Conan - Der Zerstörer - Richard Fleischer (1984)

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Conan - Der Zerstörer - Richard Fleischer (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Conan the Destroyer

Herstellungsland: USA / 1984

Regie: Richard Fleischer

Darsteller(innen): Arnold Schwarzenegger, Grace Jones, Wilt Chamberlain, Mako, Tracey Walter, Sarah Douglas, Olivia d'Abo, Pat Roach, Jeff Corey, Sven-Ole Thorsen, Bruce Fleischer, Ferdy Mayne, André the Giant, Angel Ashley, Matt Conner u. A.
Mit dem Versprechen, seine tote Geliebte wieder zum Leben zu erwecken, heuert die böse Königin Taramis Conan und seine Gefährten an, die Prinzessin Jehnna aus den Fängen eines Zauberers zu erretten und diesem ein spezielles Horn zu entwenden. Tatsächlich ist Jehnna jedoch die rechtmäßige Thronerbin und Taramis schickt einen Mörder mit auf die Fahrt. Sie ist vor allem an dem Horn interessiert, da mittels dieses Gegenstandes ein dunkler Gott wieder zum Leben erweckt werden kann.
Quelle: www.ofdb.de

Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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buxtebrawler
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Re: Conan - Der Zerstörer - Richard Fleischer (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

„Undank, nichts als Undank!“

Zwei Jahre nach der erfolgreichen Low-Fantasy-Pulp-Verfilmung „Conan – Der Barbar“ um den der Feder des US-amerikanischen Autors Robert E. Howard entsprungenen archaischen Cimmerier Conan folgte die Fortsetzung „Conan – Der Zerstörer“. Der österreichische Bodybuilder Arnold Schwarzenegger („Die Jayne Mansfield Story“) schlüpfte erneut ins Fellhöschen, das Drehbuch stammte diesmal jedoch von Stanley Mann und auf dem Regiestuhl nahm Richard Fleischer („Che!“) platz – anstelle eines rechtsextremistischen Reaktionärs also ein Che-Guevara-Biograf.

„Du kannst ruhig schreien, wenn's weh tut!“

Königin Taramis (Sarah Douglas, „Caprona 2. Teil – Menschen, die die Zeit vergaß“) testet Conans Kampfkraft aus, indem sie ihn von einer Horde Reiter überfallen lässt, die er natürlich besiegt. Daraufhin betraut sie ihn mit einem Auftrag: Ihrer Nichte, der Prinzessin Jehnna (Olivia d’Abo, „Wunderbare Jahre“), soll er Geleitschutz bis zum Schloss des Zauberers Toth-Amon (Pat Roach, „Indiana Jones und der Tempel des Todes“) geben, damit diese sich dort den Diamanten „Herz von Ahriman“ schnappen kann, den nur sie zu berühren in der Lage ist. Dadurch soll sie Zugriff auf ein Horn erlangen, mit dem man schlafenden Gott Dagoth (André the Giant, „Der Sechs Millionen Dollar Mann – Bigfoot und die Außerirdischen“) aufwecken kann. Und es soll Conans Schadens nicht sein: Taramis werde dafür seine verstorbene Valeria aus dem Totenreich zurückholen. Unter diesen Umständen lässt Conan sich auf das Unterfangen ein. Mit von der Partie sind sein Kumpel, der Dieb Malak (Tracey Walter, „Jeder Kopf hat seinen Preis“), sowie der Hüne Bombaata (Wilt Chamberlain), Leibwächter der Prinzessin. Was Conan jedoch nicht ahnt: Bombaata hat Anweisung, Conan abzumurksen, sobald dieser seine Schuldigkeit getan hat. Unsere muntere Reisegruppe verstärkt sich im Laufe der Zeit um den Zauberer Akiro (Mako, „Der Gigant“), den Conan vor Kannibalen rettet, und die Kriegerin Zula (Grace Jones, „James Bond 007 – Im Angesicht des Todes“), die sich Conan gern anschließen will, aber erst gegen ihn kämpfen muss…

Ein Off-Erzähler palavert Märchen über Atlantis und so weiter mit viel Hall auf der Stimme. Beim Vorspann wird mit Zeitlupen und Rotfilter gearbeitet, bevor Conan mit seinem Comic-Relief-Sidekick Malak in Erscheinung tritt. Gemeinsam hat man einen Kaufmann bestohlen, doch die erste Schlacht, die es stante pede zu schlagen gilt, hat damit nichts zu tun. Auftritt Taramis mit ihrer Überredungskunst, Conan schlägt ein und los geht’s – mit einem Flickenteppich von Abenteuer. Anabolikabarbar Conan trifft das Dromedar aus Teil 1 wieder, das er misshandelt hatte. Es spuckt ihn an, woraufhin er es k.o. schlägt, der olle Tierquäler. Eingeborene ermordet er, während diese gerade grillen, und er begegnet Zula, die es allein mit einem ganzen Heer aufnimmt und gegen die er ebenfalls kämpfen muss, nachdem Bombaata sich dagegen aussprach, sie in die Bande aufzunehmen. Ein bisschen wie damals auf dem Schulhof.

Conan kämpft gegen einen Affen im Spiegelkabinett und schlägt mit seiner Entourage auf Diebestour alles kurz und klein, hinterlässt eine blutige Spur. Falls auch nur ansatzweise intendiert war, sich mit ihm zu identifizieren und mit ihm mitzufiebern: Das wurde nix. Wer doch so empfindet, sollte sich zeitlebens möglichst von seinen Mitmenschen fernhalten. Ein verklemmtes Aufklärungsgespräch ist offenbar als Gag gemeint, aber irgendwie symptomatisch für diesen Film. Immerhin macht das Monster mit Horn und Flossen gegen Ende Laune. Ein paar Unterwasserszenen sind auch gut gelungen, Grace Jones (deren Rolle in den Literaturvorlagen eigentlich männlich ist) und Olivia d’Abo sind in ihren Rollen hübsch anzusehen und Königin Tamaris hat ein bisschen was Evil Lyn. Auch die Kulissen und Bauten können sich sehen lassen, Monster-Action und Spezialeffekte changieren zwischen charmant und ok. Zula und das feministische Happy End versehen „Conan – Der Zerstörer“ sogar mit einem leicht progressiven Anstrich, und wenn der Orchester-Soundtrack, für den erneut Basil Poledouris verantwortlich zeichnet, mal nicht so übertrieben heroisch klingt, ist er wahrlich nicht schlecht.

Schön und gut, nur nützt das alles nicht viel, wenn die Handlung schlichtweg Käse ist und es nicht gelingt, Spannung zu erzeugen. Die Story ist fast genauso doof und stumpfsinnig wie im Vorgänger, bar jeden Subtexts, und mit nicht so recht passen wollenden humorigen Momenten angereichert. Nicht nur dadurch wirkt „Conan – Der Zerstörer“ weniger düster als die erste Verfilmung. Zwar ist Conan weiterhin der gewaltgeile Asi, der Film in der Darstellung aber weniger explizit, was die „Handlung egal, Hauptsache Blut!“-Fraktion wenig goutieren dürfte.

Ich bleibe dabei: Comicrealverfilmungen (und dazu zähle ich die Conan-Filme – wer las in den ‘80ern schon Howards Originalprosa?) waren damals einfach irgendwie Mist. Und zu allem Überfluss hatte Conan am Ende seine Valeria noch immer nicht zurück, weshalb er die Schnauze voll hatte und hinwarf. Anstelle der vom schließenden Off-Erzähler noch angedeuteten zweiten Fortsetzung drehte man „Red Sonja“, hatte demnach offenbar Gefallen an starken weiblichen Äquivalenten gefunden – wenn dieser Film also zu etwas gut war, dann dazu.

P.S.: Auch wenn der Film eher Murks ist: Reichlich daneben, wie sich die Kritik seinerzeit das Maul über die in diesem Film ihr Debüt gebende, gerade einmal 15-jährige Nachwuchsschauspielerin Olivia d’Abo das Maul zerriss.
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Maulwurf
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Re: Conan - Der Zerstörer - Richard Fleischer (1984)

Beitrag von Maulwurf »

buxtebrawler hat geschrieben: Do 13. Mär 2025, 14:56 Anabolikabarbar Conan
Ein schöner Ausdruck. Gefällt mir ausgesprochen gut :lol:
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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