Die Bestie aus dem Weltenraum - Nathan Juran (1957)

Moderator: jogiwan

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italofreak1970
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Die Bestie aus dem Weltenraum - Nathan Juran (1957)

Beitrag von italofreak1970 »

Die Bestie aus dem Weltenraum

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bestie-aus-dem-weltenraum-die.jpg (197.26 KiB) 178 mal betrachtet

Originaltitel: 20 Million Miles to Earth
Land / Jahr: USA 1957
Produktion: Charles H. Schneer
Regie: Nathan Juran
Buch: Charlotte Knight, Christopher Knopf, Robert Creighton Williams
Musik: Mischa Bakaleinikoff
Spezialeffekte: Ray Harryhausen
Darsteller: William Hopper (als Col. Robert Calder), Joan Taylor (als Marisa Leonardo)
DVD: Columbia Tristar
Laufzeit: 79 Minuten

Inhalt:
Auf dem Rückflug von der Venus stürzt ein Raumschiff der U.S. Army vor Sizilien ins Meer. Einziger Überlebender ist Colonel Calder (William Hopper) - so scheint es zunächst. Aus dem Wrack wird auch ein hermetisch abgedichteter Container geborgen, aus dem eine glibberige Masse entweichen kann. Über Nacht erwächst daraus ein furchterregendes Monster von gigantischer Größe. Verzweifelt ruft Calder die Armee zu Hilfe, um das Monster zu bekämpfen. Die Bestie hat sich auf die oberste Mauern des Kolosseums geflüchtet. Doch es braucht mehr als Waffen von Menschenhand, um die teuflischen Kräften aus dem Unbekannten zu bändigen und die Welt vor der kompletten Zerstörung zu retten. (DVD Cover)
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buxtebrawler
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Re: Die Bestie aus dem Weltraum - Nathan Juran

Beitrag von buxtebrawler »

Nach „Dinosaurier in New York“ und „Das Grauen aus der Tiefe“, die im Prinzip die gleiche Geschichte erzählten und von Ray Harryhausen meisterhaft animierte, riesige Ungetüme in US-amerikanischen Städten dem Vandalismus frönen ließen, erschien 1957 unter der Regie von Nathan Juran dieser interessante Beitrag zum Sci-Fi-Horror-Genre, in dem ein Wesen von der Venus (!), mitgebracht von – natürlich – US-Astronauten, auf der Erde in rasender Geschwindigkeit aus seinem „Ei“ schlüpft, zu stattlicher Größe heranwächst und unfreiwillig zur Gefahr für Leib und Leben wird. Interessanterweise geschieht dies alles diesmal nicht in einer Großstadt der USA, sondern zunächst in Sizilien und später in Rom. Somit sorgt schon einmal die Kulisse für Abwechslung ggü. anderen Monsterstreifen aus den 50ern, aber auch der als „Ymir“ bekannte (?), reptilienartige Außerirdische wurde facettenreicher als Godzilla & Co. und fast schon tragisch dargestellt, was ihn von Dinosauriern, Riesenoktopussen etc. unterscheidet. Denn statt in Rage alles kurz und klein zu hauen, hat dieser Angst vor Mensch und Tier und ist nicht grundsätzlich böse gesinnt. Dass sich die Zerstörungsorgien in Anbetracht dieses Umstands in überschaubaren Grenzen bewegen, ist dabei logisch, wenn auch ein wenig schade. Dafür aber wird der Zuschauer Zeuge eines Kampfes zwischen „Ymir“ und einem Elefanten, was man nun wirklich nicht alle Tage zu sehen bekommt. Aus der Masse der Filme dieser Art ragt auch der Beginn des Films heraus, der, im Übrigen witzig stereotyp gezeichnete, sizilianische Fischer mit dem Absturz des US-Raumschiffes konfrontiert und, was Spannung und Dramatik betrifft, einige Schritte weiter geht als unbedingt seinerzeit üblich. Tricktechniker Ray Harryhausen gibt wieder alles und macht „Die Bestie aus dem Welt(en)raum“ zu einem wahren Vergnügen. Toller Monsterfilm, der das „Schema F“ wenigstens ein wenig verlässt und nicht zuletzt dadurch Freunde solcher Filme hervorragend unterhalten dürfte.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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dr. freudstein
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Re: Die Bestie aus dem Weltraum

Beitrag von dr. freudstein »

Geht doch :mrgreen: :thup: Aber darf der italofreak1970 hier einen Film eintragen ohne seine Kritik kundzutun :? :pfeif:
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Blap
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Re: Die Bestie aus dem Weltraum - Nathan Juran

Beitrag von Blap »

buxtebrawler hat geschrieben:... wurde facettenreicher als Godzilla & Co. und fast schon tragisch dargestellt, was ihn von Dinosauriern, Riesenoktopussen etc. unterscheidet. Denn statt in Rage alles kurz und klein zu hauen, hat dieser Angst vor Mensch und Tier und ist nicht grundsätzlich böse gesinnt.
Zwar gibt es im Godzilla-Kosmos auch überwiegend auf Zerstörung ausgerichtete Monster, doch die wichtigen Giganten habe allesamt eine Hintergrundgeschichte und jede Menge Seele. Teils wird in extrem rührseligen Momenten kräftig auf die Tränendrüse gedrückt, teils wird viel mehr als Kitsch geboten.

Freilich ändert das nichts an meiner Zuneigung zur "Bestie aus dem Weltenraum". Angenehmer Monsterflick aus den fünfziger Jahren, herrliche Stop-Motion FX von Meister Harryhausen. Knuffig, knuffig.
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dr. freudstein
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Re: Die Bestie aus dem Weltraum - Nathan Juran

Beitrag von dr. freudstein »

Ich habe diesen Film in s/w gesehen, aber es gibt auch eine nachcolorierte Variante.
Hier bekommen wir es mit einer recht naiven Tricktechnik zu tun, wie schon das abstürzende Raumschiff in den Ozean beweist. Für damalige Verhältnisse aber sehr originell dank Harryhausen, dessen "Monster" das auch beweist.
Bei einem Film aus den 50ern erwarte ich sowieso keine realgetreue Animation, sondern einfach eine gut erzählte Geschichte und mit einersolchen haben wir es hier zu tun.

ADHS Zappler sollten von diesem Film ebenfalls Abstand nehmen, denn dieser ist einfach nur rührig erzählt. Man wußte damals noch nicht viel vom Weltraum, das meiste waren nur wilde Spekulationen (eine Sonde zur Venus war da noch nicht unterwegs), aber man wußte immerhin schon, das die Venus ein unwirtlicher, lebensfeindlicher Planet ist, von dessen fiktiven Mission nur der Commander lebend zurück kehrte und einen Embryo der dort angetroffenen Lebensform mitbrachte. Dieses gedeiht auf der Erde seltsamerweise prächtig und wächst zu einem imposantem Lebewesen heran, welche eher einem Dinosaurier gleicht.

Dieser Film hier dürfte von den japanischen Godzilla inspiriert sein und spielt nicht wie üblich in einer amerikanischen Großstadt, sondern in Italien. Dennoch gibt es natürlich Verweise auf die USA, wie das die Venusmission selbstverständlich von den Amerikanern durchgeführt wurde, aber auch ein spanischer Junge ist sehr angetan von einem texanischem Cowboyhut.

Das Venuswesen hier hat einen türkisch anmutenden Namen, nämlich Ymir. Hat es einen Namen,hat es auch eine Seele und so fürchtet man sich vor diesem hier und das schießwütige Militär (also doch amerikanisch?) reagiert mit seiner Angst auch auf dieses fremde Wesen, welches sich dann selbst von Angst gesteuert, sich vehement zur Wehr setzt, wie man dann auch in einem nie zuvor gesehenen Zweikampf mit einem Elefanten zu sehen bekommt, abschließend dann eindrucksvoll tricktechnisch umgesetzt im Colosseum von Rom.

Ymir fühlte sich lediglich in die Enge getrieben und ist keineswegs ein nur animalisch gesteuertes Wesen, welches rein aus Primitivität Gewalt anwendet. Doch es nützt diesem leider nicht viel, wird es nur noch mehr bekämpft mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unter Beobachtung der gaffenden Bevölkerung.

Hier wird also die Angst der Menschen vor dem Unbekannten gezeigt ebenso aus Sicht eines Bewohners des benachbarten Planetens, auf dem man zur damaligen Zeit noch Leben vernutete. In der heutigen aufgeklärten Zeit sicher undenkbar, aber als Relikt aus einem Zeitalter, als man mit der Planetenforschung noch ganz am Anfang stand und wohl durch den 2. Weltkrieg erste Raketen erfand, die imstande waren, auf der Erde einen bestimmten Zielort in Kürze zu erreichen (schneller als Flugzeuge), aber auch um den Orbit zu verlassen, wurde ein sehr unterhaltsames Filmchen geschaffen, der den damaligen Zeitgeist mit Angst vor dem Unbekanntem bestens verkörpert.

7/10
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Re: Die Bestie aus dem Weltraum - Nathan Juran

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 27.10.2023 bei Anolis auf Blu-ray in verschiedenen Mediabooks:

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Cover A

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Extras:
Alternative Farbfassung / Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen / Audiokommentar mit Ray Harryhausen, Dennis Muren, Phil Tippett und Arnold Kunert / Erinnerungen an „20 Million Miles To Earth“ / David Schecter über Mischa Bakaleinikoff / Tim Burton über Ray Harryhausen / „Trailers From Hell“ mit Sam Hamm / Bildergalerie
Inkl. 28-seitigem Booklet geschrieben von Dr. Rolf Giesen

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Blap
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Re: Die Bestie aus dem Weltraum - Nathan Juran (1957)

Beitrag von Blap »

Könnte der Name des Themas bitte auf "Die Bestie aus dem Weltenraum" korrigiert werden? Danke. :knutsch:
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Re: Die Bestie aus dem Weltraum - Nathan Juran (1957)

Beitrag von buxtebrawler »

Blap hat geschrieben: Di 3. Okt 2023, 10:20 Könnte der Name des Themas bitte auf "Die Bestie aus dem Weltenraum" korrigiert werden? Danke. :knutsch:
Erledigt - wobei "Weltraum" ein korrekter Alternativtitel dieses Films ist.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Die Bestie aus dem Weltenraum - Nathan Juran (1957)

Beitrag von Blap »

Danke. Ja, aber eben nur ein "Alternativtitel". "Die Bestie aus dem Weltraum" verbinde ich mit der Perle aus Italien. :knutsch: :wink:
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Re: Die Bestie aus dem Weltenraum - Nathan Juran (1957)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 08.12.2023 noch einmal bei Anolis bei Blu-ray:

Bild

Extras:
Alternative Farbfassung / Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen / Audiokommentar mit Ray Harryhausen, Dennis Muren, Phil Tippett und Arnold Kunert / Erinnerungen an „20 Million Miles To Earth“ / David Schecter über Mischa Bakaleinikoff / Tim Burton über Ray Harryhausen / „Trailers From Hell“ mit Sam Hamm / Bildergalerie

Quelle: https://www.ofdb.de/vorabfassung/8991,1 ... eltenraum/
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