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Herstellungsland: Großbritannien, USA Erscheinungsjahr: 2000 Regie: Julien Temple
Ich bin mir sicher, dass es sich bei THE FILTH AND THE FURY um die beste Dokumentation über die Pistols handelt. Es gibt viel altes Bildmaterial zu bewundern, es gibt einiges zu lachen und es werden darüber hinaus auch traurige Momente offeriert.
Natürlich provoziert die Qualität des Bildmaterials den Rezipienten zu keinen Luftsprüngen, aber in letzter Konsequenz ist hier der Inhalt gefragt und der ist ganz große klasse.
Im Oktober endlich angesehen und gefiel mir gut:
Sex Pistols Doku als Collage aus Archivaufnahmen, Britische Komiker, RockNRoll Swindle, Shakespeare, und die Talking Heads (lebende Pistols) als Voice Over und wenn zu sehen, dann nur stark abgedunkelt. Und Malcolm McLaren im Fetischmaske.
Für den Kenner natürlich nichts Neues, aber bekanntes gut aufbereitet. Immer wieder erstaunlich die Today Show mit Bill Grundy und was für ein Aufsehen das verursachte.
Rock N Roll Swindle gefiel mir besser, war halt durchgeknallter, aber eben auch keine Doku.
Ach, für mich doch was Neues: Den Sting Auftritt in Who Killed Bambi kannte ich noch nicht.
PS: Als Extra gibt es neben haufenweiser Trailer anderer Musikfilme von Arthouse nur einen Audiokommentar von Temple, leider ohen deutsche UT und schwer zu verstehen, schade.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
SWINDLE gefällt mir auch etwas besser. FILTH AND THE FURY ist halt eine Dokumentation und SWINDLE ist ein Kinofilm - den ich sogar im Kino schauen durfte. Wir waren ca. 1984 oder 1985 mit drei Leuten im Wattenscheider Lichtspielhaus. Die restlichen vier Gäste waren Nazi-Glatzen, Wattenscheid war zu der Zeit eine Hochburg der NPD. Zum Glück gab es keinen Ärger.
Neben den damaligen Artikeln in der Bravo war wohl die folgende 12-Minuten-ZDF-Doku ein gewichtiger Anreger, um in der Bunesrepublik zum Punk zu transformieren bzw. zu konvertieren. 1976 gab es nur drei Programme und demgemäß haben wohl genug Leute zugeschaut. Ich bin erst 1980 dazu gekommen, da herrschte schon der Uniformierungszwang. Das Böse, dass angeblich von der Musik der Pistols ausging, konnte ich nie entdecken. Als ich das erste Mal "Throbbing Gristle" im TV sah wie hörte - 1979 oder 1980 (?) - hatte ich das entdeckt, was ich dereinst als wirklich böse Musik (Geschrei, keine Melodie, Unkoordiniertheit sowie etwas fortwährend Furchterregendes) registrierte.