Oppenheimer - Christopher Nolan (2023)

Moderator: jogiwan

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fritzcarraldo
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Oppenheimer - Christopher Nolan (2023)

Beitrag von fritzcarraldo »

Oppenheimer
Oppenheimer-Hauptplakat-A4-RGB.jpg
Oppenheimer-Hauptplakat-A4-RGB.jpg (1.72 MiB) 225 mal betrachtet
(USA 2023)
Regie Christopher Nolan
Drehbuch Christopher Nolan
Musik Ludwig Göransson
Kamera Hoyte van Hoytema
Mit:
Cillian Murphy: J. Robert Oppenheimer
Emily Blunt: Kitty Oppenheimer
Matt Damon: Leslie R. Groves
Robert Downey Jr.: Lewis Strauss
Florence Pugh: Jean Tatlock
Josh Hartnett: Ernest Lawrence
Casey Affleck: Boris Pash
Rami Malek: David L. Hill
Kenneth Branagh: Niels Bohr
Benny Safdie: Edward Teller
Dylan Arnold: Frank Oppenheimer
Gustaf Skarsgård: Hans Bethe
David Krumholtz: Isidor Isaac Rabi
Matthew Modine: Vannevar Bush
David Dastmalchian: William Borden
Tom Conti: Albert Einstein
Michael Angarano: Robert Serber
Jack Quaid: Richard Feynman
Josh Peck: Kenneth Bainbridge
Olivia Thirlby: Lilli Hornig
Dane DeHaan: Kenneth Nichols
Danny Deferrari: Enrico Fermi
Alden Ehrenreich: Senatshelfer
Jefferson Hall: Haakon Chevalier
Jason Clarke: Roger Robb
James D’Arcy: Patrick Blackett
Tony Goldwyn: Gordon Gray
Devon Bostick: Seth Neddermeyer
Alex Wolff: Luis Walter Alvarez
Scott Grimes: Anwalt
Josh Zuckerman: Giovanni Rossi Lomanitz
Matthias Schweighöfer: Werner Heisenberg
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Oppenheimer_(2023) )

Inhalt:
In einer Anhörung über seinen Widerspruch gegen die Entziehung seiner Sicherheitsfreigabe blickt der Physiker Julius Robert Oppenheimer (Cillian Murphy) zurück: Auf seine Anfänge, sein Privatleben und vor allem auf die Zeit, als ihm während des Zweiten Weltkriegs die wissenschaftliche Leitung des Manhattan-Projekts übertragen wird. Im Los Alamos National Laboratory in New Mexico sollen er und sein Team unter der Aufsicht von Lt. Leslie Groves (Matt Damon) eine Nuklearwaffe entwickeln. Oppenheimer wird zum „Vater der Atombombe“ ausgerufen, doch nachdem seine tödliche Erfindung folgenschwer in Hiroshima und Nagasaki eingesetzt wird, stürzt den gerade noch so jubelnden Oppenheimer in ernste Zweifel. In einer weiteren Anhörung soll Lewis Strauss (Robert Downey Jr.) als Handelsminister im Kabinett von Präsident Dwight D. Eisenhower bestätigt werden. Doch bald geht es um seine Beziehung zu Oppenheimer nach dem Krieg. Denn Strauss stand der amerikanischen Atomenergiebehörde vor, die von dem Physiker beraten wurde. Als sich Oppenheimer immer stärker gegen Strauss und ein Wettrüsten mit Russland stellt und für eine internationale Kontrolle der Kernenergie plädiert, kommen die alten Verbindungen des Physikers zum Kommunismus wieder zur Sprache...
(Quelle: https://www.filmstarts.de/kritiken/296168.html )
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"

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fritzcarraldo
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Re: Oppenheimer - Christopher Nolan (2023)

Beitrag von fritzcarraldo »

Kino. Schauburg Bremen. OmU.

„I am Destroyer of worlds.”
Oppenheimer
oppenheimer-teaser.jpg
oppenheimer-teaser.jpg (151.23 KiB) 222 mal betrachtet
Drei Geschichtsstunden von Christopher Nolan.
J. Robert Oppenheimer, der „Vater der Atombombe“.
Neurotisch und brillant. Wissenschaftler oder Politiker?
Leiter des Manhattan Projekts und damit auch für die Abwürfe der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki verantwortlich? Und daraus resultierend: Politisches Opfer und Märtyrer?
All diese Fragen stellt der Film schon, aber beantwortet sie nicht wirklich.
Aber man erfährt fast überbordend und herausfordernd so viel, dass man sich schon sein eigenes Bild machen muss oder sollte.
Der Film legt dabei ein Tempo vor, dass man schon aufpassen muss, nicht irgendwas zu verpassen. Es geht Schlag auf Schlag, dazu wird noch in verschiedenen Zeitebenen agiert.
Ständig prasseln neue Informationen auf einen ein und neue Charaktere werden präsentiert und eben auch immer wieder weitere Stars, die dabei sogar auch mal eben nur eine kleine Nebenrolle einnehmen. Viel geschieht dabei in kleinen Räumen, wenn es um spätere Anhörungen geht. Dies ist schon etwas ungewöhnlich für einen Film, der in 70mm auf IMAX gedreht wurde, aber andererseits gibt es dann immer wieder unglaubliche visuelle Erlebnisse inkl. eines unfassbaren Sounds und des brillanten Scores von Ludwig Göranson. Deswegen MUSS man OPPENHEIMER im Kino sehen. Das alles ist nicht nur eine visuelle Erfahrung, sondern auch eine körperliche. Cillian Murphy als Oppenheimer ist toll und Robert Downey jr. als sein Gegenspieler Lewis Strauss ist eine Offenbarung. Auch Matt Damon wäre noch zu nennen plus wie schon erwähnt alle weiteren Stars bis in die kleinsten Rollen.
Emily Blunt, Florence Pugh, Bennie Safdie, Rami Malek uvm. Die letzte Stunde, wenn es fast nur noch um die Anhörungen geht, ist schon sehr herausfordernd, aber der Schluss hat mich dann doch fröstelnd aus dem Kino gehen lassen.
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karlAbundzu
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Re: Oppenheimer - Christopher Nolan (2023)

Beitrag von karlAbundzu »

In den drei Stunden bekommt man auch zwei Filme.
Der eine ist die Geschichte der Erfindung der Atombombe aus Sicht Oppenheimers. Er wird sowohl genial als auch neurotisch gezeichnet, mit Wirkung auf Frauen aber auch nerdig. Von seinen frühen Studien bis zum Knall als Test und dem Abwürfen auf Hiroshima und Nagasaki.
Der andere ist ein Psycho Polit Thriller Duell zwischen eben Oppi und Lewis Strauss, Vorsitzender der Atombehörde und Ministerkandidat. Dieses wird hauptsächlich anhand zweier Anhörungen erzählt: Oppenheimers zum Thema seiner Sicherheitseinstufung und Strauss zum Thema seiner Qualifikation als Minister.
Grob werden beide Teile hinter einander erzählt, doch es gibt immer wieder Einschübe des jeweils anderen, aber filmtechnisch sind die einzelnen Situationen durch Farbe und Kamera so unterschiedlich, das das nicht verwirrend ist. Anders bei den ganzen Namen und Personen, gerade wenn man in theoretischer Physik nicht ganz so firm sind. Aber da alle Personen nur in Bezug zu Oppenheimer gezeigt werden, ist das insoweit auch ok.
Trotz des breiten Formats ist er sehr dialoglastig, so dass die sehr bildlich gestalteten Szenen noch eindringlich sind. Dazu kommt ein eindringlicher Sound, der bis in die Eingeweide brummelt.
Verhandelt wird vornehmlich die Psyche und Intention Oppis. Ist er von linken fortschrittlichen Ideen wirklich überzeugt, oder passt er sich nur den jeweiligen Umfeld an ohne opportun zu sein. Beschäftigen ihn die Toten seiner Bombe wirklich so sehr, dass ihn Skrupel zum Thema H-Bombe kommen, oder geht es um sein Ego und Strauss hat recht mit seiner Einschätzung?
Diese inneren Kämpfe werden vor allem im zweiten Teil erzählt, u. a. mit sich wiederholenden Szenen aus verschiedenen Sichtweisen, da wird wirklich ein Spiel zwischen den beiden inszeniert, wer weiß was wann, was ist Taktik, was wahr.
Getragen wird es von Cillian Murphy und später auch von Downey Jr , umgeben von einem sehr prominenten Cast.
Interessant, das sich nachher im Gespräch unterschiedliche Ansichten zu möglichen Aussagen des Films zeigten: für mich wird die Frage der Notwendigkeit des Abwurfs der Bomben nicht beantwortet, andere fanden schon, dass es ein Anti Atombombenabwurf Film ist, und tendenziell eine Antikriegsaussage.
Wirklich gute Geschichtsstunden, filmisch toll.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Arkadin
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Re: Oppenheimer - Christopher Nolan (2023)

Beitrag von Arkadin »

Gestern auch endlich im Kino gesehen. Und genau dort sollte man den Film auch schauen. Im Kino. Tolle Bilder (was überrascht, denn oftmals gleicht der Film einem Kammerspiel, aber dadurch sind dann die Bilder, welche die Möglichkeiten von 70mm voll ausnutzen natürlich noch einmal beeindruckender und drücken einen in den Sitz). Dann der Sound. Wow. Wie Nolan damit spielt, wie effektiv er das alles einsetzt ist schon ganz großes KINO! Die Szene mit dem ersten Atombombentest hat mich dabei ganz besonders beeindruckt. Und das durch das Weglassen von Sound, bzw. der (realistischen) Verzögerung. Generell wie das inszeniert wurde, da hatte man auch schweißnasse Hände. Von solchen Sachen gab es noch viel mehr. Nolan spielt natürlich wieder mit Zeit und Ebenen, aber das perfekt und wie ich fand niemals aufdringlich, sondern immer zweckdienlich. Beispiel: Der Sound von frenetisch trampelnden Füssen, denn man vorher immer schon hört, dessen Herkunft aber erst später enthüllt wird und dann quasi als Kommentar zu Oppenheimers Gefühlen in den vorangegangenen Szenen fungiert. Toll. Und hat sich da in den Jubel über den gelungenen Test nicht der schrille Todesschrei einer Frau gemischt? Technisch und inszenatorisch ist das alles von höchster Brillanz, weil eben genau dies nicht ständig masturbatorisch herausgestellt wird, sondern sich homogen dem Drehbuch unterordnet. Dazu kommen fantastische Schauspieler (Murphy! Blunt! Iron Man!) bis in die kleinste Nebenrolle. Hui, kann der Casey Affleck einem Angst machen. Sehr gut auch, dass der Film seinen Zuschauer für mündig hält. Es wird nichts auf dem Servierwagen präsentiert. Der Erklärbär hat die Stepschuhe aufgezogen. Man muss sich das schon selber erarbeiten und es gibt mehr als eine Wahrheit - und für jeden vielleicht eine Andere. Das ist halt alles sehr komplex. Wie das Leben und die Menschen eben so sind. Toll. Ein Sonderlob noch für Ludwig Göransons Musik.
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Re: Oppenheimer - Christopher Nolan (2023)

Beitrag von buxtebrawler »

Arkadin hat geschrieben: Di 15. Aug 2023, 11:04 Der Erklärbär hat die Stepschuhe aufgezogen.
Du meinst "ausgezogen", oder?
Arkadin hat geschrieben: Di 15. Aug 2023, 11:04Man muss sich das schon selber erarbeiten und es gibt mehr als eine Wahrheit - und für jeden vielleicht eine Andere. Das ist halt alles sehr komplex.
Das heißt, der Film stößt ins "Atombomben sind eigentlich böse, aber..."-Horn?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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karlAbundzu
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Re: Oppenheimer - Christopher Nolan (2023)

Beitrag von karlAbundzu »

buxtebrawler hat geschrieben: Di 15. Aug 2023, 13:23 heißt, der Film stößt ins "Atombomben sind eigentlich böse, aber..."-Horn?
Eigentlich nicht.
Man kann den Film durchaus zu Recht eine Anti-Atombombenhaltung zu erkennen. Gerade auch, wenn man den Schluss mit betrachtet.
Meiner Meinung nach stellt er die Frage nicht, sondern erzählt von der Unvermeidbarkeit der Entwicklung der A-Bombe, in dem er von der Psychologie der Macher und den Zeichen der Zeit erzählt.
Der Abwurf auf Hiroshima und Nagasaki wird durch die Bilder verurteilt. Die Frage, ob es nötig war, um den Krieg zu beenden, wird am Rande behandelt.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Oppenheimer - Christopher Nolan (2023)

Beitrag von buxtebrawler »

karlAbundzu hat geschrieben: Di 15. Aug 2023, 15:00 Eigentlich nicht.
Man kann den Film durchaus zu Recht eine Anti-Atombombenhaltung zu erkennen. Gerade auch, wenn man den Schluss mit betrachtet.
Meiner Meinung nach stellt er die Frage nicht, sondern erzählt von der Unvermeidbarkeit der Entwicklung der A-Bombe, in dem er von der Psychologie der Macher und den Zeichen der Zeit erzählt.
Der Abwurf auf Hiroshima und Nagasaki wird durch die Bilder verurteilt. Die Frage, ob es nötig war, um den Krieg zu beenden, wird am Rande behandelt.
Ok, verstehe - danke.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Oppenheimer - Christopher Nolan (2023)

Beitrag von Arkadin »

buxtebrawler hat geschrieben: Di 15. Aug 2023, 13:23 Das heißt, der Film stößt ins "Atombomben sind eigentlich böse, aber..."-Horn?
Neee, gar nicht. Und das rechne ich ihm auch an. Er präsentiert halt eine Menge Leute, die bestimmte Meinungen zu diesem Thema habe und lässt sie diese darlegen. Das ist natürlich widersprüchlich und ändert sich auch mit der Zeit. Dadurch, dass der Film aber zeigt, wer diese Personen sind, weshalb sie so denken, wie sie denken und in welchem zeitlichen Kontext sie zu dieser oder jenen Überzeugung gelangen, nimmt er nicht eindeutig Stellung. Man muss also quasi selber für sich entscheiden, welche Argumente pro und contra A-Bombe für einen selber plausibel erscheinen. Hat natürlich auch mit Sympathieträgern zu tun. Wobei das auch eher schwankend ist. Oppenheimer ist kein strahlender Held und seine durchaus sehr kritische Charakterisierung durch seinen Gegenspieler (und vielleicht Antagonist in dem Film) Strauss trifft vielleicht den Nagel auf dem Kopf. Wie gesagt, eine der Stärken des Filmes ist meiner Meinung nach, dass er das alles ambivalent lässt und einem nicht die eine Sichtweise aufdrängt. Was er aber klar macht: Mit der Bombe hat der Mensch die Möglichkeit geschaffen sich und seinen Planeten auszulöschen. Ob es nun richtig war, diese mächtige Waffe zu schaffen? Ob der Mensch dadurch seinen Untergang besiegelt hat? All das kann man nach dem Film leidenschaftlich diskutieren. Was er eindeutig sagt: Die sich Untertanmachung des Atoms und die Erschaffung dieser Massenvernichtungswaffe war tatsächlich der Beginn eines völlig neuen Zeitalters. For better or worse.
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Re: Oppenheimer - Christopher Nolan (2023)

Beitrag von buxtebrawler »

Arkadin hat geschrieben: Di 15. Aug 2023, 16:44 Neee, gar nicht. Und das rechne ich ihm auch an. Er präsentiert halt eine Menge Leute, die bestimmte Meinungen zu diesem Thema habe und lässt sie diese darlegen. Das ist natürlich widersprüchlich und ändert sich auch mit der Zeit. Dadurch, dass der Film aber zeigt, wer diese Personen sind, weshalb sie so denken, wie sie denken und in welchem zeitlichen Kontext sie zu dieser oder jenen Überzeugung gelangen, nimmt er nicht eindeutig Stellung. Man muss also quasi selber für sich entscheiden, welche Argumente pro und contra A-Bombe für einen selber plausibel erscheinen. Hat natürlich auch mit Sympathieträgern zu tun. Wobei das auch eher schwankend ist. Oppenheimer ist kein strahlender Held und seine durchaus sehr kritische Charakterisierung durch seinen Gegenspieler (und vielleicht Antagonist in dem Film) Strauss trifft vielleicht den Nagel auf dem Kopf. Wie gesagt, eine der Stärken des Filmes ist meiner Meinung nach, dass er das alles ambivalent lässt und einem nicht die eine Sichtweise aufdrängt. Was er aber klar macht: Mit der Bombe hat der Mensch die Möglichkeit geschaffen sich und seinen Planeten auszulöschen. Ob es nun richtig war, diese mächtige Waffe zu schaffen? Ob der Mensch dadurch seinen Untergang besiegelt hat? All das kann man nach dem Film leidenschaftlich diskutieren. Was er eindeutig sagt: Die sich Untertanmachung des Atoms und die Erschaffung dieser Massenvernichtungswaffe war tatsächlich der Beginn eines völlig neuen Zeitalters. For better or worse.
Auch dir vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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Re: Oppenheimer - Christopher Nolan (2023)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 22.11.2023 bei Universal in verschiedenen Ausführungen:

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Ultra-HD-Blu-ray/Blu-ray-Kombination im limitierten Steelbook

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Ultra-HD-Blu-ray/Blu-ray-Kombination

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Blu-ray im limitierten Steelbook

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Blu-ray

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Doppel-DVD
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