fritzcarraldo hat geschrieben: ↑Sa 11. Dez 2021, 19:32
The Last Duel
p_92418.jpg
Grandios. Ridley Scotts Mischung aus Ritterfilm und Beitrag zu MeToo kommt im Rashomon-Style daher.
Da ist es dann wirklich faszinierend, wie sich diese Versionen nicht nur im groben voneinander unterscheiden, sondern wie die kleinen Abweichungen plötzlich immer wichtiger werden. Und das Ende fand ich dann wirklich sehr fesselnd. The Last Duel ist wieder einer der besseren Filme von Scott.
Dito
THE LAST DUEL ist für mich jetzt auch eine der ersten großen Überraschungen im 2022er Filmjahr: eine dramatische quasi Kriminalgeschichte im 14 Jahrhundert angesiedelt, die aber davor & natürlich danach noch immer (leider) hoch aktuell ist.
Es geht viel mehr als Wahrheit, es geht vor allem um Wahrnehmung.
Erzählt wird die Story aus drei verschiedenen Blickwinkeln & jede hat ihre Wahrheit: der stolze Ritter, wortkarg & immer bereit, sich in den Kampf zu stürzen..wenn dieses auch dringend benötigtes Geld bringt. Er ist aber auch kein Feingeist & heiratet eher aus Kalkül statt liebe.
Anders sein alter Freund, ein belesener, mehrsprachiger & wortgewandter Ritter, der die nähe von Frauen ebenso schätzt wie die von Adligen. Einer, der sich am liebsten selbst liebt.
Und dann ist da noch die Ehefrau des Ritters, zweckverheiratet, die
geschändet wird, der man aber nicht glaubt, das Verbrechen herunter gespielt wird. Es abtut. Sie besteht aber auf eine Wiederherstellung der Ehre. Daher das Titel gebende LAST DUEL. Dabei wird der Film über die 2 1/2 Stunden Laufzeit nicht einmal Langweilig. Ganz im Gegenteil. Empfehlung von Mir
