Die Haut des Anderen - Jacques Deray (1966)
Moderator: jogiwan
- Nello Pazzafini
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Die Haut des Anderen - Jacques Deray (1966)
Die Haut des Anderen
Aka
Netz der Angst
OT: Avec la peau des Autres, Sciarada per quattro Spie
F/I 1966
R: Jacques Deray
D: Lino Ventura, Jean Bouise, Jean Servais, Wolfgang Preiss, Adrian Hoven, Marilu Tolo, Charles Regnier
M: Michel Magne
Der französische Agent Viviani (Lino Ventura), er nennt sich bei seinem Auftrag Fabre, wird nach Wien entsandt um einen angeblichen Doppelspion zur Rede zu stellen. Es handelt sich um „Hinkebein“ Margery (Jean Bouise) der sich ausländische Spione vom Hals halten muss und bei seinem Treffen mit Fabre seinen Ausstieg bekannt gibt. Einen wichtigen Mikrofilm verspricht er ihm bevor er sich mit seiner Geliebten Anna (Marilu Tolo) nach italien absetzen will. Vor seinem Abgang sucht er Unterschlupf bei ihrem Freund, dem Rechtsanwalt Weigelt (Jean Servais). Doch da schlägt der russische Agent Chaliefff (Wolfgang Preiss) mit seinen Leuten zu und entführt Margery wie auch Anna. Im letzten Moment kann er Fabre noch seinen Wiener Kontakt Kern (Adrian Hoven) nennen der ihm helfen soll die beiden zu befreien und an den Mikrofilm zu kommen…..
Grossartiger, grimmiger Agentenreißer mit einem fantastischen Lino Ventura der hier keine Gefangenen macht. Die gesamte Geschichte spielt in Wien an Originalschausplätzen dadurch wirkt die Geschichte noch glaubwürdiger, war (und ist?) die Stadt doch die Drehscheibe der Ost-West Spionage. Alle Rollen sind hervorragend besetzt, sogar der Kontakt am Südbahnhof, ein Schaffner der Bundesbahn, wird dargestellt von Reinhard Kolldehoff (ohne Credit im Nachspann). Gut auch das sich alle deutsch sprachigen Darsteller selber sprechen, Preiss, Hoven, Kolldehoff haben dann doch alle tolle, markante Stimmen. Die Geschichte ist bis zum Schluss spannend erzählt und wird kongenial von Michel Magne´s Soundtrack unterstützt.
Neben dem deutschen VHS Tape gab es auch eine schöne Arte Ausstrahlung in imposantem Cinemascope vor ein paar Jahre, die hab ich auch gerade gesehen. Wärmste Agentenempfehlung meinerseits!
- Ringo aka Angelface
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Re: Die Haut des Anderen - Jacques Deray (1966)
Ich habe die Wien Aufnahmen des Filmes sehr genossen, hat mich an meine Kindheit erinnert
Sie dürften damals wirklich "on location" gedreht haben. Leider hat sich die Stadt mittlerweile stark verändert.
Der Film selbst ist ein klassischer Agentreisser - böse Russen gegen gute Amis bzw. Franzosen wobei das Handwerk wenigstens recht schmutzig dargestellt wird. Kein Ipcress aber ein recht solider Agentenfilm der 60er.
Sie dürften damals wirklich "on location" gedreht haben. Leider hat sich die Stadt mittlerweile stark verändert.
Der Film selbst ist ein klassischer Agentreisser - böse Russen gegen gute Amis bzw. Franzosen wobei das Handwerk wenigstens recht schmutzig dargestellt wird. Kein Ipcress aber ein recht solider Agentenfilm der 60er.
- Nello Pazzafini
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Re: Die Haut des Anderen - Jacques Deray (1966)
Natürlich hat sich die stadt stark verändert sind ja auch mehr als 50 Jahre her aber all das, und das ist nicht wenig, was outdoor in Wien gedreht wurde sieht nahezu auch heute noch ident aus! Hier wurde wirklich alles on location gedreht, sogar die Innenaufnahmen!
Gefällt mir besser als Ipcress und kann man aber auch schwer vergleichen. Der eine ist so richtig schön britisch und der da ja das ist halt ein düsterer Franzose mit starkem Wien Kolorit (ein bisschen D ist auch drin).
Gefällt mir besser als Ipcress und kann man aber auch schwer vergleichen. Der eine ist so richtig schön britisch und der da ja das ist halt ein düsterer Franzose mit starkem Wien Kolorit (ein bisschen D ist auch drin).
- buxtebrawler
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Re: Die Haut des Anderen - Jacques Deray (1966)
Erscheint voraussichtlich am 30.04.2021 bei Pidax auf DVD:
Extra:
- Booklet mit vielen Bildern und Infos (Nachdruck der Illustrierten Film-Bühne)
Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=107812
Extra:
- Booklet mit vielen Bildern und Infos (Nachdruck der Illustrierten Film-Bühne)
Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=107812
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Die Haut des Anderen - Jacques Deray (1966)
Erscheint voraussichtlich am 03.03.2023 noch einmal bei Pidax innerhalb der "Lino Ventura Collection"-4-DVD-Box:
Beinhaltet:
Der Mörder kam um Mitternacht (Frankreich 1959)
Tatort Paris (Frankreich 1959)
Die Haut des Anderen (Frankreich, Italien 19667)
Der Maulwurf (Frankreich 1982)
4 DVDs in einem Amaray-Case mit Wende-Inlay (inwendig ohne FSK-Logo)
Laufzeit: ca. 85/83/90/96 Min.
Bildformat: PAL 1.66:1 SW / 1.66:1 SW / 2.35:1 / 1.66:1
Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=120768
Beinhaltet:
Der Mörder kam um Mitternacht (Frankreich 1959)
Tatort Paris (Frankreich 1959)
Die Haut des Anderen (Frankreich, Italien 19667)
Der Maulwurf (Frankreich 1982)
4 DVDs in einem Amaray-Case mit Wende-Inlay (inwendig ohne FSK-Logo)
Laufzeit: ca. 85/83/90/96 Min.
Bildformat: PAL 1.66:1 SW / 1.66:1 SW / 2.35:1 / 1.66:1
Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=120768
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Die Haut des Anderen - Jacques Deray (1966)
Die Haut des Anderen
Avec la peau des autres / Sciarada per quattro spie
Frankreich / Italien 1966
Regie: Jacques Deray
Lino Ventura, Jean Bouise, Marilù Tolo, Adrian Hoven, Charles Regnier, Mino Doro, Ellen Bahl, Paul Pavel, Raoul Guylad, Guy Mairesse,
Louis Arbessier, Wolfgang Preiss, Jean Servais, Marcel Bernier, Maria Dagmar, Reinhard Kolldehoff, Ham-Chau Luong
OFDB
Avec la peau des autres / Sciarada per quattro spie
Frankreich / Italien 1966
Regie: Jacques Deray
Lino Ventura, Jean Bouise, Marilù Tolo, Adrian Hoven, Charles Regnier, Mino Doro, Ellen Bahl, Paul Pavel, Raoul Guylad, Guy Mairesse,
Louis Arbessier, Wolfgang Preiss, Jean Servais, Marcel Bernier, Maria Dagmar, Reinhard Kolldehoff, Ham-Chau Luong
OFDB
Es ist ein Spiel mit der Haut anderer Menschen. Fabre kommt nach Wien weil es heißt, dass sein Freund und Kollege Margeri zur Gegenseite übergelaufen sei. Fabre soll das klären, und dabei stößt er in ein Wespennest. Zuerst weigert sich Margeri mit ihm zu sprechen, dann wird Margeris Geliebte Anna entführt, und über Anna kommt Fabre auf Chalieff, den dortigen Leiter des östlichen Geheimdienstes, sowie Weigelt, einen Anwalt, der mit Chalieff in Verbindung zu stehen scheint. Jeder will das Geheimnis, das Margeri offensichtlich zu verkaufen sucht, für sich haben. Und die Haut der anderen ist dabei vollkommen unerheblich, nur der eigene Erfolg zählt.
1966, das war, in James Bond-Zeitrechnung, zwischen FEUERBALL und MAN LEBT NUR ZWEIMAL. Sean Connery als rüpelhaft-erotischer Chauvinist, der in schicken Interieurs und überall auf der Welt die Gangster und die Frauen gleich reihenweise aufs Kreuz legt, rockte die Kinosäle der Welt und prägte mit seinem Verhalten ein Filmgenre und eine ganze Generation Kinogänger. Eine ganze Generation? Nein, denn irgendwo in einem Vorstadtkino wird als kleine und eher unauffällige Produktion DIE HAUT DER ANDEREN dagegen gehalten. Ein Agentenfilm, der kaum weiter weg sein könnte von der glamourösen und actiongeladenen Welt des britischen Meisteragenten. DIE HAUT DER ANDEREN spielt ausschließlich in Wien, Lino Ventura behält immer seinen Regenmantel an, sein Freund Margeri schaut aus wie ein Bürokrat 10 Tage nach dem letzten Gießen, und der einzige Hinweis auf Sex sind ein paar Fotos, die in Margeris Fotostudio im Hintergrund durchs Bild huschen.
Und genau damit punktet DIE HAUT DES ANDEREN. Mit Realismus, mit genauer Untersuchungsarbeit seitens des Hauptdarstellers, und mit einer langsamen und betulichen Gehweise, die in der ersten Stunde zugegeben nicht wirklich fesselt. Zumindest nicht im Sinne eines James Bond. Doch irgendwann nimmt der Film Fahrt auf, Ventura lässt die Maske des jovialen und sorgenden Geheimdienstkollegen fallen und mutiert zum eiskalten Killer, und auch Chalieff ist irgendwann nicht mehr der freundliche KGB-Mann von Nebenan, sondern ein rücksichtloser Folterer und Manipulator, dessen hauptsächliches Ziel es zu sein scheint, möglichst viel Schmerz zu verbreiten. Zwar ist etwa die Folter Margeris dem Herstellungsjahr des Films bedingt nur im Off zu vermuten, was aber die Bilder im Kopf nicht harmloser macht.
DIE HAUT DES ANDEREN ist, wenn er denn erst einmal in Fahrt gekommen ist, knüppelhartes und rücksichtloses Agentenkino genau derjenigen Art, die man als Liebhaber älterer Filme so mag. Das Wien des Jahres 1966 ist aus heutiger Sicht hemmungslos nostalgisch, die Handlung erlaubt sich einige Schlenker die dem Verlieren der Übersicht recht dienlich sind, und doch läuft alles merkwürdigerweise sehr zügig zu einer Frage: Hat Margeri einen Verrat begangen, oder hat er nicht? Dabei werden die üblichen Wege des Euro-Spy geschickt umgangen, ohne dabei aber gleich in allzu überzogenen Realismus abzugleiten. Ein wenig Kintopp darf ruhig sein, und diese sorgfältig erzählte Mischung aus viel Realismus und der richtigen Dosis altmodischem Agentenkino geht unwiderstehlich nach vorne los. Große Empfehlung für alle, die Filme wie DAS QUILLER MEMORANDUM schätzen.
7/10
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi
Re: Die Haut des Anderen - Jacques Deray (1966)
Deiner Bewertung von "Die Haut des Anderen" stimme ich gern zu. "Quiller" fand ich -es ist schon einige Jahre her- eher lahm. Habe allerdings eine gekürzte Fassung gesehen, daher verdient der Streifen sicher eine zweite Chance. Vorzugsweise in vollständiger Verfassung.
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Re: Die Haut des Anderen - Jacques Deray (1966)
Ich habe absolut keine Ahnung, wo mein Text zu QUILLER abgeblieben ist. -> Demnächst in diesem Kino!Blap hat geschrieben: ↑Mi 10. Apr 2024, 10:39Deiner Bewertung von "Die Haut des Anderen" stimme ich gern zu. "Quiller" fand ich -es ist schon einige Jahre her- eher lahm. Habe allerdings eine gekürzte Fassung gesehen, daher verdient der Streifen sicher eine zweite Chance. Vorzugsweise in vollständiger Verfassung.
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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Re: Die Haut des Anderen - Jacques Deray (1966)
Demnächst quillt die Scheibe in den Briefkästen. Eben beim OFDb-Shop für rund 8€ geordert.Maulwurf hat geschrieben: ↑Mi 10. Apr 2024, 11:04Ich habe absolut keine Ahnung, wo mein Text zu QUILLER abgeblieben ist. -> Demnächst in diesem Kino!Blap hat geschrieben: ↑Mi 10. Apr 2024, 10:39Deiner Bewertung von "Die Haut des Anderen" stimme ich gern zu. "Quiller" fand ich -es ist schon einige Jahre her- eher lahm. Habe allerdings eine gekürzte Fassung gesehen, daher verdient der Streifen sicher eine zweite Chance. Vorzugsweise in vollständiger Verfassung.
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