Rock 'n Roll Provo
Ex Drummer
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Cinema Bremen. Weird Xperience.
Wild, rauh und provokant.
Schriftsteller Dries wird von drei Typen gebeten, in deren Punkband Schlagzeug zu spielen. Dabei erfährt er immer mehr, wie völlig abgefuckt die drei drauf sind und leben. Er selbst wird aber auch immer manipulativer und löst zum Schluss hin eine Katastrophe aus.
Fast alle möglichen Tabus werden gebrochen. In unfassbaren und unfassbar verstörenden Bildern geht es dabei Schlag auf Schlag was eben diese Tabubrüche angeht. Dass man dies als Zuschauer*in erträgt / evtl. ertragen kann, liegt einfach daran, dass es eben Schlag auf Schlag geht und immer grotesker wird. Man stumpft vielleicht ab, aber kann alles nicht wirklich mehr so ganz ernst nehmen. Sex, Gewalt, Homophobie, Misogynie, Drogen, Kindesvernachlässigung, derbe Sprache, Alkohol uvm. sind dabei hier an der Tagesordnung.
Schriftsteller Dries lebt allerdings in einem sauberen Loft und scheint auch sonst eher auf alle anderen Protagonisten herabzublicken und sie zu verachten. Der Film ist völlig finster und macht es einem nicht leicht. Wobei er schon ab und an von einem gewissen derben Humor durchzogen ist.
Das wirkt dann manchmal wie die heftige Version der New Kids aus den Niederlanden. So als ob diese auf Speed wären.
Vielleicht will der Schriftsteller Dries / Brusselmans sich damit auch von "seinen" Figuren lösen. Er hat sie erschaffen und manipuliert sie natürlich auch. Daher endet alles in der besagten Katastrophe, die auch immer surrealer wird. Dies ist aber nur ein Erklärungsversuch, der auch schnell versanden und als eigener Schutzmechanismus enden könnte. Denn vordergründig sieht man erstmal nur die radikale Gewalt.
Ein Film, der es einem nicht leicht macht.
Zwiespältig und unfassbar.