemacht und stammt aus Hannover. Damit ist er zumindest Teil der originalen Szene.
Der Kontakt im Vorfeld des Buchprojekts kam sehr früh durch einen Freund zustande, der enger Vertrauter vom "Deutschen W." ist, also dem Sänger von OHL.
Mein erster Gedanke war "Wer zur Hölle braucht ein Buch zu diesem Kacklabel?"
Ich weiß zwar, dass ROR von vielen mittlerweile als Kult betrachtet wird, aber ich persönlich sehe das überhaupt nicht so, obwohl diverse Veröffentlichungen durch die Dekaden meine Sammlung zieren oder verschandeln, je nach Sichtweise. Angefangen bei der Razors-LP über frühen Punk-Scheiß wie "Die Deutschen kommen" (in pink!) und Skeptix über Oi!/RAC wie "Der nette Mann" (selbstverständlich als Original), Indecent Exposure , Evil Skins, Endstufe, Boots & Braces, Werwolf bis zu wenigen CDs aus den 90ern findet sich da so einiges.
Fakt bleibt jedoch, dass der Macher nahezu alle Bands beschissen hat, die auf seinem Label veröffentlichten, und ebenfalls den Macher des Propaganda-Labels letztlich beschissen hat.
Ich bekam auch mal einen Mustervertrag zu Gesicht (zu C.O.P. - ever alone auf dem Erazerhead-Unterlabel), der wie folgt aussah: Das Label trägt die gesamten Kosten von Studio, Nachproduktion, Pressung und Coverdruck. Die Band bekommt 100 (in Worten "einhundert") Exemplare der fertigen Platte zum Eigenverkauf. Eine weitere Umsatzbeteiligung gibt es erst, wenn die Erstauflage von 1000 Exemplaren ausverkauft ist und eine weitere Auflage erfolgt. Wobei diese weiteren Auflagen, falls es sie gab, in der Regel nie abgerechnet wurden, verbürgt etwa bei den Onkelz oder Vortex!
Die Rechte an den Aufnahmen werden auf unbegrenzte Zeit an den Eigner des Labels abgetreten! Deshalb gibt es immer noch diese Kack-Reissues von den Leuten, die das ROR-Komplett-Paket gekauft haben nach dem Tod von Herbert für lächerliche 20000 €, soweit ich das weiß. Das führt dann zu so absurden Vorgängen, wie dass Brandy von Endstufe an seinen eigenen Songs keine Rechte mehr hatte und die Nachpressung der "Glatzenparty" auf DIM deshalb eingestampft werden musste.
Dazu kommt, dass einige Male Cover ohne Absprache mit der Band geändert wurden (z.B. Brutal Verschimmelt und MAF) und es auch nie informative Beilagen gab. Und schließlich noch die meistenfalls beschissene technische Produktion der Schallplatten.
So ab 1983 war es in der Punk-Szene Konsens dieses Kacklabel zu boykottieren. Wer was anderes sagt und ROR posthum zum Deutsch-Punk-Kult oder Finnland-Punk-Kult erhebt, ist schlicht zu spät geboren und hat die Zeit verpasst. Sorry für die Arroganz.
Im Skinhead-Kontext sieht es etwas anders aus. Da war es leider selbst für nicht-rechte Bands kaum möglich Platten zu veröffentlichen (Stichwort "Stigmatisierung" oder "Sippenhaft"). So blieb eigentlich nur der Weg zu ROR oder Rebelles Europeens, egal wie beschissen die Labels agierten und wie arschig sie die Bands behandelten. Wer weiß heute z.B. noch, dass 1984 eine EP von Kraft durch Froide auf Mülleimer erscheinen sollte? Erst in den frühen 90ern wurden dann ja echte Szenelabels mit mehr oder weniger Erfolg versucht, ESV etwa, das die vormaligen Aufnahmen von KdF veröffentlichte. Trotzdem würde ich auch hier die Auszeichnung "Kult" in Bezug auf ROR verneinen, es gab schlicht keine Alternativen für deutsche Bands, außer einer kompletten Eigenproduktion.
So, tut mir leid für den endlosen Offtopic, aber ich fand das wichtig, um zu erklären, wieso ich ein Buch über das Label schlicht für irrelevant halte.
Trotzdem setzte ich mich einen Nachmittag hin, nachdem Björn mich kontaktiert hatte, und suchte diverse Beiträge aus Zeitschriften und Fanzines raus. Dazu noch eine Mailorder-Liste von 1992, die zufällig in meine Hände fiel, ich selbst habe nie eine einzige Platte bei Herbert gekauft.
Das führte jedoch zu Unmut ob der Darreichungsform, der Herr Fischer hätte sich gestochen scharfe digitale Vorlagen gewünscht. Hallo? Wer mit einer Bitte an jemanden herantritt, den er gar nicht kennt, soll gefälligst dankbar sein für die Unterstützung, egal in welcher medialen Form, und nicht noch bescheuerte Ansprüche stellen. 4.Q.
Somit hatte sich das Thema für mich auf eher unerfreuliche Weise erledigt.
Dazu kommt jetzt die Mitteilung, dass dieses Buch auch bei meinem "Lieblingsversand" Amazon erhältlich sein wird.
Also, ich brauche die Veröffentlichung aus diversen Gründen nicht, will sie aber niemandem madig machen, der Interesse daran hat. Bloß bitte nicht noch bei der Datenkrake bestellen, dass würde "Punk" völlig ad absurdum führen.
Björn Fischer kenne ich nicht persönlich, sondern nur namentlich. Er hatte Mitte der 80er ein Fanzine namens "Breakout" sowie ein gleichnamiges Tape-Label gemacht und stammt aus Hannover. Damit ist er zumindest Teil der originalen Szene.
Der Kontakt im Vorfeld des Buchprojekts kam sehr früh durch einen Freund zustande, der enger Vertrauter vom "Deutschen W." ist, also dem Sänger von OHL.
Mein erster Gedanke war "Wer zur Hölle braucht ein Buch zu diesem Kacklabel?"
Ich weiß zwar, dass ROR von vielen mittlerweile als Kult betrachtet wird, aber ich persönlich sehe das überhaupt nicht so, obwohl diverse Veröffentlichungen durch die Dekaden meine Sammlung zieren oder verschandeln, je nach Sichtweise. Angefangen bei der Razors-LP über frühen Punk-Scheiß wie "Die Deutschen kommen" (in pink!) und Skeptix über Oi!/RAC wie "Der nette Mann" (selbstverständlich als Original), Indecent Exposure , Evil Skins, Endstufe, Boots & Braces, Werwolf bis zu wenigen CDs aus den 90ern findet sich da so einiges.
Fakt bleibt jedoch, dass der Macher nahezu alle Bands beschissen hat, die auf seinem Label veröffentlichten, und ebenfalls den Macher des Propaganda-Labels letztlich beschissen hat.
Ich bekam auch mal einen Mustervertrag zu Gesicht (zu C.O.P. - ever alone auf dem Erazerhead-Unterlabel), der wie folgt aussah: Das Label trägt die gesamten Kosten von Studio, Nachproduktion, Pressung und Coverdruck. Die Band bekommt 100 (in Worten "einhundert") Exemplare der fertigen Platte zum Eigenverkauf. Eine weitere Umsatzbeteiligung gibt es erst, wenn die Erstauflage von 1000 Exemplaren ausverkauft ist und eine weitere Auflage erfolgt. Wobei diese weiteren Auflagen, falls es sie gab, in der Regel nie abgerechnet wurden, verbürgt etwa bei den Onkelz oder Vortex!
Die Rechte an den Aufnahmen werden auf unbegrenzte Zeit an den Eigner des Labels abgetreten! Deshalb gibt es immer noch diese Kack-Reissues von den Leuten, die das ROR-Komplett-Paket gekauft haben nach dem Tod von Herbert für lächerliche 20000 €, soweit ich das weiß. Das führt dann zu so absurden Vorgängen, wie dass Brandy von Endstufe an seinen eigenen Songs keine Rechte mehr hatte und die Nachpressung der "Glatzenparty" auf DIM deshalb eingestampft werden musste.
Dazu kommt, dass einige Male Cover ohne Absprache mit der Band geändert wurden (z.B. Brutal Verschimmelt und MAF) und es auch nie informative Beilagen gab. Und schließlich noch die meistenfalls beschissene technische Produktion der Schallplatten.
So ab 1983 war es in der Punk-Szene Konsens dieses Kacklabel zu boykottieren. Wer was anderes sagt und ROR posthum zum Deutsch-Punk-Kult oder Finnland-Punk-Kult erhebt, ist schlicht zu spät geboren und hat die Zeit verpasst. Sorry für die Arroganz.
Im Skinhead-Kontext sieht es etwas anders aus. Da war es leider selbst für nicht-rechte Bands kaum möglich Platten zu veröffentlichen (Stichwort "Stigmatisierung" oder "Sippenhaft"). So blieb eigentlich nur der Weg zu ROR oder Rebelles Europeens, egal wie beschissen die Labels agierten und wie arschig sie die Bands behandelten. Wer weiß heute z.B. noch, dass 1984 eine EP von Kraft durch Froide auf Mülleimer erscheinen sollte? Erst in den frühen 90ern wurden dann ja echte Szenelabels mit mehr oder weniger Erfolg versucht, ESV etwa, das die vormaligen Aufnahmen von KdF veröffentlichte. Trotzdem würde ich auch hier die Auszeichnung "Kult" in Bezug auf ROR verneinen, es gab schlicht keine Alternativen für deutsche Bands, außer einer kompletten Eigenproduktion.
So, tut mir leid für den endlosen Offtopic, aber ich fand das wichtig, um zu erklären, wieso ich ein Buch über das Label schlicht für irrelevant halte.
Trotzdem setzte ich mich einen Nachmittag hin, nachdem Björn mich kontaktiert hatte, und suchte diverse Beiträge aus Zeitschriften und Fanzines raus. Dazu noch eine Mailorder-Liste von 1992, die zufällig in meine Hände fiel, ich selbst habe nie eine einzige Platte bei Herbert gekauft.
Das führte jedoch zu Unmut ob der Darreichungsform, der Herr Fischer hätte sich gestochen scharfe digitale Vorlagen gewünscht. Hallo? Wer mit einer Bitte an jemanden herantritt, den er gar nicht kennt, soll gefälligst dankbar sein für die Unterstützung, egal in welcher medialen Form, und nicht noch bescheuerte Ansprüche stellen. 4.Q.
Somit hatte sich das Thema für mich auf eher unerfreuliche Weise erledigt.
Dazu kommt jetzt die Mitteilung, dass dieses Buch auch bei meinem "Lieblingsversand" Amazon erhältlich sein wird.
Also, ich brauche die Veröffentlichung aus diversen Gründen nicht, will sie aber niemandem madig machen, der Interesse daran hat. Bloß bitte nicht noch bei der Datenkrake bestellen, dass würde "Punk" völlig ad absurdum führen.
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- sid.vicious
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Re: Rock-O-Rama - Als die Deutschen kamen - Björn Fischer
Keine Arroganz. Das reflektiert nur eine Tatsache. Denn das Label und sein Output hatten (1983 sollte passen) einen miserablen Ruf in der Szene. COTZBROCKEN mag heute als Kultband gesehen werden, zu damaligen Zeitpunkt (ca. zwei Jahre nach der LIEBE UND RANDALE-Doku) fand man sie absolut scheiße. Ich erinnere mich, wer R-o-R Platten verkaufte, der hatte ab ca.zweite Hälfte der 1980er ein R-o-R-Fach im Plattenladen eingerichtet. Das bestand später (Ende 1980er, Anfang 1990er) nur noch aus den Skinhead-Bands.FarfallaInsanguinata hat geschrieben: ↑So 13. Feb 2022, 02:05
So ab 1983 war es in der Punk-Szene Konsens dieses Kacklabel zu boykottieren. Wer was anderes sagt und ROR posthum zum Deutsch-Punk-Kult oder Finnland-Punk-Kult erhebt, ist schlicht zu spät geboren und hat die Zeit verpasst. Sorry für die Arroganz.
Mir hat das Lesen Freude bereitet.FarfallaInsanguinata hat geschrieben: ↑So 13. Feb 2022, 02:05So, tut mir leid für den endlosen Offtopic, aber ich fand das wichtig, um zu erklären, wieso ich ein Buch über das Label schlicht für irrelevant halte.
Das war die erste Panik, die besagte, das Buch könnte aus Plattencoverabbildungen und Fanzinekopien bestehen.FarfallaInsanguinata hat geschrieben: ↑So 13. Feb 2022, 02:05Trotzdem setzte ich mich einen Nachmittag hin, nachdem Björn mich kontaktiert hatte, und suchte diverse Beiträge aus Zeitschriften und Fanzines raus.
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Re: Rock-O-Rama - Als die Deutschen kamen - Björn Fischer
Ingo Nowotny! Ralf Schaffelhuber! (Bitte nicht ernst nehmen...ein kleiner Spaß)FarfallaInsanguinata hat geschrieben: ↑So 13. Feb 2022, 02:05 Trotzdem würde ich auch hier die Auszeichnung "Kult" in Bezug auf ROR verneinen, es gab schlicht keine Alternativen für deutsche Bands, außer einer kompletten Eigenproduktion.
Nähkästchenplauderer(*innen) sind mir die Liebsten...war sehr interessant, plaudere gerne weiter. Meine ersten Begegnungen mit ROR fanden (durch späte Geburt) auf dem Schulhof ausschließlich durch x-mal überspielte Tapes statt, zu einer Zeit wo ROR nunmehr komplett dazu überging Musik für weiße Herrenmenschen mit Allmachtsfantasien zu veröffentlichen, so lahmarschiger Proll-Oi!-Metal, der musikalisch und inhaltlich etwas unbefriedigend war...(ich fing gerade an subkulturell meine Fühler auszustrecken, doch das war gewiss nicht "mein Ding")FarfallaInsanguinata hat geschrieben: ↑So 13. Feb 2022, 02:05 Ich muss hier leider wirklich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern.
Antwort: Niemand!FarfallaInsanguinata hat geschrieben: ↑So 13. Feb 2022, 02:05 Mein erster Gedanke war "Wer zur Hölle braucht ein Buch zu diesem Kacklabel?"
Faszinierender fand ich schon immer die Figur "Herbert Egoldt" an sich, ein Typ, an dem wenige auch nur ein gutes Haar ließen, ein schmieriger Geschäftemacher, ausschließlich interessiert an der Kohle seiner Kundschaft...
Die "Person Egoldt" fände ich als Ausgangspunkt eines Buches über ROR schon spannend, denn wenn alles das Meiste stimmt, was über ihn gesagt wurde/wird muss olle Herbert ja schlicht und einfach ein Genie gewesen sein die Firma so lange am laufen zu halten und sich dabei dumm & dämlich zu verdienen. (Das Ganze hätte man an der Stelle gut mit Interviews bestätigen oder widerlegen können...oder zumindest relativieren können)
Nur fürs Protokoll: Die für mich beste Veröffentlichung aus Herberts Plattenküche war, ist & bleibt "Quand Le Soleil Se Levera" von SNIX, die einzige Platte, die ich immer noch gerne und regelmäßig höre.
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Re: Rock-O-Rama - Als die Deutschen kamen - Björn Fischer
Das lief bei mir in der Provinz etwas anders. Nachdem 1987 durch die Indizierungen der BPS der Ruf des Labels auch für "normale" Plattenläden fragwürdig wurde und der Vertriebsdeal mit SPV weggebrochen war, gab es die Veröffentlichungen eigentlich generell überhaupt nicht mehr.sid.vicious hat geschrieben: ↑Do 24. Feb 2022, 13:21 Ich erinnere mich, wer R-o-R Platten verkaufte, der hatte ab ca.zweite Hälfte der 1980er ein R-o-R-Fach im Plattenladen eingerichtet. Das bestand später (Ende 1980er, Anfang 1990er) nur noch aus den Skinhead-Bands.
1985/86 war das noch anders, Da standen die "Böse Menschen, böse Lieder" und die "Mexiko" bei meinem Kleinstadt-Rundfunkhändler einträchtig neben BAP, Nena und den Ärschen im Deutschrockfach.
Die Liste von 1992 ist übrigens super-interessant, denn erstens kann man am Angebot sehr schön erkennen, mit welchen Firmen getauscht wurde, selbstverständlich Rebelles Europeens und Metal Enterprises, außerdem den kleineren Szenelabels Dim, ESV und Walzwerk, sowie den Engländern von Link. Zweitens dachte ich immer, die Punkplatten der Frühzeit wären damals längst ausverkauft gewesen, stattdessen war fast alles laut Liste erhältlich, nur stellte sich das eben kaum noch ein Laden freiwillig hin.
Definitiv ist die Snix-LP eine der wenigen richtig guten Veröffentlichungen des Labels! Neben der Musik stimmt sogar die Produktion und selbst das Cover ist für ROR-Verhältnisse überdurchschnittlich. Eine meiner französischen Top-5-Skinheadplatten, neben der 1. Snix und der Warrior Kids (schade, dass die Platte nicht ebenso wie diese bei 77KK erschien), der 1. Camera Silens und der 2. Komintern Sect.Dick Cockboner hat geschrieben: ↑Do 24. Feb 2022, 19:25Ingo Nowotny! Ralf Schaffelhuber! (Bitte nicht ernst nehmen...ein kleiner Spaß)FarfallaInsanguinata hat geschrieben: ↑So 13. Feb 2022, 02:05 Trotzdem würde ich auch hier die Auszeichnung "Kult" in Bezug auf ROR verneinen, es gab schlicht keine Alternativen für deutsche Bands, außer einer kompletten Eigenproduktion.
...
Faszinierender fand ich schon immer die Figur "Herbert Egoldt" an sich, ein Typ, an dem wenige auch nur ein gutes Haar ließen, ein schmieriger Geschäftemacher, ausschließlich interessiert an der Kohle seiner Kundschaft...
Die "Person Egoldt" fände ich als Ausgangspunkt eines Buches über ROR schon spannend, denn wenn alles das Meiste stimmt, was über ihn gesagt wurde/wird muss olle Herbert ja schlicht und einfach ein Genie gewesen sein die Firma so lange am laufen zu halten und sich dabei dumm & dämlich zu verdienen. (Das Ganze hätte man an der Stelle gut mit Interviews bestätigen oder widerlegen können...oder zumindest relativieren können)
Nur fürs Protokoll: Die für mich beste Veröffentlichung aus Herberts Plattenküche war, ist & bleibt "Quand Le Soleil Se Levera" von SNIX, die einzige Platte, die ich immer noch gerne und regelmäßig höre.
Legion §§, Bunker %% und Evil Skins finde ich übrigens rein musikalisch recht gleichwertig, aber die "diskussions-würdigen" Texte verderben halt ein wenig den Spaß. Naja, Froschfresser-Oi! ist eine meiner größten Leidenschaften, deswegen bin ich da alles andere als objektiv.
Zum Thema "Genie": Wer im März 1978, die älteste Anzeige, die ich persönlich finden konnte, auf eigene Faust Punkplatten aus England importiert und in Deutschland versucht unter eine damals quasi noch gar nicht existierende Szene zu bringen, ist zumindest wagemutig. Das finde ich eigentlich ziemlich cool!
Nur schade, was dann halt später draus wurde. Der Abstieg vom "Visionär" zum komplett abgewixten Arschloch, das in der Spätphase sogar die eigenen Veröffentlichungen als gebrannte CDr zum Vollpreis verkauft, ist schon reichlich krass.
Und noch ein Detail, was ich letztes Mal vergas: Herbert hat nicht nur alle Bands um Einnahmen beschissen, sondern auch über Jahre systematisch Gema-Abgaben hinterzogen! Das führte soweit, dass die Gema schließlich ein Schreiben verfasste, in dem sie offiziell zum Boykott von ROR aufrief (selbst gesehen!)!! Deshalb wahrscheinlich ab 1993 auch die diversen fadenscheinigen Label-Pseudonyme, um die Herkunft der Produkte zu verschleiern.
So, nu reichts echt zu dem Thema. Freut mich jedoch sehr, dass ihre meine Ausführungen zumindest mit Interesse lesen mochtet.
Mehr demnächst, wenn Herr Fischer Bücher über "Metal Enterprises" und "Skull Records" ankündigt. Da könnte ich auch noch die ein oder andere Anekdote auspacken.
P.S. Den Lemmer hast du vergessen bei deiner Aufzählung!
P.P.S. Will sich eigentlich einer von euch das Buch kaufen und dann hier besprechen? Neugierig wäre ich schon!
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Re: Rock-O-Rama - Als die Deutschen kamen - Björn Fischer
Zum leidigen Thema Rock-O-Rama in aller Kürze: Völlig indiskutable Plattenfirma, trotz einiger verdienter Klassiker aus der Label-Frühzeit. Ich glaube, im Moloko Plus war's, wo die Labelgeschichte schon mal sehr lesenswert aufgearbeitet wurde. Eigentlich reichte mir das immer. Aufs Buch bin ich jetzt trotzdem auch irgendwie neugierig... Vor wenigen Wochen fand ja eine Online-Lesung statt. Wohnte jemand von euch der zufällig bei? Ich musste aus Zeitgründen leider passen.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- Dick Cockboner
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Re: Rock-O-Rama - Als die Deutschen kamen - Björn Fischer
Der Herausgeber Torsten hatte vorher das "Glorreiche Taten"-Zine geschrieben, kein Ruhmesblatt, und wurde auch auf dem Backcover von ROR-VÖ's gerne mal gegrüßt...buxtebrawler hat geschrieben: ↑Fr 4. Mär 2022, 17:09 Ich glaube, im Moloko Plus war's, wo die Labelgeschichte schon mal sehr lesenswert aufgearbeitet wurde.